Herausforderung Demenz In Österreich gibt es aktuell rund 130.000 demenzkranke Menschen. Im Burgenland sind dies ca. 5000 Betroffene. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 rund 240.000 Menschen in Österreich an Demenz leiden werden. (Quelle: 1. Österreichischer Demenzbericht) Vergessen gehört zum Leben wie Erinnern. Ursachen fürs Vergessen: Besonderer Stress, mangelndes Interesse, Schlafmangel, Müdigkeit Medikamente (Beruhigungsmittel, Schlafmittel), Alkohol, Drogen „Alter“ (Altersvergesslichkeit) Nicht jede Gedächtnisstörung ist mit dem Alter zu erklären!
8 Warnzeichen Stärkere Vergesslichkeit Schwierigkeiten bei der Ausführung von gewohnten Aktivitäten Sprachstörungen Orientierungsprobleme Beeinträchtigung der Denkprozesse Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen Verhaltensauffälligkeiten und psychische Veränderungen Hartnäckiges Abstreiten von Fehlern, Irrtürmern oder Verwechslungen Hausarzt aufsuchen!
Diagnosestellung Je früher desto besser! –> günstigerer Krankheitsverlauf Erhebung der Vorgeschichte Körperliche und neurologische/psychiatrische Untersuchung Tests zu Gedächtnis, Sprache, Konzentration, Orientierung, Planungs- und Urteilsfähigkeit Beobachtung von Stimmung, Verhalten und Persönlichkeit Verlaufsdiagnostik ist wichtig!
Demenz „weg vom Geist“ – „ohne Geist/Verstand“ Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit (Gedächtnis, Konzentration, Informationsverarbeitung, Planen und Organisieren, …) meistens auch Verhaltensstörungen (emotionale Labilität, Reizbarkeit, Vergröberung des Sozialverhaltens, …) Mindestdauer der Symptome für 6 Monate fortschreitender Verlust der Alltagsfertigkeiten Primäre Demenzen (ca. 90%) Sekundäre Demenzen (ca. 10%)
Erkrankungswahrscheinlichkeit
Risikofaktoren Alter, genetische Vorbelastung Übergewicht, Ernährung mit zu viel tierischem Fett Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum Wenig Bewegung, wenig Sport, wenig geistige Anstrengung nicht oder schlecht behandelter Bluthochdruck, Diabetes Schilddrüsenerkrankungen, hoher Cholesterinspiegel Vitaminmangel, frühere Schädelhirntraumen
Tipps zur Demenzvorbeugung Regelmäßige medizinische Betreuung Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung Umwelt so anregend wie möglich gestalten (Gehirn muss wie jeder andere Muskel trainiert werden)
Umgang mit Demenzerkrankten Kennen der Biografie des Betroffenen ist vorteilhaft! Kommunikation anpassen: kurze, einfache Sätze; langsam, ruhig, leise sprechen Information wiederholen, Blickkontakt halten zeigen was man sagen möchte Wertschätzung und Akzeptanz zeigen Stärken betonen, Schwächen ignorieren Defizite akzeptieren, Fähigkeiten nützen und fördern Erhaltung der Selbstständigkeit, nicht „zu viel“ abnehmen Kritik, Vorwürfe oder Streit vermeiden Schwankung der Leistungsfähigkeit ist keine Absicht Bei Verabschiedung: sagen, wann man wieder kommt
Umgang mit Demenzerkrankten Umwelt anpassen: Fester Tagesablauf, klare Strukturen Keine Reizüberflutung und Überforderung Orientierungshilfen bieten, Räume gut ausleuchten Rückzugsmöglichkeit bieten, ruhig bleiben Beleidigungen nicht persönlich nehmen! Konfrontationen und Diskussionen vermeiden, nicht bestrafen Ablenkung in Problemsituationen, Situation verlassen
Aufgaben des Demenzteams Hausbesuche mit Diagnostik, Beratung und therapeutischer Betreuung Erstkontakt via Telefon (Demenztelefon: 0676/8700 2 9000) Erstgespräch, Befundung, Befundbesprechung durch Psychologinnen im Eigenheim, wöchentliche Therapien daheim 3 Monate lang, Evaluierung und Adaptierung der Therapien Kosten: 29€/Einheit (50 Minuten) Angehörigenstammtische Gedächtnistraining Trainingsgruppe zur Demenzvorbeugung, 10 wöchentliche Einheiten zu je 90 Minuten, enthält geistiges und psychomotorisches Training, trainiert unterschiedliche geistige Fähigkeiten ohne Leistungsdruck,vermittelt Lernstrategien, gibt praktische Tipps für den Alltag Kann ab 8-10 Personen in jeder Gemeinde durchgeführt werden Kosten pro Person: 6,50€ / Einheit
VimA Gruppentraining
Wer rastet der rostet! Es lohnt sich in jedem Alter, mit einem geistig und körperlich aktiveren Lebensstil zu beginnen!