Rechte & Pflichten 16.04.2015. 1. TEIL – Rechtliche Sicht.

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Rechte & Pflichten

1. TEIL – Rechtliche Sicht

I. Haftung von Personen II. Haftung für den Fehler anderer III. Voraussetzungen IV. Verteidigungsmöglichkeiten

I. Haftung von Personen (für eigene Fehler) Eine Person ist verantwortlich für den Schaden, den sie verursacht BGB

3 Bedingungen müssen erfüllt sein, damit jemand verantwortlich (haftbar) gemacht werden kann: 1. Fehler Die Übertretung einer X beliebigen Rechtsnorm ist ein Fehler Beispiel: Diebstahl, Hausfriedensbruch, Zerstörung/Beschädigung von Eigentum anderer Personen Das Verhalten des „guten Familienvaters“: wie hätte sich eine normal vorsichtige, sorgfältige und pflichtbewusste Person unter den gleichen Umständen verhalten? Der Fehler ist die Handlung, die von diesem Idealverhalten abweicht.

3 Bedingungen müssen erfüllt sein, damit jemand verantwortlich (haftbar) gemacht werden kann: 2. Schaden Schaden ist jeder konkrete Nachteil (Beispiel: Verletzung, beschädigtes Eigentum), der dem Opfer entsteht UND bewiesen werden kann.

3 Bedingungen müssen erfüllt sein, damit jemand verantwortlich (haftbar) gemacht werden kann: 3. Kausalzusammenhang zwischen Fehler und Schaden Der Schaden muss durch den Fehler entstanden sein UND muss bewiesen werden.

II. Haftung für den Fehler anderer In den folgenden Fällen kann jemand für die Handlung eines Anderen verantwortlich gemacht werden: Eltern für ihre Kinder Lehrer für ihre Schüler Arbeitgeber für ihre Arbeitnehmer ……….

IM PRINZIP: JUGENDANIMATOR= LEHRER DAS ZU BETREUENDE KIND=SCHÜLER Der Jugendanimator kann für den Fehler eines Kindes, bzw. eines Jugendlichen, welcher sich unter dessen Aufsicht befindet, verantwortlich gemacht werden. Falls die 3 Bedingungen (Fehler, Schaden und Kausalzusammenhang) bewiesen sind, muss der Jugendanimator dem Opfer seinen Schaden ersetzen.

III. Voraussetzungen 1. Das Kind, bzw. der Jugendliche muss für den Schaden verantwortlich sein. Beispiel: Ein Kind macht beim Spielen eine Fensterscheibe kaputt. ► Fehler: Der Ball wird ins Fenster geschossen ► Schaden: Die Fensterscheibe ist zerbrochen ► Kausalzusammenhang: Der Ball hat die Fensterscheibe zerschlagen.

2. Wenn diese 3 Bedingungen erfüllt sind, geht das Gesetz prinzipiell davon aus, dass: die Aufsichtsperson einen Fehler begangen hat, indem sie ihre Aufsichtspflicht verletzt hat  hat nicht verhindert, dass das Kind die Scheibe zerstört Ein Schaden entstanden ist  die Fensterscheibe ist zerbrochen Die Aufsichtspflichtverletzung (Fehler) die Ursache des Schadens ist: Kausalzusammenhang  durch den Fehler der Aufsichtsperson hat der Ball die Fensterscheibe zerschlagen.

IV. Verteidigungsmöglichkeiten des Animators 1. Der Jugendanimator kann beweisen, dass das Kind nicht verantwortlich ist. Beispiel: ein Kind, das sich nicht unter seiner Aufsicht befand, hat die Fensterscheibe mit dem Ball zerschlagen.

2. Die gesetzliche Vermutung ist widerlegbar. Der Animator kann also beweisen, dass: Keine Aufsichtspflichtverletzung vorhanden war  z.B. jemand anderes hatte die Aufsicht über das Kind, Selbst wenn die Aufsichtspflicht vernachlässigt worden wäre, der Schaden dennoch entstanden wäre  z.B. selbst wenn der Animator nicht dabei war, hätte er nicht verhindern können, dass das Kind die Fensterscheibe mit dem Ball zerschlägt.

Entschädigungen/Strafen 1. Zivilrecht 2. Strafrecht

2. TEIL – Eine Versicherung

Haftpflichtversicherung Schaden an Drittenbezahlen Entweder aus: a) Eigentum, zukünftigem Einkommen. (Patrimonium) Oder: b)Haftpflichtversicherung

Haftpflichtversicherung Körperlicher Schaden Sachschaden  mit Selbstbeteiligung Rechtschutz  Verteidigung  Zurückfordern

Ausschlüsse Schwerer Fehler Vorsatz / Absicht Gewalt gegen Personen

Haftung für Kinder Bis 6 JahreEltern 6 18 JahreTeilhaftung nach Ermessen Ab 18Volle Haftung

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Wen ansprechen? Vereinspolice Oder private Haftpflichtversicherung

3. TEIL – Fragen - Antworten