„Hand in Hand für Bildung - gleiche Chancen für alle!“

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 Präsentation transkript:

„Hand in Hand für Bildung - gleiche Chancen für alle!“ Globale Situation und Reaktion Die „Bildung für alle“-Ziele von Dakar und die Millenniumsziele der UN Die Bedeutung von Bildung Aktuelle Entwicklungen und Probleme Die Globale Bildungskampagne Globale Aktionswochen 2007 und 2008

Globale Situation und Reaktion Täglich sterben weltweit an den Folgen von Hunger und Unterernährung 24.000 Menschen. Knapp 800 Millionen Menschen können nicht lesen und schreiben. In den ärmsten Ländern ist eine Schwangerschaft lebensgefährlich: Eine von 48 Frauen stirbt bei der Entbindung. Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jährlich sterben zehn Millionen Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten.  Nur jedes zehnte Kind mit Behinderung weltweit hat die Chance zur Schule zu gehen.

Globale Situation und Reaktion Im April 2000 verabschieden 164 Regierungen auf dem Weltbildungsforum in Dakar einen (verpflichtenden) globalen Aktionsplan, der die 6 sogenannten „Bildung für alle“-Ziele enthält. Fünf Monate später, im September 2000, verabschieden die Vereinten Nationen ihre „Millenniumserklärung“ und nehmen zwei der Ziele von Dakar in die Liste ihrer 8 (ver-pflichtenden) „Millenniumsziele“ auf. Diese sind heute der wichtigste entwicklungspolitische Referenzrahmen sowie bedeutendstes Instrument, um politischen Willen sowie Ressourcen zu mobilisieren und bündeln.

„Bildung für alle“- Ziele von Dakar Die frühkindliche Bildung soll ausgebaut und verbessert werden, insbesondere für benachteiligte Kinder. Bis 2015 sollen alle Kinder – insbesondere Mädchen, Kinder in schwierigen Lebensumständen und Kinder, die zu ethnischen Minderheiten gehören – Zugang zu unentgeltlicher, obligatorischer und qualitativ hochwertiger Grundschulbildung erhalten und diese auch abschließen. Die Lernbedürfnisse von Jugendlichen sollen durch Zugang zu Lernangeboten und Training von Basisqualifikationen abgesichert werden. Die Alphabetisierungsrate unter Erwachsenen, besonders unter Frauen, soll bis 2015 um 50 Prozent erhöht werden. Der Zugang von Erwachsenen zu Grund- und Weiterbildung soll gesichert werden. Bis 2005 soll das Geschlechtergefälle in der Primar- und Sekundarbildung, bis 2015 jenes im gesamten Bildungsbereich überwunden werden. Die Qualität von Bildung muss verbessert werden.

Die Millenniumziele der UN Bekämpfung von extremer Armut und Hunger (Vorgabe: Halbierung des Anteils der Menschen, die weniger als 1 US-Dollar am Tag haben, sowie derer, die Hunger leiden [Basisjahr 1990]). Vollständige Grundschulbildung für alle Jungen und Mädchen. Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen. Reduzierung der Kindersterblichkeit (Senkung der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel). Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern (Senkung der Müttersterblichkeitsrate um drei Viertel). Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten. Ökologische Nachhaltigkeit (Verbesserung des Umweltschutzes). Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft. Diese Ziele sollen bis 2015 verwirklicht sein.

Die Bedeutung von Bildung Wenn Mädchen in den armen Ländern nur ein Jahr länger zur Schule gingen, könnte sich ihr zukünftiges Einkommen um 10 bis 20 Prozent steigern. 700.000 Fälle von HIV-Neuinfektionen könnten jedes Jahr verhindert werden, wenn alle Kinder eine Grundschule besuchten. Nur der gesicherte Zugang zu einer umfassenden Grundbildung garantiert, dass Menschen ihre Entwicklungspotenziale nutzen und gleichberechtigt am Globalisierungsprozess teilhaben können. Bildung ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass Armut, Hunger und Elend weltweit erfolgreich bekämpft werden können:

Aktuelle Entwicklungen und Probleme Nach Berechnungen der Globalen Bildungskampagne (GBK) sind jährlich 16 Milliarden US-Dollar Aufwendungen im Bereich Bildungszusammenarbeit seitens der „Geberländer“ notwendig. Realisiert werden jedoch nur 3,1 Milliarden. Die Konsequenzen hieraus sind: Jahr: 1999 96 Millionen Kinder besuchen keine Schule noch 72 Millionen Kinder besuchen keine Schule 2000 875 Millionen (erwachsene) Analphabeten weltweit 2005 noch 774 Millionen (erwachsene) Analphabeten weltweit UNESCO: Weltbildungsbericht 2008

Aktuelle Entwicklungen und Probleme Da sich zudem primär auf die quantitative Erreichung des Zieles „Grundschulbildung für alle“ konzentriert wird, realisieren sich vielerorts: überfüllte Klassenräume überforderte Lehrkräfte Schulausfall Einstellung ungenügend ausgebildeter und prekär beschäftigter Hilfslehrer mangelnde Ausstattung frustrierte Schüler hohe Abbruchrate bei Schülerinnen und Schülern (Abbrecherquote in Afrika und Lateinamerika liegt bis zum 6. Schuljahr bei etwa 50 Prozent)

Aktuelle Entwicklungen und Probleme Ergo: Die aktuellen Bemühungen reichen quantitativ und qualitativ nicht aus.

Aktuelle Entwicklungen und Probleme Ändert sich dies nicht, werden bis zum Jahr 2015: alle Bildungsanstrengungen weiterhin generell nicht die ärmsten und am stärksten benachteiligten Kinder weltweit erreichen. 58 von 86 Staaten das Ziel, all ihren Kindern Grundschulbildung zuteil werden zu lassen, verfehlen. 72 von 101 Staaten ihre Analphabetisierungsrate nicht halbiert haben. 95 der 113 Staaten, die es bis 2005 nicht vermochten, im Bereich ihrer Primar- und Sekundarbildung Geschlechtergerechtigkeit zu realisieren, diese auch nicht mehr erreichen. UNESCO: Weltbildungsbericht 2008

Die Globale Bildungskampagne Wurde 1999 von NGOs, Verbänden und Bildungsgewerkschaften gegründet. Ist bereits in rund 150 Ländern aktiv. Setzt sich ein für: eine kritische Begleitung der Umsetzung der „Bildung für alle“-Ziele des Weltbildungsforums in Dakar sowie die Umsetzung der Millenniumsziele 2 und 3 (Kindern weltweit zu einer hochwertigen Grundbildung verhelfen und Beseitigung der Benachteiligung von Mädchen) die Umsetzung des Kinderrechts auf Bildung kostenfreie und gute Grundbildung für jedes Kind auf der Welt bis zum Jahr 2015

Die Globale Bildungskampagne Forderungen an die Regierungen der Entwicklungsländer Schulgebühren für staatliche Grundschulbildung abschaffen Kostenlose, qualitativ hochwertige staatliche Bildung für alle bereitstellen und aufrechterhalten Ausgaben für Erwachsenenbildung, Früherziehung und Grundbildung erhöhen Forderungen an die Regierungen der Industrieländer die Gelder für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Grundbildung erhöhen die multilaterale Fast-Track-Initiative der Weltbank (Plan für die beschleunigte Umsetzung der Grundbildungsziele in solchen Ländern, die bereits besten Voraussetzungen dafür bieten) angemessen zu unterstützen

Die Globale Bildungskampagne Ist seit 2003 auch in Deutschland aktiv. Mitgliedsorganisationen sind momentan: CARE Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kindernothilfe Oxfam Plan Welthungerhilfe World Vision World University Service potentiell: Save the Children, Don Bosco Arbeitsgruppen Medien, Lobbying, Strategie, Schularbeit

Die Globale Bildungskampagne Die internationale „Hilfe“ Deutschlands Fair-Share-Anteil (angemessene Beteiligung) der BRD an den zur Realisierung guter weltweiter Grundbildung aktuell notwendigen 11 (UNESCO) bzw. 16 Milliarden (GBK) US-Dollar jährlich beträgt (2005/2006) 777 Millionen US-Dollar. Zwischen 1995 und 2005 sanken die tatsächlich erbrachten Hilfen für die internationale Bildungszusammenarbeit jedoch von 399 auf 240 Millionen sowie jene zur Förderung der Grundbildung von 187 auf nur noch 57 Millionen Euro jährlich ab. Diese 57 Millionen Euro jährlich machen gerade einmal 1 Prozent der gesamten öffentlichen deutschen Entwicklungshilfe aus; die politischen Prioritäten sind falsch gesetzt. 22 Prozent der deutschen Entwicklungshilfe im Bereich Bildung waren 2005 überdies noch an die Verpflichtung, „deutsche Leistungen“ einzukaufen, gebunden.

Globale Aktionswoche 2007 Weltweit beteiligten sich über 5 Millionen Menschen an den Aktionen der Globalen Bildungskampagne in 2007. Fotos (v.l.n.r.): Thailand, Uganda, eine komplette Schule als Menschenketten-Weltbild in Wales

Globale Aktionswoche 2007

Globale Aktionswochen 2008 Zwischen jetzt und dem 10. Mai 2008 ruft die Globale Bildungs- kampagne Deutschland zu vielfältigsten Aktionen unter dem Motto „Hand in Hand für Bildung - gleiche Chancen für alle!“ auf. Größte Unterrichtsstunde der Welt Am 23. April 2008 wird zudem versucht werden, den Weltrekord von 2003 zu brechen, als 2 Millionen Kinder in über 70 Ländern eine simultane Unterrichtsstunde besuchten und mit dieser neuen „weltgrößten Unterrichtsstunde“ ins Guinness-Buch der Rekorde zu gelangen. Politiker/innen gehen zurück in die Schule Politiker und Politikerinnen werden eingeladen, während der globalen Aktionswochen erneut die Schule zu besuchen und über die Bedeutung von „Bildung für alle“ unterrichtet zu werden. Alternativ können Sie auch Briefe von Kindern zum Thema beantworten.

Globale Aktionswochen 2008 Weitere Informationen auf unserer Homepage im Internet unter: http://www.bildungskampagne.org.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!