Die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise: Genderaspekte von Konjunktur- paketen und schwarz-gelber Antikrisenpolitik Beitrag zu Tagung Hätten die Lehman-Sisters.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Daten und Fakten zur Arbeitszeit
Advertisements

3. Das keynesianische Modell der Volkswirtschaft
Reichtum und Verteilung aktualisiert März 2010
Eine Initiative der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt zur Förderung des Verkehrswegebaus (Tief- und Straßenbau)
Umfairteilen! Geld ist genug da! Juli 2013
Warum die Löhne steigen müssen!
Jede/r Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen Etwa jede/r Fünfte (19,9 %) in Deutschland – das sind rund 16 Millionen Menschen.
„Chemie – Old Economy oder Fortschrittsmotor?“
Bildungsarmut Dieter Eißel, Universität Gießen
Wirtschaftliche Bedingungen und Spielräume der Tarifpolitik
Ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik, September 2009 Die Finanzmarktkrise Ursachen, Gefahren, Konsequenz
Unternehmensteuern aktualisiert Januar 2012 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Ver.di/Bereich Wirtschaftspolitik Rahmenbedingungen Tarifverhandlungen 2007/ Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven - Stand: Mai 2007.
Exportjunkie Deutschland aktualisiert April 2010 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik, Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven Rahmenbedingungen.
Einkommensteuer aktualisiert Januar 2012
Gemeindefinanzen Stand: Oktober 2011 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise auf Frauen Stand: April 2019 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
Vermögen- und Erbschaftsteuern – Profiteure zur Kasse! Stand: Oktober 2009 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Warum die Löhne steigen müssen Rahmenbedingungen für die Tarifpolitik Stand: Dezember 2009 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
„Lohnnebenkosten“ senken? Schafft und sichert keine Arbeitsplätze
Staatsverschuldung in Folge von Hartz 4
Krisenabfolge 2007 Hypothekenkrise 2008 Bankenkrise
Eine Minderheit besitzt die Mehrheit der Vermögen: Die reichsten 0,5% der Menschheit besitzen 38,5% (89,1 Billionen US-$), die reichsten 8,7%
Der Kapitalmarkt in der Strategie von Lissabon Ganz offensichtlich erforderlich sind Fortschritte im Bereich der Portfoliobeschränkungen für die Anlagetätigkeit.
gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Armutsrisiken von Frauen Podiumsdiskussion Kirchentag Bremen 22. Juni 2009 Frauenzentrum Zusammenfassung: Editha Beier, , Politischer Runder.
Der Spendenmarkt in Deutschland
Prekäre Beschäftigung in Europa
die Misere von Betroffenen Berno Schuckart-Witsch
Arbeitsmarktreformen
Ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik, Konzept Steuergerechtigkeit, September 2008 Konzept Steuergerechtigkeit Gerechte Steuern für mehr Zukunftsvorsorge.
Referat von Xiaoyan Yang Volkswirtschaftliches Hauptseminar, WS 2009/2010 Hauptseminar: Die Wirtschafts- und Finanzkrise und ihre Folgen für die Wirtschaft.
Irrsinn Niedriglöhne. Wie deutsche Lohnpolitik Deutschland und Europa schadet. Nils Böhlke Faire Löhne sind möglich! Strategien gegen Niedriglohn und Working.
Entwicklung der Chemieproduktion in Deutschland
Armut im Alter eine Herausforderung auch für uns
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Die Stimme des Mittelstands.
Grün Gewachsen: Bilanz
Referat von Xiaoyan Yang
Global Wage Report – Internationale Arbeitsorganisation ILO
Industrieland Deutschland
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
Forschungspressekonferenz 2012 des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. am 11. September 2012 in Frankfurt/Main Entwicklung der FuE-Ausgaben der chemisch-pharma-
- 1 - Präsentation Deutschland Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. Jan Kurth September 2013.
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Eine andere EU-Wirtschaftspolitik Wege aus der Krise, 11. Mai 2012 Markus Marterbauer, AK Wien.
Umbau des Sozialstaats in der Krise Impulsreferat
Erwerbstätigkeit:Frauen holen auf Der Anteil der erwerbstätigen Frauen wird in den nächsten Jahren stark wachsen: von 11,1 Millionen 1995 auf 12,1 Millionen.
Kollektivverhandlungen in der Krise Christoph Hermann FORBA FORBA-Fachgespräch 27. Juni 2011.
Wirtschaftsfaktor Krankenhaus
Automobilindustrie – Stand 22. Januar 2014
Agenda 2010 Anna, blerta, kornelia.
Bezirk Frankfurt Bei der Volksabstimmung am 27. März 2011 mit NEIN stimmen ! Schuldenbremse ist Sozialabbau !
Die Finanzausstattung der Kommunen – liberale Forderungen von Dr
1 Öffentlich geförderte Beschäftigung Veranstaltung der Ratsfraktion und des Stadtverbandes DIE LINKE. Halle am 1. November 2007 Bundesprogramm Kommunal-Kombi.
Abschließende Statements und Schlusswort 1 Öffentlich geförderter Beschäftigungssektor - Programm der Linken in Halle bearbeitet durch den.
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
10 Argumente für mehr Lohn
Arbeitsmarktreformen
Jahresauftakt-Pressekonferenz Aktuelle Konjunkturdaten für das Ruhrgebiet und den Niederrhein.
Armutsgefährdung in Deutschland Kinder 15,7 % (arm) jährige Männer 16 % Frauen 18 % Alleinerziehende 35,2 % Erwerbslose 69,2 % Beschäftigte.
Forum für soziale Gerechtigkeit in Europa
Schwarze Null statt Investitionen in die Zukunft? Zur Entwicklung der Gemeindefinanzen Stand: Juni 2015 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik.
Schwarze Null statt Investitionen in die Zukunft? Zur Entwicklung der Gemeindefinanzen Stand: Juni 2015 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik.
Magisches Viereck.
gegen Armut und soziale Ausgrenzung
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik – Ralf Krämer
 Präsentation transkript:

Die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise: Genderaspekte von Konjunktur- paketen und schwarz-gelber Antikrisenpolitik Beitrag zu Tagung Hätten die Lehman-Sisters etwas anders gemacht? Frankfurt am Main, 28. Januar 2010 Sabine Reiner ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik

Durch Sonderfaktoren sank Arbeits- volumen stärker als Erwerbstätigkeit Ohne Sonderfaktoren würde Arbeitslosigkeit schon heute um über eine Million höher liegen Zeitweise 1,4 Millionen Kurzarbeiter, umgerechnet rund eine halbe Mio. Erwerbstätige Betriebsrätebefragung: Abbau von Arbeitszeitkonten in jede dritten Betrieb Bevölkerungsrückgang: je weniger Arbeitsuchende 2009 und 2010 Zunahme Teilzeit , Vollzeit (Juni 2009 gegenüber Juni 2008)

Die Welt hat über ihre Verhältnisse gelebt. Angela Merkel in der Neujahrsansprache am 31. Dezember 2008

Die Finanzmarkt- und Weltwirt- schaftskrise hat mehrere Ursachen Deregulierung und Kreditausweitung auf den globalen Finanzmärkten Auseinanderentwicklung von Einkommen und Vermögen Globale Ungleichgewichte und Schuldenkreisläufe

Niedrig- und Hungerlöhne: insgesamt bereits mehr als jede/r fünfte Beschäftigte 14 Prozent aller beschäftigten Männer und 30 Prozent aller beschäftigten Frauen 80 Prozent haben eine berufliche Qualifikation Niedriglohnschwelle: 9,19 Euro (9,62 West, 7,18 Ost) 2,2 Millionen arbeiten für unter 6, 1,2 Millionen für unter 5 brutto durchschnittlicher Niedriglohn: 5,60 Ost, 6,88 West, sinkend seit 2004, im Osten schwankend Quelle: IAQ-Report

Krisenursache und Betroffenheit Exportland Deutschland besonders betroffen Exporte und Investitionen minus 20 Prozent Bruttoinlandsprodukt 2009 minus 5 Prozent, Frankreich und USA etwa die Hälfte registrierte Arbeitslosigkeit steigt von gut 7 (2008) auf 9 Prozent (2010) Arbeitslosenquote Männer im Schnitt rund 7 Prozent, Zunahme um Prozent Arbeitslosenquote Frauen im Schnitt rund 8 Prozent, bis Herbst 2009 sogar leichte Abnahme

Wir können nicht mehr in die Ära zurückkehren, in der die Chinesen und Deutschen oder andere Staaten uns einfach nur alles verkaufen, wir dagegen einen Haufen Kreditkarten- Schulden oder Hypotheken aufnehmen, aber ihnen nichts verkaufen. Barak Obama

Ein generelles Umsteuern der deutschen Volkswirtschaft lehne ich ab. Mein Ziel ist, dass das Land Exportweltmeister bleibt. Angela Merkel bei Anne Will am 22. März 2009

Quelle: Schambach 2010

Steuersenkungen von Schwarz-Gelb Bereits vorher beschlossen (Konjunkturpaket II) 14 Mrd. Euro Mindereinnahmen Wachstumsbeschleunigungsgesetz Erhöhung Kindergeld und Kinderfreibeträge 4,6 Mrd. Euro Mindereinnahmen Abbau Erbschaftsteuer u.a. für Betriebserben 0,4 Mrd. Euro Mindereinnahmen Begünstigungen bei Unternehmensbesteuerung 2,4 Mrd. Euro Mindereinnahmen Ermäßigte Umsatzsteuer für Hotels 0,95 Mrd. Euro Mindereinnahmen Geplant laut Koalitionsvertrag Einkommensteuer Stufentarif und Absetzbarkeit Steuer- beratung ab 2011: rund 20 Mrd. Euro rund die Hälfte zu Lasten Länder und Gemeinden

Die Kommunen haben sich immer zu einem Ausbau der Kinder- betreuung bekannt. Ohne ausreichende Finanzierung der Länder können die Kommunen die erforderlichen Plätze bis 2013 aber nicht schaffen. Bürgermeister Manfred Uedelhoven, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Jugend und Gesundheit des Deutschen Städte- und Gemeindebunds

Auswahl weiterer Elemente im Koalitionsvertrag: Prüfauftrag: Bürokratieabbau beim AGG Herdprämie Einstieg in Kopfpauschalen Ausweitung Minijobs Keine weiteren Mindestlöhne

Antikrisenprogramm - ver.di-Vorschlag 75 Milliarden Euro für öffentliche Investitionen für Sachausgaben und Personal 25 Milliarden Euro für ein arbeitsmarktpolitisches Sofortprogramm Beteiligungsfonds zur Stabilisierung gefährdeter Unternehmen Reform der Einkommensteuer zur Stärkung der Kaufkraft Plus zwei Millionen Arbeitsplätze!

Solidarisch finanzieren Konzept Steuergerechtigkeit von ver.di

Zukunftsprogramm Antikrisenpolitik als Einstieg in ein sozialökologisches Umsteuern Menschen in den Mittelpunkt, nicht Markt und Gewinninteresse von Wenigen Umverteilung stoppen und umkehren, solidarische Finanzierung, Niedriglohnsektor zurückdrängen Kurze Vollzeit als Leitbild für alle Wie wollen wir leben? Gesellschaftlichen Diskussionsprozess in Gang setzen

Broschüren Solidarisch aus der Krise, Steuergerechtigkeit, Genug gespart, Finanzkapitalismus, Zukunftsinvestitionen, Mindestlohn, Standortschwäche, Demografie, Lohnnebenkosten, Tarifrunde A6 Argumentreihe Kleinbroschüren Wirtschaftspolitische Informationen Wirtschaftspolitik aktuell Präsentationen im Internet