Die Bedeutung von Gesundheit für Männer und die Konsequenzen für BGM – Erkenntnisse aus einem Männergesundheitsbericht Gesundheit und Krankheit sind die.

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Die Bedeutung von Gesundheit für Männer und die Konsequenzen für BGM – Erkenntnisse aus einem Männergesundheitsbericht Gesundheit und Krankheit sind die Folge von individuellen Lebensstilen, der Lebensführung, Umweltfaktoren (Einflussfaktoren) und der genetischen Veranlagung. Handlungsneigungen, Präferenzen (Konsum, Ernährung, Freizeitgestaltung) und Verhalten sind zudem milieu-, kultur- und geschlechtsspezifisch. Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen insbesondere in: Felix Geppert und Mandy Schramm Business Health Support GbR Rigaer Straße Berlin Tel.: 030 / Mobil: 0170 / GesundheitsverhaltenKörperbau, Stoffwechsel Symptomen Ressourcen GesundheitsempfindenPräferenzen KrankheitenSchmerzempfindenRisikobereitschaft Geschlechtsspezifische Freizeitgestaltung Männer Frauen Quelle: BAT Freizeit- Monitor 2013 Insgesamt gesehen ist Fernsehen (96%) die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Deutschen. Sport zu treiben liegt weit hinter Rang 17 (= spontan tun, wozu man Lust hat, 50%) mit 37% (Westdeutsche) bzw. 25% (Ostdeutsche). 1

Männlichkeit ist erkennbar an körperlichen Merkmalen, dem Verhalten und drückt sich in Leistung, Erfolg, Überlegenheit und Macht aus. Im männlichen Habitus ist verankert, dass Krankheit körperliches oder seelisches Versagen bedeutet und damit eine persönliche Schwäche ist, die keinen Platz im männlichen System hat. Der männliche Körper hat selbstverständlich stark und gesund zu sein. Deshalb gilt bereits die Sorge um den eigenen Körper als „unmännlich“ und darum schätzen Männer ihren Gesundheitszustand häufig zu optimistisch ein, verdrängen körperliche und psychische Überlastungen, ignorieren Warnsignale, leugnen oder verharmlosen gesundheitliche Gefahren und vermeiden Arztbesuche. 2 In der Gesellschaft wird die Sorge und Fürsorge für alles Körperliche und die Pflege des eigenen und fremder Körper als „weibliche Tugend“ angesehen. Frauen dürfen sich daher um die Gesunderhaltung und Unversehrtheit ihres und anderer Körper kümmern, während von Männern eher Risikoverhalten (auch auf ihren Körper bezogen) erwartet wird. Das ist auch ein Grund, warum gefahrvolle, körperlich verschleißende Berufe eher Männern zugemutet werden als Frauen. Gesundheit wird von den meisten Männern nicht als Ressource gesehen, aus der Potential zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Erfolg geschöpft werden kann. LebenserwartungGenussmittelkonsum (z.B. Alkohol, Nikotin) Suchtgefahr (z.B. Spielsucht)Interesse an gesunder Ernährung HerzinfarktrateArztbesuche (seltener und später) Männliche verhaltensbedingte Risikofaktoren (im Vergleich zu Frauen) Treffen mehrere Risikofaktoren zusammen und kommt noch Bewegungsmangel hinzu, werden Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck begünstigt. Das erklärt, warum koronare Herzerkrankungen bei Männern und Frauen zwar gleich häufig, aber bei Männern statistisch gesehen 15 Jahre früher auftreten. Diese vorgenannten Risikofaktoren, auch die selteneren und (oft zu) späten Arztbesuche, sind die Ursache dafür, dass Männer seltener als Frauen krank geschrieben sind, aber häufiger an plötzlichem Herztod, Lungenkrebs oder Leberzirrhose sterben. KrankschreibungsquoteRisikoneigung Höhere(r):Geringere(s): Suizidrate Nutzung von Gesundheits- und Präventionsangeboten

3 Um also das Gesundheitsverhalten von Männern zu verbessern, ist ein Paradigmenwechsel erforderlich. Mit einer freiwilligen Veränderung des gesundheitsrelevanten Verhaltens der Männer kann aber erst in Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten gerechnet werden, nachdem sich die gesellschaftliche Sicht in Bezug „Männer“ und „Gesunderhaltung“ geändert hat. Darauf sollten Unternehmen jedoch nicht hoffen und warten, sondern jetzt handeln. Da eine Verbesserung der betrieblichen Gesundheit nur dann möglich ist, wenn Verhältnisse UND Verhalten gesundheitsförderlich gestaltet sind, ist es unbedingt notwendig, über Anreize, Regeln bzw. Vorschriften gesundheitsrelevantes Verhalten zu erreichen, z.B. durch: - verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen - Vorschriften für Lastentransport, Schutzkleidung, Hygiene, Lärmschutz, etc. - Aufklärung über Gesundheitsgefahren und Vermittlung von Gesundheitswissen - Förderung der Bewegung durch Wettkampf - Vorbildfunktion durch die Führungskräfte und Multiplikatoren - alkohol- und rauchfreier Betrieb - Unterstützung durch männliche Identifikationsfiguren, z.B. Spitzensportler - Einführung eines Bonussystems Unternehmen mit überwiegend männlicher Belegschaft, die das nicht beachten, werden aus den vorgenannten Gründen mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement keinen Erfolg haben. Quelle: Lichtenberger Männergesundheitsbericht 2011