Modellversuch im Kreis Offenbach

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 Präsentation transkript:

Modellversuch im Kreis Offenbach Begabungsgerechte Schule

Heterogenität ist gesellschaftliche Realität

der Schülerinnen und Schüler in den entscheidenden Leistungsfächern Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den entscheidenden Leistungsfächern liegen bereits bei Schuleintritt weit auseinander. (Moser/Stamm/Hollenweger 2005; Bildungsdirektion 2005). zit. nach Oelkers, 24.11.07)

Die begabungsgerechte Schule trägt einem veränderten Verständnis von Beschulung Rechnung. Sie … … geht von der normalen Vielfalt pädagogisch bedeutsamer Merkmale der Schülerinnen und Schülern aus … betont die Chancen für gemeinsame Lern- und Entwicklungsprozesse … nutzt die unterschiedlichen Begabungen aller Lernenden … fordert von jedem Kind ein Höchstmaß an Lernleistungen … orientiert sich an den individuellen Möglichkeiten … nutzt das Voneinander Lernen und die wechselseitige Unterstützung der Kinder untereinander 4

Die Heterogenität als die Verschiedenartigkeit der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf Sprache Soziale und kulturelle Herkunft Geschlecht Alter Behinderung Begabung Leistungsvermögen …. ist eine Realität Wir müssen lernen damit umzugehen, ohne die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler zum Sonderfall zu erklären. (Reiner Huber, Regierungsrat)

Die Begabungsgerechte Schule … … orientiert sich an solchen didaktischen Konzepten, in denen die Lerngegenstände umfassend und zugleich entwicklungsorientiert strukturiert sind … bemüht sich um kontinuierliche Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Kooperation … zeigt in Leistungsbeurteilungen die individuellen Lernfortschritte und Stärken jeder Schülerin/ jedes Schülers auf … nutzt interindividuelle Vergleiche vor allem dazu, gute und nachahmenswerte Beispiele zu identifizieren 6

Ziel des Modellversuchs Begabungsgerechte Schule Innerhalb von vier Jahren - plus einem Jahr Vorlauf - ein Modell zu entwickeln, Schülerinnen und Schüler begabungsgerecht beschulen zu können. Keine Aussonderung von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten, sondern inklusive Beschulung in den Regelschulen.

Was ist Inklusionspädagogik? Die Idee der inklusiven Pädagogik besteht darin, keine Kinder mehr als "anders" anzusehen. Eine Gruppe bildet eine Einheit vieler unterschiedlicher Kinder, die alle förderbedürftig sind. Die Inklusion setzt einen gezielten und gewollten Umgang mit der Vielfalt voraus, legt viel Wert auf die Unterschiedlichkeit in der Bildung und verzichtet auf das Prinzip der Homogenität. Inklusion setzt die weitgehend flexible Anwendung unterschiedlicher Methoden und organisatorischer Rahmenbedingungen voraus, damit die Bedürfnisse aller Kinder befriedigt werden können.

Heterogene Lerngruppen Wenn man mit Schülerinnen und Schülern arbeitet, die unterschiedliche Lernvoraussetzungen haben, sind heterogene Gruppenbildung und differenziertes Vorgehen sowohl notwendig als auch erfolgreich. Klare Lernziele, alternative Lernwege, unterschiedliche Anweisungen und eine Vielzahl von Möglichkeiten der Gruppenarbeit, homogen und heterogen, begünstigen inklusives Lernen.

Umsetzung Veränderter Unterricht, Entwicklung von Formen der inneren und äußeren Differenzierung Individueller Förderplan als Grundlage des Unterrichts Förderdiagnostisches Arbeiten, messbarer Lernzuwachs Kooperation von Regelschul- und Förderschullehrkräften, Fachkräften der Jugendhilfe Teamarbeit, wissenschaftliche Begleitung, Fortbildung Monitoring und Prozessbegleitung Einbeziehung der Schulgemeinden

Schulversuch an maximal 5 Schulen 2 Grundschulen in Obertshausen 2 Grundschulen in Mühlheim perspektivisch: 1 – 2 weiterführende Schule (Folgeantrag für Ausweitung des Schulversuchs)

Finanzierung Seitens des Landes Hessen: Für das Schuljahr 2008/09 insgesamt 4 Stellen (inklusive Projektleitung) Für das Schuljahr 2009/10 weitere 4 Stellen (inklusive wissenschaftlichem Mitarbeiter) Stellen der ehem. Johann-Hinrich-Wichern-Schule fließen sukzessive in den Schulversuch ein.

Weitere personelle Ressourcen Seitens des Landes Hessen / des staatlichen Schulamtes Offenbach: Ab 2008/ 09 Einbindung der BFZ-Lehrkräfte Einbindung der präventiven Arbeit der Dezentralen Schule für Erziehungshilfe

Finanzierung Ab 2008/ 09 Seitens des Kreises Offenbach: Fortbildung der Lehrkräfte Wissenschaftliche Begleitung Anhebung des Sachkostenbudgets Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte

Schulversuch: Begabungsgerechte Schule Projektstruktur

Projektstruktur Projektleitung Steuerungsgruppe Arbeitsgruppe in der Kommune Je ein Lehrerteam an den beteiligten Schulen Wissenschaftliche Begleitung

Zeitleiste 2007 / 08 1-2008 / 09 2- 2008 / 09 1 + 2-2009 / 10 1 -2010 / 11 Konzept Klärung Antragsverfahren Auswahl der am Schulversuch teilnehmenden Schulen Beginn des Schulversuchs Entwicklung einer Pädagogischen Leistungskultur wissenschaftliche Begleitung Definition der Projektstruktur Antrag Schulversuch Mai 2008 Konzeptentwicklung Sozialarbeit an Schule Fortbildung der Schulteams vorbereitende Gespräche mit Schulen Auftragsklärung wissenschaftliche Begleitung Aufbau des Monitorings Konkretion der Projektstruktur: "Runder Tisch" in den Standortkommunen Anpassung der Unterstützungskultur   Einbindung der Gremien des Kreises Ausschreibung der Stellen Soz. Arb. Fortbildung und Fachtage Fachtage für die Öffentlichkeit Erstinformation der Standortkommunen Reflexion der Projektstruktur Ganztägig organisierte Schule (Ganztagsschule) Aufbau der Projektstruktur Elterninformation ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Transparenz nach Innen und Außen

„In Finnland steht das Kind im Mittelpunkt „In Finnland steht das Kind im Mittelpunkt! In Deutschland hingegen stehe das Ziel, eine homogene Lerngruppe zu haben, im Mittelpunkt. Wer dem nicht nahe kommt, wird weggeschickt.“ Antwort auf die Frage, was der Hauptunterschied zwischen dem deutschen und dem finnischen Schulsystem sei. Zitat aus: Change Das Magazin der Bertelsmann Stiftung 2/2010; Schwerpunkt: Lernen, Seite 46. Interview mit Prof. Dr. Klaus Klemm, „Das kann teuer werden“ 19

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