Stressphysiologie 2010 Ein biologisches Stresskonzept

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Mikrobiologie in der Getränkeindustrie
Advertisements

FRAGEN ZU FALLBEISPIEL 2
Howell 11.1.
Heavy metals 1. Prinzipien 2. Beispiele 2.1. Schwermetallmangel
Stressphysiologie 2010 PD Dr. Klaus-J. Appenroth 1.Ein biologisches Stresskonzept 2. Abiotischer Stress 2.1. Anthropogene Stressfaktoren - Luftschadstoffe.
Stressphysiologie 2010 Ein biologisches Stresskonzept
DNA Allgemeine Informationen zur DNA Aufbau der DNA
Bakterien und Viren Bau und Vermehrung.
GMP und HACCP in Schulrestaurants
Bacillus subtilis.
Biologie Zelltheorie – Cytologie – Transport durch die Membran – verschiedene Arten von Zellen.
Viren sind keine selbständig ablaufenden Programme. Es bedingt eine Aktion des Benutzers, z.B. das Öffnen eines Attachments in einem . Computerviren.
Adrian Fischer Biologie - Hormone Hormone.
Locomotion, Reaction, and Diffusion in Biological Systems (Bio-Soft-Prosem) Dozentinnen/Dozenten Prof. Dr. Roland Netz, Dr. Vladimir Lobaskin Angaben Proseminar,
Zytotoxische T-Zellen und die Eliminierung Virus-infizierter Zellen
Abwehr gegen intrazelluläre Erreger
Stressphysiologie 2010 Ein biologisches Stresskonzept
Überexpression von Proteinen und Affinitätschromatographie
Anwendungen der PCR und von Hybridisierungstechniken
Analyse von DNA-Sequenzen
DIE ZELLE Alle Organismen, egal wie groß vermehren sich über
VIREN - I nm Nucleoprotein Partikeln
Interaktionen Verteilte Anwendungen Wintersemester 06/07 © Wolfgang Schönfeld Wie arbeiten VS mit ihrem Material (im einfachsten Fall)?
Genregulatorische Netzwerke Andreas Moll.
ARTEN VON PARASITISMUS EINE POWERPOINT PRESENTATION VON GÎSCĂ AMALIA
Sommerwurz Orobanche purpurea.
EINIGE FORMEN DER HETEROTROPHEN ERNÄHRUNG Zersetzer SAPROPHYTEN Schmarotzen in lebenden Organismen PARASITEN Nehmen einen Teil der benötigten Stoffe aus.
Apoptosemechanismen und neurodegenerative Erkrankungen
Der Dachs Europäischer Dachs (Meles meles).
Funktionen von Molekülen
INSBESONDERE DURCH DIE MAST- UND LEGEHENNENANLAGEN
Genmutation.
Nahrungsketten Was für Aufgaben haben die Produzenten und Konsumenten in der Nahrungskette und was geschieht, wenn der Kreislauf durch den Menschen.
Bakterien & probiotische Lebensmittel
Aufbau einer menschlichen Zelle
Ribonukleinsäure - RNA
Milben ein Projekt von Kathrin Kockel und Sarah Stiller.
„Was versteht ein Unternehmen wie BASF unter Biotechnologie?“
Joghurt und Milchsäurebakterien
Pflanzenphysiologie Heute: Vreni Wiemken Frühjahrsemester 2010
Symbiosen Vorlesung im Blockkurs Pflanzenbiologie, 2009 Teil: Ektomykorrhiza Verena Wiemken Botanisches Institut der Universität Basel Hebelstrasse 1,
Die biologische Membran Zellorganellen der exo- und endocytotischen Wege Orsolya Kántor Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie Semmelweis.
EINFÜHRUNG Ziele: Wissen was die Biologie als Naturwissenschaft ist
Bedeutung der Gentechnik in der Landwirtschaft
Nahrungsketten Was für Aufgaben haben die Produzenten und Konsumenten in der Nahrungskette und was geschieht, wenn der Kreislauf durch den Menschen gestört.
Der Bandwurm Lösungen zum AB. Der Bandwurm Lösungen zum AB.
EINIGE FORMEN DER HETEROTROPHEN ERNÄHRUNG
Gentransfer zwischen Bakterien in der Natur
Überempfindlichkeitsreaktionen Typ III
Pflanzenzellen.
Die HIV-Infektion Alexander Pickert Lycée Jean-Piaget.
Fortpflanzungszyklus von HIV-Viren Das Humane Immunschwächevirus (HIV), Ursache des Immunschwächesyndroms AIDS, ist genetisch auf folgendes programmiert:
Naturschutz Ausbildung
NutriMe Gewicht: Personalisierte Medizinprodukte zum Abnehmen
BLUT und seine Bestandteile
Viren Was sind Viren? Wie kommen sie auf unseren PC? Würmer
Viren, Würmer+ co.
Viren 1. Allgemeiner Bauplan 2. Bauplan eines Bakteriophagen
Biologische Schnittstellen im Chemieunterricht
Vorläufiges Programm, interaktiv 1. Einordnung der Biotechnologie als eine Einführung 2. Der jetzige Stand 3. Einige molekularbiologische Grundlagen 4.
Frank Korting DLR-Rheinpfalz Beratung Zierpflanzenbau Breitenweg 71
Examen Zellen Themen: Vokabeln Zellentheorie Kennzeichen des Lebens
Immunologie - Grundlagen
1. Einordnung der Biotechnologie als eine Einführung 2. Der jetzige Stand 3. Einige molekularbiologische Grundlagen 4. Biotechnologische Methoden, die.
Infektionskrankheiten
Von: youtube.com/user/JuliusPlays
Abiotische Umweltfaktoren sind alle chemische und physikalische Faktoren der unbelebten Umwelt, die in einem → Biotop auf die dort.
setzt sich zusammen aus abiotischen und biotischen Faktoren
Einteilung Der Tunneleffekt allgemein Radikale Wirkung des Vitamin C
Vom Gen zum Merkmal 5` 3` T C T T T C A T C G C C A A A T G A A G A A
 Präsentation transkript:

Stressphysiologie 2010 Ein biologisches Stresskonzept PD Dr. Klaus-J. Appenroth Ein biologisches Stresskonzept 2. Abiotischer Stress 2.1. Anthropogene Stressfaktoren 2.2. Andere Abiotische Stressfaktoren 3. Biotischer Stress Organismische Interaction als Stress Konstitutive und induzierte Abwehr Systemische Abwehr

Nekrotrophie Biotrophie Hemibiotrophie Angriff Sekretion von Zellwand-abbauenden Enzymen Toxine Beides Enger intrazellulärer Kontakt mit Pflanzenzellen Anfangs biotroph, dann nekrotroph Interaktion -Abtöten der Pflanzenzelle, danach Befall - extensiver Gewebeabbau Pflanzenzellen bleiben am leben und werden nur gering geschädigt Nur am Anfang bleiben Pflanzenzellen am Leben; Zwischenstellung Wirtsspektrum breit Gering, oft sogar artspezifisch Zwischenstellung Beispiele Fäulnisbakterien (Erwinia spp.) Fäulnispilze (Botrytis cinera) Pilzlicher Mehltau und Brände; Viren; endoparasitische Nematoden Kartoffelkrautfäule (Phytophtera infestans)

Maize Histondeacetylase reduziert core Histon H3 und H4 – stört Expression von Mais- Defensgene (Cochliobolus carbonum) Typische Interaktion zwischen Pilz und Pflanze Resistente Mutante Maize

Fusicoccin: hemmt Plasmamembran-ATPase. Führt zur irreversiblen Stomataöffnung, Tod durch Welke.

Elektronenmikroskopische Aufnahme: Haustorium

Hemibiotrophe Pilze: Übergang biotroph zu nekrotroph, meist durch höhere Ansprüche des gewachsenen Pilzes bedingt. Kartoffelkrautfäule. Ursache der Hungerkatastrophe 1846/ 1847 in Irland

2. Bakterielle Pathogene Bacteria colonizing the free space Bacteria in the free space surrounded by extracellular Polysaccharides, next to the cell wall.

Expression von Genen des Hypersensitivitätsreaktion- und Pathogenitätsclusters Ähnliche Reaktionen bei Tieren und Pflanzen auf Bakterienbefall

3. Pathogene Pflanzenviren 40 Familien von Pflanzenviren Meist single-stranded sense RNA-Viren (z. B. TMV) Seltener DNA-Viren (z. B. CaMV) Generell biotroph. Chlorosen Nekrosen Mosaikmuster Wachstumshemmung

TMV (ss RNA) CMV (ds DNA)

Viele Virengenome sequenziert. Beispiel CaMV: 7 offene Leserahmen. dsDNA-Virus, 8 kbp groß Replikation meist im Cytoplasma, wobei der Translationsapparat der Pflanzen verwendet wird.

2. Übergang in Nachbarzellen Kein Übergang direkt durch Membran (Gegensatz zu tierischen Systemen). Movement-Proteine (MP) sorgen für Transport durch Plamodesmata. Zwei Strategien: - ssRNA (TMV) vergrößert die Plasmodemata bis auf den 10-fachen Durchmesser – Transport möglich dsDNA sorgen für die Ausbildung tubulärer Strukturen aus MPs Langstreckentransport fast unbekannt, in einigen Fällen Phloemtransport.

4. Viroide

Ca. 20 Gattungen, die Pflanzenkrankheiten erzeugen. 1 mm lange, runde Würmer, wirken fast immer über Wurzeln Obligat biotroph Ectoparasitische Nematoden: Wurzeloberfläche Endoparasitische Nematoden: dringen in Wurzeln ein Penetrieren die Zellwand mit einem hohen Stylet:

6. Arthropoden Besonders wichtig bei herbivoren Insekten: 1. Kauende Insekten Erzeugen die größten Schäden: Heuschreckenarten und Colorado-Kartoffelkäfer Sekundäre Schäden durch nachfolgende Infektion.

Besonders wichtig bei herbivoren Insekten: 2. Saugende Insekten Grashüpfer, Blattläuse, Thripse Primäre Wirkung: Bei schwerem Befall chronischer Mangel an Photosyntheseprodukten. Sekundäre Wirkung: Übertragung von Viren direkt in das Gefäßsystem

Übertragung von Viren direkt in das Gefäßsystem EC = epidermal cell, MC = mesophyll cell, BSC = bundle sheat cells, CC = companion cells, SE = sieve element

Parasitismus – Halbschmarotzer Gastpflanze ernährt sich autotroph und entzieht dem Wirt lediglich Wasser und Nährstoffe. Beispiel: Misteln

Triphysaria auf Maiswurzel