Fusionen in der Musikindustrie

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Fusionen in der Musikindustrie Der letzte Ausweg aus der Krise? Wettbewerbspolitik Referent: David Zaddach Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Fusionen in der Musikindustrie Der Musikmarkt Die vier Majorlabel Fusionen in der Musikindustrie Nicht vollzogene Fusionen Diskussion Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Der Musikmarkt 20. JH. Stetiger Anstieg der Tonträgerverkäufe 1992 in Deutschland bereits 2,124 Mrd.€ Gesamtumsatz 1997 2,587 Mrd.€ Seit 97 Umsatz kontinuierlich bergab Bis 2002 auf 1,970Mrd.€ = 31,2% Umsatzrückgang Umsatz 2005 weit unter Niveau der letzten 13 Jahre Ausschlaggebend: massenhafte Musikkopien und illegale Downloads Auch allgemeine Wirtschaftslage, generelle Kaufzurückhaltung Steigender Umsatz von Musik DVDs, kein Ausgleich Verkauf von Musiktiteln übers Internet, kein Ausgleich Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Universal Sony BMG EMI Warner Music Die vier Majorlabel Universal Sony BMG EMI Warner Music Geschichtliche Entwicklung verläuft bei allen sehr ähnlich vertikale und horizontale Fusionen sind keine Seltenheit  etabliert Folgenden Ausführungen haben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit Kleiner Ausschnitt von Zusammenschlüssen in den Tätigkeitsfeldern der Unternehemen Sollen aufzeigen, wass Gang und Geben ist Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Die vier Majorlabel Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Universal Music Größte weltweite Schallplattenfirma Unternehmen der UMG (Universal Music Group) 25,6% weltweiter Marktanteil (2005) 32,1% Marktanteil in Deutschland Ca.4Mrd. Euro Umsatz 5000 Mitarbeiter UMG = Universal Musikgroup Weltweiter Marktführer im Musikgeschäft Teil eines der größten Entertainmentunternehmens der Welt (Vivendi) 95 aus Übernahme der MCA (Musiccorporation of America) durch Seagram 98 Zukauf von PolyGram 2000 fusionierten Segram und Vivendi mit Canal+Gruppe  Vivendi Universal Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Sony BMG Joint Venture zwischen Sony Music Entertainment und Bertelsmann Music Group Zweitgrößte weltweite Plattenfirma über 200 Sublabel in über 41 Ländern (2003) Bertelsmann und Sony zu 50% beteiligt Sony 88 Japanischer Elektronikkonzern Sony kaufte für rund 2 Mrd. $ den Katalog von CBS Records  Einstieg ins Musikgeschäft Vor Fusion hatte Sony Music Entertainment 16% Marktanteil BMG Teil des internationalen Medienunternehmens Bertelsmann AG 1835 von Carl Bertelsmann gegründet, heute in fünfter Generation Anteile RTL Group, Random House, Arvato, BMG, Direct Group Bertelsmann und Gruner + Jahr Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - EMI Music drittgrößte Plattenfirma kein gr. Medienkonzern im Rücken In den ersten 50 Jahren Nr.1 bildet mit EMI Publishing die EMI Group 31 Zusammenschluss von UK Columbia Records und Gramophone Company/HMV  Electric and Musical Industries Ltd. (EMI) 80 Fusion mit Thorn electrical Industries zu Thorn EMI 92 wurde Tochterunternehmen Virgin Records gekauft 94 Intercord Tonträger 96 in 40 Ländern vertretten in Thorn und EMI Group aufgeteil 2002 aus virgin und EMI Electrola EMI Music Germany Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Warner Music viertgrößte Plattenfirma Teil des Time/Warner-Konzerns bildet mit Warner-Chappel Music  Warner Music Group 89 aus Time Inc. und Warner Communications zu Time/Warner 58 Warner Communications aus Warner Bros. Records und Reprise Records Warner-Chappel Music mit Warner Music Publications Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Fusionen in der Musicindustrie AOL Time Warner Sony BMG Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Der Jahrhundertdeal AOL Time Warner 2001 aus AOL und Time Warner Warner Music mitbetroffen Ziel: mehr und bessere Inhalte schnellere Internetverbindungen Bedenken: Konsquenzen für zukünftigen Wettbewerb Monopolisierung  Auflagen Verbinden ihre Kompetenzen: AOL: breiter Kundenstamm Kompetenzen rund ums Internet Time Warner: Zeitschriften, Musikverlage, Fernsehsender Ausstattung der amerikanische Haushalte mit Kabelanschluss Verbesserung in Punkto Kommunikation, Nachrichten und Information Warer  21 Mio Kaberanschlüsse (rund ein Funftel der amerik. HH)  Übertragung von Filmen und anderen neuen Formaten übers Internet = leistungsstarker Internetzugang Gefahr: andere Videos als von Warner zur Übertragung (AOL) nicht zulassen - Weiterentwicklung des Services  FDC Auflage: Konkurrenten Kabelnetz zugänglich machen  erste abkommen schon während des Prüfverfahrens - Auswirkungen auf Onlinemarkt für Musik; Zukunft für Musikindustrie vorhergesagt, Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

- Wettbewerbspolitik - Sony BMG 2004 ohne Auflagen genehmigt keine dominante Rolle gemeinsam ein Fünftel des Marktes nicht in der Lage den Preis zu bestimmen Mutterkonzerne halten je 50 Prozent der Anteile Nov 2003 anberaumt Januar gemeldet 20 Juli Entscheidung der Kommission Einmalige Kosten 300 bis 350 Mio Dollar 2000 Mitarbeiter entlassen von insgesamt 8000 auf 6000 (ein viertel) 70 bis 80 Mio. Dollar bei Immobilien, Verrechnungs- und Computersystemen eingespart Löwenanteil Marketing, Vertrieb, Verkauf und allgemeine Verwaltung Veränderungen auf Musikmarkt: herkömmliche tonträger und Onlinemusik Industrie muss handeln Argumente: notwendig um sinkende CD-Absätze und illegales herunterladen bewältigen zu können FTC: wachsende Schlagkraft der Einzelhändler möglichst kollektiven Gebrauch von Marktmacht der gr. Labels untergraben 1.Halbjahr 05 Longplay Charts 31%, nur 0,21% hinter Universal Addiert man Einzelwerte 2004 zusammen Anteil un 5,91% gesunken (gesamte Musikmarkt zw. 200 und 2003 um drastische 6 Mrd. von 37 Mrd. auf 31 Mrd. Dollar geschrumpft) IMPALA (Interessenverband unabhäniger Labels): Einspruch , Einschränkung im Bereich der Vielfalt auf dem Musikmarkt Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Presse und Information PRESSEMITTEILUNG Nr. 60/06 13. Juli 2006 Urteil des Gerichts erster Instanz in der Rechtssache T-464/04 Independent Music Publishers and Labels Association (Impala) / Kommission der Europäischen Gemeinschaften DAS GERICHT ERSTER INSTANZ ERKLÄRT DIE ENTSCHEIDUNG FÜR NICHTIG, MIT DER DIE ERRICHTUNG VON SONY BMG GENEHMIGT WURDE Die Kommission hat nicht in rechtlich hinreichender Weise dargetan, dass vor dem Zusammenschluss keine kollektive marktbeherrschende Stellung existierte und dass keine Gefahr der Entstehung einer solchen Stellung durch den Vorgang besteht. Eine Kammer des Gerichtes erster Instanz am Europäischen Gerichtshof Entscheidung der EU-Kommission für nichtig erklärt. Kommission bei Entscheidung nicht hinreichend glaubhaft gemacht, dass keine marktbeherrschende Stellung einnehmen Argument der EU-Kommission: die Transparenz des Marktes sei durch Rabatte so verringert, dass eine marktbeherrschende Stellung verhindert werde nicht begründet und "entbehre einer wesentlichen Grundlage" "äußerst knappe Prüfung" durchgeführt und dazu "nur oberflächliche Ausführungen" gab damit einer Klage der Internationalen Vereinigung unabhängiger Musikproduzenten und Labels (Impala) statt Dezember 2004 Klage eingereicht, nach Genehmigung der Kommission vorgeworfen, sachliche Fehler bei der Einschätzung des Musikmarktes und der daraus abgeleiteten rechtlichen Argumentation Erhoffen jetzt, deutliche Signalwirkung für die Branche "Ohne Zweifel wird das Urteil weitere Fusionen verhindern und die Art verändern, mit der Musik und andere kreative Bereiche behandelt werden." Entscheidung könnte tatsächlich Auswirkungen auf die von EMI und Warner Music Fusion haben unwahrscheinlich, dass die Unternehmen den wettbewerbsrechtlichen Segen für ein Zusammengehen erhielten EU-Kommission hat jetzt zwei Wochen Zeit zu überlegen, wie sie mit dieser Schlappe umgehen soll beim Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen Sollten die beteiligten Unternehmen die Fusion erneut zur Genehmigung vorlegen, werde die Kommission anhand der aktuellen Marktlage und unter Einbeziehung des Urteils neu entscheiden. Ähnlich abwartend gibt sich Bertelsmann. "Wir werden das Urteil sorgfältig prüfen und mit der Europäischen Kommission die nächsten Schritte besprechen." Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Nicht vollzogene Fusionen Am Beispiel der EMI Ankündigungen und Nachdenken über Fusionen immer an der Tagesordnung Wenig Vorschläge in die Tat umgesetzt Mache Scheitern auch an Wettbewerbssichernden Auflagen der Behörden Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

Gescheiterte Fusionsversuche der EMI EMI und Warner Music (2000) EMI und BMG (2001) EMI und Warner Music (2003) Aktuelle Fusionsvorhaben EMI und BMG 2001, 2 Jahre vor Sony BMG Fusion Einigkeit in allen Detailfragen, über den Firmenwert, die künftige Strategie und das Management Dennoch gescheitert EU Wettbewerbskommissar Mario Monti: Befürchtung der Kommission Entstehung zu hoher Marktkonzentration, wie im Fall des vorigen Fusionsversuchs von EMI mit AOL Time Warner Scheitern noch vor kartellrechtlicher Prüfung Aktuelle Fusionsvorhaben Zum Verkauf stehende BMG Publishing, EMI strebt Übernahme an Angebote für Warner Music (seit Wochen Tauziehen) Direkt oder indirekt mehr Marktmacht bekommen (vertikale und horizontale Fusionen) Ziel ähnlich viel Marktmacht bekommen wie Marktführer EMI und Warner Music 2000 beschlossene Fusion scheiterte am Veto der Wettbewerbshütter 2003 EMI wollte WMG übernehmen, wäre nah an Universal gekommen, Investoren vorhanden, nicht mal Prüfverfahren Fusionen in der Musikindustrie - Wettbewerbspolitik -

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