Jugend, Substanzkonsum und Sucht

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 Präsentation transkript:

Jugend, Substanzkonsum und Sucht Lars Stark; 05. November 2013; l.stark@arud.ch

Inhalt Jugend und Sucht Ursachen Sucht Problematischer Konsum Tabak, Alkohol, Cannabis Umgang mit Thema

Vorstellung von Drogen und Konsum „Was die Öffentlichkeit über Drogen weiss, weiss sie aus den Medien.“ „Auch was sie von Drogen zu halten hat, weiss sie aus den Medien.“ Günter Amendt, No Drugs – No Future

Drogen: Facts Psychotrope Substanzen (legal/illegal) Drogen waren, sind und werden immer vorhanden sein Psychotrope Substanzen haben positive und negative Wirkungen Es gibt Substanzen, die zur Abhängigkeit führen können Nicht jede Person, die Substanzen konsumiert, wird abhängig

Wirkungsspektrum von Drogen Schnüffelstoffe GHB/GBL LSD PCP/Ketamin Lachgas Lösungsmittel/Gase Psilocybin Narkotika Anästhetika Sedativa Hypnotika Schmerzmittel Stimulantien Entaktogene Halluzinogene (Psychodelika) Alkohol Mescalin DOB, DOM Benzodiazepine Cannabis PMA 2CB, A2, X4 Opioide „Ecstasy“ MDMA, MDA, MDEA, MDBD Poppers Amphetamin Methamphetamin Kokain Koffein Wirkung stark dosisabhängig Nikotin

Funktion Substanzkonsum bei Jugendlichen (I) Entdecken einer Selbstmedikation: Vergessen schwieriger Gefühle Phantasie-Erfüllung (rasch und kurzfristig) Flucht Umsetzen der Phantasien = Arbeit Kreativer aber langer und schwerwiegender Prozess Aufbruch aus der Sicherheit Herkunftsfamilie Grenzen überschreiten, experimentieren (neue) Beziehungen – Autonomie

Funktion Substanzkonsum bei Jugendlichen (I) Beziehungsnetz Peer Group Dazu gehören Was ist cool? Was kommt an? Rituale: Jede Zeit hat ihre Rituale  Formen, um erwachsen zu werden

Lebens- Gestaltung, Tätigkeit „Droge“ Lust Risiko Frust Sucht

Jugendliche und Drogen Jugendliche sind empfindlicher auf die Wirkung von Substanzen (Toxizität) Ausgeprägte Hirnentwicklung Je früher der Konsum, desto grösser das Risiko einer Suchtentwicklung Geschlechtsunterschiede vorhanden Wissen von Jugendlichen über Drogen minim, wenig Problembewusstsein, akzeptiert

Mögliche Probleme Soziale Probleme Gesundheitliche Probleme Familie Schule Freunde Gesundheitliche Probleme Psychisch Körperlich Sucht (Abhängigkeit)

Drogen und Sucht Drogen mit grossem Suchtpotential: Nikotin Heroin Kokain Lösungsmittel Schlaf- und Beruhigungsmittel Alkohol Drogen mit geringem Suchtpotential: Cannabis Ecstasy und ähnliche Designerdrogen (LSD) Psylocibin Mescalin

Epidemiologie: Problemlast Quelle: BAG

Substanzkonsum und Problemlast „Die Menge macht das Gift.“ Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493 – 1541)

Substanzkonsum und Probleme: Ein Kontinuum Risiko- Konsum Abstinenz und unproblema-tischer Konsum Stark abhängiger und chronischer Konsum Problem- Konsum Kein Konsum milder Konsum mässiger Konsum massiver Konsum

Weniger als... Weniger als 10% der Leute, die mit Drogen experimentieren, werden abhängig (süchtig). NIDA NOTES Vol. 16, Nr. 6, 2002, S. 4, Glen R. Henson

Eisberg-Phänomen Sichtbare Probleme Nicht stark Beeinträchtigende

Spannungsfeld der Sucht Individueller Hintergrund: Genetik - Entwicklung: - Familie - Schule - Freunde SUCHT "Drogentyp" Erreichbarkeit Status der Droge Aktuelle Probleme Arbeit, Wohnen, Freizeit, Beziehungen

Sucht = komplexe Störung Präfrontaler Kortex Limbisches System Orbitofrontaler Kortex Belohnungs- und Verstärkungsmechanismen: Dopamin Lernen in neuronalen Netzwerken Substanzkonsum als Verhaltensmuster

Craving (starkes Verlangen) Klassische Konditionierung Gewohnheit,Stress oder Belastungs- situation Reiz Assoziation Craving

Jugendliche: Tabakkonsum

Jugendliche: Zigaretten

Gründe für Tabakkonsum bei 15-Jährigen "Ich rauche…" Schüler Schülerinnen ", um eine Party besser zu geniessen" 1 4 ", weil es dir einfach Spass macht" 2 1 - ", um besondere Momente (besser) zu geniessen" 3 2 - ", weil es dir hilft, wenn du nieder- geschlagen oder gereizt bist" 4 5 - ", um dich aufzumuntern, wenn du in schlechter Stimmung bist" 5 3

feelreal Projekt (Lungenliga Basel) www.feelreal.ch Rauchprogramm für junge Frauen seit 2005: >1000 TN Qualitative Begleitevaluation und Forschung: Zahlreiche (Hinter-)Gründe und Faktoren in komplexen laufend veränderten Zusammenhänge und Situationen Gründe: - "Stress" Altersspezifische Faktoren: - Adoleszenz als Entwicklungsstufe - das Ausprobieren - die Gruppenzugehörigkeit - die elterliche Haltung

Jugendliche: Alkoholkonsum

Gründe für Alkoholkonsum bei 15-Jährigen "Ich trinke Alkohol…" 1. ", um eine Party besser zu geniessen" 2. " weil es dir einfach Spass macht" 3. " weil es dann lustiger wird, wenn du mit anderen zusammen bist" 4. " weil dadurch Partys besser werden" 5. " weil du das Feeling (Gefühl) magst"

Jugendliche: Cannabiskonsum

Gründe für Cannabiskonsum bei 15-Jährigen " Ich kiffe…" 1. " weil du das Feeling (Gefühl) magst" 2. ", um "high" zu werden ("stoned" zu sein)« 3. " weil es dir einfach Spass macht« 4. " weil es dann lustiger wird, wenn Du mit anderen zusammen bist« 5. ", um eine Party besser zu geniessen" . 9. ", um Probleme zu vergessen" (Jungen 21,7%; Mädchen 36,3%)

Umgang mit Substanzkonsum Gespräch suchen, Gespräch aufrecht halten, auch wenn Differenzen bestehen Auf Hintergründe Konsum und Problemfelder eingehen Information: Selbstsuche, Hilfe bieten Bei Problemen: Unterstützung von Fachstellen mit/ohne Jugendlicher mit/ohne Einbezug Lehrperson

Hilfe: Wo? Allgemeine Information Informationen und Adressen in BL: www.suchtschweiz.ch www.saferparty.ch www.drogen-und-du.de Informationen und Adressen in BL: Gesundheitsförderung Baselland 061 552 62 87 www.baselland.ch/Gesundheitsfoerderung http://julex.tschau.ch Behandlung Jugendlicher: Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen (PDA) 061 712 15 15 www.pbl.ch/klinik-und-dienste/psychiatrischer-dienst-fuer-abhaengigkeitserkrankungen

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