Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung

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 Präsentation transkript:

Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung VRE im Dialog “Energieeffizienz: Werden Kraftwerksinvestitionen überflüssig” Berlin, 20. April 2005 Dr. Felix Chr. Matthes

Investitionsbedarf im Stromsektor Alter des Kapitalstocks & Politik → Investitionsbedarf 50-60 Mrd. €

Kraftwerks-Investitionen Der Strommarkt ändert sich

Gegenläufige Tendenzen Strom- und Endenergieverbrauch

Komponentenzerlegung CO2-Emissionen der Stromproduktion

Stromverbrauchsentwicklung im Kontext einer 80%-CO2-Minderung

Stromeinsparungen sind volkswirtschaftlich hoch effizient Quelle: Geiger et al. (2004)

Zwischenfazit Energieeinsparungen betreffen sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite des Stromsektors Die Nachfrageseite wird durch eine Vielzahl von sozioökonomischen Prozessen (v.a. ökonomische und demographische Entwicklung) sowie politischen Interventionen (Klimaschutzpolitik, Versorgungssicherheit etc.) determiniert Die Bandbreite der Entwicklungen für die nächsten zwei bis drei Dekaden liegt zwischen einer ungebremsten Nachfragesteigerung um bis zu 15% über dem heutigen Niveau (No policy-Szenario) einer leicht reduzierten Stromnachfrage um bis zu 15% unter dem heutigen Niveau (Intensive policy-Szenario)

Technologische Schlüsselfragen die Rolle von Stromanwendungen im Bereich der Niedrigenergie-Technologien die Zukunft der Elektrowärme (Gebäudesektor, industrielle Technologien) das zukünftige Stromverbrauchsniveau des IT-Sektors die informationstechnische Verknüpfung und Optimierung von elektrischen Geräten und Anlagen (bis hin zur weitflächigen Lastoptimierung) die Rolle der Elektrizität für zukünftige Verkehrssysteme … die Potenziale sind groß

Politische Schlüsselfragen Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Stromanwendungen werden sich wegen der großen „Hebelwirkung“ der Stromerzeugung in Bezug auf die CO2-Emissionen zu sehr wichtigen Strategieelementen einer Energiespar- und Klimaschutzpolitik entwickeln Auf der instrumentellen Seite wird sich (aus guten Gründen) eine Zweifachstrategie herauskristallisieren (müssen) Standardsetzungen bei hochtypisierten Geräten, Anlagen und Technologien (zunehmende Rolle der EU) Maßnahmen zur Senkung der Transaktionskosten und Abbau struktureller Hemmnisse bei den Vermittlerakteuren (große Rolle dezentraler Einheiten) Die Interaktionen mit dem Emissionshandelssystem sind bisher nur in Umrissen erkannt worden.

Fazit Sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite wird das Stromsystem Ziel politischer Interventionen bleiben (müssen). Die Nachfrageseite beim Strom wird in zunehmendem Maße „entdeckt“ werden. Dies fügt den Prognoseunsicherheiten für die Angebotsseite eine zusätzliche Komponente hinzu, die Größenordnung dieser Unsicherheiten ist jedoch im Vergleich zu anderen (wirtschaftlichen, demographischen etc.) nicht exorbitant. Inflexibilitäten auf der Angebotsseite werden bei der Energiemarktregulierung Folgen zeitigen. Neue technologische Möglichkeiten werden die Grenzen zwischen der Angebots- und Nachfrageseite teilweise verschwimmen lassen.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Felix Chr. Matthes Bereich Energie & Klimaschutz Büro Berlin Novalisstraße 10 D-10115 Berlin f.matthes@oeko.de www.oeko.de