„Beitrag der Häuser der Familie zur Infrastrukturentwicklung im

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„Beitrag der Häuser der Familie zur Infrastrukturentwicklung im Forum 5 „Beitrag der Häuser der Familie zur Infrastrukturentwicklung im ländlichen Raum“ „Beitrag der Häuser der Familie zur Infrastrukturentwicklung im ländlichen Raum“ Oktober 2008 Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. (ism) Dr. Kerstin Rock Flachsmarktstraße 9 55116 Mainz Tel. 06131/24041-0/ -16 Kerstin.rock@ism-mainz.de www.ism-mainz.de

Visionen und Ziele aus Sicht der Jugendämter Beitrag der Häuser der Familie zur Infrastrukturentwicklung im ländlichen Raum Einleitung Anforderungen an die Entwicklung einer familienfreundlichen Infrastruktur im ländlichen Raum Strategien für Häuser der Familie zur Erschließung des ländlichen Raums Visionen und Ziele aus Sicht der Jugendämter

Einleitung  Das Haus der Familie – der Anspruch ... etabliert sich in der Kommune als zentrale Anlaufstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche und Senioren, indem es niedrigschwelligen Zugang zu Information, Beratung, Bildung und Alltagshilfe bietet und attraktive Angebote im kulturellen und Freizeitbereich macht. .... stellt in ländlichen Regionen durch Schaffung von Gehstrukturen / dezentralen Modellen sicher, dass auch Familien im weiteren Umkreis Zugang zu familienbezogenen Leistungen haben.  Das Haus der Familie – die Fakten ... 2/3 der 36 Häuser der Familie in RLP sind in Landkreisen angesiedelt, davon haben 17 Häuser in Kleinstädten (bis 20.000 EW) und 3 in Gemeinden (unter 5.000 EW) ihren Standort ... In ländlichen Räumen befinden sich knapp die Hälfte der Häuser (16), etwas mehr als 1/3 (13) sind in Verdichtungsräumen und ca. 20% (7) in hoch verdichteten Räumen angesiedelt.

(1) Demographische Entwicklung und Alterstruktur Anforderungen an die Entwicklung einer familienfreundlichen Infrastruktur im ländlichen Raum (1) Demographische Entwicklung und Alterstruktur  wirtschaftliche Tragfähigkeit für öffentliche und private Versorgungseinrichtungen ist zunehmend gefährdet (für die ländlichen Räume, aber auch die Mehrzahl der kreisfreien Städte ist bis 2020 mit einem Bevölkerungsrückgang über 3% zu rechnen)  Anpassung bei der altersspezifischen Infrastruktur (wohnortnahe medizinische und soziale Betreuung der Älteren) sowie Schaffung von Gelegenheitsstrukturen für Gleichaltrigengruppen (von der Verschiebung in der Altersstruktur (steigende Zahl von älteren, pflegebedürftigen, immobilien Menschen und Abnahme jüngerer Menschen) sind die Landkreise teilweise stärker als die kreisfreien Städte betroffen)

(2) Lebenslagen von Familien Anforderungen an die Entwicklung einer familienfreundlichen Infrastruktur im ländlichen Raum (2) Lebenslagen von Familien  Belastungsfaktoren wie Arbeitslosigkeit, Armut und Wohnraumknappheit im ländlichen Raum vorhanden, aber soziale Benachteiligungen weniger ausgeprägt als in den Städten (Bezug von Arbeitslosengeld I und II trifft in den Landkreisen im Durchschnitt 78,7 Menschen von 1000 gegenüber 124,7 von 1000 Menschen in den kreisfreien Städten; in den Städten lebt fast jeder fünfte junge Mensch unter 15 Jahren von Sozialgeld, in den Landkreisen nur etwa jeder 10. junge Mensch; mehr Wohnraum pro Person in den Landkreisen 46,5 m² als in den kreisfreien Städten 42,3 m²)  wachsender Bedarf an verlässlichen Unterstützungsnetzwerken für Familien aufgrund der Veränderung von Familienstrukturen (2005 waren in den Landkreisen durchschnittlich 13 und in den Städten 11,2 Minderjährige von Scheidung betroffen; Anteil der Alleinerziehenden in den Landkreisen mit 16,6% geringer als in den kreisfreien Städten 22,8%)

(3) Infrastrukturausstattung Anforderungen an die Entwicklung einer familienfreundlichen Infrastruktur im ländlichen Raum (3) Infrastrukturausstattung  ohne Nutzung eines PKW´s können wichtige Infrastruktureinrichtungen nicht oder nur sehr umständlich genutzt werden (Angebote der öffentlichen / privaten Infrastruktur auf dem Lande haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten insgesamt erheblich verringert, betroffen sind insbesondere ländliche Kleingemeinden und periphere Gebiete; Verluste vor allem bei Grund- und Hauptschulen, Gemeindebüros, Poststellen, Lebensmittelläden und ärztlicher Versorgung)  Betreuungsangebote für Kinder sind im ländlichen Raum deutlich schlechter ausgeprägt als in den Städten (77,1 Kita-Plätze für unter 3-Jährige pro 1000 in den kreisfreien Städten gegenüber 61,7 Plätze für diese Altersgruppe in den Landkreisen; 380 Hortplätze für die 6- bis 15-Jährigen pro 1000 in den Städten und 217,1 in den Landkreisen, allerdings wurden zwischen 2002 und 2005 die institutionellen Betreuungsmöglichkeiten in den Landkreisen deutlich ausgebaut)

Konsequenzen für die Häuser der Familie Familiestrukturen lockern sich – neue Hilfe- und Unterstützungsangebote insbesondere in den Bereichen Kinderbetreuung, Angebote für Kinder und Jugendliche sowie Versorgung älterer Menschen X Soziale Integrationskraft der traditionellen Vereinen etc. lässt nach – neue Formen des sozialen Miteinanders und Integration von Neubürgern Zugangsschwierigkeiten zur (sozialen) Infrastruktur vor allem von immobilien Personen („Raumopfern) und der Bevölkerung peripherer Dörfer

„Strategie der Wegeverkürzung“ Strategien für Häuser der Familie zur Erschließung des ländlichen Raums Strategieansätze Maßnahmen „Strategie der Wegeverkürzung“ Aufbau von Dependancen / Außenstützpunkten Angebote mit direkte Gehstruktur (mobile Dienste, Besuchsservice, Info-briefe) dezentrale Angebote (Vortragsreihen, Sprechstunden, Angebote vor Ort z.B. in Kita´s, Kirchengemeinden, Schulen) „Strategie der Erleichterung der Distanzüberwindung“ Einrichtung von Fahrdiensten, Fahrgemeinschaften etc. Angebote an feste regionale Termine / Ereignisse (z.B. Markttag) anschließen „Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechniken“ Zentrale Sammlung von Informationen / good practise (Infoplattform) Transfer von Know-how in Form von Beratung, Prozessbegleitung

„Haus der Familie im ländlichen Raum“ Visionen und Ziele aus Sicht der Jugendämter Erwartungen der Jugendämter an die Häuser der Familie  Servicestelle für Familien  Überblick über vorhandene Angebote und Dienste für Familien und qualifizierte Vermittlung  Sensor für Bedarfe von Familien in der Region und Modell für vernetzte, niedrigschwellige Hilfen Aufgaben, Leistungen der Jugendämter  Bereitstellung von Wissen über Bedarfe, Angebote und Strukturen  Bereitstellung von Planungsdaten und Interpretationswissen  Begleitung und Beratung der Häuser (z.B. in Form von Mitgliedschaften in Steuerungsgruppen, Teilnahme an Hauskonferenzen...)  politische Lobbyarbeit in Gremien u. ä. (Jugendhilfeausschuss, Bürgermeistersprechstunde etc.)  Nutzung von bestehenden kommunalen Strukturen wie Beko-Stellen, Schulen, Kitas, ASD....