Aktuelle Forschungsfragen zur Regionalentwicklung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Beschäftigungsförderung zwischen Lokalisierung und Zentralisierung.
Advertisements

Deutsche Außenpolitik seit 1990
Workshop der funktionsteiligen Mittelzentren des Landes Brandenburg
Nachhaltige Unternehmensführung WS 2008/2009
Metropolregionen: Ansatzpunkte für stadt-regionale Nachhaltigkeit
Räumliche Orientierung Lehrveranstaltungsraum:
Informationsveranstaltung für Diplomkulturwirte Allgemeine Hinweise Zur Diplomprüfung im Fach Politikwissenschaft Sophie Haring Lehrstuhl für Politikwissenschaft.
Standardkurs: Der europäische Integrationsprozess
Deutsche Außenpolitik seit 1990
Workshop: Qualifizierung für Groupware 7. September 1999 Dortmund Herzlich willkommen zum.
TÜV Rheinland Akademie: Ihr Partner vor Ort ...
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Literaturland Thüringen
Politische Rahmenbedingungen 1989/1990
Trierer Zukunfts-Diplom für Kinder
Raumzeitstrukturen Zeiten der Stadt und Lebensqualität Bozen 12. und Prof. Dr. Dietrich Henckel Technische Universität Berlin Institut für Stadt-
„Die orientalische Stadt“
Guete Morge! Roland Scheurer. Guete Morge! Roland Scheurer.
Vorbesprechung Seminar Organisation WiSe 2012/
Grundkonzepte und Paradigmen der Geographie
Stadt- und Regional-management/-marketing
Ökonomische Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung Seminar 4 ETCS Termin I: :00-20:00 Termin II: :00-20:00 Termin III:
Regionalwissenschaftliche Überlegungen zum Regionsbegriff
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Sozialgeographie: Räumliche Strukturen der Gesellschaft
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen EESG/00/01 © Peter Weichhart VO Modul 00 Vorbemerkungen und Spielregeln SS Std.,
Vorlesung Geographie Ländlicher Räume WS 2007/08, Beginn: 3.10., Mi , HS I Ao. Univ.-Prof. Ing. Dr. Norbert Weixlbaumer Allgemeine Ziele der.
Standortsysteme im Postfordismus SSPF/P00/01 © Peter Weichhart VO, UE 3 Std. Programm © Peter Weichhart, 2002.
Raumbezogene Identität
Landesentwicklungspolitik"
© Fraunhofer ISI AP 1: Projektfortschritt Fallstudien (ISI, ZIRN) Die soziale Dimension des Rebound- Effekts (REBOUND) Projekttreffen, ZEW,
MUSEALISIERUNG VON MIGRATION Annäherung an eine Aushandlung gesellschaftlicher Praxis.
Lebenschancen – Gleichwertigkeit – Nachhaltigkeit Über Leitbilder hin zur Raumordnung und Raumentwicklung St. Pölten Hans Heinrich Blotevogel.
Räumliche Orientierung Lehrveranstaltungsraum:
UUniv.-Prof. Dr. Peter Jurczek
Regionale Treffen Weiterbildung als Faktor für regionale Entwicklung im Burgenland Leitliniendiskussion und Leitlinienentwicklung der burgenländischen.
Einführung OES-Halbtag FEV M. Staniczek, E:\0Schule\OES\SJ10_11\Halbtag \EINFÜHRUNG.ppt – Stand: Vorbereitung Fremdevaluation.
Der kantonale Richtplan Der kantonale Richtplan ist das wichtigste Instrument für die Raumplanung, das dem Kanton zur Verfügung steht. Der Richtplan legt.
ICT-Projektmanagement & OE Magisterstudium Wirtschaftsinformatik
Förderungsmaßnahmen der Europäischen Union für die Stadtgebiete
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
1 Niederösterreichisches LANDESENTWICKLUNGS- KONZEPT Inhalt und Wege zur Umsetzung Brigitta Richter 13. Juni 2003.
Landesentwicklungskonzept- Umsetzung in den Regionen.
EUNOP- Partnermeeting Das Projekt EU-Net Oderpartnership wird vom Land Berlin gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale.
Raumentwicklungskonzept Schweiz
Unterrichtssequenz Regionale Disparitäten in der EU
Raumbezogene Identität
Raumbezogene Identität
GK/LK Sozialwissenschaften
Theoretische und handlungspraktische Grundlagen der Regionalentwicklung ThGRe/00/01 © Peter Weichhart VO Modul 00 Vorbemerkungen und „Spielregeln“
Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Niger und Burkina Faso
RID/03/04/01 © Peter Weichhart Modul 03/04 Der „Nutzen“ raumbezogener Identität Raumbezogene Identität SS VO 1 Std., 2 ECTS-Punkte Dienstag.
EWigg02/02/01 © Peter Weichhart Modul 02/02 Grundtatsachen und Rahmen- bedingungen der Wirtschaft Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft.
SSPF2/02/01/01 © Peter Weichhart Modul 02/01 Leitlinien der Wirtschaftsent- wicklung: Paradigmenwandel der Produktionstechnologie Standortsysteme im Postfordismus.
Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft
Raumbezogene Identität RID/01/01/01 © Peter Weichhart Modul 01/01 Ausprägungsformen und Entstehungsbedingungen raumbezogener Identität SS VO.
Standortsysteme im Postfordismus
Theoretische und handlungspraktische Grundlagen der Regionalentwicklung ThGRE/03/02/01 © Peter Weichhart Modul 0302 Planungstheoretische Voraus- Planungstheoretische.
Grundkonzepte und Paradigmen der Geographie
Standortsysteme im Postfordismus
1. Europa 1.1. Grenzen Europas.
„Regionalmanagement“
Wirtschaftsgeographie und Regionalentwicklung I
Wirtschaftsgeographie: Die Räumlichkeit der Wirtschaft © Peter Weichhart VU 3 Std., 4 ECTS-Punkte Dienstag ; Hs. II (NIG), Kapitel 29.01;
Moderne Gesellschaften I: Entstehung, Dynamik, Steuerung A.Prof. Dr. Gerda Bohmann.
Handlungsansätze für die Freiraumplanung in schrumpfenden Städten
GK/LK Sozialwissenschaften Informationen Klasse 9 1. Februar 2016.
V Demografischer Wandel im Freistaat Thüringen - Prognosen, Maßnahmen und Instrumente Ministerialrat Lutz Klaus Referatsleiter im TMIL
Das Vorhaben wird bearbeitet von Koordiniert vom Gefördert durch Wissenschaftlich begleitet vom FKZ-Nr.: Kurztitel Laufzeit: XX.XX.2010-XX.XX.2012 Präsentation.
Thomas Kostal  Gabriel Obermann  Rupert Sausgruber Vertiefung Masterstudium Öffentliche Wirtschaft und Infrastrukturökonomie Institut für Finanzwissenschaft.
 Präsentation transkript:

Aktuelle Forschungsfragen zur Regionalentwicklung 612587 Seminar aus Humangeographie © Peter Weichhart 3 Std. Dienstag 13.15 -15.45; Seminarraum (NIG), Kapitel 6.12 Einführung in das Thema AFR0203/01/01

„Regionalentwicklung“ Der Begriff hat zwei inhaltliche Bedeutungen: Historisches Konzept: „Regionalentwicklung“ bezieht sich auf die raumzeitliche Veränderungs- dynamik einer Region. In der Raumordnung versteht man unter „Regio- nalentwicklung die planerisch fundierte aktiv ge- staltende „Weiterentwicklung“ einer Region. (Setzt ein zielorientiertes Leitbild voraus, das normative Konzepte der „Entwicklung“ enthält.) AFR0203/01/02

Was versteht man unter „Region“? „Regionen“ sind das Ergebnis der „sozialen Praxis“. Sie werden durch großräumige sozio- kulturelle und ökonomische Interaktions- zusammenhänge konstituiert. Elemente der „sozialen Praxis“: Pendlerver- flechtungen und Arbeitsmarktbeziehungen, zentralörtliche Verflechtungen, Inanspruch- nahme kultureller Einrichtungen, Verflechtun- gen zwischen Betrieben und Institutionen ... AFR0203/01/03

Bedeutungsvarianten des Begriffes „Region“ AFR0203/01/04

Regionalentwicklung als historischer Prozess: aktuelle Trends I Übergang zur postindustriellen/post- fordistischen Gesellschaft Globalisierung - Regionalisierung Bedeutungsgewinn der Regionen Neue Zeitregime – Beschleunigung, Flexibilisierung Koordinationsaufwand steigt Quelle: ORA 2000-2010 AFR0203/01/05

Regionalentwicklung als historischer Prozess: aktuelle Trends II Siedlungsstruktureller „Hierarchisie- rungsschub“ wachsende ökologische Probleme Bedeutungszunahme regionaler Identität Zunahme räumlich disperser Des- und Suburbanisierungsprozesse Zersiedelung, Flächeninanspruchnahme Quelle: ORA 2000-2010 AFR0203/01/06

Regionalentwicklung als historischer Prozess: aktuelle Trends III Funktionale „Entmischung“ der Sied- lungsstruktur, Krise der Zentren Megakonzentration des Einzelhandels „Entertainment-Shopping“ „Eventisierung“ der Lebenswelt Quelle: ORA 2000-2010 AFR0203/01/07

Regionalentwicklung als Gestaltungsprozess Ein Dilemma: Die Planungs- und Koordinationserfordernisse werden immer komplexer und dringlicher. versus Die herkömmliche Rolle des Staates verändert sich. Einschränkungen des formellen Staatshandelns durch Deregulierung und Privatisierung. AFR0203/01/08

Regionalentwicklung als Gestaltungsprozess Problemlösung I: eine neue Generation von „Planungsdoktrinen“ Grundkonzept einer aktiven Entwicklungsplanung Planung als strategisches Management Diskursive, konsensorientierte Planungspolitik Konzentration auf die regionale Ebene Abwendung vom Image der Verhinderungs- und Notariatsplanung AFR0203/01/09

Regionalentwicklung als Gestaltungsprozess Problemlösung II: neue Instrumente der Regionalplanung Privatrechtliche Verträge, Mediation, Moderation Regionalmanagement Stadt- und Regionalmarketing Städtenetze Regionale Qualifikations- und Bildungsinitiativen EU-Förderpolitik AFR0203/01/10

Das klassische System der Regionalplanung Aufgaben der Regional- planung: Koordination, Vermittlung Transformation Interessensausgleich zwischen Landes- und Ortsplanung Methodisch-theo- retische Begründung: “Gegenstromprinzip” hierarchische Struktur politischer und admi- nistrativer Aufgaben- teilung Landesplanung Regional- planung Wirkungsgrad: eingeschränkt, “weich” eher Orientierungshilfe, unverbindlich geringer Operationalisie- rungsgrad Instrumente: Regionalplan Expertenkonzepte Orts-/Gemeinde- planung AFR0203/01/11

Ein neues Verständnis von Regionalplanung Begründung: Zunahme der Regio- nalisierung Wettbewerb der Regionen interkommunale Arbeitsteilung “postfordistische Formation” Landesplanung Aufgaben der Regionalplanung: Entwicklungsplanung Mobilisierung autoch- thoner Potentiale regionale Identität interkommunale Arbeitsteilung PPP Regional- planung Neue Instrumente: Regionalmarketing Regionalkonferenzen Mediation “Koopkurrenz” Qualifikation Wirkungsgrad: Effizienzsteigerung höhere Verbindlichkeit hoher Operationalisie- rungsgrad Orts-/Gemeinde- planung AFR0203/01/12

Aktuelle Forschungsfragen Die Referate sollen in exemplarischer Form einige der Themen behandeln, die gegenwärtig im Kontext des Gesamtbereichs der Regionalentwicklung bearbeitet werden. Die Themen der Referate decken keineswegs den Gesamtbereich der aktuellen Diskussion ab. Die im Seminar behandelten Fragenkreise und Probleme repräsentieren keine systematische Annäherung an das Thema „Regionalentwicklung“. AFR0203/01/13

Was sonst noch zu besprechen ist Problemstellungen der Referate Prüfungsbedingungen und Leistungserforder- nisse Hinweise zur Ausarbeitung der Texte, Zitier- weise, Formalia Hinweise zum mündlichen Vortrag und zur Moderation Tipps für die Präsentation Hinweise zur Evaluierung AFR0203/01/13