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Veröffentlicht von:Axel Albrecht Geändert vor über 8 Jahren
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Frau Z med. pract. Barbara Gugger Oberärztin Schwerpunkt Sucht Universitätsklinik für Psychiatrie & Psychotherapie Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
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Soziodemografische Angaben 22-jährige Frau, wohnt alleine in eigener Wohnung In Partnerschaft mit einem gleichaltrigen Mann, sie gibt an, dass sie ein Paar seien, weil beide niemanden „Besseren“ finden Ausbildung und Arbeit im Gesundheitswesen
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Zuweisungsumstände Im April 2014 meldet sich Frau Z für die Weiterführung der antidepressiven Pharmakotherapie, weil der verschreibende Psychiater nicht mehr zur Verfügung stehe Sie sei in Psychotherapie bei einer Psychologin
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Anamnestische Angaben Aufgewachsen im Berner Oberland, unauffällige Geburt, Kindheit Bis 12 J eher schüchterne „Musterschülerin“, danach Entwicklung zu einem „schwierigen“, aufmüpfigen Teenager, Leistungsknick im Zusammenhang mit Cannabiskonsum Rückversetzung von Sekundarschule in Realschule, danach Ausbildung im Gesundheitswesen Massiver Cannabiskonsum, Lehrabschluss während Klinikaufenthalt -> sie besteht!
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Diagnosen bei Erstgespräch F12.26 Störung durch Cannabinoide, episodischer Substanzgebrauch F15.25 Abhängigkeit von Stimulantien, ständiger Substanzgebrauch F40.1 Soziale Phobie F40.2 Arachnophobie F33.1 Rezidivierende depressive Störung, mittelgradige Episode
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Diagnosen im Verlauf F12.20 Störung durch Cannabinoide, gegenwärtig abstinent F15.25 Abhängigkeit von Stimulantien, episodischer Substanzgebrauch F40.1 Soziale Phobie, kompensiert F40.2 Arachnophobie, in Behandlung inkl. Exposition F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ADS)
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Behandlungssetting Psychotherapie bei Psychologin, im Verlauf Wechsel zu einem auf die Behandlung von isolierten Phobien spezialisierten Therapeuten integrierte psychiatrisch- psychotherapeutische Behandlung im ZAS für alle andern Themen Vernetzung zwischen Therapeuten und auf Wunsch und bei Bedarf der Patientin mit der Familie (Partner, Mutter) und Arbeitgeber
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Verlauf Hohe Eigenmotivation für Behandlung, Patientin fühlt sich gegenüber Familie „schuldig“, ist immer noch in der Rolle des schwierigen Kindes Ablösungsprozesse von der Familie manifestieren sich verlangsamt und verspätet Aktueller Konsum wird gegenüber Mutter verheimlicht, um sie nicht zu belasten
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Verlauf Konsumiert Amphetamin, das sie fast gratis von einem bekannten Studenten erhält, der es selbst herstellt -> Leistungserhalt am Arbeitsplatz (Selbstmedikation) Nach Arbeitsschluss keine Energie mehr für Freizeit -> nur noch arbeiten und schlafen Krankschreibung zu 20% in Absprache mit dem Arbeitgeber
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Pharmakotherapie Versuch mit verschiedenen Antidepressiva und Off-Label-Use von Neuroleptika -> Antriebssteigerung, Regulierung Schlaf, Anticraving Medikamente werden schlecht vertragen, entweder zu sediert oder gar kein Schlaf Nach Diagnostik ADS Versuch mit Stimulanzien, ebenfalls nicht gut vertragen Aktuell keine Pharmakotherapie
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Fazit Substanzkonsum ist vereinbar mit guter Integration im Arbeitsprozess Aber! -> Mehraufwand kostet Energie -> Konsum von Stimulanzien hilft -> selbsterhaltender Teufelskreis Trotzdem gute Prognose bei hoher intrinsischer Motivation und ausgeprägtem Problembewusstsein
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