Jahrgangsübergreifendes Lernen in der Schuleingangsphase Regenbogenschule Meerfeld, Moers
So unterschiedlich sind Schul-Anfänge
Ziel der Schuleingangsphase ist es, ... alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule aufzunehmen und sie dem Grad ihrer Schulfähigkeit entsprechend zu fördern. Schulfähigkeit wird als Entwicklungsaufgabe auch der Grundschule verstanden. In der Schuleingangsphase, die die Klassen 1 und 2 umfasst, lernen Kinder mit günstigen Lern- und Entwicklungs-voraussetzungen und auch besonderen Begabungen gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, deren Schulfähigkeit noch nicht ausreichend ausgeprägt ist. Langsam lernende Schülerinnen und Schüler und solche, die schneller lernen oder besondere Begabungen aufweisen, werden individuell und gezielt gefördert.
Verweildauer in der Schuleingangsphase Die Verweildauer in der Schuleingangsphase beträgt ein bis drei Jahre. Über die individuelle Lernzeit wird während der Eingangsphase entschieden. Ein drittes Schulbesuchsjahr in der Schuleingangsphase wird nicht auf die Schulpflicht angerechnet. In der Schuleingangsphase sollen Schülerinnen und Schüler in der Regel jahrgangsübergreifend unterrichtet werden. Eine Schule kann mit Zustimmung der Schulkonferenz auch eine andere Organisationsform wählen, die individuelle Förderung ebenso ermöglicht. Entscheidend ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler so gut wie möglich gefördert wird.
Jahrgangsübergreifend unterrichten Lernumgebung gestalten Unterrichtstag strukturieren Reviere, Regeln, Rituale einführen und pflegen Themen arrangieren Differenzierungen planen und ermöglichen Lernfortschritte im Auge behalten
Miteinander und voneinander lernen Vielfalt des Lernens in der Gemeinsamkeit des Lernens Miteinander und voneinander lernen
Jedes Kind lernt anders: Kinder individuell beim Lernen begleiten Kinder arbeiten selbstständig – Mehr Zeit für das einzelne Kind
Die Lehrerinnen und Lehrer: gemeinsame Planung, Förderkonferenzen, kontinuierlicher Austausch
„Individualisierungs-Falle“ Als „Falle“ sehen wir eine „Individualisierungs-Didaktik“ an, in der das Lernen der Kinder vereinzelt wird. Lernen muss immer auch gemeinsames Lernen sein: Jedes Kind ist auf Anregungen durch andere angewiesen, für seine persönliche und geistige Entwicklung braucht es Rückmeldungen, Austausch und Auseinandersetzung mit anderen Kindern. Didaktisch müssen zwei Prinzipien zusammen kommen: die Beachtung der Individualität und die Einbettung des individuellen Lernens in das gemeinsame Lernen.
Der didaktische Schlüssel ist das gemeinsame Thema, das gemeinsame Projekt. Es muss so angelegt sein, dass Kinder auf unterschiedlichen Niveaus arbeiten können, dass jedes Kind mit seinen Möglichkeiten zur gemeinsamen Thematik beitragen kann. Die Differenzierung findet im Thema statt, nicht außerhalb.
Zur Sprache bringen und verstehen Erzählkreis, Klassenrat, Schreib- und Mathekonferenz, Rechtschreibgespräche
Mathematik be-greifen: verstehen, verarbeiten, zeigen
Welt erforschen – Weltwissen gewinnen
Lesen öffnet Welten ...
... der Fantasie und der tausend Sachen
Vier Bausteine (nicht nur) für jahrgangsübergreifendes Lernen Gemeinsames Thema / Projekt Aufgaben differenziert, offen, produktiv Leistungen der Kinder wahrnehmen, würdigen, dokumentieren Vorhaben (Mini-)Projekte
Gemeinsames Thema / Projekt Lernen braucht Themen Gemeinsames Thema / Projekt
Lebenswelt erhellen – erweitern – mitgestalten Ich Natur Menschen miteinander Technik Schule Zeit Verkehr Hier und anderswo Arbeit und Freizeit Fantasie Medien Durch das Jahr Lernen braucht Themen und Eigen-Sinn
Lebenswelt und Handlungsorientierung, z.B.:
Mathematik-Werkstatt und ... Mathematik zum Anfassen
... mathematische Themenfelder Mathematische Grunderfahrungen Zahleinführung und Erarbeitung des Zahlenraums Addition Subtraktion Multiplikation Division Einmaleins und Einsdurcheins Sachrechnen Umgang mit Größen (Geld, Längen, Gewichte) Geometrie Lernen braucht Themen – auch in der Mathematik
z.B.: Zahlenräume erschließen
Lernen braucht Vorhaben (Mini-) Projekte
(Mini-)Projekte: Sachen zum Selbermachen „Alles, was Kinder mit zwei Händen tun können, ist Medizin!“ (Ute Andresen)
Eigene Texte schreiben, gestalten, veröffentlichen.
Texte finden Leser/innen
Projekt: Bücher über mich und dich
Ein „Mini-Projekt“ kann immer wachsen
Lernen braucht Aufgaben Aufgaben: differenziert, offen, produktiv
Abc des Lernens: Richtig schreiben von Anfang an
Herbst ohne Worte
Herbst mit vielen Wörtern
Abc des Lernens: Geschichten schreiben
Abc des Lernens: Sachtexte schreiben
Abc des Lernens: Denkwege in die Rechtschreibung alphabetisch orthografisch morphematisch
Abc des Lernens: Rechtschreiben Merkwörter zum Thema Übungstexte zum Thema Abschreiben in 4 Schritten Wörtertreppe / Wörterliste Abc-Heft / Lernkartei Nachschlagen Selbstdiktat Partnerdiktat
Abc des Lernens: Verstehen, verarbeiten, zeigen
Abc des Lernens: Sich selbst und seine Arbeit organisieren lernen
Lernen braucht Wert-Schätzung Leistungen der Kinder wahrnehmen, würdigen, dokumentieren
Erlebtes, Erfahrenes, Gekonntes, Gelerntes zeigen
Ein Gedicht vortragen, ein Buch vorstellen ...
Lern-Entwicklungen bestätigen
Eigene Lern-Wege beschreiben
„Ich hab‘ jetzt alle Bücher von der Regenbogen-Lesekiste gelesen“, sagt Milena. „Dafür müsst‘ ich echt so eine Urkunde kriegen“, meint sie.
Und so haben sich Milena und Stephan und Lara eine Urkunde ausgedacht, sie entworfen und gezeichnet. Diese Urkunde bekommen jetzt alle Kinder, die das auch geschafft haben.
Der Wert der Mühe Arbeitsergebnisse sind „gesammelte Lernspuren“ produzieren sammeln auswählen dokumentieren reflektieren präsentieren
Sammeln, ordnen, ...
... präsentieren.
© Regenbogenschule Meerfeld, 47445 Moers September 2005