Buddhismus in Thailand

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 Präsentation transkript:

Buddhismus in Thailand

Legende 3. Jhd. BC / König Ashoka sandte Mönche Sona + Uttara nach Suvannabhumi heutiger Streit zwischen Myanmar und Thailand zur Bestimmung von Suvannabhumi (Goldenes Land) a) Mon-Thaton in Tenasserim / Myanmar b) Mon-Dvaravati in Zentral- und Südthailand

1. Jahrhundert – transasiatische Handelsrouten

Archaeologie Mon-Dvaravati (Nakhon Phatom- Lop Buri- Khorat) 4./5.-12. Jhd. Mon-Haripunjaya (Lamphun / Ableger von Lopburi) 9.-13. Jhd. Sri Vijaya (Sumatra / Java) – 8. Jhd. Expansion bis Nakhon Si Thammarat Khmer-Angkor – 11. Jhd. Expansion bis Lop Buri Mahayana / Theravada / Tantrismus + vedischer Brahmanismus + indische Götter + Animismus

Missionierung aus Indien + Sri Lanka 1./3. Jhd. Pyu-Stadtstaaten 4./5. Jhd. Mon-Thaton – 9. Jhd. Hamsavati (Pegu) 5./6. Jhd. Mon-Dvaravati – 9. Jhd. Haripunjaya 11. Jhd. Migration von Tai-Völkern, aus Yunnan (China)  Chiang Saen

Mission aus Sri Lanka, 12. Jhd Mission aus Sri Lanka, 12. Jhd. Mahavihara / Lankavamsa (nach Reformierung) Zentralisierung und Neustrukturierung des singhalesischen Buddhismus durch den König 3 Nikayas: Mahavihara, Abhayagiri, Jetavana  Abhayagiri + Jetavana wurden aufgelöst Sangharaja  vom König ernannt Durchsetzung strikterer Ordensdisziplin Enteignung von Klosterbesitz

12./13. Jhd. – Migrationswelle von Tai-Völkern aus Yunnan und Nord-Vietnam  Bildung kleiner Königreiche (muangs) Sukhothai – Chiang-Mai (La Na) – Phayao Chiang Rai  Eroberung von Haripunjaya / Bau von Chiang Mai  Übernahme von Phayao Assimilierung der Mon-Khmer-Bevölkerung Verschmelzung der Kulturen

Legitimation königlicher Macht Besitz + Verehrung magischer Reliquien, (Buddha -Zähne, -Haare, -Knochen, -Statuen, -Fussabdrücke, etc.) königliche Patronage über den Sangha und buddhistische Rituale, Errichtung von Wats, Stupas, Bewahrung der Schriften (Tripitaka) Sangha wurde auch königlicher Zufluchts- oder Verbannungsort im internen Machtkampf

Sukhothai + Nakhon Si Thammarat 1260 Sturz der Khmer-Herrschaft in Sukhothai König Ram Khamheng 1276 Entwicklung eigener Schrift / 1287 Inschrift: “[...] donations to the Supreme Patriarch, to every senior monk and to wise monks learned in the Three Baskets [...] came from Nakhonsridhammaraj.” König Lü Thai (1346/47-68/74) `Trai Phum Phra Ruang`  kosmische Legitimation buddhistischen Königtums

Chiang Mai – König Tilokarat (1441-87) 6 Tai-Mönche wurden 1419-34 zum Studium nach Sri Lanka gesandt 3x Wat Padaeng gebaut (Kengtung, Chiang Saen, 1434 in Chiang Mai / Sitz des Sangharaja) Sangha-Kongress unter königlicher Patronage  Zentralisierung + Hierarchie der Sangha Verschmelzung Mahavihara mit Lankavamsa

Ayutthaya (1351-1767) Lopburi + Suphanburi (Mon-Khmer-Tai) 14. Jhd. – Migrationswelle von Tai-Völkern Siege über Khmer, 1431 Zerstörung von Angkor, Beeinflussung durch Khmer-Kultur Devaraja (Gottkönig) + Bodhisattva (doppelte oder wechselnde Legitimation) 1438 Übernahme der Herrschaft in Sukhothai  zunehmender Einfluss Lankavamsa

König Trailok (1448-88) Sakdina-Ordnung 3 Nikayas – traditionelle Stadt- und Waldmönche + reformierte Stadtmönche /Lankavamsa) Sangharaja (gamavasti-saaj), Abt Wat Mahathat  Süden + teilw. Ayutthaya  Norden + Nordosten + teilw. Ayutthaya (gamavasti-khwaa /Abt = Assistent des Sangharaja)  sämtliche Waldgebiete (arannavasti /Abt = Assisitent des Sangharaja)

1767 Niederlage gegen die Bamar  Zerstörung + Entvölkerung von Ayutthaya Thonburi – König Rama I (1782-1809)  Erneuerung + Sangha-Reformen Zentralisierung, Registrierung aller Mönche, Neuauflage `Thai Phum Phra Ruang` + Vorschriften für buddhistische Rituale Migration vieler Chinesen und Vietnamesen (18.-20. Jhd.), (Mahayana / Taoismus)

Bangkok – König Mongkut / Rama IV (1851-68) zuvor 27 Jahre Mönch / Abt 1829 Gründung Dhammayuttika-Nikaya Wat Bowoniwet (strikte Dhamma) (Meditation + Studium, Disziplin und Bedeutung der Schriften im Vordergrund) Mahanikaya (große Konfiguration) Wat Mahathat (wurde reformiert) (Arbeit in den Gemeinden, Alltags-Rituale)

König Chuklalongkorn / Rama V (1868-1910)  Staatsreformen / Grenzverträge 1902 Sangha-Verwaltungsgesetz Sangharaja, Prinz Waichirayan (1898-1921) (Bruder des Königs) König Vajiravudh / Rama VI (1910-25)  Nation – Buddhismus – König (Buddhismus wurde Teil der Nationalen Identität)

1932 Putsch nationalistischer Eliten  Sturz der absoluten Monarchie 1941 Sangha-Verwaltungsgesetz Supreme Patriarch – Parlament / Kabinett / Gerichte  zentrale Verwaltung + Provinzialverwaltung Khana Song Thai = Mahanikaya + Dhammayuttika Mahanikaya – 22.402 Wats – 50% Führung Dhammayuttika – 920 Wats – 50% Führung (115 königliche Wats / 23.167 `normale`Wats – 1962) + 23 chinesische, 15 vietnamesische, 18 burmesische Wats

1957 Putsch Marschall Sarit Wiederherstellung der königlichen Machtstrukturen (offiziell als konstitutionelle Monarchie) Wiederbelebung königlicher Rituale 1962 Sangha-Verwaltungsgesetz (Erneuerung Verwaltungsstrukturen von 1902) Supreme Patriarch – Ältestenrat – Region – Provinz – District – Village – Wat Ernennung Supreme Patriarch durch den König

Staatliches Sangha-Prüfungssystem Grundstufe (naktham): Vinaya-Regeln, Jataka-Geschichten, Grundzüge der Lehre Höhere Stufe: Pali-Grammatik, Visudhimagga, Abhidhamma, Kommentare und Lehrmeinungen  Ehrentitel, zeremonielle Fächer, Möglichkeit der Anstellung im öffentlichen Dienst Verbot freier Auslegungen – Bildung einer Orthodoxie  verstärkte staatliche Kontrolle

Klosterleben (nach Sangha-Verwaltungsgesetz) Eintrag des Wat als Wohnsitz in den Personalausweis bei Ordination Aufenthalt im Kloster während der Regenzeit ist vorgeschrieben (der Nächte) Abt = unterste Instanz der Sangha-Verwaltung 1962 – 32.322 Äbte / 151.560 Mönche / 87.010 Novizen Novizen regeln meist Bargeldverkehr der Mönche (Markt- und Reisebegleiter) Wat-Kommission (Abt + Laien + Mönche)  Verwaltung von Klosterbesitz

Haupttätigkeit der Mönche Durchführung verdienstvoller Zeremonien Rezitation von parittas (buddhistische Texte)  Laie erhält Verdienst durch „heilige Handlung“ des Mönchs  Mönch erhält im Gegenzug Geschenke 3 Räucherstäbchen, 2 Kerzen, 1 Lotosblüte + Dinge des täglichen Bedarfs kleine Geldsummen / Gutscheine können beim Laienzahlmeister des Klosters eingelöst werden

Phra Prommethee, assistant abbot, Wat Samphanthawong (Bkk) after receiving a royal appointment elevating his ecclesiastical rank

Volksbuddhismus Mönche + buddhistische Symbole  magische Kraft Schutz-Geister-Rituale (phithi riak khwan) Geisterhäuser auch auf dem Wat-Gelände Glücksbringer  magische Amulette, Tätowierungen Altäre in Wats, Häusern, Wohnungen (Buddha an höchster Stelle + indische Götter, heilige Mönche, Könige, chinesische Götter) Mönche als Astrologen, Heiler, Weissager tätig

Literatur Assavavirulhakarn, Prapod. 2010: The Ascendancy of Theravada Buddhism in Southeast Asia. Chiang Mai: Silkworm Books. Swearer, Donald. 2003: “Thailand.” In: Buswell, Robert (Hg.): Encyclopedia of Buddhism, Vol. 2. New York: Macmillan Reference, S. 830-836. Mabett, William. 2000: „Buddhismus im frühen Festland-Südostasien“. In: Bechert, Heinz; Bronkhorts, Johannes u. Jacob Ensink (Hg.): Der Buddhismus I. Der Indische Buddhismus und seine Verzweigungen. (Religionen der Menschheit, Bd.24). Stuttgart, Berlin, Köln: W. Kohlhammer, S. 441-470.