Branko Tošović LAUT- VERÄNDERUNGEN (Glasovne promjene)

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Branko Tošović LAUT- VERÄNDERUNGEN (Glasovne promjene)

2 l. Einfluss von Vokalen auf Konsonanten 1. wenn Velare (Gutturallaute) vor einen palatalen (vorderen) Vokal (e, i) zu stehen kommen, so werden sie „erweicht (palatalisiert)“ Palatalisierung Palatalizacija

3 a) vor einem e wird k zu č g zu ž und h zu š

4 Erste Palatalisierung Prva palatalizacija vordere Vokalen e; i, ę, ě, ь + velare Konsonanten k, g, h = č, ž, š

5 k > t  (č) g > d  >  (ž) x (h) >  (š)

6 tschech. človĕk, Mensch ‛ Vok človĕče o Mensch! russ. bog, Gott ‛, Vok. bože, Gott! ‛

7 vor der Endung -e des Vokativs Sg. der Maskulina: vu  k,Wolf‛ – vu  če bo  g,Gott‛ – bo  že duh,Geist‛ – du  še die Gruppe sk (durch Vermittlung von sč, šć) zu št beim Aorist: 1te Person Sg.

8 pri  tiskoh, 2te pri  tište (aus* pritiske, -sče, -šće) vor einem i wird bei der Wortbildung der Velar ebenso behandelt wie vor einem e

9 vu  k,Wolf‛ – vu  čica,Wölfin‛ dru  g,Gefährte‛ – dru  žiti se,sich gesellen‛ Vla  h,Rumäne‛ – po  vlašiti,rumänisieren‛

10 diese verschiedene Behandlung der Velare vor einem i ist dadurch bedingt in den Fällen (b) das i anderen Ursprunges ist als in den Fällen (a)

11 2. bei der Wortbildung werden die Velare zu dem entsprechenden Palatallaut auch vor einem dritten palatalen Vokal der schon längst verstummt ist oder zu einem vollen a sich entwickelt hat

12 dieser (sehr kurze!) Vokal (Halbvokal – poluglas) heißt in der slawischen Sprachwissenschaft Jer Zeichen ь

13 ju  na  k,Held‛ – ju  na  čki  (aus *junakьski),heldenmütig‛ dru  g – dru  žba (aus *drugьba),Gesellschaft‛ Vla  h – vla  ški (aus *vlahьski),rumänisch‛

14 unverändert dagegen bleiben die Velare vor einem solchen e und i das erst in späterer Zeit einen velaren Vokal ersetzt hat ki  hati,niesen‛ gi  nuti,umkommen‛

15 vor der Endung -e des Akk. Pl. der Maskulina ju  na  k – ju  na  ke bi  ljeg – bi  ljege Vla  h – Vla  he

16 vor den Endungen -i, -im, -ih der Adjektiva und Pronomina, da hier überall anstatt des i und e in älterer Zeit ein harter, hinterer (dem deutschen ü ähnlicher) Vokal gestanden ist

17 In vereinzelten Fällen können wie k – g c – z zu č – ž

18 ze  c ‚Hase‛ – ze  čica,das Weibchen vom Hasen‛ kne  z,Fürst‛ – Vok. Sg. kne  že mje  se  c,Monat‛ – mje  sečni ,monatlich‛

19 an Stelle des c – s k – g vor einem palatalen Vokal, bzw. vor einem geschwundenen Jer (ь) c – ž

20 k > ts (c) g > z x > s Zweite Palatalisierung Druga palatalizacija

21 in der Spätphase des Urslawisch (Slawisch): k, g, x vor e, i (< oi) zu c', dz' (> z'), s'

22 in der Flexion, also vor den Deklinations- und Konjugationsendungen, wird k zu c g zu z h zu s

23 vu  k – Non. pl. vu  ci dru  g – Nom. pl. dru  zi Vla  h – Nom. pl. Vla  si ausnahmsweise geschieht letzteres auch in anderen Fällen

24 von der Wurzel puk-,platzen‛ zwei verschiedene Infinitivformen pu  knuti und pu  cati dig-,heben‛ di  gnuti und di  zati dih-,atmen‛ di  hati und di  sati

25 2. Einfluss von Konsonanten auf Vokale 3. nach einem weichen (palatalen) Konsonanten wird das velare o in der Regel zum palatalen e Umlaut Preglas/prijeglas

26 se  lo,Dorf‛, aber: po  lje,Feld‛ si  nom,mit dem Sohne‛, aber: ko  njem,mit dem Pferde‛ gra  dovi,die Städte‛, aber: klju  čevi,die Schlüssel‛

27 das r in einigen Fällen einst weich war hart gewordenen r ein o zu e re  bro,Rippe‛, mo  re,Meer‛

28 In den nicht seltenen Fällen, ein o hinter einem weichen Konsonanten befindet in älterer Zeit an Stelle des o überall ein e der Vok. Sg. du  šo von du  ša,Seele‛ du  še 

29 3. Vokalisierung des l Prelazak l u o 4. am Schlüsse einer Silbe und insbesondere eines Wortes wird ein l in der Regel zu o po  sao,Geschäft‛ (aus posal) či  nio,getan‛ ču  o,gehört‛

30 seo  ba,Wanderung‛ (aus selba) vla  daoca (aus vladalca) Gen. Sg. von vladalac,Herrscher‛ aus l entstandenen o ein zweites o langen o

31 vo  (aus vol),Ochs‛ so  (aus sol),Salz‛ bleibt nicht selten ein l am Schlüsse der Silbe unverändert va  l,Welle‛ to  pal,warm‛ bo  l,Schmerz‛

32 besonders häufig bleibt das silbenschließende l im Inlaute wenig gebräuchlicher Wörter unverändert neva  ljalac,nichtsnutziger Mensch‛ – Gen. Sg. usw. nevaljalca regelmäßig bei Fremdwörtern gene  ral,General‛ de  lta,Delta‛

33 4. Gegenseitige Beeinflussung von Konsonanten (Assimilation – Jednačenje) Stimmtonassimilation Jednačenje po zvučnosti

34 stimmlose und stimmhafte Konsonanten nebeneinander alle stimmlos oder stimmhaft werden je nachdem der letzte von ihnen stimmlos oder stimmhaft ist ein stimmloser Konsonant durch den ihm entsprechenden stimmhaften Laut ersetzt, und umgekehrt

35 to  bdžija,Kanonier‛ top-džija (von top,Kanone‛) sva  dba,Hochzeit‛ svat-ba (von sva  t,Hochzeitsgast‛) sva  gdašnji,alltäglich‛ svak-dašnji (von svak dan,jeden Tag‛)

36 za  dužbina,fromme Stiftung‛ zaduš-bina (von za du  šu,für die Seele‛) va  zdan,den ganzen Tag‛ vas dan

37 sr  pski,serbisch‛ srbski (von Srbin,Serbe‛) sla  tka von sla  dak,süß‛ te  ška von težak,schwer‛ mr  ska von mrzak,zuwider‛

38 Gesetz der gegenseitigen Assimilation benachbarter stimmhafter und stimmloser Konsonanten zuerst konsequent von Vuk Karadžić phonetische Orthographie durchgeführt, die gegenwärtig fast allgemein üblich ist

39 2. regelmäßig vor t und zum Teil auch vor c wird ein č zu š što ,was‛ (aus čto) po  šten,ehrlich‛ (aus počten) lišće,Blättern‛ (aus ličce)

40 beim Zusammentreffen von Konsonanten mit einem j treten Veränderungen ein mit dem Suffix -jen gebildeten passiven Partizip und bei der mit der Endung -jem gebildeten l. Person sing. Präs. beobachten kann Jotierung (Jotovanje)

41 a) nach einem palatalen Konsonanten j, š, ž, č, dž, ć, đ, lj, nj r das j verloren u  čiti,lehren‛ – u  čen (aus učjen) bu  šiti,bohren‛ – bu  šen uma  njiti,verringern‛ – u  ma  njen umo  riti,töten‛ – u  moren

42 b) nach den Labiallauten p, b, f, v, m das j zu lj zaro  biti,zum Sklaven machen‛ – za  robljen (aus robjen) lo  viti,jagen‛ – lo  vljen slo  miti,brechen‛ – slo  mljen

43 c) die Dentallaute t, d schmelzen mit j zu ć – đ zusammen kro  titi,zähmen‛ – kro  ćen (aus krotjen) gra  diti,bauen‛ – gra  đen

44 d) die Liquiden l und n ergeben mit j die weichen Laute lj und nj mo  liti,bitten‛ – mo  ljen (aus mol-jen) ra  niti,verwunden‛ – ra  njen

45 e) die Sibilanten s, z und c mit dem j zum entsprechenden Palatallaut no  siti,tragen‛ – no  šen (aus nosjen) vo  ziti,fahren‛ – vo  žen ba  citi,werfen‛ – ba  čen

46 f) die Velare k – g – h werden mit j zu den entsprechenden Palatallauten č – ž – š

47 vi  kati,schreien‛ – l. sg. Präs. vi  če  m (aus* vikjem) la  gati,lügen‛ – la  že  m ja  hati,reiten‛ – ja  še  m die Gruppe skj wird (durch Vermittlung von sč – šč) zu št i  skati,fordern‘ – i  šte  m (aus iskjem, isčem, iščem)

48 Wenn zwischen dem Konsonanten und dem j einst ein Jer (ь) gestanden ist, so bleiben die Gruppen ćj, šj, sj, sj, sj und rj unverändert, was man am besten bei der Endung -ju der 3ten Deklination beobachten kann

49 la  ž,Lüge‛ – la  žju o  s,Achse‛ – o  sju stva  r,Sache‛ – stva  rju

50 Eine Assimilation von s und z tritt vor weichen Konsonanten (doch für j) insofern ein, als sie zu den weichen Zischlauten s und z ko  šću,mit dem Bein‛ (aus kosću) mi  šljen,gedacht‛ (aus misljen) ka  žnjen,bestraft‛ (aus kaznjen)

51 bei Zusammensetzungen mit den Präpositionen iz-, raz- und s- das z oder s vor lj unverändert bleiben izlju  biti razlju  titi slju  biti

52 Es bleiben in der Regel die Konsonanten vor demjenigen j unverändert nach der jekavischen Aussprache zum Vorscheine kommt

53 pje  na (ekawisch pe  na) bje  žati (ekawisch be  žati) tje  rati (ekawisch te  rati) dje  ca (ekawisch de  ca) sje  na (ekawisch se  ni) zje  nica (ekawisch ze  nica)

54 l und n schmelzen auch in diesem Falle immer mit j zu lj – nj zusammen lje  to (ekawisch le  to) Nje  mica (ekawisch Ne  mica)

55 nach einem r das j zumeist verloren mre  ža (aus ekaw. mrježa) sre  ća (auch ekaw.) go  rjeti (ekawisch go  reti)

56 Vor einer auf diese Weise entstandenen Silbe lje – nje kann dann auch ein vorausgehendes s – z unverändert bleiben: snje  žan oder zu š – ž slje  z und šlje  z

57 Lautveränderungen in der Schrift der einzige Fall tatsächlich eintretenden Lautveränderungen in der Schrift nicht zum Ausdrucke gelangen das Prinzip der phonetischen Orthographie durchbrochen wird

58 die Dentallaute t – d vor ein s oder š zu stehen kommen

59 schreibt man nämlich die beiden Konsonanten nebeneinander, ohne auch nur darauf Rücksicht zu nehmen, dass das stimmhafte d vor dem stimmlosen s zum stimmlosen t werden müsste

60 man schreibt somit nicht nur bra  tski ,brüderlich‛ (von bra  t,Bruder‛) hr  va  tski ,kroatisch‛ (von Hr  vat,Kroate‛) sondern auch gra  dski ,städtisch‛ (von gra  d,Stadt‛) lju  dski ,menschlich‛ (von lju  di,Menschen‛)

61 in der Tat aber wird in den Fällen, wo im Inlaute eines einzelnen Wortes ein t – d vor die Gruppe sk zu stehen kommt, der Dentallaut mit dem s zu einem c

62 man spricht aus bra  cki hr  va  cki  gra  cki 

63 dagegen fällt vor einem st oder št im Inlaute eines einzelnen Wortes, dann in der Komposition mit der Präposition od der Dentallaut zumeist aus, weswegen er vielfach auch nicht geschrieben wird

64 bo  gatstvo,Reichtum‛ (von bogat,reich') gospodstvo, go-spo(d)ština,Herrschaft‛ (von gospodin,Herr') odse  liti,übersiedeln‛ odstu  piti,abtreten‛

65 Komposition mit den Präpositionen pod und nad bleibt der Dentallaut in der Schrift in der Regel erhalten po  dsiriti po  dstaviti nadsko  čiti na  dstrešnica

66 hier erhält sich wohl der Dentallaut auch in der Aussprache (allerdings als t!) eine Verwechslung mit den Präpositionen po und na ergeben würde eine ganz andere Bedeutung gäbe

67 5. Schwund von Lauten 1. der (scheinbare) Schwund eines a (nepostojano a) in den Endsilben der Deklination ma  čak,Kater‛ – Gen. sg. ma  čka sre  ćan,glücklich‛ – fern sre  ćna Bewegliche a Nepostojano a

68 an der betreffenden Stelle in der Regel ein Jer (ъ, ь) das sich in einer konsonantisch endigenden Silbe zum vollen a entwickelt hat

69 eine schwer aussprechbare Konsonantengruppe am Wortende vermieden werde während in den vokalisch endigenden Silben das Jer (ъ, ь) gänzlich verstummte

70 in den verschiedenen Formen eines und desselben Wortes bald auftreten und bald schwinden eine schwerere Konsonantengruppe vorhanden ist oder nicht

71 zumeist in konsonantisch auslautenden Endsilben vor am Wortende nur die vier Gruppen st, št, zd, žd duldet, sonst aber immer die beiden letzten Konsonanten durch ein bewegliches a trennt

72 in den oben angeführten Beispielen der Nom. Sg. nicht mačk und das Maskulinum nicht srećn sondern nur ma  čak und sre  ćan lauten

73 dagegen sind die Nominativformen li  st pri  št gro  zd da  žd am Wortende geduldeten Konsonantengruppen

74 im Gen. Pl. der 1ten und 2ten Deklination eine vor der Endung -a vorkommende Konsonantengruppe — mit Ausnahme von st, št, zd, žd

75 ebenfalls durch ein bewegliches a getrennt wird dieser Kasus früher konsonantisch auslautete und erst später nachdem sich das bewegliche a zwischen eventuell vorhandenen schweren Konsonantengruppen entwickelt hatte die Endung -a hinzutrat

76 ma  čak auch im Gen. Pl. ma  ča  ka  gu  ska,Gans‛ in demselben Kasus gu  sa  ka  in früherer Zeit ma  čak – gu  sak mačk – gusk nicht möglich war

77 das bewegliche a auch in Inlautsilben auftreten sta  klo (aus stklo - стькло),Glas‛ ša  lje  m,ich schicke‛ sa  bor (съборъ),Versammlung‛

78 2. keine Doppelkonsonanten der einzige Fall, wo solche vorkommen, ist der mit dem Präfix naj- gebildete Superlativ von mit j anlautenden Adjektiven na  jjači  (von ja  k,stark')

79 weil das naj- deutlich als selbständige Silbe ausgesprochen wird

80 zwei gleiche oder gleichgewordene Konsonanten nebeneinander zu stehen kommen schwindet der eine von ihnen

81 oda  hnuti,aufatmen‛ aus oddahmuti otu  điti,entfremden‛ aus od-tuditi (*ottuđiti) ru  ski,russisch‛ aus russki ra  sadnik,Ptlanzschule‛ aus rassadnik (*ras-sadnik) ra  šiti,losnähen” aus razšiti (*ras-šiti und letzteres *raššiti)

82 schwindet auch der Zischlaut s nach den palatalen Zischlauten č, š, ž

83 junačstvo > junačtvo > ju  na  štvo,Heldenmut‛ mužski > mušski > mu  ški ,männlich' vlašski > vla  ški ,rumänisch‛

84 3. schwinden ziemlich häufig die Dentallaute t – d a) vor jedem c oder č o  tac,Vater‛ – Gen. Sg. o  ca (aus otca) – Vok. Sg. o  če (aus otče) su  dac,Richter‛ – Gen. Sg. su  ca (aus sudca) Vok. Sg. su  če (aus sudče)

85 bei den Substantiven auf -tak und -dak mit beweglichem a vor dem (aus dem Schluß-k gewordenen) c i  zmetak,Ausschuß‛  izmetci  izmeci) i  zvadak,Auszug‘ – i  zvaci

86 b) Die Dentallaute schwinden in der Regel zwischen zwei zu derselben Silbe gehörenden Konsonanten wenn der zweite nicht ein r

87 i  stresti,ausbeuteln‛ mastna > ma  sna,fett‛ prazdna > pra  zna,leer‛ gostba > gosba > go  zba,Schmaus‛ šestdeset > šesdeset > šezde  set,sechzig‛