Software Architektur-Modelle

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 Präsentation transkript:

Software Architektur-Modelle Vorlesung Software Architektur-Modelle Modelle 1 Dr. Harald Störrle Ludwig-Maximilians-Universität München Wintersemester 2001 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Ziele für heute (& nächstes Mal) Analyse-Phase für große Systeme Vision, Kontext, Geschäftsprozesse Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen Domänenmodelle große Modelle Organisation Konsistenzen Qualitätskriterien für Diagramme Vertiefung Notationen Details, Lücken, und Probleme Erweiterungen 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Organisatorisches Waren Sie letztes Mal unterfordert?! Soll nicht wieder vorkommen. => Feedback ist wichtig! Handouts? WWW-Angebot www.pst.informatik.uni-muenchen.de/lehre/WS0102/architektur Interesse an Exkursion? Interesse an J2EE-Gastvortrag? Aufgaben vom letzen Mal 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Aufgabe vom letzten Mal: Domänenmodell einer Bibliothek Was für Notationen haben Sie verwendet? Klassen-, Paket-, Interaktions-, Zustandsdiagramme? Welche Elemente gibt es in Ihrem Modell? Wie sind Sie vorgegangen? Erkenntnisse? Wie umfangreich ist Ihr Modell? Ist es konsistent? Wie detailliert ist ihr Modell? Können Sie zu implementieren anfangen? ...können Sie eine Aufwandsschätzung abgeben? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Aufgabe vom letzten Mal Beabsichtigte Lerneffekte Function Points, Object Points Standardprobleme beim Modellieren Unklare Vorgaben eröffnen Interpretationsspielraum. Nicht-Aufhören-können führt zu uneinheitlichem Detaillierungsgrad. Es gibt meist keine einheitlichen Sprachregelungen. Wann ist ein Diagramm „gut“? Was heißt das? Wann/Wofür setze ich welche Notation ein? Wie gehe ich von einem Diagramm zu einem anderen über? Diese Fragen beantworten (hoffentlich) Methodiken. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Vergleiche Inhalt & Ziel vom letzten Mal Letztes Mal „nackte“ Notation, keine Methodik kaum Semantik Heute (und nächstes Mal) Architektur-zentrierte Methodik (informelle) Vertiefung der Semantik (informelle) Konsistenzbedingungen für Modelle ...am Bibliotheksbeispiel 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Definition Was ist eine Methodik? Ein Ensemble von Methoden (also Notationen und Techniken). Methodology vs. Method: Methodologie ist die Lehre von den Methoden, nicht eine spezielle Methodik (aber: fließender Übergang). Was leistet eine Methodik idealerweise? Konkrete Handlungsanleitung beim Modellieren, aber nicht auf der Kochbuch-Ebene. => „Wie schlage ich einen Pfad durch den Dschungel“ 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie Diagramm Eine Instanz eines Diagramm (oder Formular-)typs. Dokument Ein Schema, das eine Reihe von Diagrammen, Formularen und Freitexten enthält. Modell Zusammengehörige Menge von Dokumenten (auch ein-elementige Mengen). Sicht Ausschnitt eines Modells. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: Dokument „Nutzfall“ Übersicht Kontext Nutzfall Interaktionen Details Abläufe Optional auch noch: Zustandsdiagramm für das Verhalten des UCs: siehe UML 1.4, S. 3-99, 3.55.2 auf deren zustände können sich dann z.B. Extension Points beziehen 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie Diagramm Eine Instanz eines Diagramm (oder Formular-)typs. Dokument Ein Schema, das eine Reihe von Diagrammen, Formularen und Freitexten enthält. Modell Zusammengehörige Menge von Dokumenten (auch ein-elementige Mengen). Sicht Ausschnitt eines Modells. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: Modell „Fachkonzept“ (auch: Analysemodell) 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: Sichten des Modells Konzept Domänenmodell Systemkontext Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Geschäftsprozesse Facharchitektur 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: Vorgehen für das Modell Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Facharchitektur Domänenmodell Konzept Geschäftsprozesse Systemkontext 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: System Das ganze zu entwickelnde Ding. Steht in einem Kontext. Subsystem Ein statischer Teil davon. Selber wieder ein System, also insbesondere wieder bestehend aus Subsystemen. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Methodik Terminologie: Ebene Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Facharchitektur Domänenmodell Konzept Geschäftsprozesse Systemkontext Ebene 0: Gesamtsystem und Kontext Ebene 1: Fachliche Subsysteme Ebene 2: Architektonische Subsysteme Ebene 3: Technische Subsysteme Ebene 4: Systemkomponenten 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Laufendes Beispiel „Bibliothek“ Neue Probleme mit echtem Beispiel Durchgängigkeit Reinheit / Didaktik Freigabe Daher „akademisches“ Beispiel Bibliothek. Aber direkt übertragbar ergänzend immer wieder Ausschnitte aus echten Systemen. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Der übliche Bibliotheksbetrieb: kennt jeder benutzt jeder täglich (mehr oder weniger) vergleichsweise einfach und abgrenzbar teilweise automatisierbar, in vielen Fällen aber immer noch weitgehend manuell Aber wie gehe ich vor? Was sind meine Ansatzpunkte? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Szenario Die bisherige Kultur-Stadträtin Juliane Nie-Da wird vom Parteivorsitzenden auf einen wichtigen Bundesposten berufen. Der neue Kultur-Stadtrat steht vor einem Scherbenhaufen. Eines der ärgsten Problemfelder ist die Stadtbibliothek. Lustlos verrichten dort Kohorten ergrauter Bibliothekarinnen und Bibliothekare ihren Dienst. Die Leser sind hochgradig unzufrieden mit den Öffnungszeiten und den angebotenen Dienstleistungen. Gleichzeitig sind die Kosten des städtischen Bibliothekswesens enorm. Der Spitzenkandidat der Opposition, Heribert Rotkäppchen, fordert bereits, das Bibliotheksbudget in den sozialen Wohnungsbau oder die Terrorismusbekämpfung umzuleiten. Der Bürgermeister Udo Christian, auf seine Wiederwahl erpicht, erwägt, dieser Forderungen der Opposition nachzukommen, wenn die Bibliotheken nicht schlagartig zum Aktivposten der bürgermeisterlichen Bilanz werden. Das ist die Stunde des neuen Stadtrates für Kultur! 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Szenario Und was geht das uns an? Die Problemlösung liegt in der technischen Unterstützung der Geschäftsprozesse, das erfordert aber ein Bibliotheks-Informationssystem. Aber Vorsicht: Schlechte Geschäftsprozesse werden durch Automatisierung nich besser, nur schneller! Vollautomatisierung wäre tödlich! Kundenbeziehung Diebstähle Mitarbeiterzufriedenheit 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Szenario Was ist also zu tun? Akquisephase Bestandsaufnahme Wie ist der Ist-Zustand? Konzept Wie kann die Vision realisiert werden? Angebot Was ist zu tun? Grober Zeitplan Budget-Vorschlag „die eigentliche Arbeit“ 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle fließender Übergang

Elemente eines Fachkonzepts Konzept Domänenmodell Systemkontext Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Geschäftsprozesse Facharchitektur 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Was gehört zu einem Konzept? Vision Budgetplan Bestandsaufnahme Konzept Architekturstudie (technische & sw. Architektur) Realisierungsfahrplan (Zeit, Meilensteine) Optional auch noch: Zustandsdiagramm für das Verhalten des UCs: siehe UML 1.4, S. 3-99, 3.55.2 auf deren zustände können sich dann z.B. Extension Points beziehen Machbarkeitsstudie 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Vision Konzept, Machbarkeitsstudie Was soll getan werden, ist es durchführbar, wer kann es umsetzen? Kosten/Nutzen-Abwägung Was kostet welcher Leistungsumfang, wo ist das Kosten/Nutzen-Maximum? Zeitplan In welchem Zeithorizont soll die Realisierung erfolgen (Basis-Releaseplan) ? flankierende Maßnahmen Was ist an Schulungen, Werbung usw. zu planen, wer organisiert das, ...? Also, mehr oder weniger, ein Business-Plan. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Vision Effizienzsteigerung Die Effizienz muß erhöht werde, um so Personal einsparen zu können und somit die Kosten zu reduzieren. Kundenzufriedenheit Gleichzeitig muß die Kundenzufriedenheit drastisch erhöht werden. Mittel dazu könnten sein: erweiterte Öffnungszeiten benutzerfreundlichere Systeme, menschliche Ansprache und Hilfe Mehrwertdienste (Internet-Zugang, Diskussionsforen) Online-Zugriff (Katalog, Benutzerkonto, Newsletter) Synergie Die Stadtbibliothek als Verbund muß ihre Synergiepotentiale ausnutzen, um durch bessere Vernetzung das dichte Filialnetz auszudünnen, ohne schlechteren Service zu bieten. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Ein Besuch in der Stadtbibliothek zeigt schnell die entscheidenden Ansatzpunkte. 1) Das Ausleihsystem bereitet offensichtlich die größten Probleme: es hat nie richtig funktioniert, und ist extrem schlecht zu bedienen, weswegen überforderte Sachbearbeiter teilweise unter der Hand auf Zettelkastenlösungen ausgewichen sind, mit den zu erwartenden Folgen: überzogene Bücher können nicht gemahnt werden und verschwinden aus dem Bestand. 2) Das Katalogsystem ist zur Zeit auf Zettelkastenbasis, zur großen Unzufriedenheit der Leser. 3) Es gibt 3 fachliche Systeme, die nicht integriert sind: für den Leihverkehr, die Bestandspflege, und die Leserverwaltung 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Es wird also 4 Subsysteme geben: Katalog Leihverkehr Bestandsführung Leserverwaltung Diese Subsysteme sollen teils eng, teils lose integriert werden. Sie sollen teils neu erstellt, teils zugekauft, und teils wiederverwendet werden, mit gewissen Anpassungen. Ziel ist es, möglichst billig zufriedenstellende Qualität zu liefern. Das wichtigste aber ist, daß die Lösung schnell verfügbar wird. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Katalogsystem bislang: Zettelkasten künftig: PC-Anwendung Realisierung: Zukaufen - es gibt entsprechende Systeme am Markt. Die Anwendung soll lokal auf PCs laufen, und auf den lokalen Katalog zugreifen, aber auch den Zugriff auf den Verbundkatalog zulassen. Die PCs sollen Netzanschluß haben, um den Lesern zusätzliche Dienste (z.B. Foren, Buchkauf, Email) anbieten zu können, und Gebühreneinnahen zu generieren. Es wird vorgeschlagen dies in Kooperation mit einem Free-Mail-Provider zu realisieren. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Bestandsdatensystem bislang: Host-Lösung mit zentralen 3270-Terminals künftig: 3-tier Client/Server-Lösung Realisierung: neues Front-End auf Basis von Web-Technologie Bislang mußten alle neuen Bücher zentral erfaßt werden. Dadurch war der Beschaffungsprozeß langwierig und teuer. Künftig soll jede Filiale eigene Beschaffungen durchführen können, um auf die Wünsche der Kunden unmittelbar eingehen zu können, bzw. um inhaltliche Schwerpunkte bilden zu können. Dies ist nicht zuletzt ein Mittel der Mitarbeitermotivation. Das Kernsystem soll aus Kosten- und Zeitgründen allerdings erhalten bleiben. Da 3270-Terminals große konzeptuelle Ähnlichkeiten zu Web-Clients aufweisen, ist der Aufwand dieser Lösung gering. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Ausleihsystem bislang: Stand-alone Desktop-Lösung künftig: vernetzte Desktop-Lösung Realisierung: komplett neu herstellen Beim Ausleihsystem ist nichts mehr zu retten, es muß umweltschonend entsorgt werden. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Bestandsaufnahme Leserverwaltung bislang: dezentrale PC-Anwendung künftig: dito, aber vernetzt & integriert mit den anderen Systemen Realisierung: Überarbeitung/Wiederverwendung, Migration Die Leserverwaltung funktioniert einigermaßen zufriedenstellend, und soll weiterverwendet werden. Allerdings ist sie eng verknüpft mit dem Ausleihsystem, daher müssen die Schnittstellen angepaßt werden. Außerdem sollen einige zusätzliche Funktionalitäten eingefügt werden. Aus technischen Gründen wird es auch notwendig, eine neue Datenbank zu verwenden - die alte wird vom Hersteller nicht mehr unterstützt. Daher müssen die wertvollen Daten migriert werden. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: technische Arch. (Ist) Katalog (Zettelkasten) Filiale Leihverkehr, Leserverwaltung (Sachbearbeiter-PC) Bestellung Bestandsführungs-GUI (3270) . Zentrale Bestandsverwaltung (IBM S/390) Bestandsführungs-GUI (3270) 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Sw. Architektur (Ist) Sachbearbeiter-PC Leserverwaltung Leihverkehr Filiale 3270 IBM S/390 Bestands- führung Bestandsführungs-GUI . Zentrale DB/2 3270 Bestandsführungs-GUI 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: technische Arch. (Soll) Andere Filialen Filiale VPN (TCP/IP) Katalog (Leser-PC= alte Sb.-PCs) Leihverkehr, Leserverwaltung (Sachbearbeiter-PC) VPN (TCP/IP) Internet Sicherheit: Trennung der Netze VPNs Katalog muß zyklisch aktualisiert werden Perforance: alte Sachbearbeiter-PCs für Leser neue Sachbearbeiter-PCs beschaffen Zentrale Bestandsverwaltung (IBM S/390) 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Sw. Architektur (Soll) Sachbearbeiter-PC Bestands- führungs GUI Leserverwaltung Leihverkehr Filiale GUI GUI Logik Logik DB/2 DB/2 IBM S/390 Andere Filialen Bestands- führung Zentrale DB/2 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel ...was kommt da alles auf uns zu? Beschaffung Evaluierung von Kandidaten Wiederverwendung Reengineering Architecture Recovery Redocumentation Migration Weiterentwicklung Wartung Neuentwicklung Verhandlung Organisation Koordination Administration 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Gütekriterien für ein Konzept Mehr oder eniger informelles Dokument, also nur teilweise formale Qualitätskriterien. Oft gibt es Firmen-spezifische Richtlinien. Solche Konzepte werden in der Regel federführend von Vorständen (bzw. deren Stäben) erstellt, Architekten sind „nur“ Zulieferer. Siehe einschlägig Literatur zur Erstellung von Businessplänen (z.B. den Münchener Business-Plan Wettbewerb, www.MBPW.de). 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Elemente eines Fachkonzepts Systemkontext Domänenmodell Systemkontext Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Geschäftsprozesse Facharchitektur 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Kontext Bücherei Ausleiher Bestandsverwaltung Was ist schlecht? Überschneidungen Akteure Anordnung vollständig? Namen „Leser“ statt „Ausleiher“ Bücherei Bücherei vs. Bibliothek Katalogsystem Bibliothekar Leihverkehr Leseverwaltung 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: Kontext Unterstützungssysteme Bibliothek Bestandsverwaltung Katalogsystem Leser Bibliothekar Leihverkehr Leseverwaltung Was ist mit Systemen wie Drucker und Scanner? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Notation „Kontextdiagramme“ Ursprung UML-Bezug Elemente Verbreitung Zweck Vorteil Nachteil Verwendung Medien Tools Strukturierte Methoden (SADT) Vereinfachung von Nutzfalldiagrammen Aktor, Einheit, (verallgemeinerte) Assoziation, Generalisierung informell: groß; formell: gering Definition des Systemkontextes (Aktoren, Nachbarsysteme) sehr intuitiv, sehr einfach zu verstehen sehr beschränkte Aussagekraft, erscheint Vielen als trivial Grobentwurf Folien, Tafel, Skizzenblöcke Malwerkzeuge 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Gütekriterien „Kontextdiagramme“ Richtige Namen, konsistente & korrekte Terminologie Akteure thematisch angeordnet, z.B. Kunden links, Mitarbeiter rechts, Umsysteme unten (oder eingereiht) Alle Systeme beschriftet Generalisierung von links oben nach rechts unten einfach, übersichtlich, schön weitere? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Exkurs: Glossar Aufbau Ist von Anfang an zu führen, zu pflegen und zu verwenden! In Excel, Word o.ä. -> Sortierung der Einträge Sollte zentral gepflegt werden z.B. über einheitlich Email: glossar@Firma.com 4-Augen-Prinzip (QS) verfügbar im Intranet (-> Knowledge Management) Begriff Synonyme Erklärung(en) Verantw. Status Leser - Natürliche Person, die mit Namen, Geburtsdatum und Adresse im Leser- verwaltungssystem erfaßt ist. Störrle ok 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Exkurs: Glossar Zweck Standardisiert die Sprache Erhöht Konsistenz -> technische Prosa darf nicht nur „langweilig“ sein, sie muß es! Erhöht Konsistenz Hilft Mißverständnisse vermeiden und bitte: kein Denglisch! Man darf in dieser Hinsicht ruhig etwas „verklemmt“ sein (engl.: anal retentive) ... 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Exkurs: Glossar ...über die Macht des Wortes 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Elemente eines Fachkonzeptes Geschäftsprozesse Domänenmodell Systemkontext Fachkonzept (auch: Analysemodell) Anforderungen Geschäftsprozesse Facharchitektur 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Was gehört zu einem Geschäftsprozeß? GePro-Diagramm (Übersicht) Kontext-Diagramm Geschäftsprozeß Zustands-/ Aktivitäts- Diagramme GePro-Diagramme (Details) Optional auch noch: Zustandsdiagramm für das Verhalten des UCs: siehe UML 1.4, S. 3-99, 3.55.2 auf deren zustände können sich dann z.B. Extension Points beziehen GePro-Tabelle 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: GP-Übersicht E0 Fehler: Layout Fehler? Auslassungen? versch. Sprachregelungen versch. Abstraktionsebenen Systemgrenze Begrifflichkeit (Ausleiher) 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: GP-Übersicht E0 Besser: Vollständig: Kassation übersichtlicher Kamm-Notation Knickpunkte Spracheregelung Abstraktionsebene Fehler: Reihenfolge Systemgrenze Glossar? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: GP-Übersicht E0 Besser: Reihenfolge nach Fachlichkeit Fehler: Systemgrenze Subsysteme 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Fachkonzept: GP-Übersicht E0 Besser: Gruppierung nach Fachlichkeit Fehler: Systemgrenze Subsysteme 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Struktur E0-2 , GP-Übersicht E0-E2 Besser: Systemgrenze Subsysteme Fehler: wieder unübersichtlich geworden 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Bibliotheksbeispiel Struktur E0-2, GP-Übersicht E0-E2 Besser: übersichtlich inverse GePros horizontal zugeordnet Jetzt erst kann man inhaltlich anfangen: Was ist mit Verlängerung? Sollte Mahnung nicht bei Leserverwaltung sein? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Gütekriterien Geschäftsprozeß-Diagramm (einfach) Richtige Namen, konsistente & korrekte Terminologie GePros und Akteure thematisch angeordnet, ggf. (teilweise) sequentiell sortiert, sowie inverse, symmetrische oder duale Gepros horizontal zugeordnet Generalisierung von unten nach oben Kanten zusammenfassen Alle Systeme beschriftet weitere? 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle

Aufgabe zum nächsten Mal Untersuchen Sie mein Bibliotheksmodell auf Inkonsistenzen. Wird ab morgen abend als ppt oder pdf im WWW-verfügbar sein. 13.11.2001 Modelle 1 VL Software Architektur-Modelle ã Dr. Harald Störrle