Seelsorge und Psychotherapie – Gegensätze, Ergänzung, Abgrenzung

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 Präsentation transkript:

Seelsorge und Psychotherapie – Gegensätze, Ergänzung, Abgrenzung Dr. Samuel Pfeifer Seelsorge und Psychotherapie – Gegensätze, Ergänzung, Abgrenzung

Begriffsbestimmung Schwere psychiatrische Krankheiten Angststörungen, leichtere Dep., Persönlichkeitsstörungen, Sucht Anpassungsstörungen, Lebensprobleme 5 % 20 40 100 „gesunde Menschen“ Psychiatrie Psychotherapie P S Y C H O L O G I E S E E L S O R G E

Psychiatrie und Seelsorge Psychotherapie/Seelsorge zunehmende Gesprächsfähigkeit Schwere Leiden Schizophrenie schwere Depression hirnorg. Störung Leichtere Leiden Ängste, Zweifel Minderwertigkeitsgefühle Lebensprobleme Schweregrad

Bibelstudium: Epheser 4:11 – 16 Welche biblische Begriffe umschreiben seelsorgliches Handeln? Wie wird die seelsorgliche Grundhaltung beschrieben? Was ist das Ziel der Seelsorge? Integration Bibel / Psychologie Welche biblischen Begriffe umschreiben seelsorgliches Handeln? Zusammentragen von Worten der Bibel, die Seelsorge umschreiben - gesprächsorientierte Seelsorge - non-verbale oder symbolische Seelsorge - Beispiel des Hirten (vgl. auch Sünde der schlechten Hirten, Hes. 34,4) Wie wird die seelsorgliche Grundhaltung in der Bibel umschrieben? Was ist das Ziel der Seelsorge? Bibelarbeit anhand von Epheser 4:12-16 teleios bedeutet nicht perfekt, sondern auf das Ziel der Heiligung ausgerichtet Ziele: Veränderung des Sinnes (Römer 12:2) Veränderung des Wandels (Eph. 4:22-24) Wachsen Reifen Stabilität Zurüstung Erbauung Unterscheide Prozeß und Inhalt der Seelsorge Prozeß = Vorgehensweise Inhalt = Grundhaltung, Ethik, Richtlinien Gemeinsamkeiten von Psychotherapie und Seelsorge Unterschiede von Psychotherapie und Seelsorge

Nach dem Mass seiner Kraft Epheser 4:11 – 16 Grundhaltung Ziel Verb Kontext Nach dem Mass seiner Kraft teleios bedeutet nicht perfekt, sondern auf das Ziel der Heiligung ausgerichtet.

Stichworte Zugerüstet Erbaut Zum vollendeten Mass Nicht mehr unmündig WACHSEN in allen Bereichen Ziel: das Haupt, Christus Im Miteinander des Leibes Nach dem Mass seiner Kraft.

Ziele der Seelsorge Ziele: Veränderung des Sinnes (Römer 12:2) Veränderung des Wandels (Eph. 4:22-24) Wachsen Reifen Stabilität Zurüstung Erbauung

Bedeutung des Glaubens für die Person Inhalte Glaube Werte Umfeld Freunde Jugendgruppe Hauskreis P e r s o n IDEALE HALT

Vier biblische Grundsätze 1. Bibel: 2. Tim 3:16-17 Die Bibel enthält die Grundlagen zur Bearbeitung aller Probleme, die in der Seelsorge auftreten 2. Jesus: 1.Kor 1:30, Heb 4:15-16 In Jesus Christus finden sich die Quellen für grundle­gende Hilfen bei jedem innerseelischen oder zwischen­menschlichen Problem. Er erfüllt unsere Bedürfnisse und versteht unsere Schwachheit. 3. Gemeinde: Phil 2:1-5 Eine lebendige christliche Gemeinschaft bietet einzigartige Möglichkeiten zum inneren Wachstum und zur Lebensbewältigung. 4. Vielfalt: 1. Thess 5:14 Seelsorge ist keine einseitige Methode, sondern sie paßt sich den jeweiligen Problemen an

Vier Seelsorgestrategien Nach 1. Thessalonicher 5:14 1. Ermahnen Unordentliche 2. Trösten Verzagte 3. Tragen Schwache 4. Geduld haben jedermann

Welche Faktoren machen eine Psychotherapie wirksam und hilfreich?

Gemeinsamkeiten therapeutischer Prozesse 1. Eine vertrauensvolle Beziehung zur helfenden Person. Eine Erklärung für die Probleme Eine rationale Begründung oder ein mythologischer Zusammenhang, der die Gründe für die Schwierigkeiten des Patienten erklärt und indirekt das Vertrauen des Patienten in seinen Therapeuten stärkt. Darlegung neuer Informationen über die Ursache und Dynamik der Probleme des Patienten. Aufzeigen neuer Wege zum Umgang mit diesen Schwierigkeiten. Hoffnung wecken. Stärkung der Erwartungen des Patienten auf Hilfe. Vermittlung eines Erfolgserlebnisses, das die Hoffnungen weiter stärkt und ihm das Gefühl gibt, seine Schwierigkeiten meistern zu können. 6. Emotionales Engagement des Therapeuten. nach J. Frank

Gemeinsame Faktoren Überzeugung Erwartung Beziehung

Gemeinsame Faktoren Überzeugung GLAUBE Erwartung Beziehung LIEBE HOFFNUNG

Gemeinsame Faktoren Glaube Liebe Hoffnung

Was ist bei Psychotherapie und Seelsorge gleich? Was ist verschieden?

Prozess und Inhalt Prozeß = Vorgehensweise Inhalt = Grundhaltung, Ethik, Richtlinien Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Psychotherapie und Seelsorge

Gemeinsamkeit von Seelsorge und Therapie - 1 Die äusseren Formen des Gesprächs (Zuwendung, Aufmerksamkeit etc.) sind bei Seelsorge und Therapie weitgehend gleich. Sie übernimmt dabei nicht Techniken der Psychotherapie, sondern wendet die bewährten Formen hilfreicher zwischenmenschlicher Kommunikation an, die seit Jahrtausenden in der Bibel vorgezeichnet sind. 2. Auch in der Seelsorge laufen ähnliche Prozesse des Überzeugens ab wie in der Psychotherapie, allerdings in einer christlichen Annahmenwelt. 3. Die verschiedenen Seelsorge-Modelle finden ihre Parallelen in den Modellen säkularer Psychotherapie.

Gemeinsamkeiten - 2 4. Die Eigenschaften von Ratsuchenden und Therapeuten, die sich in der Psychotherapieforschung herauskristallisierten, gelten auch für die Seelsorge. 5. Die therapeutische Effektivität der Seelsorge bezüglich der beobachtbaren Parameter (z.B. soziale Integration, Angstverminderung etc.) läßt sich mit der Erfolgsrate einer säkularen Psychotherapie vergleichen. 6. Auch die Seelsorge ist nicht frei von der Möglichkeit negativer Effekte (z.B. Erzeugung von kontra-therapeutischen Spannungen bis hin zur Suizidalität; z.B. sexuelle Übergriffe von Seelsorgern auf Ratsuchende).

Unterschiede Seelsorge und Therapie 1. Christliche Seelsorge unterscheidet sich von der säkularen Psychotherapie primär auf der inhaltlichen Ebene. 2. Inhalte und Ziele ergeben sich aus der Bibel ("Gesinnung", "Wandel", "Wachstum", "Heiligung", "Rechtfertigung" etc.) 3. Weltanschauung und Werte leiten sich aus der Bibel und aus den kirchlichen (subkulturellen) Regeln ab. 4. Seelsorge nutzt in konstruktiver Weise die Glaubensbezüge des Ratsuchenden zur Verstärkung eines therapeutischen Effekts (Trost, Zuspruch, Zurechtweisung, Ermahnung, Lehre etc.).

Unterschiede - II 5. Sie ist sich aber auch verzerrter Formen der Frömmigkeit bewusst und versucht diese von der Bibel her zu bearbeiten. 6. Seelsorge pflegt - je nach Ausrichtung unterschiedlich - die Anwendung traditioneller seelsorglicher Zugänge (Gebet, Beichte, Abendmahl, Salbung, Handauflegung, Gebet um Befreiung von dämonischen Mächten). 7. Seelsorge nutzt die therapeutischen Möglichkeiten stützender und aufbauender Gemeinschafts-Strukturen von Mitchristen. 8. Der christliche Seelsorger rechnet im Verlauf einer Beratung mit dem übernatürlichen Wirken des Heiligen Geistes an sich selbst und am Ratsuchenden.

Unterschiedliche Perspektiven Werte / Massstäbe Grundlagen Gesellschaft Verantwortung, Ordnung, soziale Rolle; Moral, situationsadäquates Handeln Beobachtung des Verhaltens: wie erfüllt der Einzelne die Normen bezgl. Leistungen und Beziehungen. Individuum Glück, Zufriedenheit Bedürfnisse erfüllt Subjektives Empfinden von Selbstwert, Annahme und Wohlbefinden. Therapeut Seelsorger Gesunde Persönlichkeits- struktur: Wachstum, Entwicklung, Autonomie, Stressbewältigung etc. Klinische Beurteilung, Verhaltensbeobachtung psychologische Tests

Biografie als Kontext seelischer Probleme Eine psychische Problematik muss immer auf dem Hintergrund der Biographie eines Menschen gesehen werden. Folgende Elemente gehören zur Erfassung der Lebensgeschichte: Familiengeschichte: Charakterisierung von Eltern, Bezugspersonen Geschwister: Reihe, Beziehung gab es in der Familie psychische Erkrankungen? Kindheitsentwicklung: Geburt (normal, kompliziert?) frühe Kindheit (besondere Vorkommnisse?) altersgemäße Entwicklung oder Verzögerung? allgemeiner Gesundheitszustand, Familienatmosphäre pathogene Umweltfaktoren Aufenthalt in Heimen, Krankenhäusern, "broken home"? Versagungen, Verwöhnungen? Kindheitsängste Schulalter: Kameraden? Einzelgänger?

Erfassung der Lebensgeschichte - 2 Sexualentwicklung Pubertät (wann?) Aufklärung? Schwangerschaften, Geburten, Fehlgeburten sexuelle Beziehungen, ev. Abnormitäten? Ehe, Familienplanung Soziale Entwicklung Alter, Beruf, sozialer Status der Eltern soziales Milieu, in dem der Patient aufgewachsen ist Einschulung, Schulbildung, sonstige Ausbildung Berufsausbildung, Wehrdienst soziale Anpassung und Bewährung Rollenübernahme, Freundschaften, Lebensstil religiöse und ethische Orientierung, Weltanschauung bisherige Lebensbewältigung, Bewältigung von Schwellensituationen Jetziger sozialer Status: berufliche Stellung, Einstellung zur aktuellen beruflichen Situation Wohnverhältnisse; Zivilstand, Kinderzahl

Erfassung der Lebensgeschichte - 3 Selbstbeschreibung: Charakterisierung durch sich selbst Charakterisierung von weiteren Bezugspersonen z.B. Freund(in), Verlobte(r), Ehefrau, Ehemann, Kinder stabile Beziehungen (Freunde, Club-Kollegen) Frühere psychische Erkrankungen Zeitpunkt, Dauer, Art und Behandlungsweise früherer psychischer Störungen und Erkrankungen, vorausgegangene Suizidversuche vorausgegangene psychotherapeutische Behandlung Biographie ist ein Puzzle, das vorsichtig zusammengesetzt werden muß. - Nicht drängen! - Elemente aus verschiedenen Gesprächen zu einem Ganzen zusammenfügen!

PSYCHODYNAMIK: Spannungsfelder eines Menschen „Ich möchte es gut und richtig machen“ (Liebe, Gerechtigkeit, Ordnung, Ehre etc.) I D E A L E Inneres Erleben „Abwehr“ Bewältigung Bedürfnisse, Gefühle Strebungen, Triebe Eigeninteresse (Sub)kulturelle Regeln und Grenzen Erwartungen Schwierige Mitmenschen Enttäuschte Hoffnungen Konstitution – Stress R E A L I T Ä T Äusserer Rahmen

Therapeutisches Ziel: Reife 1. Realistische Selbst- und Fremd-Einschätzung Stärken und Schwächen, Interessen Warum reagiere ich so in dieser Situation? Fehlentwicklung: Überschätzung oder Minderwertigkeitskomplex 2. Selbstannahme, Annahme der andern Wahrnehmung innerer Strebungen, Hoffnungen, Ängste, Wünsche, Ziele Einschätzung, Bewertung Grundlage zur Änderung Fehlentwicklung: Negative Eigenschaften identifiziert mit der ganzen Person Ablehnung der Person statt gewisser Eigenschaften. 3. Leben in der Gegenwart Leben und sinnvolle Arbeit finden in der gegebenen Umgebung Ziele setzen, anpassen an Gegebenheiten, flexibel bleiben Fehlentwicklung: "Wenn nur ... dann", Leben in Wunschträumen oder in Auflehnung 4. Werte wählen und verinnerlichen Fehlentwicklung: a) keine Werte (Psychpath) -- b) rigide, unangepasste Werte -- c) hin- und herschwanken (Instabilität) 5. Entwicklung und Anwendung der eigenen Fähigkeiten und Gaben Fehlentwicklung: mangelndes Interesse, mangelnder Einsatz seiner Gaben

Biblische Aspekte der Reife 1. Selbst- und Fremdeinschätzung aus der Perspektive Gottes. Grundbeschaffenheit: Sünder - Errettung (Römer 3:23, 2. Korinther 5:17) natürliche Fähigkeiten und Geistesgaben erkennen (1. Korinther 12:14-25) Sehen der Bedürfnisse anderer (Mt. 25:34-40) Anerkennen sozialer Ordnungen (Römer 13:1-3) 2. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Annahme meiner selbst als unvollkommenes und doch von Gott geliebtes Wesen. Liebe zu unserem Mitmenschen (1. Joh. 3:14, Philipper 2:1-5) Feinfühligkeit für die Schwachheiten des Nächsten (Hebräer 12:12) Liebe für die Gemeinschaft der Gläubigen (1. Korinther 12:25-26) 3. "In der Welt, nicht von der Welt" oder: Leben in der Gegenwart aus der Perspektive der Ewigkeit. Frucht des Geistes bringen (Galater5:22-23) anspornen zur Liebe zu guten Werken (Hebräer 10:23-25) Jagen nach dem vorgesteckten Ziel (Philipper 3:12-15)

Reife II 4. Biblische Werte mit Überzeugung für sich selbst wählen (Josua 24:15) nicht nur oberflächliche Anpassung an Werte der Eltern oder der herrschenden Kultur bzw. Gemeinde-Subkultur fortlaufender Prozess der Selbstprüfung und der Anpassung an die gegenwärtige Aufgabenstellung ("nicht dass ich's schon ergriffen hätte") 5. Gottgegebene Fähigkeiten entwickeln und gebrauchen zum Wohle der Gemeinde. Interesse und Liebe für andere (Philipper 2:4) Einsetzen der Talente zum Wohl der Gemeinde (Epheser 4:12) wachsen in allen Stücken - ein jeder nach dem Mass seiner Kraft (Epheser 4:15-16)

Jesus als Seelsorger traf die Menschen dort, wo sie waren zeigte Barmherzigkeit und Einfühlung (compassionate) handelte aus einem klar definierten moralischen Kontext, aber war nie verurteilend ermutigte dazu, eine Wahl zu treffen (invited choice) stellte Fragen, die zum Nachdenken anregten unterstützte Antworten des Glaubens war skandalös inklusiv zog Grenzen und sorgte auch für sich selbst beschäftigte sich mit jeder Person einzigartig und individuell ging mit Menschen so um, dass er ihren Wert bestätigte war nicht manipulativ und wendete keinen Zwang an sprach eine gewöhnliche, verständliche Sprache verniedlichte nicht die Kosten der Jüngerschaft (der Nachfolge) ging auf die Ebene der Motivation, nicht nur des Verhaltens Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

Jesus als Seelsorger II zog den Dialog dem Monolog vor respektierte kulturelle Normen, liess sich davon aber nicht begrenzen zeigte einen ganzheitlichen Respekt für die enge Beziehung zwischen Körper und Seele. liess nicht zu, dass seine eigenen Bedürfnisse ihn daran hinderten, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen forderte die Leute heraus, sich nicht mit weniger zufrieden zu geben als mit Gottes Bestem für sie gab in Bezug zu Aufnahmebereitschaft und geistlichem Hunger. ermutigte zu Engagement, nicht nur passiver Empfangshaltung. identifizierte geistliche Themen, die mit eingeschlossen waren (embedded) gab sich selbst, nicht nur seinen Rat nahm das Vertrauen an, das die Leute ihm entgegen brachten. Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

Voraussetzungen für die Seelsorge Wer für die Seele sorgen will, muss eine tiefe Liebe zu den Menschen haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte vertrauenswürdig sein und andern vertrauen können. Wer für die Seele sorgen will, sollte geistliche und psychische Reife haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte Echtheit und Ehrlichkeit besitzen, für andere zugänglich und innerlich kongruent sein und offen und klar reden (candor) Wer für die Seele sorgen will, sollte ein tiefes auf Erfahrung bauendes Wissen um Gottes Gnade haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte einen tiefen Glauben daran haben, dass das Licht die Dunkelheit überwindet. Wer für die Seele sorgen will, sollte Weisheit und Demut haben. Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

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