Gebietsfremde und invasive Arten

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 Präsentation transkript:

Gebietsfremde und invasive Arten Zurzeit werden etwa 12.000 gebietsfremde Pflanzen- und Tierarten in Europa verzeichnet, davon etwa 1.200 bis 1.800 vermehren und verbreiten sich in der freien Natur und verursachen ökologische, ökonomische und gesundheitliche Probleme. (aus dem Begründungsbericht der Europäischen Kommission zur Verordnung über Bekämpfung invasiver gebietsfremder Arten)

Ursachen der Arealänderung bei Pflanzen und Tieren Pflanzen- und Tierarten verändern auf natürliche Weise die Grenze ihrer Verbreitung infolge diverser Faktoren: primäre Klimaänderungen geologische und geomorfologische Veränderungen sekundäre: Vegetationsveränderungen infolge Klimaänderungen antropogene: Entwaldung der Landschaft Schaffung von Wasserwegen (Verbindungen zwischen Einzugsgebieten) Mikroklima in menschlichen Siedlungen

Gebietsfremde Arten Als gebietsfremde Art gilt jede Pflanzen- oder Tierart, die mit menschlichem Zutun außerhalb ihrer ursprünglichen geographischen Areal gelangt. Dafür gibt es zahlreiche Ursachen: Erwartetes Nutzen (Erosionsschutz, Produktion von Biomasse, Zierpflanzen, Jagd und Fischerei, Bekämpfung unerwünschter heimischer oder gebietsfremder Arten) Flucht aus Kultur (Garten, Tierzucht) Ungewollte Einschleppung (z.B. mit Landwirtschaftsprodukten, Fischbrut, Saatgut) Einschleppung mit Material, auf Fahrzeugen „Reiseandenken“

Invasive Arten Als invasive Art gilt jede Pflanzen- oder Tierart, die im neuen Areal ein Risiko darstellt für: ursprüngliche Arten und Ökosysteme Feld- und Forstkulturen Zuchttiere Übertragung von Parasiten und Krankheiten direkte Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung Als invasiv kann auch eine Pflanzen- oder Tierart wirken, die sich auf das neue Areal auf einem natürlichen Wege oder durch Landschaftsänderungen verbreitet hat, wenn ihr die gestörten Ökosysteme (Eutrophierung, Landwirtschaft, Aussterben ursprünglicher Arten) oder Klimaänderungen einen ausreichenden Expansionsraum schaffen.

(verabschiedet vom EP am 16. 4. 2014) Invasive Arten mit ihrem schnell wachsenden Bestand und Potenzial für den Transfer zwischen diversen geographischen Gebieten weltweit stellen ein immer ernsteres Problem dar und binden immer mehr Aufmerksamkeit und Finanzmittel. Ursachen des aktuellen Trends für die Verbreitung invasiver Arten: Wachsendes Volumen und Tempo des Gütertransports aller Art Wachsende Geschwindigkeit und Menge von Reisenden weltweit Abgeschwächte Ökosysteme im neuen Areal der invasiven Art Klimaänderungen ermöglichen die Verbreitung auf früher klimatisch ungeeignete Gebiete REGULATION OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL on the prevention and management of the introduction and spread of invasive alien species (verabschiedet vom EP am 16. 4. 2014)

http://www.issg.org/database/welcome/ Ökologie, Verbreitung (ursprüngliche, neue), Einflüsse in ursprünglichen Ökosystemen, Information vom möglichen Management. Referenzen, Links, Kontakte …

Problematische (invasive) gebietsfremde Arten in Europa Zurzeit sind 3163 invasive Arten in der Global Invasive Species Database weltweit erfasst Problematische (invasive) gebietsfremde Arten in Europa 31 Säugerarten 17 Vogelarten 9 Reptilarten 3 Amphibienarten 33 Fischarten 19 Molluskenarten 39 Insektenarten … 30 Wasserpflanzenarten 29 Gräser, Ried- und Reitgräser 15 Lianen 42 Baumarten 44 Straucharten 72 Krautarten GISD nennt für Europa insgesamt 427 invasive Arten aus allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. Davon 319 Arten gelten als besonders gefährlich für ursprüngliche Arten und Gesellschaften.

Gebietsfremde und invasive Pflanzenarten in Tschechien In Tschechien werden 710 gebietsfremde Arten höherer Pflanzen erwähnt, nach anderen Angaben sogar bis 1378. Davon 90 Neofyta werden für Invasoren gehalten.

Ein Beispiel für „gut versteckte“ Gefahren im Einzugsgebiet der March (Krupá, 2013)

Ein Beispiel für „gut versteckte“ Gefahren im Einzugsgebiet der March