Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit

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 Präsentation transkript:

Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit Folgen der Bodenerosion

Inhalt Ausgangslage Allgemeine Folgen durch Wassererosion Negative Auswirkungen auf die Ackerfläche Negative Auswirkungen auf benachbarte Flächen Übersicht: Erosionsgefährdete Gebiete in Deutschland Bodenabtrag je nach Bodenbearbeitung

Aktuelle Klimaprognosen und bereits gesammelte Erfahrungen mit Starkniederschlägen in Sachsen zeigen eine Zunahme und Intensität von Bodenerosionen und somit auch die Aktualität dieser Problematik

Ausgangslage durch Bewirtschaftungsmaßnahmen lassen sich gezielt … die Bodenstruktur (insbesondere die Infiltration) das Wasserhaltevermögen die Durchwurzelbarkeit die Nährstoffmineralisation der Humusgehalt die biologische Aktivität der gespeicherte Nährstoffvorrat beeinflussen

Allgemeine Folgen durch Wassererosion Bodenerosion bedeutet den Verlust von fruchtbarem Boden langfristig bedeutet dies die Bedrohung der Produktions- grundlage für die Landwirtschaft es besteht Gefahr für öffentliche und schützenswerte Güter, z. B. für die Wasserqualität oder Sachschäden an Siedlungs- und Verkehrsflächen Faustregel: Bodenverlust von 10 t/ha/a entspricht dem Verlust von 1 mm Boden/a Umwelt Bundesamt (2016): Was sind die Folgen von Bodenerosion durch Wasser?

Ausgangslage in Sachsen im mittleren und südlichen Teil Sachsens sind rund 60% der Ackerfläche potenziell durch Wassererosion gefährdet und teilweise im Einzeljahr betroffen schluffreiche, vorwiegend ackerbaulich genutzte Löss- & Verwitterungsböden besonders Bergkuppen und Oberhänge sind je nach Bodenbe- arbeitung besonders erosionsgefährdet → im Extremfall hat der Bodenverlust die Aufgabe der ackerbaulichen Nutzung zur Folge Ertragsunterschiede zwischen Kuppe, Oberhang und Senke sind bereits heute in Trockenjahren deutlich zu beobachten Zimmerman; Schmidt & Börner (2010): Untersuchungen zu acker- und pflanzenbaulichen Auswirkungen einer dauerhaft konservierenden Bodenbearbeitung. Schriftenreihe, Heft 15/2010. Mehrländerprojekt Agrarbezogener Bodenschutz. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hrsg.)

Überblick: Erosionsgefährdete Gebiete in Deutschland Umwelt Bundesamt (2016): http://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/erosion#textpart-6

Überblick: Erosionsgefährdete Gebiete in Deutschland Umwelt Bundesamt (2016): http://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/erosion#textpart-6

Bodenerosion durch Wasser Linienhafte Erosionsform: deutlich sichtbare, mess- und kartierbare Formen auf einer Ackerfläche Unterteilung nach verschiedenen Tiefen: Rillen (2 – 10 cm) Rinnen (10 – 40 cm) Gräben (> 40 cm) Beobachtung meist an Tiefen- und Abflusslinien oder an den Fahrgassen Bereich des Abtrages und der Neuanlagerung liegen deutlich auseinander Umwelt Bundesamt (2016): Wie erkennen wir Bodenerosion durch Wasser?

Folgen der Bodenerosion im… Abtragungsbereich: Verkürzung der Bodenprofile Verarmung an Humus & Feinbodenteilchen Beeinträchtigung der Bodenfunktion Verletzung, Entwurzelung & Vernichtung von Kulturpflanzen Verlagerung / Verfrachtung von Saatgut, Düngemitteln und PSM Auftragsbereich: Konzentration von Düngemitteln / PSM ↑ Überdeckung von Pflanzen Verschmutzung von Verkehrswegen, Siedlungsflächen & Gräben Eintrag von Sedimenten, Nähr- & Schadstoffen in Gewässer LfULG (2004): Bodenschutz in der Landwirtschaft

Differenzierung der Schäden durch Erosion on-site Schäden Bodenabtrag schädigt nachhaltig die natürlichen Bodenfunktionen & die Produktionsfunktion Schäden auf der Erosionsfläche off-site Schäden erhebliche Ablagerungen von abgeschwemmtem Bodenmaterial → Quantifizierung der on- site Schäden möglich Schäden außerhalb der Erosionsfläche LfULG (2013): Gefahrenabwehr bei Bodenerosion. Arbeitshilfe

on-site Schäden Bodenerosion: Nachhaltig: 1 – 1,5 t/ha a ( 1 cm Bodenverlust in 100 Jahren) Vorsorge: 2 -3 t/ha a ( 2 cm Bodenverlust in 100 Jahren) Gefahrenabwehr: 13 t/ha a ( 10 cm Bodenverlust in 100 Jahren) LfULG (2013): Gefahrenabwehr bei Bodenerosion. Arbeitshilfe

Bodenverlust nach 80 Jahren bei bestimmt jährlichen Abtragsmengen Bild-Quelle: Umwelt Bundesamt http://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/erosion#textpart-4

Bodenabtrag je nach Bodenbearbeitung Umwelt Bundesamt (2016) http://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/erosion#textpart-6

Negative Auswirkungen auf die Ackerfläche Verringerung der Bodenfruchtbarkeit Beeinträchtigung der Bodenfunktionen: Filtern von Verunreinigungen Wasserspeicher Ernteausfälle in Folge von Verlusten bei Kulturpflanzen Verlust von fruchtbarem Oberboden Umwelt Bundesamt (2016): Was sind die Folgen von Bodenerosion durch Wasser?

off-site Schäden Deposition von Bodenmaterial: auf Verkehrsflächen → Verkehrssicherheit ist gefährdet Siedlungsflächen sind nicht mehr ihrem Sinn entsprechend nutzbar Oberflächengewässer: Verschlechterung der Wasserqualität, Verlandung von stehenden Gewässern Beeinträchtigung von Schutzgebieten des Naturschutzes LfULG (2013): Gefahrenabwehr bei Bodenerosion. Arbeitshilfe

Negative Auswirkungen auf benachbarte Flächen Verunreinigung von Wegen und Straßen Verunreinigung von Gräben und Kanalisation Verunreinigung in Wohngebieten und von Privateigentum Steigerung der lokalen Überschwemmungsgefahr durch oberflächlichen Wasserabfluss Ernteausfälle durch Überschwemmung benachbarter Flächen Verfrachten von an den Boden gebundenen Schadstoffen und Mineraldünger in Bäche, Flüsse und Seen sowie benachbarte Ökosysteme (Eutrophierung)

Konventionelle Bodenbearbeitung mit dem Pflug keine Beeinträchtigung der Wasserleitfähigkeit zu beobachten 16-jähriger Langzeitversuch des LfULG tendenziell kann es in der Pflugsohle aber zu Bodenverdichtung kommen das Porenvolumen wird durch den Pflugeinsatz nicht wesentlich beeinflusst Zimmerman; Schmidt & Börner (2010): Untersuchungen zu acker- und pflanzenbaulichen Auswirkungen einer dauerhaft konservierenden Bodenbearbeitung. Schriftenreihe, Heft 15/2010. Mehrländerprojekt Agrarbezogener Bodenschutz. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (Hrsg.)