und ihre Auswirkungen auf Theorie und Praxis

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 Präsentation transkript:

und ihre Auswirkungen auf Theorie und Praxis Referat 1 Aktuelle Trends der Raumentwicklung in Europa und ihre Auswirkungen auf Theorie und Praxis der Raumplanung Sabine MENZEL

Globalisierung Die isolierte Betrachtung der Stadt an sich ist durch grenzüberschreitende Verflechtungsbeziehungen und funktionsräumliche Verflechtungen nicht mehr möglich eine Vereinheitlichung der Welt, führt zu scheinbar austauschbaren Städten Fragmentierung innerhalb der Stadt, bei der sich einzelne Nischen und Submärkte ausbilden, die jeweils sehr unterschiedliche Funktionen und Strukturen haben

Globalisierung Eines der wesentlichen Merkmale der postindustriellen Zeit ist die Deindustrialisierung Für Städte weltweit bedeutet dies, dass sie mit der Umwandlung ehemaliger Hafen- oder Industrieanlagen konfrontiert sind Die neue Nutzung kann in kulturellen Einrichtungen, modernen Bürobauten oder Einkaufszentren münden

Folgen der Globalisierung extremen Wachstum unternehmensbezogener Dienstleistungen stärkeren Konzentration großer multinationaler Unternehmen Übernahme amerikanischer Trends im Einzelhandel (z.B. Megazentren) Vermischung der verschiedenen Kulturen

Folgen der Globalisierung Auf Weltmaßstab hat sich eine neue Städtehierarchie herausgebildet durch Top-Städte angeführt wird Sogenannte global cities bezeichnet. Hier konzentrieren sich Unternehmen und Finanzinstitutionen von Weltrang, die als die wichtigsten Entscheidungsträger der Weltwirtschaft gelten

Folgen der Globalisierung Trend zur Homogenisierung Verdichtung der Innenstädte, welche viele Jahrhunderte den Mittelpunkt der Stadt darstellten Wo früher Vieh und Gemüse feilgeboten und später politische Kundgebungen abgehalten wurden, dominieren heute zu Erlebniswelten ausgebaute Einkaufspassagen, die häufig von Sicherheitsdiensten bewacht werden

Globalisierung und Regionalisierung lokale Ebene wird nicht an Bedeutung verlieren Globalisierung und der Einfluss der EU relativieren die Bedeutung der einzelnen Bundesstaaten Der Einfluss der Regionen wird an ihrer Handlungsfähigkeit gemessen

Globalisierung und Regionalisierung Tendenz der Raumentwicklung hat sich verändert Herausbildung von Netzstrukturen Verkürzung der Innovations- und Produktionszyklen Verschärfung des internationalen Wettbewerbs wachsendes Gewicht durch die regionale Einbindung multinationaler Unternehmen (global players)

Globalisierung und Regionalisierung Milderung des unternehmerische Risikos durch die Vielfalt einer Region Vorteile der Regionalisierung für die Zulieferer und die Hauptbetriebe, da durch die Nähe just-in-time-Verflechtungen möglich sind raumwirtschaftliche Entwicklung ist durch ein vielschichtiges Geflecht von Beziehungen zwischen globalen und regionalen Entwicklungsprozessen gekennzeichnet “Globalocal“

Globalisierung und Regionalisierung Neben dem räumlichen Aspekt gewinnt die Zeit an Bedeutung Sie wird zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor, zu einer eigenständigen Ressource und Entwicklungsdeterminante Wirtschaft wird zum Taktgeber der Zeitordnung, da diese die Arbeitszeiten und dadurch auch die Strukturen der Wochen, des Monats, des Jahres festlegen kann Takt der Arbeitszeit auch der Takt des Lebens jedes Individuums angegeben

Globalisierung und Regionalisierung die wirklichen Entwicklungen der Raum- und Siedlungsstruktur laufen den neuen Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung entgegen Zersiedelung des Raum Aufhebung der Funktionalität Verstädterungsprozess Flächen dehnen sich immer weiter aus, da die Bevölkerung sich auf eine zunehmend größere Siedlungsfläche verteilt

Globalisierung und Regionalisierung die Netze des Einzelhandels wachsen zunehmend an den Stadträndern Entstehung überwiegend großflächige Einkaufszentren, die die kleinen Läden für den täglichen Bedarf verdrängen immer größere Marktanteile werden von immer weniger großen Ketten und Konzernen gehalten

Globalisierung und Regionalisierung Veränderung der Trends Weiterentwicklung der Regionalpolitik zu einer Einschränkung des formellen Staatenhandels führten Deregulierung, Delegation und Privatisierung Regionalpolitik, bzw. die planerischen Instrumentarien, müssen sich an die gewandelten Rahmenbedingungen und neue politische-administrative Erfordernisse anpassen

Globalisierungswettbewerb Wettbewerb um die Globalisierung eröffnet Firmen werden einem neuen Konkurrenzkampf gegenübergestellt Gewinner und Verlierer

Gewinner Die Gewinner sind exportstarke wissens- und technologie- oder designintensive Firmen bzw. Produktions-Cluster mit „innovativen“ Organisationsformen, hochentwickelten industriellen Kompetenzen und qualitativ guten industriellen Arbeitsbeziehungen. Außerdem kann man städtische Agglomerationsräume mit wachstumsträchtigen Marktpotentialen und guten institutionellen Ressourcen, die auf Basis von Strategien der Markterschließung seitens ausländischer Unternehmen Neuansiedlungen auf sich ziehen.

Verlierer Sektoren der standardisierten Massenproduktion, welche infolge der Produktionsverlagerungen Betriebe und/oder Arbeitsplätze verlieren. Darüber hinaus gehören die städtischen Firmen, die durch eine verschlechterte Weltmarktkonkurrenz-Position in lokal bedeutenden Wirtschaftsbranchen von Betriebsschließungen und/oder Arbeitsplatzverlusten betroffen sind.

Veränderung der Strukturen Regionen verändern sich mehr und mehr zu globalen Wettbewerbseinheiten Staat zieht sich immer weiter aus der flächendeckenden Infrastruktur zurück (Beispiel Post) und diese Institutionen weitgehend privatisiert werden Bei erfolgreichen Firmen handelt es sich selten um isolierte Firmen, wie es zum Beispiel staatliche sind

Cluster erfolgreiche Firmen sind meistens Teil eines Cluster regionale Wettbewerbsvorteile ergeben sich dann einfach aus der Anzahl der Cluster bzw. der wettbewerbsfähigen Firmen, die in dieser Region angesiedelt sind die Clustertheorie besagt, dass innerhalb eines Branchenclusters Agglomerationseffekte entstehen. Dies führt zu erhöhter Gründungsaktivität und Wachstum in der Branche

Cluster Regional oder national verdichtete, branchenübergreifende Wirtschaftskomplexe , oftmals Teil eines international ausgebreiteten Netzwerks Zusammenspiel leistungsstarker internationaler Unternehmen Zusammenwirken von Zulieferpartnern, Supporteinrichtungen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Banken und Qualifizierungsinstitutionen

Zerfall der Zentren zerfallen die Zentren der Städte immer mehr, durch die Entstehung von Einkaufszentren Diese dienen eigentlich nur rein kommerziellen Zwecken, doch werden sie durch ihre Größe schnell zum Einkaufserlebnis am Wochenende Und so fahren die Familien nicht mehr zum „bummeln“ in die Einkaufszone, sondern in ein Einkaufszentrum

Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000)) Stadtentwicklung Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000))

Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000)) Stadtentwicklung Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000))

Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000)) Stadtentwicklung Quelle: (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2000))

Gründe für die Entwicklung Veränderung der relativen Inputpreise Technologischer Wandel Organisatorischer Wandel Funktionaler Wandel Wandel von Lagevorteilen

Europäisches Raumentwicklungskonzept – EUREK (1997-1999) Durch die fortschreitende europäische Integration wurde auch eine europäische Sichtweise der Raumentwicklung gefordert  aus diesem Grund arbeiteten Jahre lang die Mitgliedstaaten der EU zusammen. Hierdurch entstand dann das Europäische Raumentwicklungskonzept. Dieses Konzept soll den Zusammenhang und die Komplementarität der Raumentwicklungsstrategien der Mitgliedsstaaten sicher stellen und die raumordnerischen Aspekte der Gemeinschaftspolitiken gemeinsam beraten.

Interreg (1990 - 2006) Grenzüberschreitende und interregionale Zusammenarbeit des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFE) innovativer Ansatz zu einer integrierten räumlichen Entwicklungspolitik auf EU Ebene Umsetzung des EUREK