Familiengesundheitspflege aus Sicht der Caritas – Chancen und Herausforderungen Vortrag anlässlich des Absolvent/innentreffens Familiengesundheitspflege.

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Familiengesundheitspflege aus Sicht der Caritas – Chancen und Herausforderungen Vortrag anlässlich des Absolvent/innentreffens Familiengesundheitspflege des DBfK am 31.10.2014 in Berlin Von Dr. Elisabeth Fix Berliner Büro des Deutschen Caritasverbands

Das Konzept der Familiengesundheitspflege Familiensystemischer Ansatz: Familie als basales Setting für eine gesundheitsförderliche Lebensweise für Strategien zur Krankheitsbewältigung Sozialräumlicher Ansatz: gemeindenahe Hilfen im Quartier Historisches Vorbild: Gemeindeschwester als Bindeglied zwischen Gemeinde/Quartier/Familie und dem Gesundheitssystem (Medizin und Pflege) Gegenwart: Family health nursing in Skandinavien, Großbritannien, aber nicht (mehr) in Deutschland

Aufgaben einer Familiengesundheitspflege Gesundheitsförderung Prävention Edukation Beratung, Begleitung, Unterstützung Lotsenfunktion im Gesundheitswesen

Zielgruppen der Familiengesundheitspflege Vulnerable Familien oder auch Einzelpersonen Junge Familien vor und nach der Schwangerschaft und Geburt Familien mit chronisch kranken Familienmitgliedern (Kinder, Mütter, Väter) Familien mit Familienmitgliedern mit einer Behinderung (Kinder, Mütter, Väter) Pflegebedürftige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen Migrantenfamilien

Ansatz Ressourcenstärkung Stärkung der Kompetenzen zur Problemlösung und Bewältigung von Problemen Früherkennung von gesundheitlichen und sozialen Risiken und Risikofaktoren (z.B. Gewalt, Missbrauch, Sucht) Verringerung und Vermeidung der Verschlimmerung einer bestehenden Erkrankung durch Sekundärprävention oder Rehabilitation

Das Berufsprofil der Familienpflegerin 3 historische Säulen des Berufs der Familienpflegerin: Hauswirtschaft, Pflege und Erziehung Familiensystemischer Ansatz: Einsatz in familiären Notlagen: Risikoschwangerschaft Suchterkrankungen schwere und langandauernde Erkrankungen eines Elternteils einschl. Sterbephase oder postmortale Krisensituationen häufig in Mehrkindfamilien oder Familien mit behinderten Kindern

Ansatz der Familienpflege Zugehend Ressourcenorientierung Kompetenzstärkung Ganzheitlich Problemlösungsorientiert Sozialräumlich und gemeindenah Beratend, begleitend, unterstützend Edukativ (z.B. HOT) Präventiv und gesundheitsförderlich Lotsenfunktion

Beispiel: HOT – Haushalts-OrganisationsTraining Projekt des Deutschen Caritasverbands, 2000-2002 unter wiss. Begleitung entwickelt HOT als Baustein der familienunterstützenden Dienste Zielgruppe: Familien, die infolge von Erkrankung, Schwangerschaft oder Krisensituationen durch Überforderung gefährdet sind Ziele: Stärkung der Selbsthilfekräfte der Familie Anleitung zum alltagspraktischen Handeln

Beispiel: HOT – Haushalts-OrganisationsTraining Analyse der Lebenssituation: Genogramm Analyse des sozialen Umfelds Analyse der Aufgabenverteilung im Haushalt Analyse der Ressourcen: nicht nur praktische Fähigkeiten wie Kochen, handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch soziale Kompetenzen Unterstützung der Familie im Bereich der Haushaltsführung, gesundheitsförderlichen Verhaltens (Arztbesuche, U-Untersuchungen etc.), Ernährungsverhalten, Bewegung, Medienkonsum, Umgang mit Geld und Konsumverhalten

Familiengesundheitspflege und Pflege im engeren Sinne Caritas setzt sich für Aufbau der Familiengesundheitspflege durch Pflegekräfte in Deutschland ein Ziele: Neuverteilung der Verantwortlichkeiten der Gesundheitsberufe: FGP als wichtiges Bindeglied zwischen Hausarzt und anderen Gesundheits- und Sozialberufen größere Eigenständigkeit der Gesundheitsberufe i.S. von Delegation und Substitution Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung im deutschen Gesundheitswesen, z.B. präventiver Hausbesuch Sektorenübergreifendes Fallmanagement: Koordination der unterschiedlichen Versorgungsangebote im ambulanten und stationären Bereich inkl. Nachsorge

Fazit Familiengesundheitspflege ist Bestandteil einer Strategie des „public health“ Familiengesundheitspflege ist ein transdisziplinäres Konzept, das unterschiedliche Berufsgruppen umfassen kann Neben den Pflegefachkräften sind auch die Familienpflegerinnen und Hauswirtschaftlerinnen einzubeziehen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!