Thema Nr. 2 Unterschiedliche Ansätze des Standardisierungsproblems

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 Präsentation transkript:

Thema Nr. 2 Unterschiedliche Ansätze des Standardisierungsproblems Ein Vergleich der Parameter und grundsätzlichen Aussagen verschiedener Modelle von cand. rer. pol. Patric Rose

Überblick über die Modelle Alle Modelle versuchen den Erfolg eines Standards zu erklären: Modell von Arthur: Einfluß des Verbreitungsgrades Modell von Katz/Shapiro: Erwartungen der Konsumenten Modell von Farrell/Saloner: Probleme der Produzenten bei Kommunikation und Koordination Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Gegenstand der Untersuchung Verbreitungsgrad eines Systems im Vergleich zu einem Konkurrenzsystem Wann beherrscht eine Technologie einen Markt und wann tritt eine Aufteilung auf ? Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Ausgangssituation des Modells Es gibt zwei konkurrierende Technologien A und B Zur Etablierung werden keine Preisstrategien berücksichtigt Marktergebnis hängt von der Adoptionsrate ab Betrachtung eines Konsumenten „i“, der zwischen den o.g. Standards entscheiden muß Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Grundlage für seinen Entschluß ist seine Einschätzung der bereits erfolgten Marktdurch-dringung; zukünftige Entwicklungen werden nicht ins Kalkül gezogen Es bestehen Präferenzunterschiede innerhalb der Käuferschaar (R und S) Typ R präferiert Technologie A (aR>bR) Typ S bevorzugt Technologie B (aS<bS) Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Die Ermittlung des Nutzens Technologie A Technologie B Käufertyp R aR+rnA bR+rnB Käufertyp S aS+snA bS+snB aR : Einstellung des Typs zur Technologie A rnA: Nutzen aus der Anzahl der bereits mit Technologie A ausgestatteten Anwender Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Betrachtung der Erträge Beispiel mit steigenden Erträgen bei gleicher und unterschiedlicher Steigerungsrate Anzahl 0 20 30 60 100 Technologie A 10 12 13 16 20 Technologie B 4 10 13 22 34 Möglichkeit der Wahl einer ineffizienten Technologie! Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Konstante Erträge Es bestehen jetzt Präferenzen Käufertyp R wählt immer A Käufertyp S wählt immer B Aufteilung des Marktes erfolgt bei jeder Wahl mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 zu Gunsten einer der beiden Technologien Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Steigende Erträge Wechsel zu anderer Technologie, falls die entstehenden Netzwerkvorteile groß sind Differenz zwischen der Anzahl von Wählern von A und B Beide Typen wählen A R-Typ wählt A; S-Typ wählt B Anzahl der Nutzer Beide Typen wählen B Wechsel zu Technologie B Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Arthur Ergebnis Konstante Erträge: Marktaufteilung 50 -50 Sinkende Erträge: Aufteilung 50 - 50 Steigende Erträge: Entweder A oder B Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Ausgangspunkt des Modells Kompatibilität der Produkte ist bereits vorhanden Auswirkungen der Entscheidung für einen neuen Standard sind nicht vorhersehbar Die Entscheidungsfindung wird verzögert Neue Standardwahl nur in dem Fall, daß andere Marktteilnehmer „mitziehen“ Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Soll ein neuer Standard übernommen werden? Nach der Übernahme ist keine Rückkehr mehr möglich Entscheidung für einen Wechsel hängt wesentlich vomVerhalten der Konkurrenten ab Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Voraussetzung für einen Wechsel bei vollständiger Information Bj(N, Y) > Bj(N, X) Bj=Nettonutzen, N= Anzahl der gesamten Firmen X= alter Standard, Y= neuer Standard Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Vorteil bei einer frühen Standardwahl Firma A: BA(m,X) BA(m,Y) m=1 -2 -1 m=2 0 1 Firma B: BB(m,X) BB(m,Y) m=1 -2 -3 m=2 0 -1 Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Standardwechsel bei unvollkommener Information Durch die Informationsassymetrie entsteht eine Trägheit bei der Entscheidungsfindung „symmetrische und asymmetrische Trägheit“ Mitläufer Effekt muß ausgelöst werden Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien

Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien Das Modell von Farrel / Saloner Ergebnis der Untersuchung Überwindung der Trägheit ist eine Frage der Koordination; mittels Kommunikation kann im symmetrischen Fall ein Anstoß erfolgen Verstärkung des Effekts durch Kommunikation bei assymetrischer Trägheit ( unterschiedliche Präferenzen ) Spezielles Seminar Wirtschaftsinformatik: Standardisierungsstrategien