Von den Frühinterventionsgegnern als ethisch bezeichnete Argumentationslinien

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 Präsentation transkript:

Von den Frühinterventionsgegnern als ethisch bezeichnete Argumentationslinien Jede Art von Therapie bedeutet ein Nicht-Akzeptieren des So-Seins eines „behinderten“ Menschen „Behinderung“ ist ein Konstrukt, tatsächlich Mangel der Umgebung an adäquater Unterstützung Orientierung an altersadäquater Sprach-, Selbständigkeits-, Sauberkeits-, Fähigkeitenentwicklung daher unzulässig Lernpsychologische Interventionen bedeuten „dressurartigen“ Zwang Gilt für negative Konsequenzen, aber auch für Verstärkerrestriktion Behavioristische Interventionen laufen „natürlichen“ Entwicklungen entgegen, nur non-direktive Verfahren moralisch vertretbar

Eigene ethische Position Hilfe/Therapie bedeutet ein keinesfalls ein Nicht-Akzeptieren des So-Seins eines „behinderten“ Menschen Orientierung an altersadäquater Sprach-, Selbständigkeits-, Sauberkeits-, Fähigkeitenentwicklung fördert Autonomie, entspricht der Fürsorgeverpflichtung Therapie/Intervention ist immer eine „informed choice“-Entscheidung: bei Kindern entscheiden auch in sonstigen gesundheitlichen Sachverhalten die Eltern Kein Widerspruch zu paralleler hilfreicher Umgestaltung der (Lebens-, Lern-, Freizeitumgebung), vielmehr identische Zielsetzung Lernpsychologische Erkenntnisse sind universal gültig Auch außertherapeutisches Handeln verläuft nach lernpsychologischen Gesetzen Kindererziehung ist auch bei gesunden Kindern nicht allein non-direktiv möglich

Umsetzung in der Lehre Lernpsychologie/autismusspezifische VT in der Lehre Studierende lernen im „klinischen“ Setting Empirisches Wissen wird mit persönlicher Erfahrung unterlegt Alleinstellungsmerkmal FH Münster Einbeziehung von Eltern und „Betroffenen“ Nicht jeder „Betroffene“ ist per se repräsentativ für die Gruppe, für die er einen Vertretungsanspruch artikuliert Eltern schildern die Entwicklung der Kinder Ethische Aspekte werden mit pro- und contra-Literatur explizit gemacht Absolventen des Projekts werden nicht nur fachlich, sondern auch ethisch diskussionsfähig gemacht