Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung

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 Präsentation transkript:

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Werner Eichhorst, Eric Thode Projektkurs, WZB, 21. Oktober 2002

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Überblick 1. Benchmarking Deutschland - Zum Hintergrund 2. Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland 3. Reformperspektiven für Deutschland

Benchmarking Deutschland - Zum Hintergrund Benchmarking im Bündnis für Arbeit Länderauswahl Methode Indikatorenauswahl und Quellen Möglichkeiten und Grenzen des Benchmarking Ergebnisse des Projekts

Benchmarking im Bündnis für Arbeit Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Benchmarking im Bündnis für Arbeit Arbeitsgruppe Benchmarking und Bertelsmann Stiftung Ziele des Benchmarking-Projekts: Bewertung des Wirtschafts- und Sozialstandorts Deutschland im internationalen Vergleich Suche nach erfolgversprechenden Reformansätzen

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Länderauswahl Deutschland Frankreich Großbritannien Italien Belgien Irland Niederlande Österreich Schweiz Dänemark Finnland Norwegen Schweden USA Kanada Japan Australien Neuseeland

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Methode I Struktur des Berichts: 1. Entwicklung des Arbeitsmarktes 2. Auf den Arbeitsmarkt einwirkende Politikfelder konjunkturelle Faktoren: Makroökonomie strukturelle Faktoren: Institutionen der Wirtschafts- und Sozialpolitik, z. B. Arbeits- marktpolitik, Steuer- und Abgabensystem, Bildungswesen, Regulierung des Arbeitsmarktes Benchmarking Konferenz 26.10.2001

Methode II Arbeitsmarktdaten als endogene Variablen Politik und andere Institutionen als exogene Variablen Suche nach Beispielen von „best practices“ Politik-Empfehlungen auf Basis der gefundenen Beispiele

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Methode III Struktur der Kapitel: 1. Theoretische Einordnung: Wirkungen auf den Arbeitsmarkt 2. Begründung der Indikatorenauswahl 3. Darstellung der Indikatoren 4. Empirisch belegbare Wirkungsbeziehungen 5. Bewährte Praktiken

Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Methode IV Einordnung Deutschlands im Vergleich mehr als 1/2 Standardabweichung über dem Mittelwert: hoch mehr als 1/2 Standardabweichung unter dem Mittelwert: niedrig dazwischen: mittel zusätzlich: Angabe der Vergleichsländer mit Maximal- und Minimalwert

Indikatorenauswahl und Quellen Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Indikatorenauswahl und Quellen Verzicht auf synthetische Indikatoren, um Detailprofile zeichnen zu können - kein Ranking etwa 200 zeitnahe und international verfügbare Indikatoren ausreichende Anzahl an Indikatoren, um einen Politikbereich abdecken zu können Quellen: OECD, Eurostat, ILO, nationale Quellen, Sekundärliteratur

Beispiel: Arbeitsmarktpolitik in Deutschland und im internationalen Vergleich

Vorteile des Benchmarking Hohes Maß an Disaggregation Fundierte Erfassung der Arbeitsmarktdaten Aufdeckung von „Arbeitsmarktmythen“ „Best practices“ als Ausgangspunkt für (Arbeitsmarkt-)reformen Teilhabe von Wirtschaft und Gewerkschaften sowie der Regierung sollte einen breiten Konsens über die gefundenen Resultate schaffen

Grenzen und Kritik des Benchmarking I Hohes Maß an Disaggregation Mehrdeutige Interpretation von Makro-Indikatoren - Detailkenntnisse erforderlich Keine stringente Bewertung der Relevanz von Problemfeldern Keine Ordnung von prinzipiell geeigneten Lösungswegen hinsichtlich ihres zu erwartenden Erfolges Normative Positionen sind nicht explizit

Grenzen des Benchmarking II Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Grenzen des Benchmarking II Auswahl von „Best Practice“-Beispielen eher heuristisch Bei „Best Practices“ eingeschränkte Übertragbar- keit aufgrund unterschiedlicher institutioneller Arrangements Politische Voraussetzungen von Reformen zu berücksichtigen Benchmarking muss politisch ernst genommen werden

Ergebnisse des Projekts Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Ergebnisse des Projekts Bericht „Benchmarking Deutschland“, 2001 Fortführung durch die Bertelsmann Stiftung: Strategien gegen den Fachkräftemangel, 2002 Vereinbarkeit von Familie und Beruf, 2002 Aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, 2002 geplant: Arbeitsmarkt- und Produktmarktregulierung

Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland I Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland I Der Wirtschafts- und Sozialstandort Deutschland - seine Stärken: 1. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit 2. Qualifikationsniveau der Erwerbsbevölkerung 3. Geringe Jugendarbeitslosigkeit 4. Umfassende soziale Absicherung 5. Relativ geringe Armut und Ungleichheit

Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland II Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland II ...und seine Schwächen: 1. Geringes Beschäftigungsniveau 2. Wenig Dynamik im Dienstleistungssektor 3. Verfestigung von Arbeitsmarktproblemen zu Lasten bestimmter Gruppen 4. Hohe Abgabenbelastung des Faktors Arbeit

Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland III Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Zentrale Befunde von Benchmarking Deutschland III 5. Defizite bei der Vermittlung und Eingliederung von Stellensuchenden 6. Nachholbedarf bei beruflicher Weiterbildung und lebenslangem Lernen 7. Rückstand bei Spitzentechnologien und Spitzenqualifikationen

Reformperspektiven für Deutschland I Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Reformperspektiven für Deutschland I 1. Institutionelle Reformen einleiten und eine übergreifende Reformstrategie entwickeln 2. Den Arbeitsmarkt durchlässiger machen, um Segmentierungen abbauen zu können 3. Die Abgabenlast reduzieren und Anreize für Arbeit schaffen 4. Die Arbeitsmarktpolitik aktivieren

Reformperspektiven für Deutschland II Benchmarking Deutschland: Arbeitsmarkt und Beschäftigung Reformperspektiven für Deutschland II 5. Das Potenzial älterer Arbeitskräfte nutzen 6. Lebenslanges Lernen fördern 7. Bildung und Innovationsfähigkeit verbessern 8. Beteiligung der Arbeitnehmer an Gewinn und Kapital steigern

Standardisierte Arbeitslosenquote, 2000-2001

Standardisierte Arbeitslosenquote der Männer, 2000-01

Standardisierte Arbeitslosenquote der Frauen, 2000-01

Arbeitslosenquote älterer Arbeitskräfte (55-64 J.), 2000-01

Erwerbsquote älterer Arbeitskräfte (55-64 J.), 2001

Altersverteilung des Austritts aus der Erwerbstätigkeit, Männer, 1999

Arbeitslosenquote von Geringqualifizierten, 2000

Arbeitslosigkeit nach Dauer, 2000

Beschäftigungsquote, 2000-2001

Sektorale Verteilung der Beschäftigung, 2000

Anteil des staatlichen Konsums am BIP in %, 2000-2001

Anteil staatlicher Investitionen am BIP in %, 2000-2001

Verhältnis von staatlichen Investitionen zu staatlichem Konsum, 2001