Evaluation der bewegungstherapeutischen Behandlung mit Hilfe des Dortmunder Fragebogens zur Bewegungstherapie DFBT Stuttgart Daniela Croissant.

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 Präsentation transkript:

Evaluation der bewegungstherapeutischen Behandlung mit Hilfe des Dortmunder Fragebogens zur Bewegungstherapie DFBT Stuttgart Daniela Croissant

Methode Erhebungsinstrument: Dortmunder Fragebogen zur Bewegungstherapie DFBT von G. Hölter Erhebungszeiträume: 16.09.09–28.02.10 und 19.01.–26.07.2011 Einschlusskriterien: Patienten, die im Erhebungszeitraum an einer BWT-Maßnahme auf ihrer Station teilgenommen haben. Mindestdauer der BWT-Maßnahme: 3 Wochen Eingeschlossene Stationen: 3 allgemeinpsychiatrische, 2 suchtpsychiatrische, 4 forensische Sucht- und 1 gerontopsychiatrische Spezialstation Stichprobe: N=87

Dortmunder Fragebogen zur Bewegungstherapie DFBT von G. Hölter Erstellung durch Hölter, Überarbeitung durch Hölter und Ungerer-Röhrich 2001 Hintergrund: Wirkfaktoren in der Gruppenpsychotherapie nach Yalom Ziel: Erfassung unspezifischer/allgemeiner Wirkfaktoren von Sport- bzw. Bewegungstherapie Patientenvariablen: Alter, Geschlecht, Diagnose, aktuelle Medikation, Bewegungs- und Sportaktivitäten in den letzten 2 Jahren 21 Fragen mit 6 Antwortmöglichkeiten >> ankreuzen zusätzliche Angaben des Patienten: Bewertung der BWT im Vergleich zu anderen Therapien zusätzliche Angaben des Therapeuten: Einschätzung der Wirksamkeit durch Therapeut, Art, Behandlungsfrequenz, Dauer der BWT   trifft genau zu trifft zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft nicht zu trifft gar nicht zu

Merkmale PatientInnen : Diagnose & Geschlecht Anteile der Diagnosegruppen an der Stichprobe: Gesamt: N=87 F1: N=35 (40%) F2: N=20 (23%) F3: N=32 (37%)

Merkmale PatientInnen : Alter * Diagnose

Merkmale PatientInnen: Bewegungs- und Sportaktivitäten * Diagnose

Merkmale der Behandlung: Häufigkeit * Diagnose und Dauer * Diagnose Chi²=13,86; p=.008**

Fragebogenstruktur 4 Skalen: Erleben von Beziehung 6 Fragen Biographische Erfahrung 5 Fragen Erfahrung von Körper und Selbst Erleben von Bewegung und Wohlbefinden 4 Fragen

Skala: Erleben von Beziehung I

Skala: Erleben von Beziehung II

Skala: Biographische Erfahrung I

Skala: Biographische Erfahrung II

Skala: Erfahrung von Körper und Selbst I Chi²=29,14; p=.000** Chi²=24,85; p=.006**

Skala: Erfahrung von Körper und Selbst II

Skala: Erleben von Bewegung und Wohlbefinden I Chi²=19,51; p=.003** Chi²=21,42; p=.018*

Subskalen I 6 Items 5 Items >> Minimum 6 >> Minimum 5 Itemwerte: trifft genau zu =6 trifft eher nicht zu = 3 trifft zu = 5 trifft nicht zu = 2 trifft eher zu = 4 trifft gar nicht zu = 1 6 Items >> Minimum 6 >> Maximum 36 5 Items >> Minimum 5 >> Maximum 30

Subskalen II 6 Items >> Minimum 6 >> Maximum 36 4 Items Itemwerte: trifft genau zu =6 trifft eher nicht zu = 3 trifft zu = 5 trifft nicht zu = 2 trifft eher zu = 4 trifft gar nicht zu = 1 6 Items >> Minimum 6 >> Maximum 36 4 Items >> Minimum 4 >> Maximum 24

Summenscore Itemwerte: trifft genau zu =6 trifft eher nicht zu = 3 trifft zu = 5 trifft nicht zu = 2 trifft eher zu = 4 trifft gar nicht zu = 1 In Anbetracht der Differenziert-heit des Fragebogens mit inhaltlich divergierenden Skalen erscheint die Interpretation des Summenscores als nicht sinnvoll. 21 Items >> Minimum 21 >> Maximum 126

Einschätzung der Wirksamkeit Chi²=28,99; p=.004** Chi²=17,70; p=.007** … durch Patient … durch Therapeut

Zusammenfassung Bewegungstherapie wird von sehr unterschiedlichen Diagnosegruppen weitgehend positiv bewertet. Der Fragebogen ermöglicht eine strukturierte Rückmeldung zur BWT. Der Fragebogen erlaubt jedoch keine Aussage darüber, ob BWT hilft, sondern gibt die subjektive Wertschätzung der Patienten in Bezug auf diese Therapiemaßnahme wider. Fragenbogengestaltung und –skalierung führen zu einer rechtsschiefen Verteilung und einem „Deckeneffekt“ mit geringerer Differenzierungs- möglichkeit im positiven Bereich. Als mögliche Wirkfaktoren der hier evaluierten BWT scheinen bei das „Erleben von Beziehung“, die „Erfahrung von Körper und Selbst“ sowie das „Erleben von Bewegung und Wohlbefinden“ eine größere Rolle zu spielen als die „Biographische Erfahrung“. Signifikante Unterschiede zwischen den Diagnosegruppen gibt es nur in wenigen Bereichen. Eine Nutzung der Ergebnisse für eine indikations- gestützte Ausrichtung des Therapieangebotes ist nur eingeschränkt möglich.

Danksagung Wir danken Uli Dautel, Carsten Cordes, Ruth Gerber, Ruth Kleinagel und Anton Schmid für die freundliche Unterstützung bei der Datenerhebung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Diskussion