KMV GRÜNE Städteregion Aachen

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 Präsentation transkript:

KMV GRÜNE Städteregion Aachen 28.05.2015 Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Hilde Scheidt

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Aachen und die Städteregion Aachen … • Aachen ca. 255.000 Einwohner Städteregion Aachen ca. 560.000 Einwohner • an der Grenze zu Belgien und Holland gelegen • als Hauptreiseroute zwischen Süd- und Nordeuropa genutzt • Grenzübertritte erfolgen durch die Nutzung von Bahnverbindungen (Thalys Paris-Köln), Eurolinern, Kleintransportern und PKWs

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Nach Aussage der Bundespolizei … • werden im Grenzgebiet zu Aachen jährlich ca. 2.000 Menschen an der illegalen Einreise nach Deutschland gehindert • bis zu 400 Personen gaben 2013 an, minderjährig zu sein • nach Altersüberprüfung, Erstanhörung erfolgt die Rückführung in das Ausreiseland • beim Äußern eines Schutzbedürfnisses erfolgt die Übergabe an die entsprechende Behörde - Erwachsene: zentrale Aufnahmestelle Dortmund - unbegleitete Minderjährige: Jugendamt Aachen

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Flüchtlingssituation in Aachen • aktuell ca. 1000 Flüchtlinge (Asylsuchende u. Geduldete) (seit 2012 Steigerung 50%) • ca. 500 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge • Unterbringungskonzept der Stadt – dezentral, Wohnungen, Häuser, Wohnheime • Soziale Betreuung (Sozialarbeiter, NGO`s, Ehrenamtler) • Koordination Sozialamt, Jugendamt, Wohnungsamt) • Resettlement ca. 50 Personen (Save-me Kampagne von Amnesty International seit 2010)

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Integrationskonzept der Stadt Aachen (2009) Soziale Beratung und Betreuung Gesundheit und psychosoziale Beratung Sprache Bildung Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung Wohnen / Planen Kultur Sport/Freizeit Partizipation / Gesellschaft Rechtliche Integration Religion

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Bildungserstberatung für Migranten (seit 2009) (FB Soziales u. Integration, Sprachenakademie, Caritas, Jugendmigrationsdienst, VHS, Werkstatt der Kulturen) • Praktische Alltagsfragen • Suche nach passendem Deutsch-Sprachkurs • Bildungsfragen (Schule, Beruf, Studium) • Anerkennung ausländischer Berufs-, Schul- oder Studienabschlüsse • Fragen zur Ausbildung, beruflicher Neuorientierung u. Qualifizierung • Dolmetscher-Pool (kostenlos für Flüchtlinge und Asylbewerber)

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Aufbau von Strukturen (Kommunales Integrationszentrum / Verwaltung / Politik) • umfassendes, bedarfsgerechtes, differenziertes schulisches Angebot durch verschiedene Bildungseinrichtungen • Flüchtlingsgipfel 2014 (Runder Tisch mit Arbeitsschwerpunkten) • Zusammenarbeit mit Schulen/ Hochschulen/ Arbeitgebern • Finanzierung durch Land/Bund und Stadt Aachen • Gewinnung von EhrenamtlerInnen (Patenmodell) • Ausbildungsplatzoffensive (Ratsantrag) • Dringender Handlungsbedarf (Bleiberechtsregelungen)

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Aachener Flüchtlingsgipfel (2014) • Dez. 2014 – Flüchtlingskonferenz (Öffentliche Veranstaltung) • Teilnehmer: Politik, Fachämter, NGO`s, Initiativen, Ehrenamtler • Runder Tisch als regelmäßige Einrichtung (seit Febr.2015) • Schaffung einer gemeinsamen Struktur • Arbeit in Arbeitsgruppen: Berufliche Integration, Alltagsberatung, Bildung und Sprache, Beschaffung von Wohnraum, Koordination im Netzwerk, Übergang Jugendhilfe / AsylBLG und Schule

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Junge Flüchtlinge in Aachen (UMF) Enge Zusammenarbeit aller Akteure (Bundespolizei, Jugendamt, soziale Betreuungseinrichtungen, Schulen) • Grenzlage, mehr als 2000 Flüchtlinge pro Jahr • ca. 500 UMFs in Aachen (ca. 750 gesamte Städteregion) • Unterbringung in Einrichtungen, Wohnungen, überschaubare Gruppengrößen (steigender Bedarf) • Tagesstruktur, Freizeitangebote, schulische Vorqualifikationen • internationale Förderklassen: dezentral, an allen Schulformen • „schulischer Lernort für junge Flüchtlinge“ Kosten für 2015 ca. 8 Mio € ( z.T. Rückerstattung Land NRW)

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Rechtliche Grundlagen für junge Flüchtlinge … §42 SGB VIII – Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen „Das Jugendamt ist berechtigt und verpflichtet, ein Kind oder einen Jugendlichen in seine Obhut zu nehmen, wenn … … ein ausländisches Kind oder ein ausländischer Jugendlicher unbegleitet nach Deutschland kommt und sich weder Personensorge- noch Erziehungsberechtigte im Inland aufhalten (Abs. 1, Satz 3).“

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Die jungen Menschen sind … zwischen 13 und 17 Jahre alt in der Regel männlich (bis zu 98%) sie stammen überwiegend aus Afghanistan, Bangladesh, Pakistan, Syrien, Nord- und Zentralafrika sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten sie haben teilweise schwere Traumatisierungen bzw. sind körperlich wie emotional vernachlässigt

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen „Schulischer Lernort für junge Flüchtlinge“ Konzept Kooperation Schule/Jugendhilfe • flexibles Angebot vorhalten • internationale Förderklassen an allen Schulformen (Bedarf steigend) • möglichst zeitnah Schulplatz anbieten • bestmögliche Förderung nach individuellen Potenzialen • Netzwerk verschiedener Partner • eng vernetztes Angebot: Sozialpädagogik und Schule Verbesserungen beim Übergang Schule - Beruf ( gesetzliche Voraussetzungen schaffen !!!!

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Ausbildungsoffensive für junge Flüchtlinge in Stadt und Städteregion Aachen • Initiierung durch Ratsantrag (Stadt Aachen und Städteregion) • regionales Modellprojekt • Integration in den Ausbildungsmarkt • Bleiberecht für die Zeit der Ausbildung (Sicherheit f. Betriebe) • Partner: Stadt, Städteregion, IHK, Handwerkskammer, Arbeitsagentur, Berufskollegs, Hochschulen Forderung an Bundes- und Landesregierung: Bleiberecht für Ausbildung plus 2 Jahre

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Ausbildungsoffensive für junge Flüchtlinge Was soll perspektivisch erreicht werden? • bedarfsdeckendes schulisches Angebot • Öffnung aller Bildungswege und -abschlüsse • Sprachunabhängige und kultursensible Potentialanalyse • Berufsorientierung und Praktika • EU Projekt „Vorteil Aachen“ Vorerfahrung sichern – Teilhabe ermöglichen – Ausbildung, Arbeit, Chancen erkennen und nutzen Ermessensspielräume nutzen – Aufenthaltstitel bei Möglichkeit der Arbeitsaufnahme

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Ausbildungsoffensive für junge Flüchtlinge Wer kann was tun? • Schulen in Kooperation mit Schulaufsichten und Dezernaten (Schulübergänge, Förderklassen, Regelklassen) • Bund – Öffnung der Integrationskurse auch mit prekärem Status • Land – Ausweitung der Berufschulpflicht auf 21 Jahre (s.Bayern) • Bund – Aufenthaltsrecht (Modell 3 + 2) • Ausländerbehörde – Ausschöpfung des Ermessenspielraumes der Duldung während einer Ausbildung • Bremer Modell der Krankenversicherungskarte • Kommune – Finanzierung von Deutschkursen A1 Niveau

Integration und Teilhabe von Flüchtlingen Fazit ○ Es braucht ein klares Bekenntnis zur Aufnahme von Flüchtlingen. ○ „Zusammen stehen“ und „Integration als Chance und Gewinn“. ○ jungen Flüchtlingen eine Chance geben ○ ihren Elan für uns gesellschaftlich nutzen ○ Positive Integrationsbeispiele sichtbar machen, Mehrwert aufzeigen, Filmprojekte, Presse, Begegnungen. ○ Willkommenskultur als selbstverständliche Aufgabe einer reichen Gesellschaft !