Faziale Attraktivität „Nach herkömmlicher Überzeugung liegt die Schönheit im Auge des Betrachters, aber diese Augen und der Verstand dahinter wurden durch Jahrmillionen menschlicher Evolution geprägt. Was als schön gilt, bestimmen die Adaptionen des Betrachters“ (Buss, 2004, S. 199)
Facial attractiveness Randy Thornhill and Steven W. Gangestad
Ablauf 1. Theorie und Vorstudien 2. Studie: 3. Unsere kleine Studie Attraktivität des Gesichtes Präferenzwandel im Menstruationszyklus 2. Studie: „Facial masculinity and fluctuating asymmetry“ 3. Unsere kleine Studie 4. Zusammenfassung 5. Diskussion
Faziale Attraktivität Evolutionäre Perspektive: Partnerpräferenz für gesunde und fruchtbare Partner Anzeichen von Gesundheit „phänotypische Kondition“ = Fähigkeit, sich Ressourcen effektiv und effizient anzueignen und Aufgaben zuzuteilen, die Überleben und Reproduktion betreffen 3 Kontexte für Attraktivität: Symmetrie Durchschnittlichkeit Dimorphische Merkmale
Faziale Symmetrie FA (fluctuating asymmetry) resultiert aus Entwicklungsinstabilität reflektiert Fehlanpassung Ursachen: Mutationen, Krankheitserreger, Giftstoffe Hypothesen: Attraktivitätsurteile beziehen sich auf Gesichtssymmetrie (+)
Faziale Durchschnittlichkeit Durchschnittlichkeit mit guter „phänotyp. Kondition“ assoziiert natürl. Selektion hat stabilisierenden Effekt auf Gesichtsmerkmale Thornhill& Gangestad, 1999: Genet. Dominanz Vorteil bei Abwehr von Parasiten
Hormon- Marker im weibl. Gesicht Östrogen Zeichen für Fruchtbarkeit, cue für Alter Jugend = salienter Aspekt der Gesichtsattraktivität Bei Frauen: Fruchtbarkeit, reproduktiver Wert
Hormon- Marker im männl. Gesicht Testosteron: Auswirkungen auf Gesichtsmerkmale Starke Ausbildung: Fähigkeit zum Engagement im intrasexuellen Wettbewerb Beitrag zur wahrgenommenen Dominanz Studie (Perret, Penton- Voak et al., 1999): Frauen in UK und Japan: Bevorzugung eher femininerer männl. Gesichtszüge
Präferenzwandel im Menstruationszyklus Variation der Attraktivitätsbewertung der Gesichtsmaskulinität/- femininität mit weiblichem Zyklus (Penton- Voak et al., 1999) „Good investment vs. genetic benefits“ (Gangestad& Thornhill, 1999) Menstruationszyklus Präferenz -Hohe Fruchtbarkeit → Maskulinere männliche Gesichter: Short- term- mate -Geringe Fruchtbarkeit → Eher femininere männliche Gesichter
Welche Merkmale könnten auf welche Eigenschaften verweisen?
Trade- offs der Gesichtsmerkmale Eher maskuline: -Phänotypische und genetische Qualität -Eher ungewöhnlicher: Zeit und andere Ressourcen in Nachkommen zu investieren -Weniger Investment in romantische Beziehungen (Untreue) Eher feminine: -Gewöhnlicher: Zeit und andere Ressourcen in Beziehung/ mögliche Nachkommen zu investieren (Treue)
Ablauf 1. Theorie und Vorstudien 2. Studie: 3. Unsere kleine Studie Faziale Attraktivität Präferenzwandel im Menstruationszyklus 2. Studie: „Facial masculinity and fluctuating asymmetry“ 3. Unsere kleine Studie 4. Zusammenfassung 5. Diskussion
Studie (Gangestad, Thornhill, 2002) „Facial masculinity and fluctuating asymmetry“ Vorüberlegung: Frauen bevorzugen in fertiler Phase Duft symmetrischer Männer mit rel. maskulinen Gesichtszügen Gibt es einen Zusammenhang zwischen Symmetrie und Maskulinität des Gesichtes?
Methode 295 college Studenten (141 Männer, 154 Frauen) aus New Mexico Altersdurchschnitt: Männer- 20,91 Frauen- 20,06 Weiß- Amerikaner, Lateinamerikaner Messung der FA (Körper und Gesicht), Maskulinität des Gesichtes
I. Körpersymmetrie Zwei Testwellen (wiederholte Testung) Messung relativer FA anhand versch. Items Z.B. Ohrlänge/- breite, Länge des kleinen Fingers etc. FA- Index
II. Maskulinität des Gesichtes Frontale Schwarz- weiß- Fotographie Neutraler Gesichtsausdruck Messung anhand 10 Items (Gesichtslänge/- breite, Augenmerkmale, Mundpartie) Untersuchung der Geschlechtsunterschiede
III. Faziale Symmetrie 7 horizontale Linien (Fixpunkte: Augenwinkel, Mundwinkel, Nasengrenzen etc.) Berechnung der Abweichungen der Mittelpunkte FA- Index
Ergebnisse I Kiefernbreite, Kinnlänge Maskulinität des Gesichtes Augenhöhe/ Kinnlänge (0.268) (0.195) Symmetrie des Körpers (nur bei Männern) Symmetrie des Gesichtes Geschlecht
Ablauf 1. Theorie und Vorstudien 2. Studie: 3. Unsere kleine Studie Faziale Attraktivität Präferenzwandel im Menstruationszyklus 2. Studie: „ Facial masculinity and fluctuating asymmetry“ 3. Unsere kleine Studie 4. Zusammenfassung 5. Diskussion
Unsere Studie Hypothese: Methode: Symmetrischere Gesichter werden als maskuliner/ femininer eingeschätzt höherer Attraktivitätswert Methode: Stichprobe: 20 Frauen, 20 Männer 1. Teil: acht Gesichter (vier original, vier gespiegelt) Bewertung auf Maskulinität/ Femininität 2. Teil: drei gemorphte Durchschnittsgesichter, variiert in der Anz. der Elemente
Ergebnisse: Männergesichter
Ergebnisse: Männergesichter
Ergebnisse: Frauengesichter
Ergebnisse: Frauengesichter
Zusammenfassung Attraktivitätsurteile unterliegen Adaptionen Attraktivität (Symmetrie, Durchschnittlichkeit, dimorph. Gesichtsmerkmale) Qualität Faziale- und Körpersymmetrie Maskulinität des Gesichtes beim Mann Präferenzwandel während des Menstruationszyklus „Good investment vs. genetic benefits“ How To Make People Think You're More Attractive Than You Are.mp4
Diskussion Warum sollten Männer mit eher feminineren Gesichtern mehr in eine Partnerschaft/ Nachkommen investieren? Geringere intrasexuelle Wettbewerbsfähigkeit Begrenzte Möglichkeiten mehrere Partner anzuziehen bzw. Frau mit hohem Partnerwert Einfluss der Kultur auf Schönheitsideal Priming durch Medien Realitätsverlust- mehr singles? ;)
Diskussion Welche anderen Taktiken existieren neben der physischen Schönheit? Mann: Status, Humor, long- term Absichten zeigen, Stärke, Hygiene Frau: Konkurrenz schlechtmachen, Bereitschaft signalisieren Zur Wiederholung: welche weiteren Theorien bzgl. Partnerwahl haben wir inzwischen kennengelernt? Potentials- Attract vs. Likes- Attract…
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!