LRS – aktueller Forschungsstand

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LRS – aktueller Forschungsstand Fortbildung im Rahmen der Regionalen Lehrerfortbildung des Schulamts Nürtingen 04.02.2009 14.30 -17 Uhr Claudia Schliehe (Dipl.-Psych.) Schulpsychologische Beratungsstelle Esslingen Augustinerstraße 5 73728 Esslingen Tel.: 0711 / 31 05 80 30 E-Mail: claudia.schliehe@ssa-nt.kv.bwl.de To do: Diagnostik ändern, erst Prävention, sonst verwirrend, Münsteraner Screening erwähnen Betonen bei Definition: obwohl genetisch, kann mal viel daran verändern, doch Schema, dass vieles zusammenspielt Anschaulich bei Sinnerfassung, man merkt selbst, dass man Text ohne Sinnerfassung lernen kann Betonen: Sinnerfassung ist Schritt 2 Langes Täuschen durch Auswendiglernen Betonen, dass morphematisches Leseüben erst später, sonst gerade falsch Kritik an offenen Konzepten einbauen: Abspeicherung Wortbilder Alphabetisches Prinzip nur mit lautgetreuen Material üben Verbindung: wenige Fehler bei Diktat mit KZG, LZG Noch mal bei Karteikasten begründen, warum ich erkläre Lesen an den Anfang Verbindung schwaches KZG mit häufigem Üben Computerprogramme: GUT, Syllabo, karolus, LUG Buchempfehlung: Wie Kinder leicht lesen und schreiben lernen, John? Lese- und Rechtschreiberwerb Phon. Bewusstheit ausführlicher, klarer Hasselhorn gezielt suchen Mehr Theorie rein: Evaluationen, Leselernprozess, mit Stufenmodell verbinden Jansen, Streit, Fuchs: nach Studien suchen, Material bestellen, sichten Zettel durchgehen http://www.ph-heidelberg.de/wp/schoeler/Datein/Abschlussbericht_EVER-HASE_Feb-2007.pdf zu HASE Diagnostik Ergänzung Machemer Programm Nachlesen: wissenschaft Lernwege bei LRS (visuell, akustisch, Tacke suchen) Plakat mit Überblick schreiben Tabelle Trainingsprogramme zum Austeilen ELFE-Trainingsprogramm anschauen Überblick Diagnostik über Hogrefe Vortrag aus Diplom suchen zur phon. Bewusstheit http://www.bmbf.de/pub/bildungsreform_band_siebzehn.pdf

Gruppengespräch In welchem Zusammenhang steht das Thema LRS mit ihrer Arbeit? Welche Aspekte interessieren Sie heute besonders? Was sollte heute angesprochen werden, damit Sie zufrieden aus dem Vortrag gehen können? Bitte auf insgesamt 3 Karten notieren!

Überblick 1. Daten, Definition 2. Frühe Prävention – phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Verfahren 7. Fragen Unklar, ob schon kennen, melden

1. Daten, Definition Definition Daten zur LRS 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht Leseförderung Rechtschreibförderung Computergestützte Trainingsprogramme 1. Daten, Definition Definition Daten zur LRS Stufenmodell des Schriftspracherwerbs

Daten, Definition 1. Definition in Literatur verschiedene Begriffe u. a. Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche, Lese-Rechtschreibstörung Legasthenie (Linder 1951): Diskrepanzdefinition, Teilleistungsschwäche, d. h. Diskrepanz zwischen mind. guter Intelligenz und stark ausgeprägten Lese-Rechtschreib-Problemen Entspricht ICD 10 der WHO (Lese-Rechtschreibstörung) Häufigkeit: ca. 3-5 Prozent

Daten, Definition Kinder mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und / oder Schreiben Grundlage: Kultusministerkonferenz 1978 umfasst alle „Kinder mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben“ unabhängig von ihrer Intelligenz Lese-Rechtschreibschwäche / -störung Ich spreche immer von LRS, beziehe mich also auf die umfassendere Gruppe

Daten, Definition Unterscheidung ist in neuerer Zeit umstritten keine typischen „Legastheniker-Fehler“, häufig werden die gleichen Wörter immer wieder anders geschrieben Förderung ist bei allen Kindern gleichermaßen sinnvoll! allerdings in Baden-Württemberg laut LRS-Erlass: ab der 7. Klasse spezifische Vorteile nur bei einer „Teilleistungsstörung“ aus medizinischen Gründen Ich spreche immer von LRS, beziehe mich also auf die umfassendere Gruppe

2. Daten zur LRS (Überblick: Schulte-Körne, 2004) Daten, Definition 2. Daten zur LRS (Überblick: Schulte-Körne, 2004) ca. 15 % der Schüler Typen: isolierte Rechtschreibstörung, isolierte Lesestörung, kombinierte LRS besonders oft bei Jungen ca. 43 % der 8 bis 13 Jährigen Betroffenen haben zusätzliche psychische Probleme davon ca. 15 – 20% Aufmerksamkeitsstörungen häufig graphomotorische Probleme häufig Sprachentwicklungsstörungen vorausgehend Ich spreche immer von LRS, beziehe mich also auf die umfassendere Gruppe Schüler, die Anfang Kl. 2 Leseprobleme, gehören auch in der 8. Klasse zu schlechtesten Lesern; Hintergrund: kaum freiwilliges Lesen, dadurch Entwicklung des Leseverständnis behinderts

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs (u. a. Frith, 1985) Hintergrund: Entwicklungsprozess, den auch LRS-Kinder durchlaufen Kinder können auch zwischen 2 verschiedenen Stufen stehen oder auf 2 Stufen parallel Denken wird auf jeder Stufe neu organisiert Förderansatz orientiert sich an der jeweiligen Entwicklungsstufe des Kindes! Kinder entwickeln immer wieder neue Strategien, um sich mit dem Lesen und Rechtschreiben auseinanderzusetzen

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs (u. a. Frith, 1985) Logographische Entwicklungsstufe Kinder merken sich Buchstaben in einer Reihenfolge (wortspezifische, lexikalische Speicherung), Schreiben als reiner Abrufprozess keine Konstruktion von unbekannten Wörtern möglich

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs Alphabetische Entwicklungsstufe in der ersten Klasse Laut-Buchstaben-Beziehungen, Lauterkennung, Lautunterscheidung lautgetreue Schreibungen Lesen: einzelne Buchstaben, zu Wort verbunden bei Stufenbeginn konsonantische Skelettschreibungen (Bl statt Ball) Buchstabenauslassungen und -umstellungen

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs 3. Orthographische Entwicklungsstufe Beginn Mitte Klasse 1, ab Klasse 4 voll entwickelt Kinder internalisieren strukturelle Regelmäßigkeiten, Abweichungen vom Lautsprachlichen (Verlängerungsregel) Erwerb von Lernwörtern deutlich erleichtert Einsicht Dehnungs-h, Konsonantenverdopplung zuletzt überwiegt Abruf von Lernwörtern über Konstruktion

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs Morphematische Entwicklungsstufe Kind erkennt Gliederung von Wörtern in Morpheme (Vorsilbe, Wortstamm, Endung) Buchstabenverbindungen, Lautsegmente automatisiert, als Ganze verarbeitet (Bsp: Vorsilbe ver) kognitive Entlastung, Lesen und Schreiben wird schneller Probleme auf allen Stufen möglich LRS-Kinder durchlaufen Stufen genauso wie andere aber viel langsamer Am wichtigsten Unterscheidung orthographischer, alphabetischer Stufe, teilweise auch noch in 5. 6. Klasse kein lautgetreues Schreiben möglich, LRS-Kinder Graphem-Phonem-Korrespondenz ist nicht gesichert

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs Kinder mit LRS: durchlaufen ebenfalls die genannten Entwicklungsstufen nur oft viel langsamer (z. T. noch alphabetische Stufe in weiterführender Schule) brauchen oft besondere Hilfen beim Übergang von einer Stufe zur nächsten

Informationsverarbeitung beim Lesen komplexe Verarbeitungsprozesse beim Lesen Unterschiede zwischen geübten, ungeübten Lesern werden deutlich Wichtig: z. B. bei Fremdwörtern beide Wege parallel, direkter Weg sehr viel schneller, weniger störanfällig

Informationsverarbeitung beim Lesen a. Modell des zweifachen Zugangsweges Geschriebenes Wort Direkter Zugang bei bekannten Worten Analyse der Graphem- Phonem Beziehungen Wichtig: z. B. bei Fremdwörtern beide Wege parallel, direkter Weg sehr viel schneller, weniger störanfällig Wortidentifikation, Zugang zum Lexikon

Informationsverarbeitung beim Lesen b. Netzwerkmodelle Informationen über Wörter sind vernetzt gespeichert (Orthographie, Phonologie, Bedeutungen) Wortbild aktiviert verschiedene sich überlappende Lautfolgen bei geübten Lesern: komplexeres Netz gespeichert größere Wortsegmente gespeichert Lesen ist weniger störanfällig, fällt leicht

Informationsverarbeitung beim Lesen b. Netzwerkmodelle Beispiel: geschriebenes Wort: Sprungbrett geübter Leser aktiviert Segmente „sprung“; „brett“; schnelle Verarbeitung wenig geübter Leser aktiviert „sp“ , „br“ als Segmente Leseanfänger liest Buchstabe für Buchstabe, produziert zunächst Gesamtlautbild Matthäus-Effekt: Wer hat, dem wird gegeben werden.

Informationsverarbeitung beim Lesen zu Beginn: genaues Lesen, häufiges Aktivieren der Verbindung von Lauten- und Buchstaben wichtig für spätere Verarbeitung in Segmenten Erst wenn einfache Prozesse (Buchstabe-Laut-Verknüpfung; Zusammenschleifen) automatisiert sind, sind Ressourcen frei für weitere Verknüpfungen „Netzbildungen“ Verarbeitung von Wortsegmenten Bedeutungszugang

Phonologische Bewusstheit 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Trainingsprogramme 1. Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Informationsverarbeitung, Gedächtnismodelle Phonologische Bewusstheit im Vorschulalter Phonologische Bewusstheit in der ersten Klasse Förderdiagnostik Regeln entsprechen dem Gerechtigkeitsbedürfnis von Schülern Soviel Fremddisziplin wie nötig, so viel Selbstdisziplin wie möglich

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Informationsverarbeitung verbale Informationsverarbeitungs- geschwindigkeit Ausprägung der p. I. bestimmt sehr wesentlich, mehr als die Intelligenz die späterer LRS-Leistung eines Kindes, phon Bewusstheit reicht allein nicht aus Sprachgebundenes AG sehr wichtig, weil besonders auf alphabet. Stufe einzelnen Graphem-Phonem-Korresponden zu Erlesen eines Worts gespeichert werden müssen, ehe sie zusammengezogen werden können sprachgebundenes Arbeitsgedächtnis Phonologische Bewusstheit

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Informationsverarbeitung: Sprachgebundenes Arbeitsgedächtnis auditive Merkfähigkeit Informationen sind präsent Bsp: 2 Laute vor Zusammenschleifen kaum trainierbar Verbale Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit z. B. Abruf von Buchstabenbildern aus dem Langzeitgedächtnis kaum trainierbar als Vorläuferfertigkeit! Ausprägung der p. I. bestimmt sehr wesentlich, mehr als die Intelligenz die späterer LRS-Leistung eines Kindes, phon Bewusstheit reicht allein nicht aus Sprachgebundenes AG sehr wichtig, weil besonders auf alphabet. Stufe einzelnen Graphem-Phonem-Korresponden zu Erlesen eines Worts gespeichert werden müssen, ehe sie zusammengezogen werden können

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs Aufmerksamkeit Wiederholung Ultra-Kurzzeit gedächtnis Arbeitsgedächtnis Langzeit-gedächtnis Speicherungszeit: Sekundenbruchteile Begrenzte Kapazität Speicherungszeit: Sekunden bis Minuten Nahezu unbegrenztes Aufnahmevermögen Veranschaulichen, welche Auswirkungen die Defizite in diesen Vorläuferfertigkeiten haben

Stufenmodell des Schriftspracherwerbs Langzeitgedächtnis Speicherung Automatisierung häufige, fehlerfreie Wiederholung

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Informationsverarbeitung: Schüler mit LRS benötigen besondere Unterstützung und Lernmethoden, um die Gedächtnisdefizite zu kompensieren! Ausprägung der p. I. bestimmt sehr wesentlich, mehr als die Intelligenz die späterer LRS-Leistung eines Kindes, phon Bewusstheit reicht allein nicht aus Sprachgebundenes AG sehr wichtig, weil besonders auf alphabet. Stufe einzelnen Graphem-Phonem-Korresponden zu Erlesen eines Worts gespeichert werden müssen, ehe sie zusammengezogen werden können

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Informationsverarbeitung: Phonologische Bewusstheit: Fähigkeit von Kindern die Lautstruktur der gesprochenen Sprache zu erfassen und zu manipulieren sehr gut trainierbar Auseinandersetzung mit Sprache unabhängig von ihrer Bedeutung Ausprägung der p. I. bestimmt sehr wesentlich, mehr als die Intelligenz die späterer LRS-Leistung eines Kindes, phon Bewusstheit reicht allein nicht aus Sprachgebundenes AG sehr wichtig, weil besonders auf alphabet. Stufe einzelnen Graphem-Phonem-Korresponden zu Erlesen eines Worts gespeichert werden müssen, ehe sie zusammengezogen werden können

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit Beispiele: Anfangs-, Endlaute hören, vergleichen (Was hörst Du vorne bei Esel? Beginnen Maus und Meer gleich?) Laute verbinden (Was ergibt L-a-m-a?) Reime: Klingen Hand und Sand gleich? Erkenntnis, dass sich Wörter aus Lautsegmenten zusammensetzen, die sich Buchstaben zuordnen lassen

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit: Identifizierung von Risikokindern möglich: hoher Zusammenhang zwischen phonologischer Bewusstheit im Kindergarten und späteren Leistungen im Lesen und Rechtschreiben Testverfahren: Bielefelder Screening (BISC) Intelligenz ist vergleichsweise weniger bedeutend! Erkenntnis, dass sich Wörter aus Lautsegmenten zusammensetzen, die sich Buchstaben zuordnen lassen

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit im Vorschulalter Übungen zur phonologischen Bewusstheit erleichtern das Lesen und Schreiben erheblich, (Würzburger Trainingsprogramm, Küspert und Schneider, 2000) Effekte bis zur vierten Klasse nachweisbar Risikokinder entwickeln nach Training keine LRS bes. große Effekte bei Kombination mit Buchstaben-Laut-Training (Überblick: Schneider u. Küspert, 2006) Hintergrund: Buchstabenkenntnis zu Beginn der ersten Klasse ist wichtiger Prädiktor für Rechtschreibleistungen bis Klasse 4 Ausprägung der p. I. bestimmt sehr wesentlich, mehr als die Intelligenz die späterer LRS-Leistung eines Kindes, phon Bewusstheit reicht allein nicht aus Sprachgebundenes AG sehr wichtig, weil besonders auf alphabet. Stufe einzelnen Graphem-Phonem-Korresponden zu Erlesen eines Worts gespeichert werden müssen, ehe sie zusammengezogen werden können

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit erste Klasse: Trainingsprogramm: Leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe Susi (Forster, Martschinke, 2001) Aufgaben zur phonologischen Bewusstheit Leseübungen geringere Effekte als im Vorschulalter (Überblick Einsiedler et. al. 2002) Erkenntnis, dass sich Wörter aus Lautsegmenten zusammensetzen, die sich Buchstaben zuordnen lassen

Phonologische Bewusstheit Frühe Prävention – Phonologische Bewusstheit Fazit: Kooperation mit Kindergarten; Elternaufklärung: frühzeitige Übungen zur phonologischen Bewusstheit von immenser Bedeutung, bes. bei Risikokindern (Migranten, Kinder mit Sprachproblemen; Familienbelastung durch LRS) auch Überprüfung zu Beginn Klasse 1 hilft Risikokinder früh zu identifizieren im Anfangsunterricht Übungen zur phonologischen Bewusstheit sehr früh einsetzen, Eltern einbeziehen Erkenntnis, dass sich Wörter aus Lautsegmenten zusammensetzen, die sich Buchstaben zuordnen lassen

3. Erstleseunterricht Synthetisch-lautorientierter vs. 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Trainingsverfahren 1. 3. Erstleseunterricht Synthetisch-lautorientierter vs. ganzheitlich-wortorientierter Unterricht LolliPop vs. Rechtschreibwerkstatt Offene Konzepte vs. Fibelunterricht Unterrichtsorganisation Elternarbeit Regeln entsprechen dem Gerechtigkeitsbedürfnis von Schülern Soviel Fremddisziplin wie nötig, so viel Selbstdisziplin wie möglich

Einflüsse des Erstleseunterrichts In Deutschland gibt es wenige Studien zur Wirksamkeit bestimmter Unterrichtsansätze. Hoffnung, durch effektiven Erstleseunterricht LRS verhindern; deshalb immer wieder Untersuchungen durchgeführt, v. a. im englischsprachigen Raum

Einflüsse des Erstleseunterrichts Synthetisch lautorientierter vs. ganzheitlich wortorientierter Unterricht (Wiener Längsschnittuntersuchung, Schabmann, 2007) Anfang Kl. 1 (Dezember), weniger Kinder mit Leseproblemen in Klassen mit: synthetisch lautorientiertem Unterricht, Bearbeitung vieler Fibelübungen Hausaufgaben zur phonologischen Bewusstheit, Buchstaben-Laut-Verbindung Verwendung weiterer Materialien (Computerprogramme, Montessouri-Materialien..) zeigt keinen Effekt aber Nivillierung der Unterschiede in Kl. 2-4 Hoffnung, durch effektiven Erstleseunterricht LRS verhindern; deshalb immer wieder Untersuchungen durchgeführt, v. a. im englischsprachigen Raum

Einflüsse des Erstleseunterrichts 2. LolliPop vs. Rechtschreibwerkstatt (Deimel, Ziegler, Schulte Körne 2005): Rechtschreibwerkstatt (RWT; Sommer-Stumpenhorst): Kinder bleiben auf einem Lernbereich, z. B. lautgetreues Schreiben, so lange, bis sie diesen wirklich beherrschen Phasen falscher Schreibweisen werden akzeptiert viel Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit bzgl. des Lernprozesses, Lehrer „berät ohne zu bevormunden“ bzgl. weiterer Lernschritte häufige konkrete Rückmeldung bzgl. Kompetenz und Lernzuwachs; Verzicht auf Fehlerkritik

Einflüsse des Erstleseunterrichts 2. LolliPop vs. Rechtschreibwerkstatt Sprach-Sachbuch LOLLIPOP (Cornelsen Verlag): viele Begleitmaterialien (Lesematerialien, Schreibübungshefte…) Übungen zur phonologischen Bewusstheit integriert Berichtigungszettel, intensive Fehleranalyse Bsp: Du hast das Wort groß geschrieben, obwohl es ein Tunwort ist. Mache die Tunwortprobe (Er arbeitet, er kocht)… Schreibe das Tunwort richtig und suche noch 3 weitere aus der Wortliste dazu!

Einflüsse des Erstleseunterrichts 2. LolliPop vs. Rechtschreibwerkstatt Evaluation: Ende 2. Klasse deutlich Überlegenheit von LolliPop im Rechtschreiben, beim Lesen keine bedeutsamen Unterschiede Ende 4. Klasse Annäherung aller Gruppen, keine eindeutigen Effekte mehr bei beiden Ansätzen findet sich der zu erwartende Anteil rechtschreibschwacher Kinder, etwas mehr Kinder der RWT LolliPop erleichtert das Lernen korrekter Schreibungen zu Beginn, aber nicht langfristig

Einflüsse des Erstleseunterrichts 3. Offene“ Konzepte vs. Fibelunterricht (Übersicht: Schründer-Lenzen, 2007) Offener Unterricht (Spracherfahrungsansatz, Lesen durch Schreiben) große Variationen in Güte der Umsetzungen, Einfluss Lehrerpersönlichkeit z. B. weitere Studie zur RWT zeigt sehr gute Ergebnisse Kombination mit Übungen zur phonologischen Bewusstheit führt zu besseren Ergebnissen (Überblick: Tacke, 2003) 5% Schüler, PR 15, darunter niemand Umsetzung ist persönlichkeitsabhängig; Hintergrund: Lesen ist Erweiterung der erreichten Aneignung der mündlichen Sprache; muss wie mündliche Sprache aktiv und selbstständig erlernt werden ohne Instruktion Lehrer folgt Lernprozess der Schüler Kinder verstehen Lesen und Schreiben als Komm., bemühen sich um Aneignung

Einflüsse des Erstleseunterrichts 3. Offene“ Konzepte vs. Fibelunterricht (Übersicht: Schründer-Lenzen, 2007) Offener Unterricht (Spracherfahrungsansatz, Lesen durch Schreiben) : Kritik: Fehler durch Schreiben nach Gehör visuelles Einprägen korrekter Wortbilder wird erschwert Gefahr von Vermeidungen bei schwachen Schülern

Einflüsse des Erstleseunterrichts 3. Offene“ Konzepte vs. Fibelunterricht (Übersicht: Schründer-Lenzen, 2007) Offener Unterricht (Spracherfahrungsansatz, Lesen durch Schreiben) : Vorteile: Kinder „trauen“ sich mehr zu schreiben durch langes Schreiben nach Gehör Zunahme der phonologischen Bewusstheit

Einflüsse des Erstleseunterrichts 3. Offene“ Konzepte vs. Fibelunterricht (Übersicht: Schründer-Lenzen, 2007) Fibelunterricht / ausgeprägte Lehrkraftsteuerung: Studie: schwächere Kinder mit Lernstörungen profitieren mehr als von freien Ansätzen gut: zu Beginn lautgetreue Wörter, Einschränkung Lesewortschatz auf eingeführte Buchstaben Bearbeitung vieler Übungen wirkt sich positiv aus

Einflüsse des Erstleseunterrichts 3. Offene“ Konzepte vs. Fibelunterricht (Übersicht: Schründer-Lenzen, 2007) Fazit: Insgesamt ist aus wissenschaftlicher Sicht keine eindeutige Empfehlung einer Form des Erstleseunterrichts möglich. Tendenz: Schüler mit Problemen profitieren von strukturierten, lehrerzentrierten Unterrichtsformen. Prozessmerkmale des Unterrichts (Direktivität, intensive Übungsphasen mit Kontrolle des Lernfortschritts, viel aktive Lernzeit) sind entscheidend

Einflüsse des Erstleseunterrichts 4. Unterrichtsorganisation interne Differenzierung z. B. für Übungen der phonologischen Bewusstheit auch leistungsgemischte Gruppen wichtig viel Gelegenheit zum lauten Lesen, schnelle Hilfe bei Problemen durch individualisiertes Vorgehen Lesen mit Tutoren (Studenten, ältere Schüler, Ehrenamtliche) je ein guter und schlechter Schüler lesen gemeinsam ein Buch, beantworten Fragen

Einflüsse des Erstleseunterrichts 5. Elternarbeit elterliche Hilfe ist gerade in den ersten Wochen sehr bedeutend, bestimmt Ausmaß der Leseübungen Hilfestellungen wichtig, u. a bei: Übungsmaterial, Lernstandsanalysen, Begleitung bei Hausaufgaben, gutes Leseklima Eltern zu häufigem Lehrerkontakt ermutigen (Elternkontaktheft) Studie: Ausmaß der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule bestimmt Fortschritte im Lesen entscheidend (Überblick Klicpera et al., 2007)

Gruppengespräch Bitte tauschen Sie sich über das bisher Gehörte aus: Welche Punkte sind relevant für Ihre Arbeit? Was hat Sie überrascht? Was sehen Sie anders? Fragen?

4. Leseförderung Vermittlung der alphabetischen Lesestrategie 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Trainingsverfahren 1. 4. Leseförderung Vermittlung der alphabetischen Lesestrategie Morphem- und Silbensegmentierung Kieler Leseaufbau Flüssig lesen lernen Kontextnutzung Leseverständnisprobleme Wichtige Übungsprinzipien Regeln entsprechen dem Gerechtigkeitsbedürfnis von Schülern Soviel Fremddisziplin wie nötig, so viel Selbstdisziplin wie möglich

Ziel der Förderung: Veränderung auf verschiedenen Ebenen: Emotionale und Beziehungsebene Stärkung, Kompensation des Selbstwertgefühls Angemessene Attribuierung der Probleme Elternebene Aufklärung, Entlastung von Schuldgefühlen Verdeutlichung der emotionalen Problematik Förderhinweise (Material, Lerntechniken) Leistungsebene Förderkonzept erstellen mit kleinen erreichbaren Zielen Überprüfung der Fortschritte, Erfolg messbar machen! Wichtig, weil viele Kinder entmutigt, haben sich aufgegeben, keinerlei Selbstwirksamkeit In BW besonders gravierend wegen Schulempfehlung, Druck der Eltern; Ebenen beeinflussen sich gegenseitig, im folgenden beschriebene Ansätze gehen besonders auf Leistungsebene, aber auch Einfluss auf andere Ebenen (Motivation durch Erfolg)

Ziel der Förderung: Veränderung auf verschiedenen Ebenen: 4. Akzeptanz der Störung im Umfeld verbessern andere Lehrkräfte über Störungsbild aufklären Rückendeckung durch die Schulleitung Information auf Elternabenden, offenes Gespräch kein „Verstecken“ der Problematik, um Ausgrenzungen vorzubeugen

Vorrang des Lesens vor dem Rechtschreiben! Leseförderung Vorrang des Lesens vor dem Rechtschreiben! Immense Bedeutung Lesen, wenn jemand nicht gut lesen kann ist er ernsthaft gehandikappt, weil er zu verschiedensten Arten von Informationen keinen Zugang hat

Leseförderung auch in höheren Klassen oft extrem schlechtes Leseniveau (Überblick: Tacke, 2002) 4. Klasse: die 15 Prozent schlechtesten Leser sind auf dem Niveau Ende 1. Klasse 8. Klasse Hauptschule: schwächste Leser sind auf dem Niveau 2. Klasse oft korrektes, aber extrem langsames Lesen alleinige Förderung der Lesemotivation ist unzureichend! Immense Bedeutung Lesen, wenn jemand nicht gut lesen kann ist er ernsthaft gehandikappt, weil er zu verschiedensten Arten von Informationen keinen Zugang hat

Vermittlung der alphabetischen Strategie des Lesens Leseförderung Vermittlung der alphabetischen Strategie des Lesens (Überlick: Tacke, 2002) Graphem-Phonem-Korrespondenz Studien: intensives Training bei schwachen Kindern erfolgreich besonders effektiv in Verbindung mit Training der phonologischen Bewusstheit Training des Zusammenlautens von Buchstaben Studie: fällt schwachen Lesern schwer

Wirksame Elemente der Leseförderung 2. Segmentierung auf Morphem- und Silbenebene optische Gliederung von Wörtern in Silben + häufiges Üben hilft schwachen Lesern (Studie) Vermittlung der Binnenstruktur von Silben, z. B. Üben von Silbenanfängen (br, bl) für schwache Schüler Problem (Studie) mehrere Buchstaben werden als Einheit verarbeitet Lesen wird beschleunigt Konsonantenhäufungen fallen leichter wenig Bereitet Übergang auf nächste Stufe vor, Lesen in größeren Verarbeitungseinheiten wird vorbereitet

Wirksame Elemente der Leseförderung 3. Kieler Leseaufbau (Dummer-Smoch, Hackethal, 1994) Erstleseunterricht, alphabetischer Stufe Buchstaben-Laut-Beziehung durch Lautgebärden Übungshefte, Spiele, Software, Buchstaben- und Wortkarten, Wörter- und Spielekartei keine Evaluationsstudien, aber sehr lange umfangreiche Erfahrung der Autoren basiert auf gut evaluierten Trainingselementen zur Vermittlung der alphabetischen Strategie wird in den Leseklassen Kirchheim und Bonlanden praktiziert

Wirksame Elemente der Leseförderung 3. Kieler Leseaufbau (Dummer-Smoch, Hackethal, 1994)

Wirksame Elemente der Leseförderung 4. Flüssig lesen lernen (Tacke, 1996, 1999) Trainings für 1. bis 5. Klasse, jeweils Elternband und Unterrichtsmaterial alphabetische Stufe Elemente zur Sicherung der alphabetischen Strategie phonologische Bewusstheit Buchstaben-Laut-Beziehung Silbenlesen Segmentierung unterhalb der Silbenebene

Wirksame Elemente der Leseförderung 4. Flüssig Lesen lernen Evaluation: Schüler zweiter Klasse, ein halbes Jahr lang, 5 Tage /Woche zunächst Lesetraining, dann lautes Vorlesen Ausmaß der Verbesserung hängt von Lesepensum ab

Wirksame Elemente der Leseförderung 5. Kontextnutzung? Förderung der Erwartungsbildung häufig propagiert, oft Grundlage für Fibelgestaltung Kritik: kompetente Leser erschließen Wörter nicht aus dem inhaltlichen Kontext (Studie) Kontextnutzung ist eine Strategie schwacher Leser bei Übungen mit Kontexthinweisen geringere Lesezuwächsen (Studie) typisch für Kinder auf der logographischen Stufe, schwache Kinder brauchen Hilfe beim Übergang zur nächsten Stufe

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme Ursachen: zuviel Kapazität für das reine Lesen Probleme beim Verstehen mündlicher Mitteilungen (Hörverständnis) Grundlagen Hörverständnis: Wortschatz Beherrschung syntaktischer Strukturen Arbeitsgedächtnis

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme Fördermöglichkeiten Verbesserung des Hörverständnis durch Wissenszuwachs (eigene Lektüre, Unterricht), d. h. Wechselwirkung mit Leseverständnis in Deutschland bisher keine Trainingsverfahren zum Hörverständnis

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme Fördermöglichkeiten Studien USA: keine positiven Effekte auf Leseverstehen, allein durch nicht angeleitetes Stilllesen effektiv: explizite Vermittlung von Leseverständnistechniken, (Demonstration, lautes Denken durch Lehrer) Einübung Strategien mit Feedback über längeren Zeitraum oft gleichzeitig Förderung der Lesemotivation

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme Reziprokes Lehren und Lernen (Palinscar, Brown) 7. Klasse Vermittlung von Strategien in Kleingruppen: Fragen an Text stellen Zusammenfassen Klären von Unklarheiten Vorhersage, wie Text weitergeht Lehrer ist zunächst Modell, dann übernehmen Schüler abwechselnd Lehrerrolle

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme Reziprokes Lehren und Lernen (Palinscar, Brown) Evaluation: sehr erfolgreich auch bei schlechten Lesern wichtig ist der Prozess des Vermittelns (Bewerten, Überprüfen im Dialog; korrektives Feedback) Förderung der Regulation des eigenen Leseverstehens

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme evaluierte Programme in Deutschland (Beispiele): Textdetektive Vermittlung und Einübung von Verständnisstrategien 13 Lerneinheiten je 1 bis 3 Schulstunden geringer Effekt auf Leseverständnis

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Leseverständnisprobleme evaluierte Programme in Deutschland (Beispiele): Berliner Eltern-Kind-Leseprogramm (McElvany) häusliches gemeinsames Textlesen und Besprechen anhand vorgegebener Aufgaben 15 Wochen je 3 Sitzungen Effekte auf Wortschatz, aber nicht auf Leseverständnis

Wirksame Elemente der Leseförderung 7. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien optimal: täglich 10 Minuten lesen – auch in Kl. 2 bis 4 ! Lesepass Lesebetreuung in der Klasse durch ehrenamtliche Lesehelfer, Lesepaten bei Einübung des alphabetischen Prinzips: unbekannte Texte, Pseudowörter kein Auswendiglernen kein Automatisieren von „Ratestrategien“! Verweis auf Leselernmodell, gerade raten verhindert das weitere Automatisieren und Vernetzen beim Lernen

Wirksame Elemente der Leseförderung 7. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien ausreichende Schriftgröße (Texte größer kopieren) gezielte Hilfestellungen für Elternarbeit Korrektur Selbstkorrektur durch Hinweise erleichtern neutral, freundlich

Wirksame Elemente der Leseförderung 7. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien a. Sicherung des alphabetischen Prinzips: Buchstaben-Laut-Verbindung, Zusammenlauten, Konsonantenverbindungen automatisieren Lesen in Sprechsilben Methodenvielfalt einschränken lautes Vorlesen einfacher Texte

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien b. Übergang zum automatisierten Lesen, lautes Lesen täglich gleiche Texte wiederholen lassen

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien c. Leseverständnis Wortschatzerweiterung im Unterricht kein Lernen von Definitionen Beispiele für Anwendung in verschiedenen Kontexten Vermittlung und Üben von Textverständnisstrategien zu Hause: täglich 10 Minuten leise lesen, Eltern stellen Fragen zum Text

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien d. Textauswahl leichte Texte, d. h. wenige seltene oder lange Wörter, wenige lange Sätze Förderung der Lesemotivation durch inhaltlich ansprechende Bücher (auch Trivialliteratur!) z. B. .Bücher aus dem Hase-und Igel-Verlag, A. Bartl: Ratz Fatz

Wirksame Elemente der Leseförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien d. Textauswahl Empfehlungen nach Tacke, 2003 (nur noch gebraucht zu beziehen): Meier, J. und Henze D.: Kleine Detektivgeschichten, für 2. und 3. Klasse Sharmat, M. W.: Nick Nase und die Geister, für 3. und 4. Klasse Lembcke, M.: Die Nacht der 7 Wünsche, für 5. Klasse Thenior, R.: Bleichgesicht, für 6. und 7. Klasse

Wirksame Elemente der Leseförderung Bei regelmäßigem Üben (täglich 10 Minuten) in entspannter Atmosphäre gute Erfolgsaussichten!

Bitte tauschen Sie sich über das bisher Gehörte aus: Gruppengespräch Bitte tauschen Sie sich über das bisher Gehörte aus: Welche Punkte sind relevant für Ihre Arbeit? Was hat Sie überrascht? Was sehen Sie anders? Fragen? Umsetzung ist persönlichkeitsabhänig

10 Minuten Pause!

4. Rechtschreibförderung 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Trainingsverfahren 1. 4. Rechtschreibförderung Silbieren Lernkartei Einfluss des Lesens Morphemkonstanz Elternanleitung - Münzverstärkung Zusammenfassung Übungsprinzipien Regeln entsprechen dem Gerechtigkeitsbedürfnis von Schülern Soviel Fremddisziplin wie nötig, so viel Selbstdisziplin wie möglich

Rechtschreibförderung evaluierte Programme und Methoden evaluiert: Wirksamkeit überprüft mit Kontrollgruppe praktische Relevanz kann von Beurteilung abweichen in der Praxis bewährte Programme noch nicht überprüft evaluierte Programme lassen sich in der Praxis nicht umsetzen Programme mit Schülergruppen durchgeführt; Rechtschreibleistung vorher und nachher überprüft; ganz wichtig Vergleich mit ähnlicher Schülergruppe, mit der nicht geübt wurde Bei diesen Programmen mit großer Wahrscheinlichkeit Verbesserungen durch die Förderung

Rechtschreibförderung 1. Silbieren (Grundlage: Buschmann 1986) v. a. alphabetische Stufe des Schriftspracherwerbs „Silbentanzen“: rhythmisches Silbieren (Schreiten,Sprechen, Schwingen) geschriebene Texte mit Silbenbögen gliedern Mitsprechen beim Schreiben mit Silbenpausen Pilotsprache, genaues Mitsprechen (haben statt haben) Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung Silbieren Effekt: Struktur der Wörter deutlicher, Schreibweise besser behalten, z. B. Doppelkonsonanten Trainingsprogramme: Freiburger Rechtschreibschule Reuter-Liehr, 2001 Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung Silbieren Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung Reuter-Liehr, 2001 Evaluation: Verbesserung bei Phonemfehlern und Regelfehlern (Reuter-Liehr 1993; 2001) weniger Dopplungsfehler, Verbesserung Groß- u. Kleinschreibung (Tacke, Brezing und Schultheiß,1992) evtl. durch Verlangsamung des Schreibtempos Dopplungswörter werden in silbierender Sprechweise im Gehirn abgespeichert zentrale Bedeutung des Mitsprechens beim Schreiben (Seidler 2003) wenig Beim Schreiben werden Kinder angehalten immer genau den Buchstaben mitzusprechen, den sie schreiben

Rechtschreibförderung 2. Ähnlichkeitshemmung vermeiden Gedächtnispsychologie: Beim Einprägen von ähnlichem, aber unterschiedlichem Material besteht erst recht Verwechselungsgefahr! Bsp: Wörter mit ie und i im ständigen Wechsel Wichtig: beide Phänomene getrennt bis zur Automatisierung üben, erst dann Unterscheidung üben u. a. Erdinger Rechtschreibtraining Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung Erdinger Rechtschreibtraining (A. Geist) Evaluation: nach 2 Schuljahren deutliche Verbesserung der Rechtschreibleistung im Vergleich zu Kontrollgruppen aber auch Abbrecher, Voraussetzung für Training ist unbelastete Eltern-Kind-Interaktion, ausreichende Zeit und kognitive Kompetenz der Eltern

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei (Eltern) Hintergrund: Wörter werden automatisiert, d. h. ohne Nachdenken auch im Diktat korrekt geschrieben große Entlastung des auditiven Kurzzeitspeichers auch bei Kindern mit zusätzlichem ADHS Vorteile: Lernwörter werden „handhabbar“ Lernfortschritte auch für Schüler deutlich, anhand der weiter „wandernden“ Karten Kennen wahrscheinlich alle von Ihnen, aber manchmal Eindruck, dass Hintergrund in Vergessenheit gerät Am Anfang kurz erwähnt, dass Kinder besonders Probleme mit auditivem KZG Ausführlicher: viele sagen, kenne ich aber Prinzip noch einmal erklären

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei regelmäßiges Diktieren von schwierigen Wörtern, zunächst in kurzen, dann in immer längeren Zeitabständen (Lernkurve) Anzahl der Wörter Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen) Mo Di Mi Sa Do Fr So

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei Karteikasten mit 7 Fächern: 1: zu üben; 2. -6: Montag-Freitag; 7: gelernt zu üben Mo Di Fr gelernt Mi Do Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei Vorgehen Bsp. neue Karteikarten ins Fach des aktuellen Wochentags 1. korrektes auswendig Schreiben: 1 Punkt auf die Karte; ein Wochentag weiter 2. (6.) korrektes auswendig Schreiben: 2 (6) Punkte auf die Karte; 2 (6) Wochentage weiter zunehmende Wiederholungsabstände Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei Vorgehen Bsp.: 6 Punkte: ins Fach gelernt Sobald eine Falschschreibung, alle Punkte durchstreichen; von Neuem beginnen! Wörter, die nicht geschafft ins Fach „zu üben“ Höchsten 10 Minuten pro Tag üben! Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei Evaluation: Fehlerabnahme von 40 bis 70 % nur 300 Wörter machen sehr viele Fehler aus, Training dieser Wörter ist besonders effektiv (vgl. Tacke, 2007) Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung 2. Lernkartei wichtiges Element auch im 10 Minuten Rechtschreibtraining von Tacke Silbieren: durch Tanzen über den ganzen Körper erfahren, macht Spaß, hilft oft (Aufforderung: tanze das Wort, hilft Schülern hörbare Fehler zu erkennen)

Rechtschreibförderung 3. Einfluss des Lesens Effekt auf Rechtschreiben gut evaluiert abhängig von Lesepensum, z. B. ca. 10 Wiederholungen eines Wortes nötig (Überblick: Tacke, 2003; Klicpera et al., 2007) bewusst auf Schreibweise achten

Rechtschreibförderung 4. Elternanleitung - Münzverstärkung (Greiner 2005) Häusliches Diktieren mit steigender Schwierigkeit Schüler wird während des Schreibens zum Mitdenken angeregt prompte Reaktion beim korrekten Schreibprozess (Münz-Tokensystem) bei Fehler: noch während des Schreibvorgangs Signal, Kind streicht Wort durch, Trainer gibt Hinweise, sobald Kind nicht allein die Lösung erkennt (die Richtung) Gutes Prinzip, gleich kurz nach Ende Schreibvorgang verbessern lassen

Rechtschreibförderung Verhaltenstherapeutische Elternanleitung (Greiner 2005) Evaluation: besseres Abschneiden in normierten, standardisierten Rechtschreibtests Soviel Selbstdisziplin wie nötig, so wenig Fremddisziplin wie möglich

Rechtschreibförderung 5. Morphemkonstanz Unterscheidung von Stammmorphemen (kleb; lohn), Präfixen (an; ver; be), Suffixen (en) Gleichbleiben des Stammmorphems kann für das Erlernen der Rechtschreibung genutzt werden (z. B. lohn immer mit h) Erläutern: silbierendes Mitsprechen Ermutigende Kommentare Ähnlichkeitshemmung

Rechtschreibförderung 5. Morphemkonstanz Vorteile: Komplexität, Regelumfang wird reduziert Verarbeitung von Wortteilen wird gefördert, Übergang auf die morphematische Entwicklungsstufe erleichtert Erläutern: silbierendes Mitsprechen Ermutigende Kommentare Ähnlichkeitshemmung

Rechtschreibförderung 5. Morphemkonstanz Erläutern: silbierendes Mitsprechen Ermutigende Kommentare Ähnlichkeitshemmung

Rechtschreibförderung Marburger Rechtschreibtraining (Schulte-Körne, Mathwig, 2001) Evaluation: besonders hohe Effekte in Konsonantenverdopplung, allgemeiner Rechtschreibleistung Verbesserung der Leseleistung

Rechtschreibförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien: im Regelunterricht: viele systematische Übungen, viel Struktur, viele Wiederholungen von Regeln, Lernwörtern Ähnlichkeitshemmung vermeiden (z. B. nicht Wörter mit k und ck im Wechsel) zu silbierendem Mitsprechen ermutigen, mehr Zeit bei Diktaten einräumen Erläutern: silbierendes Mitsprechen Ermutigende Kommentare Ähnlichkeitshemmung

Rechtschreibförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien: (1. im Regelunterricht) ermutigende Kommentare unter Arbeiten, kleinste Fortschritte loben, Vergleich mit der eigenen Vorleistung Fehlerverbesserung: statt Abschreiben Wortfamilien, Reimwörter suchen, Sätze bilden… Erarbeitung Grundwortschatz durch Präsentation von Merkwörtern (Karteikasten)

Rechtschreibförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien: 2. LRS-Fördergruppen bzw. interne Differenzierung: häufig vorkommende Wörter, Regeln üben; Ausnahmen zunächst vernachlässigen Arbeit nahe der „Null-Fehler-Grenze“ (Motivation; Gedächtnis)

Rechtschreibförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien: 2. LRS-Fördergruppen bzw. interne Differenzierung: silbierendes Mitsprechen beim Schreiben Selbstkorrektur sofort nach dem Schreiben des einzelnen Wortes Fortschritte für die Schüler visualisieren

Rechtschreibförderung 6. Zusammenfassung wichtiger Übungsprinzipien: Zentral ist ein systematisches Wiederholen, damit Regeln, Lernwörter automatisiert werden, nur dann ist ein sicherer, störungsfreier Abruf aus dem Langzeitgedächtnis möglich! Hintergrund: Probleme im KZG und beim Abruf aus dem LZG

Gruppengespräch Überblick über die Rechtschreibförderprogramme: Welchen Eindruck haben Sie von den Programmen? Welche Fragen ergeben sich zu den Programmen und den zuvor genannten Maßnahmen?

Rechtschreibförderung Trotz deutlicher Verbesserungen bleibt die Leistung vieler Kinder mit Rechtschreibschwäche lange Zeit im ungenügenden Bereich!

6. Computergestützte Trainingsverfahren 1. Daten, Definition, Diagnostik 2. Frühe Prävention: phonologische Bewusstheit 3. Erstleseunterricht 4. Leseförderung 5. Rechtschreibförderung 6. Computergestützte Trainingsverfahren 1. 6. Computergestützte Trainingsverfahren Vorteile des Computereinsatz Evaluation Auswahlkriterien Regeln entsprechen dem Gerechtigkeitsbedürfnis von Schülern Soviel Fremddisziplin wie nötig, so viel Selbstdisziplin wie möglich

Computergestützte Trainingsverfahren 1. Vorteile des Computereinsatzes Produktion sauberer Texte fällt leichter zeitnahe, nicht bewertende Rückmeldung bzgl. der Fehler häufig verstärkende Elemente eingebaut

Computergestützte Trainingsverfahren 2. Empirische Evaluation (Überblick: Suchodoletz, 2006) Verbesserungen im Lesen und Schreiben bei sehr schwachen Schülern Computersoftware zur Morphemkonstanz Remo-2 (Walter 2003), Leistungssteigerungen bei Lernbehinderten nachgewiesen empirisch nachgewiesen Zunahme Motivation, Konzentration und Ausdauer, Kinder schreiben nachweislich mehr, üben länger unumstritten gute Ergänzung des normalen Unterrichts keine ausreichenden Untersuchungen und Belege für spezifische Wirkungen, die ausschließlich auf Computerprogramme zurückzuführen sind

Computergestützte Trainingsverfahren 3. Auswahlkriterien: für die Grundschule integriertes Sprachmodul zum Üben der Graphem-Phonem-Korrespondenz Programme können dem Stand des Kindes angepasst werden z. B. durch die Eingabe individueller Lernwörter Übung von Buchstaben, Texten, Lauten, keine reine Übungen von visueller oder akustischer Wahrnehmung

Computergestützte Trainingsverfahren 3. Beispiele für Programme Der neue Karolus basiert auf Kieler Leseaufbau Lese- und Schreibspiele zu Buchstaben, Silben, Wörtern

Computergestützte Trainingsverfahren 3. Beispiele für Programme Syllabo (Silbierendes Rechtschreibtraining) Grundlage: Buschmann Klasse 1 bis 4 positive Bewertung von SODIS Hilfen zur Einarbeitung der Schüler nötig

Computergestützte Trainingsverfahren 3. Beispiele für Programme GUT 1 (Grundwortschatz und Transfertraining 1) Erarbeitung Grundwortschatz 2. bis 6. Schuljahr lernmethodisch gut, inhaltlich ansprechend gute Bewertungen (Tacke, Learn-Line NRW)

Alternative Methoden in Öffentlichkeit u. Medien werden zahlreiche Methoden propagiert (Richtungshören, Tonhöhenunterscheidung, Blicksteuerung, hemisphärische Verarbeitung) für keine der Konzeptionen existiert bisher ein Wirksamkeitsnachweis Überblick: Suchdoletz 2003

Mit welchen Übungsformen haben Sie bereits Erfahrung? Gruppengespräch Mit welchen Übungsformen haben Sie bereits Erfahrung? Welche für Sie neuen Übungsprinzipien scheinen Ihnen wichtig und praktizierbar? Welche Fragen ergeben sich? Fragen auch aus dem Publikum beantworten lassen

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 Fördermaßnahmen Grundlage: Lernstandsbeobachtungen und Diagnosen zunächst: Maßnahmen der internen Differenzierung bei darüber hinausgehendem Förderbedarf gestuftes pädagogisches Vorgehen: Klärung Förderbedarf (Eltern, beteiligte Lehrer, evtl. schul. Experten) Beschluss der Fördermaßnahmen durch Klassenkonferenz und Schulleiter Förderung in Fördergruppen oder Förderklassen evtl. weitergehende Maßnahmen durch staatliches Schulamt koordiniert

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 Nachteilsausgleich Entscheidung durch Jahrgangs- oder Klassenstufenkonferenz, Vorsitz Schulleiter, bindend für Fachlehrer nur in begründeten Ausnahmefällen Anforderungsprofil bleibt unberührt kein Zeugnisvermerk

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 (2. Nachteilsausgleich) Hilfen, durch die Schüler in die Lage versetzt werden, den Anforderungen zu entsprechen, z. B. Verlängerung Arbeitszeit, Nutzung besonderer Hilfen Ermessensspielräume bei Nachlernfristen, Versetzungsentscheidungen, Ausnahmen bei Aufnahme in weiterführende Schulen, Ergänzung der Noten durch verbale Beurteilungen Gewichtung der schriftlichen und mündlichen Leistungen kann angepasst werden

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 3. Abweichen vom Anforderungsprofil bei LRS bis Klasse 6 bei Schülern, mit nicht mehr ausreichenden Leistungen im Lesen oder Rechtschreiben mehr als ein halbes Jahr lang Entscheidung trifft Klassenkonferenz unter Vorsitz des Schulleiters, evtl. außerschulische Stellungnahmen ab Kl. 7 nur in Ausnahmefällen bei medizinisch diagnostizierter Teilleistungsstörung oder LRS ist nicht auf mangelnde allgemeine Begabung oder Übung zurückzuführen nicht im Gymnasium und in den Abschlussklassen Wichtig: LRS wird dadurch auch ein Thema für die höheren Klassenstufen, nicht nur für die Grundschule

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 3. (Abweichen vom Anforderungsprofil bei LRS bis Klasse 6) in den Fächern Deutsch und Fremdsprache gilt: Leistungen im Lesen und Rechtschreiben für Zeugnisnote zurückhaltend gewichtet (verpflichtend; Zeugnisvermerk) andere Aufgabenstellung bei Diktat möglich, oder Umfang der Arbeit kann begrenzt werden schriftliche Erläuterung des Leistungsfortschritts statt Note oder ergänzend möglich keine Wertung der Rechtschreibleistung in den übrigen Fächern (verpflichtend) Wichtig: LRS wird dadurch auch ein Thema für die höheren Klassenstufen, nicht nur für die Grundschule

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 Beispiele für Möglichkeiten der Handhabung gemäß des Nachteilsausgleichs bei verbaler Rückmeldung den Leistungsstand mit dem eigenen früheren Ergebnis vergleichen Einsatz von Computern bei Hausaufgaben Tafelbilder als Kopien ausgehändigt Zeitzuschlag bei Klassenarbeiten, dabei ist die enge Kooperation aller Kollegen notwendig in Mathematik, Nebenfächern, liest Lehrer Aufgaben vor

Änderung der Verwaltungsvorschrift 22.08.08 Verwaltungsvorschrift im Internet: http://www.landesrecht-bw.de/jportal/portal/t/okc/page/bsbawueprod.psml?doc.hl=1&doc.id=VVBW-VVBW000003010%3Ajuris-v00&showdoccase=1&documentnumber=6&numberofresults=7&doc.part=F&doc.price=0.0&paramfromHL=true#focuspoint Wichtig: LRS wird dadurch auch ein Thema für die höheren Klassenstufen, nicht nur für die Grundschule

Fachliteratur Greiner, A. 2005: Verhaltenstherapeutische Elternanleitung und systemische Verfahren bei Schülern mit Lese-Rechtschreibstörung. Eine Interventionsstudie Klicpera, Schabmann, Gasteiger-Klicpera, 2007: Legasthenie. Modelle, Diagnose, Therapie und Förderung. Suchodoletz, W. (Hrsg) 2006: Therapie der Lese-Rechtschreibstörung. Traditionelle und alternative Behandlungsmethoden im Überblick.

Fachliteratur Tacke, G., 2002: Leseschwache Schüler mit Erfolg fördern: Erfahrungen aus der schulpsychologischen Praxis, Forschungsbefunde und Übungsmaterialien. In Schulte-Körne (Hrsg.): Legasthenie: Zum aktuellen Stand der Ursachenforschung, der diagnostischen Methoden und der Förderkonzepte (S. 285-300). Bochum, Winkler, 2002 Tacke, G., 2007: Die Wirksamkeit von Trainingsprogrammen und Übungen zur Förderung der Rechtschreibung: wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungen. In Schulte-Körne (Hrsg.) Legasthenie und Dyskalkulie: Aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft, Schule und Gesellschaft (S. 135-152). Bochum: Winkler, 2007

Ratgeber Ganser, B & Richter, W., (Hrsg) 2003: Was tun bei Legasthenie in der Sekundarstufe? Schneider, Küspert, Wachsmuth 2003: Wie Kinder leicht lesen und schreiben lernen. Neue Strategien gegen Legasthenie Schulte-Körne, G., 2004: Elternratgeber Legasthenie. Knaur.

Fördermaterialien Dummer-Smoch L. ,1996. Laute, Silben, Wörter. Kiel, Veris Verlag (Übungsbuch ca. 30 €; Schülermaterialien ca. 65 €) Dummer-Smoch L, Hackethal R (1994). Handbuch zum Kieler Leseaufbau. Kiel, Veris Verlag (Gesamtausgabe Kieler Leseaufbau ca. 139 € bzw. 198 €) Forster M, Martschinke S (2001). Diagnose und Förderung im Schriftspracherwerb. Band 2: Leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe Susi. Übungen und Spiele zur Förderung der phonologischen Bewusstheit. Donauwörth, Auer. (Kosten ca. 27 €) Küspert P, Schneider W (2000). Hören, lauschen, lernen. Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter. Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache (2. Auflage). Göttingen, Vandenhoek und Ruprecht. (Kosten 20 – 30 €, je nach Ausgabe)

Fördermaterialien Reuter-Liehr C (1992). Lautgetreue Rechtschreibförderung. Bochum, Winkler. Schulte-Körne, G, Mathwig F., 2001: Das Marburger Rechtschreibtraining, Bochum: Winkler, Kosten: ca. 90 € Tacke, G., 1996/99: Flüssig lesen lernen. Übungen, Spiele und spannende Geschichten. Ein Leseprogramm für den differenzierenden Unterricht, für Förderkurse und für die Freiarbeit. Je ein Heft für Klasse 1/2, 2/3 und 4/5. Donauwörth, Auer.

Fördermaterialien Tacke, G. (1998/99): Mit Hilfe der Eltern: Flüssig lesen lernen. Übungen, Spiele und eine spannende Geschichte. Je ein Heft für Klasse 1/2, 2/3 und 4/5. Donauwörth, Auer. Tacke, G., 2005: Das 10-Minuten-Rechtschreibtraining. Ein Programm zum Aufbau der Rechtschreibkompetenz ab Klasse 3. Donauwörth: Auer. Kosten ca. 19 € (Heft für die Schule); 14 € (Elternheft) Walter, J., 2006: Remo-2, siehe http://193.174.11.180/HPI/walter3.htm, Kosten ca. 300 €, zu beziehen über Hogrefe Testzentrale

ADHS und LRS Abspeicherung im Langzeitgedächtnis noch schwieriger oft Ablenkung, geringe Aufmerksamkeit auf Lernstoff kurze Verweildauer im Arbeitsgedächtnis, da sofort Interesse für Neues kaum Interesse an Wiederholungen, dadurch keine Konsolidierung im Langzeitgedächtnis seltener Verarbeitung von Worteinheiten Lesen und Schreiben ist zu wenig automatisiert und dadurch sehr mühsam und fehleranfällig Matthäus-Effekt

HASE (Heidelberger Auditives Screening; Schöler und Schäfer) ADHS und LRS HASE (Heidelberger Auditives Screening; Schöler und Schäfer) Aufgaben: NS: Nachsprechen von Sätzen verschiedener Komplexität WZ: Wiedergabe von Zahlenfolgen NK: Nachsprechen von Kunstwörtern (EW: Erkennen von Wortfamilien) Befriedigende prognostische Validität