Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

V Demografischer Wandel im Freistaat Thüringen - Prognosen, Maßnahmen und Instrumente Ministerialrat Lutz Klaus Referatsleiter im TMIL 24.11.2015.

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "V Demografischer Wandel im Freistaat Thüringen - Prognosen, Maßnahmen und Instrumente Ministerialrat Lutz Klaus Referatsleiter im TMIL 24.11.2015."—  Präsentation transkript:

1 v Demografischer Wandel im Freistaat Thüringen - Prognosen, Maßnahmen und Instrumente
Ministerialrat Lutz Klaus Referatsleiter im TMIL

2 Demografischer Wandel
Faktoren des demografischen Wandels veränderte Bevölkerungsanzahl Schrumpfung Bevölkerungsstruktur Alterung Internationalisierung + Individualisierung Nebeneinander von Wachstum, Stabilität und Schrumpfung auf engstem Raum Zu- und Wegzüge Wanderung Der demografischer Wandel ist ein komplexer Prozess. Wesentlich gekennzeichnet ist er von Änderungen in der Bevölkerungszahl – entweder Wachstum oder Schrumpfung; einer sich verändernde Struktur der Bevölkerung; Wanderungsbewegungen sowie einer zunehmende Internationalisierung und Individualisierung. Die Wirkungen dieser Entwicklungsstränge treten dabei sowohl räumlich als auch zeitlich ganz unterschiedlich auf. Und wie wir zur Zeit sehen auch angesichts der derzeitigen Flüchtlingsströme nach Deutschland auch nicht immer vorhersehbar. Alles dies zu benennen, heißt natürlich in diesem Kreis „Eulen nach Athen“ zu tragen. Es lohnt dennoch, diese Faktoren einmal in den Fokus zu nehmen, da wir aktuell mit massiven Verschiebungen bei deren Gewichtung und Bedeutung für die Entwicklung in unseren Ländern konfrontiert sind. Jahrelang war die Analyse, dass den Wanderungsbewegungen – selbst, nachdem sie, in Thüringen, 2013 ins positive Saldo gewechselt sind, eine nachgeordnete Bedeutung gegenüber dem natürlichen Saldo zukommt. Eine Umkehrung der Prognose „Schrumpfung bei Alterung“ war von ihr nicht zu erwarten. Dies kann sich ändern, wenn es gelingt, die Zuströme von Menschen auf der Flucht und der Suche nach Asyl gesellschaftlich zu nutzen und die Potenziale der neuankommenden Menschen nachhaltig zu entfalten. Ich komme darauf zurück.

3 Bevölkerungsentwicklung: 1990-2013
Die Jahre 1989/1990 brachten für alle neuen Länder auf Grund ihrer gemeinsamen jüngeren Geschichte erhebliche Umbrüche mit sich. Neben den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung zeigten sich diese auch in demografischer Hinsicht: Zahlreiche Menschen, vor allem Familien und die jüngeren Generationen wanderten ab. Die Lebensentwürfe, die Pläne für die Zukunft änderten sich. In den alten Ländern boten sich bessere Perspektiven. Thüringen hat zwischen 1990 und 2013 einen der bundesweit höchste Bevölkerungsverluste zu verzeichnen: Einwohner (-17 Prozent). Im Jahr 2013 konnte jedoch erstmals wieder ein leichter Wanderungsgewinn festgestellt werden. Die demografische Betroffenheit einzelner Regionen zeigt sich bei einer regional differenzierten Betrachtung deutlich: Zu Beginn der 1990er Jahre waren besonders in den Thüringer Groß- und Mittelstädten dramatische Verschiebungen in das unmittelbare Umland in Folge des dortigen Wohnungsneubaus zu beobachten (Suburbanisierung). Etwa seit dem Jahr 2000 blieben diese Suburbanisierungsgewinne der Umlandgemeinden aus und die Einwohnerzahlen in den Zentren stabilisierten sich wieder. Die kreisfreien Städte Erfurt, Jena und Weimar sowie die Gemeinden rund um die so genannten „Thüringer Städtekette“ entlang der A4 zeigen in den letzten 25 Jahren relativ stabile Entwicklungen und können z. T. sogar ein Bevölkerungswachstum verzeichnen. Überdurchschnittlich hohe Verluste gab es hingegen in den Städten Greiz, Suhl, Altenburg, Gera, Gotha sowie in vielen Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften Nordthüringens, im östlichen Thüringer Wald und im Thüringer Schiefergebirge. Dieser Prozess wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen: Die Thüringer werden weniger und älter. Und: Der demografische Wandel betrifft alle Regionen Thüringens – jedoch stark unterschiedlich.

4

5 Bevölkerungsprognose bis 2035 (1. rBv)
Schon die 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung aus 2010 zeigte, dass Thüringen bis zum Jahr 2030 voraussichtlich einem Bevölkerungsverlust von rund Personen (-18%) bei gleichzeitig deutlicher Alterung gegenübersteht. Die am 7. September diesen Jahres vom Thüringer Landesamt für Statistik vorgelegte 1. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung (1. rBv), die auf dem fortgeschriebenen Bevölkerungsstand zum 31. Dezember 2013 basiert und bis zum Jahr 2035 reicht, bestätigt, was bereits 2010 prognostiziert wurde: Der demografische Wandel wird sich weiter fortsetzen. Der Freistaat Thüringen wird bis Einwohner gegenüber dem Jahr 2014 verlieren werden in Thüringen dann noch Menschen leben. Die Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang bleibt ein anhaltender Sterbefallüberschuss. Bestätigen sich die Prognosen der Statistiker, dann werden bis 2035 durchschnittlich pro Jahr rund Kinder weniger geboren als Menschen gleichzeitig sterben. Auch die prognostizierten Wanderungsgewinne von rund Personen pro Jahr können die Verluste durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht ausgleichen. Sie berücksichtigen aber natürlich nicht die aktuellen Flüchtlingszahlen, über deren nachhaltige Auswirkung auf die Bevölkerungsentwicklung wir allerdings im Moment auch nur spekulieren können. Regional betrachtet zeigt sich, dass allein die kreisfreien Städte Erfurt, Weimar, Jena und Eisenach einen Zuwachs bzw. – in Bezug auf Weimar – nur geringe Bevölkerungsverluste vorausgesagt werden. Bei den Landkreisen werden der Kyffhäuserkreis und die östlich und südöstlich von Jena gelegenen Landkreise einen anhaltenden deutlichen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen haben.

6

7

8

9

10

11

12

13 Entwicklung der Altersgruppe 65 Jahre und älter bis 2035 (1. rBv)
Die folgenden drei Folien zeigen die altersstrukturelle Entwicklung Thüringens nach der 1. rBv. Neben einem sich fortsetzenden Schrumpfungsprozess wird die Thüringer Bevölkerung auch immer älter werden. Lag der Anteil der Personen über 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung in 2014 noch bei 24 Prozent, wird er bis 2035 auf 34,4 Prozent ansteigen. Mehr als jeder dritte Thüringer gilt dann als Senior.

14 Entwicklung der Altersgruppe 20 bis unter 65 Jahre bis 2035 (1. rBv)
Deutliche Veränderungen werden in der Altersgruppe der 20- bis unter 65-Jährigen auftreten, der Altersgruppe der Erwerbstätigen und jener, die in einer Familie leben oder eine Familie gründen. Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung lag 2014 noch bei 60,4 Prozent. Bis zum Jahr 2035 wird der Freistaat 11,2 Prozent seiner Bevölkerung in dieser Altersgruppe verlieren. Der Anteil der 20- bis unter 65-Jährigen in Thüringen sinkt bis zum Jahr 2035 damit auf 49,2 Prozent.

15 Entwicklung der Altersgruppe bis unter 20 Jahre bis 2035 (1. rBv)
Betrachtet man die Vorausberechnungen der 1. rBv in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen, also der Kinder und Jugendlichen, so stimmt dies dennoch zuversichtlich: Der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung wird bis zum Jahr 2035 leicht ansteigen. Waren 2014 noch 15,5 Prozent dieser Altersgruppe zuzuordnen, so steigt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2035 um 0,9 Prozentpunkt auf 16,4 Prozent an. Mit den skizzierten altersstrukturellen Veränderungen wird auch das Durchschnittsalter steigen: Von 46,9 Jahren in 2014 auf 49,9 Jahre bis 2035. Für die Thüringer Demografiepolitik werden die mit der 1. rBv vorgelegten Prognosen eine zentrale Grundlage bilden.

16 Der demografische Wandel betrifft alle Bereiche der Daseinsvorsorge
Verwaltung Ehrenamt Bauen und Wohnen Gesundheit und Soziales Verkehrs- Mobilität Der Blick auf diese keineswegs vollständige Darstellung der Betroffenheit vom demografischen Wandel macht deutlich: Demografiepolitik ist eine Querschnittsaufgabe. Und eben auch eine ressort- und ressourcenübergreifende Aufgabe. Kaum ein politischer oder gesellschaftlicher Bereich lässt sich völlig unabhängig von demografischen Entwicklungen betrachten. Und entsprechend komplex sind natürlich auch die Handlungserfordernisse: weniger Kinder -> weniger Schüler -> Unterauslastung von Schulen mehr Senioren -> veränderte Nachfrage nach medizinischen Leistungen weniger Personen im Erwerbsalter -> Fachkräftemangel mehr „fitte Senioren“ -> neues Potenzial für ehrenamtliche Engagements Deswegen ist es so wichtig, Demografiepolitik nicht im Alleingang zu gestalten, sondern gemeinsam mit allen klugen und engagierten Köpfen nicht nur in Thüringen. Bildung / Kinderbetreuung Versorgung Wirtschaft Technische Infrastruktur Kommunal- wirtschaft

17 Thesen der Thüringer Demografiepolitik
Die Gestaltung des Demografischen Wandels ist eine ressortübergreifende Aufgabe mit Prozesscharakter. Es gibt keine Patentrezepte! Die Zukunft bringt einen Wettbewerb der Regionen. Das Zentrale-Orte-System wird als Konzept der Sicherung der Daseinsvorsorge in allen Landesteilen gestärkt. Neuorganisation der Versorgung mit Infrastruktureinrichtungen. Flexible Förderpraxen. Thüringen muss sich noch schneller und konsequenter als aktives Zuwanderungsland aufstellen. Die Thüringer Landesregierung geht bei der Gesaltung des demografischen Wandels von folgenden 7 fortzuschreibenden Thesen aus: I. Die Gestaltung des demografischen Wandels ist eine ressortübergreifende Aufgabe mit Prozesscharakter. Die Debatten um den demografischen Wandel sind ohne Zweifel unabweisbare „Zukunftsdebatten“. Sie müssen daher sachlich, vorwärtsgewandt, vorbehaltlos, kreativ und handlungsorientiert sowie strikt am Bürger orientiert, über Parteigrenzen und Legislaturperioden hinaus denkend geführt werden. Herausforderungen sind konsequent anzunehmen und sich bietende Chancen beherzt zu nutzen. II. Für die Gestaltung des demografischen Wandels gibt es kein Patentrezept. Die selbst auf engstem Raum zeitlich und räumlich differenziert sowie unterschiedlich stark auftretenden Auswirkungen des demografischen Wandels verbieten pauschale Aussagen und Strategien. Vielmehr ist eine spezifische Betrachtung jeder einzelnen Region auf Landes- und Bundesebene sowie im europäischen Kontext hinsichtlich ihrer Entwicklungsperspektiven und Potenziale erforderlich, um auf deren Basis entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen und Strategien zu erarbeiten. III. Die Zukunft bringt einen Wettbewerb der Regionen. Politik und Verwaltung müssen sich vom Denken in administrativen Einheiten lösen und kooperativ, integrierend und grenzüberschreitend denken und handeln. Gerade im ländlichen Raum gilt es, vorhandene Potenziale unbeschadet von traditionellen Denkweisen zu nutzen und zu entwickeln. Die „Zukunftsfestigkeit“ einer Region bestimmt sich in dem Maße, wie es gelingt, den demografischen Wandel erfolgreich zu gestalten. IV. Das Zentrale-Orte-System wird als Konzept der Sicherung der Daseinsvorsorge in allen Landesteilen gestärkt. Jedoch muss es flexibler auf die Veränderungen des demografischen Wandels angepasst werden, um den räumlich und zeitlich unterschiedlich verlaufenden Entwicklungen gerecht zu werden. V. Die heutige Form der flächendeckend vorherrschenden Vollversorgung mit Infrastrukturen der Daseinsgrundfunktionen ist nicht zu halten und muss neu organisiert werden. Differenzierte Strategien und Lösungsansätze werden an die Stelle etablierter, zum Teil nicht mehr wirtschaftlich zu erbringender Standards treten (z. B. dezentrale und mobile Infrastrukturen). Privatwirtschaftliches und bürgerschaftliches Engagement sind unersetzliche Hilfen bei der Daseinsvorsorge. VI. Die Förderbedingungen der Europäischen Union, des Bundes und des Landes müssen flexibler werden und auf sich vollziehende Entwicklungen aktiv und pro-aktiv reagieren. Alternative und flexibel einsetzbare Fördermodelle sowie Öffnungsklauseln in bestehenden Instrumentarien sind zu entwickeln und permanent auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. VII. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland muss sich Thüringen konsequent als attraktives Zuwanderungsland aufstellen. Der Zustrom von Flüchtlingen und Asylsuchenden birgt neben der Notwendigkeit erheblicher Integrationsanstrengungen die Chance auf eine Verbesserung des Fachkräfteangebots (je nach sprachlichem und fachlichem Qualifizierungsbedarf kurz- bis mittelfristig) und kulturelle Öffnung.

18 Koordination, Kooperation, Kommunikation
Dialog mit dem Bund Demografiestrategie des Bundes Länderübergreifend Mitteldeutsche Demografieinitiative Ressortübergreifend Thüringer Demografiestrategie - IMAG Demografischer Wandel Mit der „kommunalen Familie“ und relevanten Akteuren vor Ort Serviceagentur Demografischer Wandel Runde der kommunalen Demografiebeauftragten Demografiepolitik als gemeinsame Gestaltungsaufgabe Demografiepolitik als Querschnittsaufgabe verstanden meint zuallererst die Koordination, Kooperation und Kommunikation der beteiligten Akteure auf den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Ebenen (Beteiligung aller Ressorts, Verwaltungsebenen und gesellschaftlicher Akteure). Kooperation und Kommunikation als zentrale Erfolgsfaktoren meint: Der demografische Wandel kann von Niemandem alleine und schon gar nicht top-down gestaltet werden. Es braucht neue, kooperative Formen der Planung sowie einen Schulterschluss der relevanten Akteure. Die Verantwortung macht nicht an Grenzen, Ebenen und Zuständigkeiten halt. Ansatzpunkte: Kooperation, Kommunikation und Voneinander-Lernen und „konsequente Endverbraucher­orientierung!" Wir versuchen dafür auf verschiedensten Ebenen die vorhandenen Erfahrungen zu bündeln und das Voneinander-Lernen zu fördern. Im Dialog mit dem Bund bei der Ausgestaltung der Demografiestrategie Auf Länderebene durch die Mitteldeutsche Demografieinitiative Innerhalb der Landesregierung durch die Interministerielle Arbeitsgruppe Demografischer Wandel Und schließlich mit den innovativem Ansatz der Serviceagentur Demografischer Wandel, die insbesondere Kommunen und lokalen Akteuren Unterstützung im Umgang mit dem demografischen Wandel bietet -> denn gerade auf kommunaler Ebene ist der demografische Wandel am stärksten und unmittelbarsten spürbar.

19 Serviceagentur Demografischer Wandel
Qualifizierte Information und Sensibilisierung Beratung auf Anfrage Bereitstellung von Informationsangeboten Vorträge vor Ort Schnittstelle Landespolitik zur lokalen Ebene Eigene Projekte Die SADW ist eine der Maßnahmen, die die Landesregierung ins Leben gerufen, um zu einer aktiven Gestaltung des demografischen Wandels beizutragen. Sie wurde im März 2011 als gemeinsames Projekt mit der Stiftung Schloss Ettersburg gegründet. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet der Dreiklang von informieren – koordinieren – agieren. Sie ist Informations-, Dienstleistungs-, Beratungs- und Kompetenzzentrum für Fragen der demografischen Entwicklung in Thüringen und will insbesondere Akteure und Entscheidungsträger auf Landes- und kommunaler Ebene - wie ehren- und hauptamtliche Mandatsträger - im Umgang mit den demografischen Entwicklungen vor Ort sensibilisieren und unterstützend begleiten. Sie hält Angebot für Entscheidungsträger, Unternehmer, Verbände, Vereine bereit, unterstützt und berät, stellt Arbeitsmaterialen bereit, betreut eigene Projekte, organisiert eigene Veranstaltungen, sammelt gute Beispiele zum Umgang mit den Demografischen Entwicklungen und hat es sich vor allem zur Aufgabe gemacht spezielles Wissen und Know-how zur Verfügung zu stellen und aufzubauen. 19

20 Demografische Themenjahre
Ressortübergreifende Bearbeitung zentraler Themen des demografischen Wandels unter Federführung des Demografieministeriums. 2011: Entwicklungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft 2012: Die Zukunft der Kommunalwirtschaft 2013: Fachkräftesicherung - soziale Teilhabe - Bildungsgerechtigkeit 2014: Bauen für die Zukunft 2015/2016: Bürgerschaftliches Engagement im demografischen Wandel Begleitung durch mehrere, auch überregionale, Veranstaltungen sowie durch eine ausführliche Betrachtung im Rahmen einer Sonderveröffentlichung. Die Aktivitäten der Demografiepolitik insgesamt werden insbesondere durch die Demografischen Themenjahre strukturiert. Was ist unter diesem Thematischen Ansatz zu verstehen? Die Themenjahre setzen den inhaltlichen Rahmen für die Auseinandersetzung mit dem Demografischen Wandel. Ressortübergreifend werden durch Studien, Fachveranstaltungen und Veröffentlichungen die Themen aufgearbeitet. 2011: Entwicklungen und Tendenzen der Gesundheits- und Pflegewirtschaft 2012: Die Zukunft der Kommunalwirtschaft 2013: Fachkräftesicherung, Soziale Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit 2014: Bauen für die Zukunft 2015/2016: Bürgerschaftliches Engagement im demografischen Wandel 20

21 Thüringer Zukunftspreis
Erstmals 2012 verliehen Auswahl der Preisträger durch eine hochrangige Jury Prämierung erfolgt im Rahmen der Thüringer Demografiekonferenzen „Thüringer Zukunftspreis“ und „Thüringer Zukunftspreis - Sonderpreis Jugend“ werden im jährlichen Wechsel ausgelobt und vergeben In diesem Jahr auch zwei Bewerber aus der Region: Jugendparlament Sonneberg und Dorfladen Haubinda Eine weitere zentrale Maßnahme ist der „Thüringer Zukunftspreis“. Er wird seit 2012 aus herausragende Maßnahmen, Initiativen und Projekte verliehen, die zu einer aktiven Gestaltung des demografischen Wandels in Thüringen beitragen. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine hochkarätig besetzte Jury, in der alle gesellschaftlichen und politischen Akteure vertreten sind. Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt im Rahmen der jährlich stattfindenden Thüringer Demografiekonferenz. Seit 2013 gibt es den „Thüringer Zukunftspreis – Sonderpreis Jugend“, der das Engagement von Kindern und Jugendlichen besonders in den Fokus rücken soll. Der „Thüringer Zukunftspreis“ und der „Thüringer Zukunftspreis – Sonderpreis Jugend“ werden im jährlichen Wechsel vergeben.

22 Thüringer Demografieratgeber
Gemeinsames Projekt der Serviceagentur Demografischer Wandel und der Regionalen Planungsstelle Nordthüringen Handlungsorientierte, nutzerfreundliche Ergänzung des Demografieberichts für die kommunale Ebene Spezifische Auswirkungen Handlungsoptionen Beispiele Als gemeinsames Projekt der SADW und der Regionalen Planungsstelle Nordthüringen wurde der Thüringer Demografieratgeber erstmals 2013 aufgelegt. In 23 Handlungsfeldern bietet er sachgerecht aufbereitet in „Situationsbeschreibung“, „Handlungsoptionen“ und „gute Praxis“ Kommunen Hinweise zur Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort. Der Demografieratgeber ist sowohl in gedruckter Form als auch im Internet über die Homepage der SADW ( verfügbar. Derzeit wird an einer Aktualisierung und Neuauflage des Demografieratgebers gearbeitet. 22

23 IMAG „Demografischer Wandel“
Beteiligung aller Ressorts und des Thüringer Landesamtes für Statistik Erarbeitung des Thüringer Demografieberichts Austausch zu demografierelevanten Politikstrategien und Maßnahmen der Ministerien Seit 2004 besteht die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Demografischer Wandel. In ihr sind alle Ressorts und Thüringer Landesamt für Statistik beteiligt. Im Rahmen der IMAG finden ein regelmäßiger Austausch und Diskussion der Auswirkungen des demografischen Wandels auf die einzelnen Handlungsfelder der Politik statt. Die ressortübergreifende Überarbeitung des Demografieberichts zählte zu den zentralen Aufgaben der IMAG in der vergangenen Jahren: Der Demografiebericht erhebt den Anspruch, ein praktikables Arbeitsmaterial für Wirtschaft, Verwaltung, Vereine, Verbände sowie politische Verantwortungsträger bei der Sicherung der Daseinsvorsorge und der Gestaltung des Demografischen Wandels zu sein. Er soll sich durch hohe Aktualität und erhöhte Praxisnähe auszeichnen. Entsprechend dieser Aufgabenstellung ergibt sich eine Untergliederung in drei große Bestandteile: Teil 1 ist ein fortlaufend aktualisierter Standardteil, der nunmehr auf den Stand der 1. rBv. zu bringen ist Teil 2 des Demografieberichts befasst sich mit zentralen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, die von der demografischen Entwicklung betroffen sind. Hier steht die Aufgabe an, ausgehend vom Koalitionsvertrag und Arbeitsprogramm der neuen Landesregierung die Maßnahmen der Fachpolitiken zu analysieren und Handlungsoptionen zu beschreiben Teil 3 des Demografieberichts sind jährlich erscheinende Sonderveröffentlichungen, welche sich vertieft mit einzelnen Schwerpunktthemen des Demografischen Wandels auseinandersetzen. Derzeit wird eine Untersuchung zu Fragen des ehrenamtlichen Engagement vorbereitet

24 … eine Zwischenbilanz I
Thema ist sehr präsent, die Befassung erfolgt jedoch häufig noch sektoral isoliert und eher beiläufig. Es gibt eine Vielzahl parallel laufender Initiativen von verschiedensten Akteuren in Thüringen. Langfristig vorausschauende Planung noch die Ausnahme.  Koordination und Kommunikation zwingend erforderlich. Rückblickend auf die vergangenen Jahre einer aktiven Thüringer Demografiepolitiki bleibt festzuhalten: Thema ist sehr präsent, die Befassung erfolgt jedoch häufig noch sektoral isoliert und eher beiläufig. Akteure sind dankbar für qualifizierte Unterstützung. Es gibt eine Vielzahl parallel laufender Initiativen von verschiedensten Akteuren in Thüringen. Koordination und Kommunikation zwingend erforderlich. Langfristig vorausschauende Planung noch die Ausnahme.  Koordination und Kommunikation zwingend erforderlich.

25 … eine Zwischenbilanz II
Die Auswirkungen des demografischen Wandels lassen sich nicht durch bloße Subventionspolitik gestalten. Klassische Wachstumsinstrumente helfen oft nicht weiter.  Fokus auf umsetzungs- und tragfähige Strukturen - Gebietsreform. Diskussion kommunaler Standards wird erforderlich. Potenziale (inter-)kommunaler Kooperationen fördern. Die Auswirkungen des demografischen Wandels lassen sich nicht durch bloße Subventionspolitik gestalten. Klassische Wachstumsinstrumente helfen oft nicht weiter. Fokus auf umsetzungs- und tragfähige Strukturen. Diskussion kommunaler Standards wird erforderlich. Potenziale (inter-)kommunaler Kooperationen fördern. In einer chancenorientierte Kommunikation muss zwingend das Thema Zuwanderung einen neuen, stärkeren Stellenwert erhalten.

26 … eine Zwischenbilanz III
Koalitionsvertrag 2014 (Kapitel 3.4 Soziale Infrastruktur/Armutsbekämpfung) Die für Soziales sowie für Landesentwicklung und Infrastruktur zuständigen Ministerien werden im Kontext der Entwicklung und Debatte des kommunalen Leitbildes „Zukunftsfähiges Thüringen“ Maßnahmen und Instrumente einer Verknüpfung von Sozialplanung und Raum- bzw. Landesentwicklung konzipieren. Sie sind mit den entsprechenden fachlichen Ressourcen auszustatten. Dazu ist die Zusammenarbeit der mit Sozialplanung befassten Institutionen auf Landes- und kommunaler Ebene mit denen der Landesplanung zu gewährleisten. So soll ein noch gezielterer Einsatz von Fördermitteln der EU, des Bundes sowie des Landes und eine bedarfsgerechte, nachhaltige Sicherung der sozialen Infrastruktur erreicht werden. . Koalitionsvertrag 2014: Die für Soziales sowie für Landesentwicklung und Infrastruktur zuständigen Ministerien werden im Kontext der Entwicklung und Debatte des kommunalen Leitbildes „Zukunftsfähiges Thüringen“ Maßnahmen und Instrumente einer Verknüpfung von Sozialplanung und Raum- bzw. Landesentwicklung konzipieren. Sie sind mit den entsprechenden fachlichen Ressourcen auszustatten. Dazu ist die Zusammenarbeit der mit Sozialplanung befassten Institutionen auf Landes- und kommunaler Ebene mit denen der Landesplanung zu gewährleisten. So soll ein noch gezielterer Einsatz von Fördermitteln der EU, des Bundes sowie des Landes und eine bedarfsgerechte, nachhaltige Sicherung der sozialen Infrastruktur erreicht werden. Das bedeutet: Konzipierung von Maßnahmen und Instrumenten einer Verknüpfung von Sozialplanung und Raum- bzw. Landesentwicklung durch die für Soziales sowie für Landesentwicklung und Infrastruktur zuständigen Ministerien im Kontext der Entwicklung und Debatte des kommunalen Leitbildes „Zukunftsfähiges Thüringen“. Sie sind mit den entsprechenden fachlichen Ressourcen auszustatten. Die Zusammenarbeit der mit Sozialplanung befassten Institutionen auf Landes- und kommunaler Ebene mit denen der Landesplanung ist zu gewährleisten. Planung der sozialen Infrastruktur als vollwertiger Bereich in die Landesplanung integrieren. Damit wird einem zentralen Anspruch des LEP 2025 Rechnung getragen.

27 Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung
Diese Grafik verdeutlicht noch einmal die natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung in Thüringen zwischen 1990 und 2013. Bevölkerungsrückgang um Einwohner Abwanderung und Geburteneinbruch nach der Wiedervereinigung Steigender Altersdurchschnitt: 37,9 Jahre  46,7 Jahre (Ursache: gestiegene Lebenserwartung sowie Wanderungsverluste v. a. bei jungen Menschen und hier mehrheitlich bei Frauen) Die wesentlichen Gründe sind folgende: Geburteneinbruch: Von 1988 bis 1991 gab es eine Halbierung der Geburtenzahlen von rd auf rd Abwanderung: Thüringen hat seit der Wiedervereinigung im Saldo Einwohner verloren, davon viele junge Frauen. Allein in den Jahren betrug der Wanderungsverlust rd  Die damals ausgebliebenen Geburten fehlen heute als potenzielle Elterngeneration  Wir reden dabei vom: Demografischen Echo.

28 für Ihre Aufmerksamkeit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


Herunterladen ppt "V Demografischer Wandel im Freistaat Thüringen - Prognosen, Maßnahmen und Instrumente Ministerialrat Lutz Klaus Referatsleiter im TMIL 24.11.2015."

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen