„Shift from Teaching to Learning“ Herausforderungen einer

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 Präsentation transkript:

„Shift from Teaching to Learning“ Herausforderungen einer kompetenzorientierten Studiengestaltung Johannes Wildt Berlin, 24.10.2009

Gliederung Humboldtianer kontra Bologneser? Bologna als Erfolgsstory ! ? A second Wave of Reform: Shift from Teaching to Learning Pädagogischer Code der Studiengänge Constructive Alignment

{ } Learning Outcomes = ?  Hochschule Gesellschaft Akademisches Lernen = ?  Employability Citizenship { fachübergreifende fachbezogene Kompetenzen } adaptive adaptable transformative Lerner- gebnisse

„Es ist ferner eine Eigentümlichkeit der höheren wissenschaftlichen Anstalten, dass sie Wissenschaft immer als ein noch nicht ganz aufgelöstes Problem behandeln und daher immer im Forschen bleiben, da Schule es nur mit Fertigem und abgemachten Kenntnissen zu tun hat und lernt. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler wird daher durchaus ein anderes als vorher. Beide sind für die Wissenschaft da; sein Geschäft hängt mit an ihrer Gegenwart und Würde, und würde ohne sie, nicht gleich glücklich vonstatten gehen; er würde, wenn sie sich nicht von selbst um ihn versammelten, sie aufsuchen, um seinem Ziel näher zu kommen und durch die Verbindung der geübten, aber eben darum auch leichter einseitigen und schon weniger lebhaften Kraft mit der schwächeren und noch parteiloser, nach allen Richtungen mutig hinstrebenden“. Wilhelm von Humboldt „Über die innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin“ (hrsg. K. Püllen, 1964, S. 30f) (H.d.d.V.)

Bologna 1999 – Eine Wende ins neue Millenium? Internationaler Wettbewerb New Public Management Europäische Integration Öffnung der Hochschule und Bedarf an gesellschaftlicher Ungleichheit Neue Qualifikationsbedarfe

Erfolgsgeschichten Umsetzung der Studienstrukturreform (72% Universitäten; 95% Fachhochschulen) Verknüpfung mit dem Aufbau eines Qualitäts- sicherungssystems (Akkreditierung) Parametrisierung der Studiengänge (Modularisierung, Kreditierung, Workloads, Diploma Supplements, studienbegleitendes Prüfungssystem)

Bologna als Antwort auf einen Reformstau in der Hochschulbildung? Überlange Studienzeiten Zu hohe Abbrecherquoten Internationalisierung des Studiums Heterogenitätszuwachs Internationalisierung Curriculare Modernisierung

Der Chor der Kritiker – ein anschwellender Bocksgesang Bologna als Reform von oben Bürokratische Umsetzung Alter Wein in neue Schläuche: - Verschulung - Regelungsdichte - Inhaltskompression Explosion des Lehr- und insbesondere Prüfungsaufwands Entwissenschaftlichung des Studiums

Bologna-Kriterien der Studiengangsgestaltung Akkreditierung Stufung 1 10 Diploma Supplement Modularisierung 2 9 Kompetenzen als Learning Outcome Workload 3 8 Credit points 4 7 Transcripts of records 5 6 Grade points Studienbegleitende Prüfung

Kompetenzen Wissenschaft Studierende Lehrende Instruktion (Lehren) Konstruktion (Lernen) Studierende Lehrende Kommunikation

Differenzen in der Lehrauffassung Lehrenden- und Inhaltszentriert Studierenden- und Lernzentriert I II III IV V Unterstützung konzeptuellen Wandels und intellektuelle Herausforde- rung Strukturierte Wissensver- mittlung Lehrenden- Studierenden Interaktion Erleichterung des Verste- hens Informations- übermittlung Kunde Klient Partner

Zum Wandel der Lehrendenrolle Konstruktion von Lernumgebungen Lernbegleitung Präsentation Arrangements von Lernsituationen und Beratung Instruktion Es geht um eine Erweiterung des didaktischen Repertoires

Lehrende / Instruieren von Belehrung zur Lernbegleitung von Dozentenzentrierung zur Studierendenzentrierung vom autoritären zum demokratischen Lehrstil vom Zensor zum Lerncoach vom prozessgebundenen zum prozessintegrierten Prüfen von Homogenität zur Diversifizität von expositorischen zu experimenteller Lehre von Einwegkommunikation zur Interaktion vom kanonischen zum forschenden Lernen von Repetition zur Produktion von Input zum Output vom Beurteilen zum Feedback vom abstrakten zum situierten Lernen von der Übungsaufgabe zum Problemlösen von Entsinnlichung zu allen Sinnen von Einfalt zur Vielfalt von Veranstaltung zur Lernumgebung vom Hörsaal zur Werkstatt

Studierende / Lernen vom Rezipieren zum aktiven Lernen vom Kunden zum Partner vom individuellen zum kooperativen Lernen vom heteronomen zum selbstregulierten Lernen von extrinsischer zur intrinsischer Motivation vom standardisierten zum individualisierten Lernen vom Oberflächen- zum Tiefenlernen von Habitualisierung zur Reflexion von der Aufnahme zur Anwendung des Wissens from Learning by viewing to Learning by doing vom formalistischen zum erfahrungsbezogenen Lernen vom reproduktiven zum kreativen Lernen vom verkopften zum ganzheitlichen Lernen vom Wissen zur Kompetenz vom deklarativen zum prozedualen Wissen vom statischen zum dynamischen Wissen vom objektbezogenen Lernen zu Lernstrategien

Pädagogischer Code Klassifikation Rahmung string locker kollektionistisch integrationistisch

Constructive Alignment von Leistungsmessung Lehr-Lernprozess Kompetenzen als Learning Outcomes

Constructive Alignment von Prüfung Prüfungsaufgaben Aufgaben berufl. + gesellschaftl. Aufgaben Lernaufgaben Lehr-Lernprozess Kompetenzen als Learning Outcomes

Aktives und kooperatives Lernen Erfah- rungs- lernen entdek- kendes Lernen handl.- orient. problem- projekt- fall- forschen- des +Reflexion + Selbstorganisation + Planung + Methode + Relevanz + Kontext +Theorie +Empirie II III IV V VI VII VIII I Forschendes Lernen ist Resultat einer Komplexitäts-steigerung in didaktischen Konzepten.

Kompetenzdefinition „Kompetenz ist als Fähigkeit definiert, in einem gegebenen Kontext verantwortlich und angemessen zu handeln und dabei komplexes Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen zu integrieren.“ (Van der Blij u.a. 2002)

Stufen zur professionellen Kompetenz Professionalität Kompetenz + Verantwortung Einstellung + Angemessenheit Können + Bewertung Wissen + Anwendung Information + Vernetzung

Schlüsselkompetenzen Kontext Methodenkompetenz Arbeitsprozess Sozialkompetenz Rollenbeziehung im Arbeitsprozess Umgang mit sich selbst (in Rollen- beziehung) im Arbeitsprozess Selbstkompetenz Organisationskompetenz Handeln in Organisationsstrukturen Handeln in gesellschaftlichen Subsystemen Systemkompetenz Schlüsselkompetenzen beziehen sich auf den Kontext des Umgangs mit Wissen, kontextuieren also Fachkompetenz und integrieren sie in Handlungskompetenz.

Schlüsselkompetenzen Fach Sozial Methoden Selbst Handlungs- kompetenz

Reflexion der Prüfungsrolle Standards Coach Kampfrichter

Leistungsnachweise und Kompetenzzuordnungen Fachkom- Überfachliche Kompetenzen petenz Methoden- kompetenz Sozial- Selbst- Schriftliche Prüfungen XX X Mündliche Prüfungen Referate/mündliche Präsentationen X1 Schriftliche Arbeiten Posterpräsentationen Wissenschaftspraktische Tätigkeiten Studientagebücher/Lernjournale Portfolios Protokolle Gruppenprüfungen Parcours (z.B. OSCE) Forumsbeiträge Gruppenpuzzle 1 falls zu zweit oder in der Gruppe durchgeführt aus: Universität Zürich, Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik: Leistungsnachweise, S. 21