Didaktik bei Kinder und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung

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 Präsentation transkript:

Didaktik bei Kinder und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung 14. Oktober 2014 Didaktik bei Kinder und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung

Programm Ziele, Lehrpläne Lerninhalte Unterrichtskonzepte Planungsbeispiel

Beispiel für die Gewichtung von Lernzielen Selbstverwirklichung in sozialer Integration Personalisation/Selbstverwirklichung Soziale Eingliederung /Anpassung Eine eigene Meinung verteidigen lernen Die eigenen Vorlieben kennen lernen Ein Hobby entfalten lernen Einen Ausflug planen lernen Eine Adresse richtig schreiben lernen Im Restaurant eine korrekte Bestellung aufgeben Eine Kontaktaufnahme/Begrüssung angemessen gestalten lernen Verkehrssignale beachten lernen

Ziele, Lehrpläne, Lernchancen Persönliche Schwerpunktsetzung Geschichte der Lernziele Strukturierung von Lehrplänen Übersicht zu den Lehrplänen

Strukturierung von Lehrplänen nach Themen nach Fächern nach Lernbereichen nach Lernzielen nach Kompetenzen

8 Lehrpläne im Vergleich Existiert eine didaktische „Einbettung“ Wie umfangreich ist der Bereich Verkehrserziehung? Wie umfangreich ist der Bereich Leseförderung?

Der Schulhauseigene Lehrplan Beispiel HPS Langnau

Lerninhalte Der Stellenwert der Lerninhalte in verschiedenen Didaktik-Konzepten Orientierungshilfen zur Ausgewogenheit bei der Themenwahl Themensammlungen Unterrichtkonzepte Unterrichtsplanung (Planungsbeispiel)

Orientierungshilfen zur Ausgewogenheit bei der Themenwahl Lehrpläne (Beispiel Berner Lehrplan) Planungsvorschläge: - Güldenstubbe - Mühl

Planungsvorschlag von Dietlind von Güldenstubbe   1. Pro Schuljahr 5-7 Handlungseinheiten/Rahmenthemen aus den Daseinsgrundfunktionen auswählen : mit andern kommunizieren sich als eigene Person erfahren sich versorgen wohnen arbeiten feiern am öffentlichen Leben teilnehmen sich bilden/ lernen und forschen    2. Die Handlungseinheiten in Einzelthemen gliedern, den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen der Schülerschaft ensprechend auswählen 3. Die gleichen Handlungseinheiten in veränderter und erweiterter Form im nächsten und übernächsten Jahr nochmals vertiefend bearbeiten (Spiralprinzip) 4. Bei jedem Thema werden Grundfähigkeiten, Grundfertigkeiten und Grundkenntnisse aufgebaut, für die auch fortlaufend Übungsmöglichkeiten angeboten werden müssen (z.B. Lehrgänge)

E/O Erkundungs-/Orientierungsprojekte Orientierungshilfen zur Ausgewogenheit bei der Themenwahl Mühls Situationsfelder und Handlungsrichtungen Situationsfelder Handlungsrichtungen F Familie W Wohnen Sch Schule SP Speisen und Getränke FF Fest und Feier V Verkehr K Konsum Ö Öffentlichkeit N Natur A Arbeit/Beruf FZ Freizeit/Ferien Z Zeitliche Orientierung E/O Erkundungs-/Orientierungsprojekte K/U Kontakt-/Unterhaltungsprojekte V/G Veränderungs-/Gestaltungsprojekte L Lebenspraktische Projekte

Unterrichtskonzepte Basisfunktionsorientiertes oder entwicklungsbezogenes Konzept Fachbereichbezogenes Konzept Handlungsbezogenes oder projektorientiertes Konzept In der Regel werden alle 3 Konzepte im Unterricht realisiert und zum Teil gemischt. D. Fischer stellt in einem Modell den gegenseitigen Bezug der 3 Konzepte dar.

Unterrichtskonzept nach Otto Speck Vlg. Ähnlichkeit zum Konzept von D. Fischer ( HO) Entwicklungsbezogenheit dominiert Basale Lernförderung Fachunterricht Handlungsbezogenheit dominiert Projektunterricht

Planungsbeispiel Fabel Le Corbeau et le Renard Maître Corbeau, sur un arbre perché, Tenait en son bec un fromage. Maître Renard, par l'odeur alléché, Lui tint à peu près ce langage : « Et bonjour, Monsieur du Corbeau. Que vous êtes joli ! que vous me semblez beau ! Sans mentir, si votre ramage Se rapporte à votre plumage, Vous êtes le Phénix (2) des hôtes de ces bois. » …........

Herausforderung Elementarisierung, didaktische Reduktion, methodische Zugänglichkeit 1. Sachanalyse: welches sind die Kernelemente Wo liegen die sachspezifischen Schwierigkeiten, Stolpersteine oder Schlüsselstellen 2. Didaktische Analyse: Was kann an diesem Inhalt gezeigt werden (Exemplarizität) Gegenwartsbedeutung, Zukunftsbedeutung Methodische Zugänge 3. Lernziele

Methodischer Zugang Elementarisierung, didaktische Reduktion Reduktion auf die Kernaussagen durch ein Singspiel, jede Stophe eine verständliche Aussage: Uf em Boum do setzt e schöne Chrai I sim Schnabel het är es Schtück Chäs Wäre chunt denn do cho z‘schlieche? Es isch der Fuchs Är seit zum Chräi : „ Du gfallsch mir würklich guet Hesch du nid ou e bsunders schöni Schtimm“ ................

Individualisierte Lernziele Basisbereich A: Verschiedene Anspruchsniveaus betreffend klanglicher Qualitäen unterscheiden können B: Das physikalische Gesetz der Gravitationskraft verstehen ...... Fächerbereich B: Den Text lesen können C: Richtige Ergänzungen im Lückentext einfügen A,B,C,D: Ernährungsgewohn-heiten des Fuchses kennen ........ Projektbereich (Theater) A,B,C,D: Sich in die Rolle einfühlen und diese spielen können B,C: Auf ein Zeichen hin die richtige Handlung vollziehen

Übung Lernziele zum Basis- und Fachbereich Ordnen Sie das vorliegende Arbeitsblatt einem Basis- oder Fachbereich zu (vgl. Liste der Basisbereiche) Formulieren Sie ein entsprechendes Lernziel Welche Adaptationen müssten vorgenommen werden, wenn das Ziel zu anspruchsvoll ist?

Der Basisbereich Sollte nicht isoliert von Sinnbezug gefördert werden Der Förderbedarf sollte durch Beobachtung eruiert werden. Dabei können Beobachtungshilfen dienen (z.B. auditives und visuelles system nach Windel) oder die Diagnostischen Einschätzskalen (DES) nach Barth