Salmonellen-Monitoring Agravis Mastgeflügel-Tagung 27.03.2006
Themenübersicht Epidemiologische Situation der Salmonellen Gesetzliche Rahmenbedingungen Vorkommen von Salmonellen bei deutschem Nutzgeflügel Besonderheiten der Salmonellen Salmonellen-Monitoring 1
Die Gefahr lauert in der Küche! Salmonellen machen Schlagzeilen! Die Gefahr lauert in der Küche! Lebensmittelskandal: Salmonellen im Geflügelfleisch! Sommerzeit - Salmonellenzeit! Wie gesund ist Hähnchenfleisch wirklich? Roheispeise enthielt Salmonellen! Lebensmittelverderb - besonders für Säuglinge und ältere Menschen eine Gefahr! From the stable to the table! Salmonellen-Monitoring 2
Epidemiologische Situation der Salmonellen Salmonellen-Monitoring 3
Stellt Geflügelfleisch eine gesundheitliche Gefährdung dar? Die Zahl der gemeldeten Salmonellosefälle lag 2003 in der EU bei 160.000 und in Deutschland bei 63.000 Erkrankungen. Ungefähr zwei Drittel dieser Fälle gehen direkt auf Lebensmittel tierischer Herkunft zurück. Daran sind Eier und Geflügel zu 50 - 60 %, Schweine zu 20 - 30 % und Rinder zu 10 - 20 % beteiligt. Salmonellen-Monitoring 4
Salmonellosen beim Menschen 1991 - 2003 Quelle: Robert-Koch-Institut 2003 Salmonellen-Monitoring 5
Verteilung der 25 häufigsten Serovare bei Salmonellosen 2003 Anzahl Fälle S. Enteritidis S. Typhimurium S. Infantis S. Virchow S. Derby S. Hadar S. Bovismorbificans S. Anatum S. Agona S. Goldcoast S. Brandenburg S. Newport S. Braenderup S. Kentucky S. Manhattan S. Panama S. Blockley S. Muenchen S. London S. Kottbus S. Livingstone S. Montevideo S. Saintpaul S. Heidelberg S. Stanley 42.180 12.169 535 241 191 181 152 149 110 92 91 86 82 72 67 60 59 57 55 50 47 46 Salmonellen-Monitoring 6
Salmonellen in ausgewählten Lebensmittelgruppen 2000 - 2003 Quelle: Robert-Koch-Institut 2003 Salmonellen-Monitoring 7
Planproben Geflügelfleisch 2003 Herkunft Anzahl untersuchter Proben Anzahl positiver Proben Prozentualer Anteil positiver Proben Geflügelfleisch Gesamt 2.132 351 16,46 % Fleisch von Mast-hähnchen/Hühnern 1.235 234 18,95 % Fleisch von Puten 576 52 9,03 % Fleisch von Enten 90 21 23,33 % Fleisch von Gänsen 81 8 9,88 % Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung 2003 Salmonellen-Monitoring 8
Gesetzliche Rahmenbedingungen Salmonellen-Monitoring 9
EU-Zoonose-Richtlinie 2003/99/EG 17. November 2003 Überwachung von Zoonosen und Zoonoserregern Austausch von Informationen über Antibiotikaresistenzen Untersuchung lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche Salmonellen-Monitoring 10
EU-Salmonellen-Verordnung 2160/2003 17. November 2003 Anwendung: 2004 Ziel: Senkung der Prävalenz von Salmonellen Tierarten: Zuchtherden Gallus gallus, Legehennen, Masthähnchen, Puten Geltungsbereich: Primärproduktion der Tiere, Futtermittelherstellung, Lebensmittelverarbeitung Übergangszeit: 3 Jahre Salmonellen-Monitoring 11
EU-Salmonellen-Verordnung 2160/2003 17. November 2003 Serotypen: Zuchtherden Gallus gallus 5 häufigsten Serotypen; Legehennen, Masthähnchen, Puten SE und ST 2007: Festlegung von Gemeinschaftszielen 2008: Pflicht zur Untersuchung von Schlachthähnchen 2011: Vermarktungsverbot von Salmonellen positivem Geflügel-Frischfleisch Salmonellen-Monitoring 12
EU-Verordnung 2073/2005 über mikrobiologische Kriterien für LM 15. November 2005 Geflügelschlachtkörper Broiler und Puten: In 7 von 50 gepoolten Halshautproben dürfen Salmonellen nachgewiesen werden ohne Konsequenzen! Geflügelfleischzubereitungen: Bei 5 Proben dürfen in 10 g keine Salmonellen nachweisbar sein! Salmonellen-Monitoring 13
Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten 20. Dezember 2005 Meldepflicht: Veterinäruntersuchungsämter, Tiergesundheitsämter, private und staatliche Labore, Tierärzte Krankheit/Erreger: Salmonellose/Salmonella spp. Angaben: Datum, Tierart, Bestand, Landkreis Datenweitergabe: Tierseuchennachrichten Salmonellen-Monitoring 14
Vorkommen von Salmonellen bei deutschem Nutzgeflügel Salmonellen-Monitoring 15
Datenerhebung Legehennen 2005 Salmonellen-Monitoring 16
Prävalenz von Salmonellen Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung 2005 Salmonellen-Monitoring 17
Verteilung positiver Serovare Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung 2005 Salmonellen-Monitoring 18
Datenerhebung Broiler 2006 Salmonellen-Monitoring 19
Erfahrungswerte des freiwilligen Salmonellen-Monitorings 20 % 25 % 15 % Salmonellen positive Sockenproben Quelle: Persönliche Mitteilungen 2006 Salmonellen-Monitoring 20
Salmonellen-Prävalenzen 1999 Region Gazekot Kloakentupfer Halshaut Herden Salmonellen positiv % A 36 7 19,4 21 8 38,1 19 90,5 B 30 2 6,7 15 4 26,7 14 93,3 B, korrigiert 1 3,3 C 13,3 3 20,0 11 73,3 D 9 30,0 5 33,3 D, korrigiert 20 40,0 E 10 70,0 0,0 75,0 Gesamt 121 27 22,3 70 17 24,3 52 74,3 Quelle: Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 1999 Salmonellen-Monitoring 21
Einfluss des Hygienemanagements Quelle: Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 1999 Salmonellen-Monitoring 22
statistisch signifikant statistisch nicht signifikant Einfluss ausgewählter Betriebsstrukturen auf die Häufigkeit des Salmonellennachweises statistisch signifikant statistisch nicht signifikant anderes Geflügel auf dem Hof Baujahr der Stallungen Schädlingsbekämpfung durchgeführt Tierzahl andere Tierarten auf dem Hof Herkunft des Tränkewassers Entfernung zum nächsten Hühnerbestand unter 1000 m Begasung der Stallungen durchgeführt Quelle: Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 1999 Salmonellen-Monitoring 23
Datenerhebung Puten 2007 Salmonellen-Monitoring 24
Erfahrungswerte des freiwilligen Salmonellen-Monitorings 7 - 8 % 10 - 12 % 3 - 5 % Salmonellen positive Sockenproben Quelle: Persönliche Mitteilungen 2006 Salmonellen-Monitoring 25
10 Besonderheiten der Salmonellen Salmonellen-Monitoring 26
Erregereigenschaften 1. Erregereigenschaften allgegenwärtig hohe Widerstandskraft gegenüber äußeren Einflüssen Bildung von Endo- und Exotoxin spontane, genetische Änderung Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen Salmonellen-Monitoring 27
Erregerübertragung Brutei Futter Säugetiere, Vögel, Insekten 2. Erregerübertragung Brutei Futter Säugetiere, Vögel, Insekten Stallbiotop Salmonellen-Monitoring 28
Erregerausscheidung lebenslang intermittierend 3. Salmonellen-Monitoring 29
4. Labornachweis S. Typhimurium S. Arizona Salmonellen-Monitoring 30
Einteilung der Serovare 5. Einteilung der Serovare wirtsspezifische Serovare (S. Gallinarum-Pullorum) nicht wirtsspezifische Serovare (S. Typhimurium, S. Enteritidis, S. Saintpaul etc.) Salmonellen-Monitoring 31
Problemkreis I: Salmonellose 6. Jungtiererkrankung Durchfall, Mortalität bis 15 % Enteritis, Schwellung von Leber und Milz, Herzbeutelüberzug, Lungenverhärtung Salmonellen-Monitoring 32
Problemkreis II: Salmonelleninfektion 7. „stille Trägertiere“ Kontamination von Schlachtgeflügel und Geflügelfleischprodukten Salmonellen-Monitoring 33
Beurteilung in der Schlachtgeflügel- und Fleisch-untersuchung 8. I. Klinische Salmonellose: Schlachtverbot, Herde untauglich II. Herde ohne krankhafte Veränderungen mit amtlich positivem US-Ergebnis: Herde tauglich nach Brauchbarmachung Salmonellen-Monitoring 34
Mikrobiologie des Schlachtgeflügels 9. Hauptstandort Darm Kreuzkontaminationen Schlachthof Eintrag in die Lebensmittelkette Salmonellen-Monitoring 35
Ziele der Bekämpfung Schaffung Salmonellen armer/freier Hähnchenherden 10. Ziele der Bekämpfung Schaffung Salmonellen armer/freier Hähnchenherden Vermeidung von Kreuzkontaminationen im Schlachthof sachgerechter Umgang mit Lebensmitteln Salmonellen-Monitoring 36
Salmonellen relaxen nie! Salmonellen-Monitoring 37