6. Woche KKD: Aufklärung - die Programmatik der Epoche

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Jeden Tag Du mein Gott, gibst mir Leben
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 Präsentation transkript:

6. Woche KKD: Aufklärung - die Programmatik der Epoche Nachtrag Briefing berühmte, programmatische Aussage von Kant: «Was ist Aufklärung?» Hauptziele der Aufklärung - damals und heute Aufklärung und Journalismus am Freitag: Ringparabel von Lessing (und Boccaccio) - der Toleranzgedanke

Ergebnisse Briefing (Wortschatz) der Materialismus Kontext: vgl. oben bei Idealismus Bedeutung: 1. (umgangssprachlich:) eine Welt-anschauung, die von materiellen Dingen (Geld, Profit etc.) bestimmt wird. 2. (bildungssprachlich:) eine Lehre, welche die Realität als beobachtbare Materie oder als materieller Klassenkampf wahrnimmt. aktuell: Der Materialismus marxistischer Provenienz scheint gegenwärtig der Vergangenheit an-zugehören.

Ergebnisse Briefing: Revolution Die französische Revolution als Produkt der Aufklärung? Der „Gebrauch des eigenen Verstandes“ (Kant) führt zu einem neuen Selbstbewusstsein des bürgerlichen Standes („dritter Stand“), der die Privilegien der oberen Stände nicht mehr akzeptiert und als nicht legitimiert ansieht. Verstandesgebrauch führt zu einer gesellschaft-lichen Emanzipation: alte Rollenbilder (der Fürst, der König als von Gott eingesetzt) werden hinterfragt. Aufklärung ist verknüpft mit der Herausbildung der Menschenrechte: freie Meinungsäusserung, Religionsfreiheit, Chancengleichheit.

Ergebnisse Briefing: Staat Was soll der Staat? Montesquieu: Theorie der Gewaltenteilung: Der Staat soll die Gewalt aufteilen: Legislative-Exekutive-Judikative. (Die drei Gewalten des modernen liberalen Staates - heute vielleicht eine vierte Gewalt, welche?) Rousseau: Im Naturzustand gibt es weder Arme noch Reiche; der aufgeklärte Staat soll sich diesem Naturzustand wieder annähern (retour à la nature) und den allgemeinen Willen (des Volkes) umsetzen. Voltaire: Der Staat soll sich von der Kirche emanzipieren, dennoch vom aufgeklärten Monarchen bestimmt bleiben (Einfluss auf Friedrich II. der Grosse)

Kant zur Aufklärung (Programm / Stil) «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Un-mündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Ent-schliessung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Auf-klärung.» (-> Bitte auswendig lernen!)

Ziele der Aufklärung Der Begriff «Aufklärung» meint zwei Sachverhalte: Programm und Epoche. Die Epoche der Aufklärung («siècle des lumières») am Ende des 18. Jh. hat eine programmatische Ausrichtung, welche bis in die Gegenwart reicht: Mündigkeit (vgl. Kant) Humanität (vgl. Herder) Toleranz (vgl. Lessing: Über Wahrheit, Ringparabel) Emanzipation (Kant, Rousseau) Universelle Vernunft (Kant: kategorischer Imperativ) (vgl. dazu Skript „Aufklaerung“: http://www.zhwin.ch/~joo/Skript_Aufklaerung.pdf)

Ringparabel (von Lessing)