Die EU als politisches System Sommersemester 2005 Dr. Petra Bendel

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 Präsentation transkript:

Die EU als politisches System Sommersemester 2005 Dr. Petra Bendel Wer nimmt teil? Was können Sie hier lernen? Was müssen Sie dafür tun? Welches Material brauchen Sie? Wann und wo treffen wir uns? Wie gehen wir vor? Landkarte und Quiz zum Einstieg

Die EU als politisches System Wie und wo Sie mich erreichen: Sprechstunde: dienstags, 10-11 Uhr, Raum B2 A3, Bismarckstr. 1 Tel.: 09131-852 23 68 pabendel@phil.uni-erlangen.de www.regionalforschung-erlangen.de

Die EU als politisches System Lernziele des Seminars: Arbeitstechniken: Recherchieren, Präsentieren, Studie schreiben (Fragestellung entwickeln...) 2. Leistungsnachweise: Scheine, Prüfungen... 3. Inhalte: Wie funktioniert die EU als politisches System? Wie könnte die EU der Zukunft aussehen? Dr. Petra Bendel – Zentralinstitut für Regionalforschung – FAU Erlangen-Nürnberg

Arbeitstechniken aktuelle und gründliche Recherche üben Referate ansprechend gestalten lernen Klausur strukturieren üben Hilfestellung: www.regionalforschung-erlangen.de Dr. Petra Bendel – Zentralinstitut für Regionalforschung – FAU Erlangen-Nürnberg

Leistungsnachweise Studienbegleitende Fachprüfung Probeklausuren Vordiplom (mündlich) bitte Anmeldungstermine beachten, bitte mit mir absprechen! Sprechstunde dienstags, 10-11h Magister- Zwischenprüfung (mündlich)

Inhalte Geschichte der Europäischen Union Institutionen-Kunde: Rat, Kommission, Parlament, Wahlen, Parteien, Interessengruppen Perspektiven: Zielvorstellungen eines „Europa der Zukunft“ – Probleme des aktuellen Funktionierend der EU (Demokratiedefizit, Transparenz, Verfassung) ausgewählte Policies: Umwelt, GASP/GSVP, Innen- und Justiz Hilfsmittel: Seminarplan, Literaturliste, zusätzliche Texte Texte im Handapparat in der Bibliothek, Power-Point-Folien im Internet www.regionalforschung-erlangen.de Lehre

Sitzung vom 27.04.2004 Arbeitstechnisches: Wie halte ich ein Referat? Inhaltliches: Grunddaten der europäischen Integration Integrationsansätze: Welche Motive, welche Leitbilder, welche Akteure werden jeweils mitgedacht? Analyse wichtiger Reden zur europäischen Integration

Wie halte ich ein Referat? Wie lang? Wie präsentiert? Was soll im Thesenblatt stehen? Soll es weitere, ausführlichere Handouts geben? Weitere Anregungen?

Fragen zur Sitzung vom 27. April 2004: Welche Motive und Zielsetzungen standen am Anfang des europäischen Einigungs- und Integrationsprozesses? Wie sehen Sie die Entwicklung des Integrationsprozesses heute? Wie gültig sind die ursprünglichen Motive heute noch? Wie sollte der Integrationsprozess weiter geführt werden? Welche Modelle sind dabei maßgeblich? Textgrundlage: Weidenfeld, Werner 2002: Europäische Einigung im historischen Überblick, in: Weidenfeld, Werner/Wessels,Wolfgang (Hrsg.): Europa von A bis Z. Taschenbuch der europäischen Integration, Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung, 10-50.

Geschichte und Systematisierung der europäischen Integration Was ist Integration? ... die freiwillige Aufgabe staatlicher Souveränität durch die Übertragung von nationalen Hoheitsrechten auf die supranationale Ebene oder die gemeinsame Wahrnehmung von Kompetenzen.

Wie kommt es zu Integration Wie kommt es zu Integration? Welche Modelle, welche Leitbilder gibt es dafür? Welche Modelle, Motive, Leitbilder lagen und liegen der europäischen Einigung zugrunde? Klassische Ansätze: Föderalismus (Bundesstaat und Staatenbund) versus Funktionalismus, Intergouvernementalismus

Föderalismus (z.B. Altiero Spinelli) Ziel: Bundesstaat oder Staatenbund („Vereinigte Staaten von Europa“) als Zusammenschluss zu einer neuen Einheit bei Bundestaatsoption Übertragung von Souveränität und Loyalität an eine supranationale Einheit Europäische Einheit bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung nationaler Vielfalt Motiv: legitimes internationales Gewaltmonopol gegen überbordenden Nationalismus schaffen; Demokratie, Frieden Prozess: „function follows form“ (z.B. durch eine Verfassung; alternativ durch schrittweise Föderalisierung) Träger des Prozesses/Akteure: alle politischen und gesellschaftlichen Gruppen

Funktionalismus (z.B. David Mitrany, Ernst B. Haas) Ziel: Politische Union; Binnenmarkt Motiv: Frieden, Wohlstand Prozess: Netzwerk funktionaler (technischer) Behörden/Staaten „form follows function“: funktionale Kooperation führt zu schrittweiser Integration (aber nicht zwingend notwendig) schrittweise Integration durch SachlogikProzess der Übertragung immer weiterer Funktionen durch die Integration einzelner Sektoren (später, im Neo-Funktionalismus, bei Paul Taylor, „spill-over“-Effekte genannt: Übergang von Regierungsfunktionen auf die supranationale Ebene); aus ökonomischer Verflechtung resultiert politische Integration Akteure/Träger des Prozesses: supranationale Institutionen/Eliten, v.a. die EU-Kommission Kritik: Aus vielen einzelnen Schritten muss nicht zwingend ein großes Ganzes entstehen, aus wirtschaftlicher Logik nicht unbedingt auch politische Logik/Integration

Intergouvernementalismus (z. B Intergouvernementalismus (z.B. Christian Fouchet; Fouchet Plan II; später Stanley Hoffmann, 60er Jahre; liberaler Intergouvernementalismus: Andrew Moravcsik) Ziel: Staatenbund/Konföderation, „Europa der Vaterländer“, „Europa der Nationen“ Motiv: Souveränitätserhalt; Sicherheit; balance of power Akteure: bleiben die Nationalstaaten Prozess: Sie interagieren über Gipfeltreffen und Regierungskonferenzen

Gruppenarbeit: Analysieren Sie die vorliegenden Reden anhand der folgenden Kriterien: Gruppe 1: Churchills Züricher Rede Gruppe 2: Schuman-Erklärung Gruppe 2: Fischers Humboldt-Rede Gruppe 3: Schröder Gruppe 4: Jospin Gruppe 5: Blair Gruppe 6: Verhofstadt 1. Welche Motive liegen hinter den Einigungsbestrebungen? 2. Welche Leitgedanken, welche Finalität kommt der Europäischen Integration zu? Was ist das Ziel der Integration? 3. Welche Methode wird angewandt, um zu diesem Ziel zu gelangen? 4. Wer sind die tragenden Akteure?