Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)

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 Präsentation transkript:

Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Rückblick: 13. Juni: ● 8. Kapitel: Das Zweite Vatikanische Konzil ( ) Heute, 20. Juni: ● Zur Entwicklung des Katholizismus in Österreich bis Mitte der 1960er Jahre 9. Kapitel: Schluß und Ausblick – Katholische Kirche und Katholiken in Österreich seit den 1960er Jahren Abschlußdiskussion

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Zur Entwicklung des Katholizismus in Österreich bis Mitte der 1960er Jahre ● Hintergrund der Debatten über das Konzil: Entwicklungen seit 1945  Schon Ende der 1950er Jahre zeigten: Kirche nicht „Siegerin in Trümmern“, letzte Blütezeit der Volkskirche Ende der 1950er Jahre: ● 90 % der ÖsterreicherInnen katholisch (2007: knapp unter 70%) ● Sonntäglicher Kirchgang noch bei 40 % (heute: unter 20 %) ● Katholische Aktion stark, Konkurrenz zu „AG der katholischen Verbände (gegr. 1954) ● kein Priesternachwuchsmangel

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Zur Entwicklung des Katholizismus in Österreich bis Mitte der 1960er Jahre  Ergebnisse des Instituts für kirchliche Sozialforschung (gegr. 1958): Erich Bodzenta, Die Katholiken in Österreich, Herder: Wien usw. 1962, S. 81.

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Zur Entwicklung des Katholizismus in Österreich bis Mitte der 1960er Jahre ● Gesamtgesellschaftliche Entwicklung: Wohlstandsgesellschaft  Wachsende Bedeutung von Freizeit und Unterhaltung (Kino, Urlaub, Fernsehen) ● Luigi Gedda, Präsident der Azione Cattolica: Größte Gefahr für Katholizismus ist das TV: „es kommt in jedes Haus und ignoriert die Trennung der Geschlechter und der Generationen, die unsere Organisationen bestimmt. Um dem Fernsehen die Stirn zu bieten bedarf es daher einer gemeinsamen Aktion, einer grundlegenden missionarischen Tat!„ ● Pius XII. weniger pessimistisch: TV als „neues Herdfeuer“, Familie gemeinsam zuhause, nicht in Bars oder Kinos

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Diffuse Stimmung: radikaler sozialer und kultureller Wandel der modernen Welt nicht mehr kontrollierbar ● Zugleich: moralische Fragen (besonders: Kirche und NS) holen den Katholizismus ein ● Bsp.: Friedrich Heer ( ), katholischer Widerstand, seit 1946 Red. „Die Furche“ ( ), 1950 Dozent, s Titularprof. Universität Wien, an dieser Fakultät  Schon 1949: „Gespräch der Feinde“ - Dialog mit Kommunisten, „Feindesliebe“ - Kritiker: „Kryptokommunist“  Skandal: österreichische und katholische Wurzeln Adolf Hitlers betont, Antisemitismus der Kirche angeprangert (Mitte 1960er)  Hochhuths „Stellvertreter“ am Volkstheater Wien, 24. Januar 1964

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext 9. Kapitel: Schluß und Ausblick – Katholische Kirche und Katholiken in Österreich seit den 1960er Jahren Neun Thesen zur Paradoxalität des Katholischen (1) Spezifisches Verhältnis Kirche und Staat seit Josephinismus – Ursache der Entkirchlichung der Gesellschaft (Erfahrungen Ständestaat)? Oder rettete die Kirchensteuer die kirchlichen Einrichtungen? (2) Kirche und Demokratie: späte Verbindung – für immer oder auf Zeit? (Neubewertung Ständestaat / NS-Zeit) (3) Diskussion um Pius XII./Katholische Kirche während des Zweiten Weltkriegs: Märtyrertum/Widerstand oder Loyalität/Anpassung?

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext 9. Kapitel: Schluß und Ausblick – Katholische Kirche und Katholiken in Österreich seit den 1960er Jahren (4) Diskussion um Franz Jägerstätter ( ): katholischer Märtyrer oder Verräter und Rabenvater? Katholischer Pazifismus oder Legitimation von Militär und Krieg? Biogr. von Gordon C. Zahn 1964/Pax Christi/Film von Axel Corti 1971 (5) Religiöser Pluralismus versus staatskirchliche Tradition / „amerikanisches“ versus „europäisches Modell“ / religiöser Markt oder Regulierung? Angebots- oder Nachfrageorientierung? (6) Liturgiereform und ihre Folgen: Popularität oder künsterlischer Anspruch der Kirche? Beispiel: Jugend/„Beatmessen“ seit den 1960er Jahren

Katholiken: Österreich im europäischen Kontext 9. Kapitel: Schluß und Ausblick – Katholische Kirche und Katholiken in Österreich seit den 1960er Jahren (7) Kirche als moralische Instanz, die zu allen sozialen und politischen Problemen Stellung bezieht (Bsp. Amnesty Intern. / Greenpeace) oder Kirche als 2000jährige Institution, die Sakramente spendet? (8) Dauerthema Sexualität: „Humanae Vitae“ (1968) als Streitpunkt – künstliche Empfängnisverhütung als „rote Linie“ oder Flexibilität im kirchlichen Denken über Familien / Ehe / sexuelle Orientierungen? (9) Gibt es einen notwendigen Gegensatz zwischen einer modernen Markt- und Leistungsgesellschaft und den Auffassungen der katholischen Kirchen?