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Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)

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1 Gastprofessor Dr. Árpád v. Klimó Katholische Kirche und Katholiken: Österreich im europäischen Kontext (19. und 20. Jahrhundert)

2 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Rückblick: 17. Mai ● 4. 5. Ständestaat Österreich – katholisches Ideal? 5. Kapitel: Pius XII., der Zweite Weltkrieg, die Diskussion um den Holocaust ● 5. 1. Überblick über die Debatte ● 5. 2. Einzelne historische Streitfragen ● Heute, 24. Mai: ● Fortsetzung 5. Kapitel ● 6. Kapitel: Österreich im Nationalsozialismus – die Rolle der Katholiken

3 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● 5. Kapitel: Pius XII., der Zweite Weltkrieg, die Diskussion um den Holocaust ● Geschichtswissenschaftlicher Ansatz: ● (1) politischer Kontext, (2) soziale, ökonomische Strukturen und Wirkungszusammenhänge, (3) kulturelle Hintergründe, Mentalitäten, (4) Situationen, Komplexität der Realität, selektive Wahrnehmung der Menschen ● (1) politischer Kontext: Weltkrieg – Erfahrungen aus I. WK - „Überparteilichkeit“ des Papstes, Hoffnung auf Vermittlung ● -jeweils komplexe Konstellationen 1939-45: Deutschland – Polen – Kroatien – Ungarn – Niederlande ● - Papst „schwieg“ wie alle anderen auch

4 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● 5. Kapitel: Pius XII., der Zweite Weltkrieg, die Diskussion um den Holocaust (2) soziale Strukturen und Wirkungszusammenhänge - Rolle des Papstes / der katholischen Kirche - auch deutsche Katholiken mehrheitlich nicht gegen NS, aber weniger begeistert als evangelische „Deutsche Christen“ - Widerstand nur Einzelfälle, häufiger: Resistenz (Wahlen) – Siehe auch: Harald Welzer, sozialpsychol. Ansatz - zahlreiche Priester Opfer des NS

5 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● (3) kulturelle Hintergründe, Mentalitäten ● Katholischer Antisemitismus / Antirassismus – ambivalentes Verhältnis: Streitpunkt Sakrament der Taufe, zugleich: „ökonomischer, sozialer Antisemitismus“ ● Besonders stark: Polen, Ungarn, Österreich – Gleichsetzung Judentum in integralistischen Kreisen mit Moderne ● Niederlande/Frankreich: nach 1945 gemeinsamer Opfermythos, der aber seit den 1980er Jahren angezweifelt wird (Debatte um Le Pen-Äusserungen)

6 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● (4) Situationen, Komplexität der Realität, selektive Wahrnehmung der Menschen ● Theoretisches Problem: Erinnerungskultur - „Holocaust“ als Begriff erst seit 1960er Jahren, in Deutschland/Österreich erst seit 1980er Jahren – Europäischer Judenmord hatte zuvor andere Bedeutung („Auschwitz“ als Codeword dafür) ● Problem: Übereifer von Verteidigern und Angreifern in dieser Diskussion, es geht mehr um „Schuld“ oder „Unschuld“ als um Verständnis

7 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● 6. Kapitel: Österreich im Nationalsozialismus – die Rolle der Katholiken  Spezifische Situation: aufgrund des Ständestaates/”Austrofaschismus” 1934-38 ● Autoritärer katholischer Idealstaat ● Nationalsozialisten als deutschlandzentrierte Opposition ● enger Zusammenhang: Katholizismus und Österreich-Idee (schon seit dem Zeitalter der Konfessionalisierung) ● Aus diesem Grund: großes Misstrauen gegenüber Katholizismus von Seiten des NS/Idee der Entkonfessionalisierung

8 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● 6. Kapitel: Österreich im Nationalsozialismus – die Rolle der Katholiken  Reaktion der katholischen Kirche in Österreich: Überanpassung an Nationalsozialismus ● Beispiele: „Feierliche Erklärung“ ● Vatikan zitiert Innitzer nach Rom – Bürckel ● Teilweise auch: Brückenbauer wie Alois Hudal ● Wenig: Widerstand, meistens: Betonung der Loyalität ● Teilweise: antisemitische, antibolschewistische Tendenzen, die dem Regime entgegenkommen

9 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● 6. Kapitel: Österreich im Nationalsozialismus – die Rolle der Katholiken ● Aber: rein moralische Betrachtungsweise verfehlt (Bsp.: Stefan Moritz, Grüß Gott und Heil Hitler, Picus: Wien 2002. ● Historischer Kontext, Mentalität der Zeitgenossen, institutionelle Eigenlogik der katholischen Kirche ● Niemand handelt in einem quasi luftleeren, allein moralischen Kriterien unterworfenen, Raum ● Grundproblem (wie bei Diskussion um Pius XII.): „Holocaust“ hat seit etwa zwei Jahrzehnten einen ganz anderen Stellenwert, eine andere Bedeutung als zuvor

10 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Ereignisgeschichtlicher Überblick 1938  12. März: Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich, Bevölkerung teilweise begeistert  15. März: Treffen Kardinal Innitzer – Adolf Hitler im Hotel Imperial, Wien; Zusicherung des „Führers“?  18. März: „Feierliche Erklärung“ des österreichischen Episkopats zu „Anschluss“ und Volksabstimmung (10. April), Begleitschreiben Innitzers  22. Mai: Hitler erklärt Konkordat v. 1933/4 für ungültig  1. August: deutsches Eherecht auch in Ö.  7./8. Oktober: Predigt Innitzers, Angriff auf Erzbf. Palais in Wien

11 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Bilanz: Österreichische Katholiken unter dem Nationalsozialismus:  Loyalitätserklärungen der Bischöfe: z. B. „Sudetenfrage“ (Sept. 1938) (Innitzer), Kriegstheologie 1939-45, Juni 1941 (Krieg gegen Sowjetunion)  „Brückenbauer“: Gemeinsamkeiten mit NS, Nationalismus, völkische Ideen, Antisemitismus, Antibolschewismus (A. Hudal und andere); „Arbeitsgemeinschaft für den religiösen Frieden“  Kirchenverfolgung / Verdrängung der Kirche aus der Öffentlichkeit (Prozessionen); Jugenderziehung (Schulgebet, Religionsunterricht, Kruzifixe, Vereine); Aufhebung von Klöstern; 110 öst. Priester in KZ, 724 zeitweise verhaftet, 208 des Landes verwiesen, 15 zum Tode verurteilt

12 Katholiken: Österreich im europäischen Kontext ● Bilanz: Österreichische Katholiken unter dem Nationalsozialismus:  Euthanasie: Kirche protestiert nicht (nur Münsteraner Bischof v. Galen)  Judenverfolgung /Judenmord: keine Proteste, nur sehr vereinzelte Rettungsaktionen; Pater Bichlmairs „Pauluswerk“ (1935 gegr., August 1938 aufgelöst); „Hilfsstelle für nichtarische Christen“  Folge des katholischen Antisemitismus seit dem 19. Jahrhundert?  Kirche als Teil der Gesellschaft; moralische Frage bleibt offen


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