Ohne Kultur keine Stadt: im Rahmen der Veranstaltung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Heidelberg, November 2009 Stadtteilrahmenplan Altstadt - Entwicklungskonzept und Maßnahmenvorschläge Erste Sitzung des Runden Tisches Pro Altstadt am 10.
Advertisements

Die Eifel: Raum mit Zukunft
Die Regionale AG 78 der.
Gewinnung betrieblicher Ausbildungsplätze
Die Qualität der historischen Stadtkerne
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Kreativwirtschaft: Musik. Wandel des Musikmarkts Zur Situation kleiner und mittelständischer Unternehmen Möglichkeiten europäischer Politik.
Musikpark Mannheim Musik - Kreativwirtschaft - Existenzgründung
Akademie für Wirtschaft und Arbeit
Tourismusförderung als Element des kommunalen Standortmarketings
Wohnraumförderung im ländlichen Raum Wohnen sozial gestalten
Sozialraumorientierung als moderne Maxime für Professionalität in der Sozialen Arbeit - Gesellschaftspolitische, fachliche und organisatorische Umsetzungsbedingungen.
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Literaturland Thüringen
Die Ökonomisierung der Kultur
Entwicklungsperspektiven von Arbeit VI – Kultur und Medien
Zur Bedeutung des Stadtteils Mitte für die wirtschaftliche Entwicklung im Bundesland Bremen Einige Kennziffern aus statistischer Sicht Bremen, 08. Juni.
Abschlussbericht Institut für Geographie Prof. Dr. B. Hahn
Vision Gmunden.
Sozialwirtschaft in Österreich
Netzwerk Integration Lüneburg
Презентація на тему “Die Städte der Ukraine "
1 Baustein III – Tourismus/Stadtwerbung/ Veranstaltungen Ausgangssituation: Sarstedt ist kein traditioneller Tourismusstandort.
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
Technologie- und Gründerzentrum Bautzen
Aufgaben/Fragen und Antworten
Gesellschaft zur Förderung der Region Würzburg Gegründet am
Digital Cultural Heritage Internationale Fachkonferenz Juni 2006 in Salzburg DI Irene Hyna BMBWK Abt. IV/4, Kulturpolitik 21. April.
Creative 2 customer. Welcome 2 Mannheim Musik - Kreativwirtschaft - Existenzgründung creative 2 customer.
Generation 50plus - „Frisch, Fröhlich, Alt“
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Baustein I – Image/Kommunikation Ausgangssituation in Sarstedt: Sarstedt leidet seit Jahren unter einem nicht klar erkennbaren.
Die kreative Ökonomie in Heidelberg
Ausserparlamentarische Kommission für die Revision des Tourismusgesetzes Fernand Nanchen / Pressekonferenz Vorentwurfvorstellung GESETZ ÜBER DEN.
creative industries Fusion von Kultur und Technologie als Zukunftsfeld
Vernetzt denken und handeln. (C) A. Emmerich Wer macht das? Akteure einer Region aus: Akteure einer Region aus: Handwerk Handwerk Industriebetrieben.
Ein Beitrag der Fach AG Migrantenorganisationen im Förderprogramm IQ
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkulturarbeit in Hamburg Neue Chancen im Kooperationsfeld von Kultur, Schule und Jugendhilfe.
Regionale Innovationsnetzwerke in Deutschland - Allgemeine Grundlagen sowie praktische Beispiele aus Nordrhein-Westfalen Prof. Dr. Petra Moog.
Birgit Wittenberg Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen
Pressekonferenz des Mediationsforums zum aktuellen Stand des
Metropole Ruhr | Kreativwirtschaft
Stadtmanagement.
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
Kreativwirtschaft im Dialog | 01 Bottom up | Der Heidelberger Weg...
Autor:Terechow Ilja, Klasse 9 „A“
BI Grobkonzept Attraktivierung der Idsteiner Altstadt ein Grobkonzept der Bürgerinitiative MEINE ALTSTADT 23.Januar 2013.
ARBEITSGRUPPE KULTUR KULTUR IN REINBEK RECHERCHIERT.
Räume für alle – Nachbarschaftshäuser für die HafenCity
4. Wirtschaftsstandort -Österreich
Familienorientierte Wirtschaftsregion ein integrierter familien-, arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischer Ansatz der Regionsentwicklung.
Lichtensteig im Toggenburg Oktober  Knapp 2‘000 Einwohner  Historisches Markt-, Verwaltungs-, Finanz- und Gerichtszentrum im Toggenburg  Stadtrecht.
epr OHKM Pöchlarn Präsentation "erweiterter Vorstand" 29.Juni
Volkswirtschaftsdepartement Herzlich willkommen Lebenswerte Ortszentren Kurt Zibung, Regierungsrat Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements.
Universitätsstadt Gießen · WirtschaftsförderungErgebnisse der Studie „Kulturwirtschaft und Stadtentwicklung“
Gruppe Ifoer 4 P2 Rust SS Leitmotto: Rust bewusst erleben Bewusst erleben:  Die Einzigartigkeit von Rust soll bewusst wahrgenommen werden  Die.
-lich Willkommen ProRegio.
GENIAL REGIONAL! Regionale Unternehmen schaffen mehr regionalen Mehrwert, verbessern Lebensqualität und Beschäftigung in der Region.
Alterspyramide von Schwedt/Oder
- Das Beispiel Lippstadt - Wirtschaftsförderung
Lokale Entwicklungsstrategie ________ Landkreis Tirschenreuth und LAG InitiAKTIVKreis Tirschenreuth e.V.
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar.
Definition Unterstützung von Personen, Gruppen, und Organisationen Leistung des Sponsors: –Finanzmittel –Sach- und/oder Dienstleistungen Zweck des Marketings.
Städtenetzwerk Bad Liebenwerda, Falkenberg, Mühlberg, Uebigau- Wahrenbrück Workshop 1 Mühlberg
Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar.
„Auf dem Lande wird es Licht“ Beigeordneter Johannes Stingl Gemeindetag Baden-Württemberg Bad Herrenalb 15. November 2013 Aktuelle Herausforderungen.
Dolní Dunajovice, Projekt - EUREGIO city.net Ing. Lenka Procházková DI Markus Weindl
Wirtschaftsförderung Konstanz Leitprojekt 7 Kompetenz- und Innovationszentrum II.
Schritte auf dem Weg zu interkultureller Kompetenz
 Präsentation transkript:

Ohne Kultur keine Stadt: im Rahmen der Veranstaltung Kultur als zentraler Baustein der Kommunalpolitik - Weichenstellungen für morgen im Rahmen der Veranstaltung „Kultur findet Stadt“ Mannheim, 27.04.2007 Ralf Ebert, Dortmund

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Überblick Veränderungen auf der Nachfrage- und Angebotsseite im Kultursektor Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft als Baustein der Wirtschaftsentwicklung von Stadtregionen Kultur- und Kulturwirtschaft als Baustein der Erneuerung der europäischen Stadt Weichenstellungen für morgen

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Aktuelle Veränderungen im Kulturbereich Nachfrageseite: Neben dem kulturellen Kernangebot zählen heute auch Aufenthalts- qualität, Ambiente etc. („Zusatznutzen“) Regionalisierung der Aktionsräume der Bewohner/innen Demografische Veränderungen: „grauer - bunter“ (und in einigen Regionen auch „weniger“) „Verjugendlichung“ der kulturellen Nachfrage Zunehmende Attraktivität temporärer kultureller Aktionen ...

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Aktuelle Veränderungen im Kulturbereich Angebotsseite: Zunahme zivilgesellschaftlicher Initiativen bzw. Angebote und erwerbswirtschaftlicher Anbieter: Kultur- und Kreativwirtschaft als Teile einer „mixed economy of welfare“ Hoher Modernisierungsdruck der öffentlich geförderten kulturellen Einrichtungen bei gleichzeitig problematischer Haushaltssituation der Kommunen Zunehmende Bedeutung der Besucher/innen-Akzeptanz Ausdifferenzierung des kulturellen Erbes ...

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Felder des kulturellen Erbes Historische Baukultur Schlösser, Kirchen, Industriebauten, Altstädte, etc. Kulturelles Erbe Literatur, Musik Kunst, Film, darstellende Kunst(handwerk) Sammlungen, Archive etc. Naturerbe Landschaften, Gartenkunst, Renaturierung etc. wirtschaftliches Erbe Handwerk, Industrie etc. Archäologisches Erbe Bodendenkmäler etc. Tradition und Brauchtum Feste, Märkte, Regionalia, Sprache, Gastronomie etc. Quelle: STADTart 2005

Öffentlich geförderte Kultur Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Struktur des Kultursektors heute Öffentlich geförderte Kultur Kulturelle Initiativen Kulturwirtschaft „creative class“ - Autor/innen - Musiker/innen - visuelle Künstler/innen - darst. Künstler/innen Disco, Band, DJ, Bühnenverleih, Variété, Künstleragentur, Buchverlag, Lokalradio, Kino, Instrumentenherstellung ... Stadttheater, Museum, Bibliothek, Musikschule, kulturbezogene Stadtteilarbeit ... Kunst-, Kultur-, Theatervereine, Kulturstiftung, soziokulturelles Zentrum ...

Großstädte Oberzentren Mittelzentren Unterzentren Ö KW I cc Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Struktur des heutigen Kultursektors nach Stadtgröße Großstädte Oberzentren Mittelzentren Unterzentren Ö KW I cc Legende: Bedeutungsgrad der vier Säulen des Kultursektors 1 2 3 4 Quelle: Ebert 2007

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Kultur- und Kulturwirtschaft als Baustein der Wirtschaftsentwicklung von Stadtregionen Im Rahmen der Regional- und Wirtschaftsentwicklung beziehen sich die Wirkungen von „Kultur- und Kulturwirtschaft“ vor allem auf drei Felder: „Kultur und Kulturwirtschaft“ als Standortfaktor „Kultur und Kulturwirtschaft“ im Netz der Branchenentwicklung, vor allem der Tourismuswirtschaft Kulturwirtschaft als Zukunftsbranche für Städte und Regionen

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Wirkungsfelder von Kultur und Kulturwirtschaft in der Regional- und Wirtschaftsentwicklung „Kultur und Kulturwirtschaft“ als Standortfaktor „Kultur und Kulturwirtschaft“ im Netz der Branchen „Kultur und Kulturwirtschaft“ als Zukunftsbranche für Städte und Regionen K und KW erhöhen unterstützen tragen erzielen schaffen die Standortattraktivität bei qualifizierten Arbeitskräften die Entwicklung anderer Branchen zur touristischen Profilierung bei Umsätze, Wertschöpfung kulturwirtschaftliche Arbeitsplätze sind ziehen erzielen schaffen tragen bei Imagefaktor der Industrie- ansiedlung etc. Tourist/innen in Städte/Regionen tangible und intan-gible regionalwirt-schaftliche Effekte vor allem Klein- und Mittelbetriebe zu einem „brain gain“ von jungen Kreativen tragen unterstützen erschließen unterstützen unterstützen die Tourismuswirtschaft zur Stärkung der Kulturwirtschaft bei unterschiedliche touristische Zielgruppen den spezialisierten Dienstleistungs-sektor den wirtschaftlichen Strukturwandel

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Wirtschaftliche Effekte von kulturellen Großveranstaltungen Effekte Direkte wirtschaftliche Effekte durch die Unternehmen Beispiele Einnahmen und Ausgaben Subventionen von Steuern Direkte wirtschaftliche Effekte durch die Besucher Ausgaben Künstler, Ausgaben Sponsoren, Ausgaben Gäste Regionale Wertschöpfung Wertschöpfungsmultiplikator Netzwerkeffekte Unternehmenskooperation Destinationsmarketing Kompensationseffekte Qualität der Dienstleistungen Dienstleistungscluster Struktureffekte Infrastruktureinrichtungen Infrastrukturangebote Image-Effekte Presseberichterstattung Werbewerte der Presseberichte Tangible Effekte Intangible Effekte Quelle: Scherer 2002

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Kultur findet Stadt: Kultur und Kulturwirt-schaft als Baustein zur Erneuerung der europäischen Stadt Positive „Nebennutzen“ von „Kultur und Kulturwirtschaft“ für die Stadterneuerung der europäischen Stadt: zukunftsorientierte Innenstadt- bzw. Zentrenentwicklung Stadtimage und Stadtmarketing Immobilienentwicklung in der Stadt, Inwertsetzung des baukulturellen Erbes und von Brachen im Kontext des Handlungsprogramms Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf lokale Identifikation und als Treff- und Kommunikationsort

und Zentren- entwicklung Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Wirkungsfelder von Kultur und Kulturwirtschaft in der Stadterneuerung Innenstädte und Stadtteilzentren beleben entwicklungs-relevant überregionale Aufmerksamkeits-effekte erzielen „Keimzellen” der Quartiers-erneuerung sein zur Inwertsetzung von Immobilien/Brachen gemeinschaftsbil-dende Kommuni-kationsorte tragen bei können schaffen sind ermöglichen Identitätsbildung u. Imageverbesserung attraktive Zwischen- und Ankernutzer die Verständigung der Lebensstilgruppen Aufwertung von Stadtteilen zusätzliches Nachfragevolumen die lokale Kommunikation bringen unterstützen verlorene Einzelhandels-funktionen substituieren über Jahre gruppenspezi-fische Reputation von Städten/Regionen prägen die Wohnfunktion der Zentren stärken Innenstadt- und Zentren- entwicklung Stadtmarketing Inwertsetzung von Immobilien und Kulturelles Erbe Stadtteile mit Erneuerungs- bedarf in der Stadt K und KW

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Weichenstellungen für morgen Angesichts der Veränderungen im Kultursektor und der vielfach problematischen Haushaltssituation vieler Kommunen Auf- und Ausbau von Bürgerstiftungen für Kultur Stärkere Nachfrageorientierung der Kultureinrichtungen und bei -programmen, u.a. Zielgruppenorientierung, und mehr „Klasse statt Masse“ Aufbau regionaler Netzwerke zwischen Akteuren öffentlich geför- derter, zivilgesellschaftlicher und erwerbswirtschaftlicher Einrich- tungen („regional governance“) Erarbeitung regional abgestimmter Kultur- und Freizeitkonzepte („regional management“) bei gleichzeitiger intraregionaler „Arbeitsteilung“

und Freizeitwirtschaft, z. B. Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Bausteine für ein Kultur- und Freizeitviertel der 2. Generation Angebote der Kultur- und Freizeitwirtschaft, z. B. Kino, Diskothek, Musikkneipe, Medienagentur, Buchhandlung, Verlag, Musikhandel, Tageszeitung, Lokalradio, Antiquitäten, Kunstgewerbe, Kunstgalerie, Tanzschule, Fitnessstudio, Wellness, Sportfachgeschäft … Gastronomie Wohnen Sonstiger Einzelhandel Kirchengebäude Hotellerie Weiterbildungs- wirtschaft Öffentliche Kultur- und Freizeitangebote, z. B. Stadttheater, Stadtbibliothek, Opern- oder Konzerthaus, Museum, öffentliche Kunst- und Musikschule, Volkshochschule … Zivilgesellschaftliche Kultur- und Freizeitangebote, z. B. Kunst- und Kulturverein, Soziokulturelle Initiative, Künstlergemeinschaften, Tanzsportverein … Tankstelle

Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Weichenstellungen für morgen Konzentration auf die Entwicklung bzw. Stärkung besucherattrak- tiver Kultur- und Freizeitviertel der 2. Generation im Umfeld von Kultureinrichtungen Weniger in Steine bzw. Verwaltung von Kultureinrichtungen und mehr in Köpfe investieren und „zurück“ zu multifunktional nutzbaren Kultureinrichtungen (z.B. für Kino, Musik, Theater) Mehr temporäre Kulturangebote an besonderen Orten der Region, u.a. dem Kulturellen Erbe (z.B. Kirchengebäuden) Stärkere Verzahnung von Kultur-, Stadtentwicklungs- und Wirt- schaftspolitik zu Gunsten der „Kreativen“ im Kulturbereich Nutzung der regionalen Potenziale der kulturrelevanten Aus- und Fortbildungseinrichtungen (u.a. Universitäten, Akademien) für Existenzgründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Ohne Kultur keine Stadt: Weichenstellungen für morgen Ein Blick in die Zukunft Quelle: Built Environment 2004, S. 188 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit