Dr. Gerhard Zahler-Treiber ATTAC Österreich

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 Präsentation transkript:

Dr. Gerhard Zahler-Treiber ATTAC Österreich Auswirkungen einer Vermögensabgabe auf Wachstum, Beschäftigung und Demokratie Dr. Gerhard Zahler-Treiber ATTAC Österreich

Inhaltsübersicht Vermögensverteilung in Österreich Verteilung und Demokratie Vermögensabgabemodell von Attac D Multiplikatoreffekt - Modellbildung Wirkung einer Vermögensabgabe auf Wachstum und Beschäftigung

Gesamtvermögen in Ö: ca. 1.350 Milliarden Euro Vermögensverteilung in Österreich Gesamtvermögen in Ö: ca. 1.350 Milliarden Euro Das reichste 1% 34% Die nächst-reichen 9% 34% Der Rest: 90% 32% www.attac.at/fairsteuern Quelle: ÖNB 2004, 2004; AK 2011

Vermögensverteilung in Österreich Immobilienvermögen 40% haben keine Immobilie Mittelwert: EUR 260.000 Median: EUR 100.000 Die obersten 10% besitzen 61%; Durchschnittswert 1,5 Mill. Euro Das reichste 1% besitzt 22%; Durchschnittswert 5,3 Mill. Euro

Vermögensverteilung in Österreich Geldvermögen Mittelwert: EUR 55.000 Median: EUR 24.000 Das unterste Dezil hat durchschnittlich EUR 1500 Bruttogeldvermögen Die obersten 10% besitzen 54% des Geldvermögens; durchschnittlich EUR 290.000 Das reichste 1% besitzt 27%; durchschnittlich EUR 1,13 Mill.

Demokratie und Verteilung Problem: Die sogenannten „Modernisierungsverlierer“ sind anfällig für rechtspopulistische Botschaften Die Superreichen haben alle Möglichkeiten durch ihre Finanzkraft und gute Vernetzung, Einfluss auf die Politik zu nehmen  Umverteilung ist eine demokratiepolitische Notwendigkeit!

Vermögensabgabemodell Attac D Progressiv gestaffelte Abgabe Bis 80% bei den Superreichen Mindestens 20% für Millionäre Durchschnittlichliche Abgabe 50% Eigene Annahme: Mit der Abgabe werden 25% des Gesamtvermögens über zehn Jahre eingenommen Ein Teil jedoch nur in Form von Eigentumsübernahme  200 Mrd. Euro

Vermögensabgabemodell Attac D Einnahmen: Insgesamt: ca. 200 Mrd. Euro Jährlich: ca. 20 Mrd. Euro Dies nehmen wir als Grundlage für die Berechnung des Multiplikatoreffektes

Der Multiplikatoreffekt Geht auf John Maynard Keynes zurück Idee: Höhere Staatsausgaben lösen eine Kaskade von Konsumausgaben aus Abhängig von der Konsumquote (c) Grundformel: M = 1/1-c Haavelmo-Theorem für steuerfinanzierte Staatsausgaben: M = - c‘/1-c‘ Unsere Annahme: c ≠ c‘!

Der Multiplikatoreffekt Wenn c = 0,75 und c‘ = 0,25, dann ist MGT = 3,66 Wenn c = 0,67 und c‘ = 0,33, dann ist MGT = 2,5 Für die weiteren Modellrechnungen werden wir einen Wert von 3 verwenden Wie nehmen weiters an, dass sich die Investitionen durch den starken Impuls um 50 % erhöhen, 45% der Mehrausgaben jedoch in den Import gehen

Der Multiplikatoreffekt Somit kommen wir auf einen Gesamteffekt in folgender Rechnung: MGes = 0,55 * (3 + 0,5) = 1,925 Daraus ergibt sich eine jährliche Steigerung des BIPs von 38 Mrd. Euro (mit BIP 300 Mrd.) Im folgenden Berechnen wir auf dieser Grundlage die Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung

BIP-Wachstum Jahr der VA BIP in Mrd. € Wachstum (in %) 1. Jahr 338 12,6 2. Jahr 376 10,1 3. Jahr 414 9,2 4. Jahr 452 8,4 5. Jahr 490 7,8 6. Jahr 528 7,2 7. Jahr 566 6,7 8. Jahr 604 6,3 9. Jahr 642 5,9 10. Jahr 680 5,6

Beschäftigung Nach Okuns Gesetz besteht folgender Zusammenhang zwischen Wachstum und Beschäftigung: Aufgrund von statistischen Daten nehmen wir an: Wert für  0,35 und für 2,0. Damit ergibt sich folgende Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit:

Rückgang der Arbeitslosigkeit Jahr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 AL in % –3,7 –2,8 –2,5 –2,2 –2,0 –1,8 –1,6 –1,5 –1,4 –1,3 Schon im dritten Jahr bestünde also Vollbeschäftigung!!

Danke!