Internationale Gesundheitssystem im Vergleich Hier: Niederlande von Alexander Slotty
Inhaltsverzeichnis Die Niederlande Entwicklung der Kosten Aufbau des Systems
Die Niederlande 16,3 (82,4) Millionen Einwohner 1,673 (3,712) Ärzte pro 1000 Einwohner 463 (888) Krankenhausbetten pro 100.000 Einwohner 9,2% (10,9%) Gesundheits- ausgaben pro Kopf/BIP im Jahr 2004
Entwicklung der Kosten Nach Daten des aktuellen OECD-Gesundheitsberichts stiegen die Ausgaben für ambulante Eingriffe in den Jahren 1990 bis 2002 in den Niederlanden um durchschnittlich 8,6 Prozent, in Deutschland um lediglich 3,1 Prozent. Im stationären Sektor stellt sich genau die gegenteilige Entwicklung dar. Hier stiegen die Ausgaben in den Niederlanden durchschnittlich um 4,6 Prozent im Jahr, in Deutschland um 6,8 Prozent Land/Jahr 1975 1980 1990 1995 2000 2002 Deutschland 560 955 1729 2263 2640 2817 Niederlande 452 750 1419 1827 2196 2643 Quelle: OECD Health Data 2004
Aufbau des Systems Jeder Einwohner der Niederlande, unabhängig davon, ob er die niederländische Staatsbürgerschaft besitzt oder nicht, ist den sogenannten Volksversicherungen angeschlossen. Diese Pflichtversicherung bietet im Alter, bei Tod und besonderen Krankheitskosten entsprechende Versicherungsleistungen. Alle Arbeitnehmer sind darüber hinaus auch gegen Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und Krankheit abgesichert.
Krankenversicherung Es gab in der Vergangenheit einen deutlichen Konzentrationsprozess durch fusionierungen Kein Unterschie zwischen „privat-gesetzlich“, da gesetzliche Krankenkassen privatisiert wurden und im Wettbewerb stehen Gewinnerziehlung erlaubt Wechsel jährlich möglich
„Basisversicherung“ Alle Bürger sind verpflichtet eine „Basisversicherung“ abzuschließen (Kontrahierungszwang) Diese deckt die Kosten für: die ambulante Versorgung mit eingeschränkter Arztwahl die Krankenhausbehandlung die Versorgung mit Arznei- und Hilfsmitteln begrenzte zahnmedizinische Leistungen
Prämienmodell Der Preis für Versicherte setzt sich zusammen aus einem festen Betrag von rund 95,- €/ Monat Einkommensabhängiger Anteil: 6,5 % vom Einkommen bei Arbeitnehmern 4,4 % bei Selbstständigen Arbeitgeberanteil 6,2 % Staatlicher Zuschuss für sozial Schwache
Zusatzversicherung Können Leistungen einschließen wie z.B.: Physiotherapie Zahnarztkosten Alternative Heilmethoden Brillen
Medikamente Jeder Versicherte hat eine feste Apotheke bei der alle Ausgaben dokumentiert werden Bei Rezeptpflichtigen Medikamenten wird das günstigste vergleichbarer Präparate bezahlt Die Regierung greift mit Höchstpreisen regulierend ein Keine Zuzahlungen
Medikamente
Hausärzte Hausarzt hat zentrale Position, überweist an Fachärzte oder Krankenhäuser Ist über alle externen Behandlungen „seines“ Patienten informiert Hausarzt erhält Pauschalbetrag pro Patient in Höhe von 76,20 € im Jahr, egal wie oft er kommt
Fachärzte Arbeiten überwiegend an Kliniken Krankenkassen können Direktverträge mit Ärzten schließen Einkommen von Krankenhausärzten im Vergleich: Deutschland: 35.000 – 56.000 $ Niederlande: 64.000 – 175.000 $
Krankenhäuser ausschließlich non-profit 85% Belegärzte 15% Angestellte Ärzte Teilweise längere Wartezeiten für Operationen Augenheilkunde: 89 Tage, Orthopädie: 67 Tage, Chirurgie: 60Tage, plastische Chirurgie: 140 Tage
Literaturverzeichnis http://www.uni-muenster.de/HausDerNiederlande/Zentrum/Projekte/NiederlandeNet/Dossiers/bestandsaufnahme.html Stern - Extra: Was wir von unseren Nachbarn lernen können Wdr.de - Gesundheitssysteme im Vergleich Ärzteblatt - Niederlande: Turbulenter Auftakt, Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 12 vom 24.03.2006, Seite A-746 / B-636 / C-616 Ärzteblatt - Reformvorbild Niederlande: Nur bedingt geeignet Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 12 vom 24.03.2006, Seite A-749 / B-638 / C-618 http://www.diabetes-news.de/news/nachrichten-2006/gesundheitssysteme-in-europa.htm