Gedächtnis für Objektlokalisation

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Gedächtnis für Objektlokalisation

N. Bischof: Zürcher Modell d. sozialen Motivation Sicherheitssystem reguliert Verhalten zu Vertrautem Sicherheitsbedürfnis Abhängigkeit Erregungssystem reguliert Verhalten zu Fremdem, Neuem Erregungsbedürfnis Unternehmungslust Autonomiesystem Durchsetzung, Selbstbehauptung Geltung, Leistung Autonomiebedürfnis Selbstvertrauen

Ausgangslage zum Zusammenwirken von Veranlagung und soziokulturellen Faktoren Männliches Geschlecht: Effekt pränataler Androgene: Erhöhte Unternehmungslust Bedürfnis nach und Toleranz für Abenteuer und Risiko Erhöhte Durchsetzungsorientiertheit S. 343

Ausgangslage zum Zusammenwirken von Veranlagung und soziokulturellen Faktoren Weibliches Geschlecht: Effekt fehlender pränataler Androgene Erhöhte Fürsorglichkeit und ausgeprägteres Interesse an persönlichen Beziehungen S. 344

Meta-Analyse (Feingold, 1994): Männer höher in physischer Aggression d=.74 Durchsetzungsorientiertheit d=.50 Meta-Analyse (Archer, 2005): Jungen (1-17J.) Physische Aggression Beobachtungsstudien d=.53 Einstufung durch Peers d=.84

Hostile Aggression Schädigungsabsicht Instrumentelle Aggression= reaktiv bei Frustration (Ärger), aggr. Coping Assertive Aggression = spontan Dominanzstreben, Wettbewerb, Konkurrenz Indirekte Aggression Beziehungsaggression, Kontaktabbruch 227 f

Männer vor allem höher in Assertion Hypothese: Männer vor allem höher in Assertion Männer u. Frauen gleich in reaktiver Aggression aber unterschiedlich im Muster Frauen höher in Beziehungsaggression 227 f

„AGGRESSION“ Spiel.Raufen Frustration Konkurrenz Beziehung

Toughness-Rating (Omark & Edelman) zäh, stark, hart im Nehmen, die Fäuste ballen, drohen Paarweise Einstufung der gesamten Gruppe einschließlich Selbst 6-Jähr.Jungen hohe Übereinstimmung abgesehen von Selbstüberschätzung 6-Jährige Mädchen geringe Übereinstimmung 229 f

Savin-Williams 11-14-Jährige Rangordnung Jungen Mädchen Stabilität Konfliktreduktion Übereinstimmung

Rangstrategien eher direkt physische Aggression Gespräch dominieren Gewalt androhen Imponiergehabe Selbstdarstellung Jungen Jungen Mädchen eher indirekt Anerkennung suchen und verweigern Beziehungsaggression Sich um seelisches Wohl kümmern ungefragte Ratschläge prosoziale Dominanz

Selbstdarstellung (Hold): 1. Lautstark lärmen, gröhlen 2. Andere anrufen, ansprechen 3. „ich“, „mein“ betonen 4. Durch Gesten auffallen 5. Durch Objekte aufmerksam m. 6. Aggressives Imponieren, Drohen 22. Kap

% 40 J u n g e n 35 Mädchen 30 25 20 15 10 5 Selbst darstellung Kontakt- verhalten Aggression Organisieren

Parallelen zwischen • dem typischem Konkurrenzverhalten bei Jungen und • dem männlichem Rivalitätsmuster bei niedriger parentaler Investtion sprechen dafür, daß vergleichbare Dispositionen wirksam werden

autoritär, weniger sensibel für persönliche Belange Dominanzhierarchie Phylogenetisch alt Konkurrenz aufgrund niedriger Parentaler Investition Status durch Machtausübung Phys. Aggression, Drohen, Imponieren, Selbstdarstellung Unterordnung, konfliktreduzierend, Kooperation erleichtert „Seilschaften“ autoritär, weniger sensibel für persönliche Belange

Geltung Aufmerk- samkeit („Ansehen“)

Geltungshierarchie Phylogenetisch jung, spez. menschlich Status durch Ansehen/Anerkennung Demokratisch Persönlich konfliktträchtig Kooperation erschwert

Geltung Macht Status durch Ansehen Männl. und weibl. Strategie Status durch Machtausübung vorwiegend männliche Strategie

Verhältnis von Mitarbeiterinnen zu weiblichen Führungskräften Frauen sind weniger bereit, sich unter andere Frauen unterzuordnen Ungerechte Behandlung wird nicht hingenommen, man beschwert sich Viele bevorzugen männliche Chefs Chefinnen werden als nicht solidarisch, emotional, unberechenbar, rivalisierend beschrieben

Verhältnis weiblicher Führungskräfte zu Mitarbeiterinnen Viele Chefinnen bevorzugen männliche Mitarbeiter Mitarbeiterinnen werden beschrieben als weniger offen, kritischer, schwerer zu motivieren, ehrgeiziger, „zickiger“ sie forderten mehr Verständnis und persönliche Unterstützung = Crabbasket

Frauen haben Probleme, sich weiblichen Chefinnen unterzuordnen Frauen haben weniger Probleme, sich männlichen Chefs unterzuordnen Männer haben weniger Probleme, sich männlichen und weiblichen Führungspersonen unterzuordnen

Konkurrenz unter Frauen um Männer Bevorzugte Strategien ?

Frauen neben Kinderbetreuung immer schon „berufstätig“ Historisch gesehen = Konkurrenz zwischen den Geschlechtern neue Situation, da zuvor immer Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern Auf Konkurrenz gegeneinander sind weder Männer noch Frauen vorbereitet 23.Kap

Vorteile der Männer bei der Konkurrenz mit Frauen

Untersuchungen zum Wettbewerbs- verhalten bei Mädchen und Jungen Cronin: Dodgeball Jungen versuchen häufiger an den Ball zu kommen, auch wenn Erfolgschancen niedrig S.296 Buchstabierwettbewerb Jungen melden sich sofort, auch wenn sie wissen, daß Kontrahent kompetenter ist S.246 Mädchen melden sich nur, wenn sie die Kontrahentin nicht für kompetenter halten

Nutzen und Probleme der Koedukation (Postlethwaite 1968) Leistungsdifferenz bei 13J. in Mathematik verringert, aber nur, weil sich die Leistung der Jungen verschlechterte Inzwischen: Angleichung oder sogar bessere Leistungen bei Mädchen Aber: Akzentuierung der geschlechtstypischen Fächerwahl Mädchen wählen seltener Naturwissenschaften, Mathematik Jungen seltener Sprachen Ausgeprägtere Identifikation mit der traditionellen Geschlechterrolle u. Geschlechtsstereotypisierung 19.Kap.

Vorteile getrennter Schulen und Universitäten für Mädchen Bessere Leistungen in Naturwissenschaften und Mathematik, häufiger Wahl dieser Fächer Höheres Selbstbewußtsein Weniger Angst vor Erfolg Anstreben von Führungspositionen

Wettbewerbsverhalten bei Mädchen und Jungen Mädchen sind nicht nur gegen Jungen weniger wettbewerbsorientiert sondern auch untereinander (Dodgeball, Buchstabieren) Tendieren dazu, Situationen mit Wettbewerbscharakter zu meiden • Besorgnis, angeberisch zu wirken • Besorgnis, andere zu verletzen • Furcht vor Mißerfolg 297 f

Attribution von Erfolg und Mißerfolg Jungen Erfolg = eigenes Können Mißerfolg = äußere Umstände oder zu geringe Anstrengung Mädchen Erfolg = äußere Umstände Mißerfolg = eigenes Versagen oder äußere Umstände 249 f

Einschlägige Befunde belegen durchgängig günstigeres Abschneiden von Jungen in Bezug auf • Selbstvertrauen, • Erfolgserwartung • Attribution der eigenen Leistung

Testosteron und Erfolg bei Männern Erfolg (Tennis, Doktorprüfung, Schach) steigert Testosteron, wenn Erfolg dem Selbst attribuierbar Bei Niederlage sinkt Testosteron Schon vor dem Kampf Anstieg von Testosteron, wenn Gegner als gefährlich eingeschätzt wird Testosteron und Erfolg bei Frauen Vor Kampf (Rugby) Anstieg von Testosteron Nach Sieg oder Niederlage kein Effekt 300 f

13J. Jungen: Wenn durchsetzungsorient. u. beliebt als Führer: Testosteron = hoch nur durchsetzungsorient: T = normal nur hoch-aggressiv: T = niedrig Frauen mit erhöhtem T. selbstsicher, dominant, lächeln weniger, ehrgeizig, durchsetzungsorientiert, von anderen Frauen nicht besonders geschätzt viele Sexpartner, weniger fruchtbar 303 f

irrelevant wichtig männl weibl Wunderer & Dick, 1997 Soziale Fähigkeiten gute Erscheinung Einsatzbereitschaft Durchsetzungsvermögen Anpassungsfähigkeit Zielstrebigkeit Selbstvertrauen Geduld, Ausdauer Kreativität Diplomatie Entscheidungsfreude Konfliktfähigkeit männl weibl Wunderer & Dick, 1997

Wieweit ist das schlechtere weibliche Selbstvertrauen auf Sozialisation zurückzuführen? Eltern: Pomerantz & Ruble, 1998 Mütter interagierten mehr mit Söhnen Hielten Mädchen für hilfsbedürftiger, Ermunterten Söhne öfter zu Selbständigkeit, halfen ihnen aber genauso oft wie den Mädchen Mädchen wurden von den Müttern nicht öfter getadelt suchten dennoch öfter Schuld für Versagen bei sich selbst Lob für gute Leistungen in der Schule bei Jungen mit Hinweis auf Kompetenz Dieser Hinweis fehlte bei Mädchen

Gründe für schlechtes Selbstvertrauen Übliche Erklärung: Zu geringe Erwartungen bezüglich Kompetenz und Selbstständigkeit Alternative Erklärung: Nicht zu niedrige sondern zu hohe Erwartungen Kein Lob, wenn Mädchen diese Erwartungen erfüllt Dagegen Irritation, Tadel, wenn Mädchen diesen Erwartungen nicht entspricht 253 f

Wieweit ist das schlechtere weibliche Selbstvertrauen auf schulische Sozialisation zurückzuführen? Jungen erhalten mehr Beachtung sowohl in Form von Lob aber auch von Tadel Beachtung v.a. auch, weil Jungen die Aufmerksamkeit stärker auf sich ziehen sowie durch unangepaßteres Verhalten disziplinarische Maßnahmen provozieren

Berücksichtigung der Geschlechter am Unterrichtsgeschehen absolute Relation Mädchen : Jungen Art der lnteraktion Aufruf ohne Melden Drankommen mit Melden Hilfestellung/Impuls/Lob Vorführen/Tadel Disziplin/Tadel Schülerinitiierte Interaktion Lehrer geht zum Kind Lehrer gibt Hilfe Kind geht zum Lehrer 45 : 70 92 : 95 49 : 72 41 : 44 40 : 166 50 : 179 68 : 226 266 : 348 191 : 283

Dweck et al.: Lob und Tadel bei Zehn- und Elfjährigen in der Schule

Warum erhalten Mädchen weniger Beachtung? Oder ?

Bezeichnungen typ. weiblichen Verhaltens Geduld Ausdauer Monotonie Konzentration Passivität Abhängigkeit, Unselbständigkeit Soziales Interesse Nachdenklichkeit Unsicherheit Vorsicht Ängstlichkeit faktisch oft positiv negat.Konnotation S.273

Bezeichnungen typisch männlichen Verhaltens Impulsivität Unruhe, Ablenkbarkeit Unfähig nicht zu stören Aktivität Unbeherrschtheit Energie Schlagen treten, statt ruhig Ausweg suchen Durchsetzungsstärke Entschlossenheit Geringe Frustrations- toleranz positive Konnotation faktisch oft negativ

Weibliche Kompetenzen sind unauffälliger Der Erwerb weiblicher Kompetenzen setzt weniger Unternehmunglust voraus Jungen sind von Natur aus unternehmungslustiger Sie finden Dinge/Situationen noch aufregend, die Mädchen eher ängstigen

Regulation im Erregungssystem nach Maßgabe der Unternehmungslust Von der Höhe der Unternehmungslust hängt es ab, wie mit Neuheit/Fremdem umgegangen wird Hohe Unternehmungslust = Neu-Gier, Abenteuerlust, Risikobereitschaft Niedrige Unternehmungslust = Furcht, Vorsicht 261 f

Belege für erhöhte männliche Unternehmunglust 1. Bevorzugung gleichgeschl. Partner 2. Spielerisches Raufen 3. Höhere Bereitschaft, Unbekanntes zu explorieren 261 f 4. Höhere Risikobereitschaft 268 f Kap. 21

Untersuchungen mit der Raumfähre, Uni Zürich

Einstellung d. Eltern bei riskantem Verhalten Bei Jungen: Bei Mädchen: