Prof. Dr. Alexander Thumfart

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt Thomas von Aquin De regimine principum ad regem Cypri - Über die Herrschaft des Fürsten, dem König von Zypern gewidmet (1265-1267) "Triumph of St. Thomas Aquinas over Averroes" by Benozzo Gozzoli (1420–97)

Thomas von Aquin Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt Thomas von Aquin 1225: geboren als Sohn des Grafen Landolf von Aquino auf Sizilien 1230: Bildungsweg in dem berühmten Benediktinerkloster auf dem Monte Cassino 1239: nimmt das Studium an der Universität von Neapel auf 1244: Eintritt in den Dominikanerorden 1248: folgt seinem Lehrer Albertus Magnus nach Köln und studiert dort 1257: Promotion und Lehre in Paris 1261: Lehre in Rom und an anderen italienischen Orten. 1269: aufgrund philosophischer Kontroversen erfolgt eine zeitweise Rückkehr nach Paris. 1272: Leiter des Generalstudiums seines Ordens in Neapel 1274: 7. März: Auf der Reise zum Konzil von Lyon stirbt Thomas in Fossanova. 1323: Heiligsprechung

Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt „Wenn es also der natürlichen Bestimmung des Menschen entspricht, in Gesellschaft mit vielen zu leben, so muss unter den Menschen etwas sein, wodurch die vielen gelenkt werden (…) Denn bei allem, was auf ein bestimmtes Ziel hingeordnet ist, findet sich etwas, das ihm die Richtung bestimmt. In der Körperwelt werden alle anderen Körper durch den obersten Körper, nämlich den Himmel, nach der Ordnung der göttlichen Vorsehung regiert (…) Wenn also eine Gesellschaft von Freien von ihrem Führer auf das Gemeinwohl (bonum commune) der Gesellschaft hingelenkt wird, so wird diese Regierung recht und gerecht sein, wie es Freien angemessen ist. Wenn aber die Führung sich nicht das Gemeinwohl (…), sondern den persönlichen Vorteil des Führers zum Ziel setzt, so wird die Herrschaft ungerecht und wider die Natur sein.“ (Erstes Buch, 1. Kapitel)

Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt „Nun ist es aber offensichtlich, dass etwas, das in sich selbst eins ist, mehr die Einheit bewirken kann als eine Vielheit (…) Es ist also zweckmäßiger, wenn einer herrscht als viele.“ (Erstes Buch, 2. Kapitel) „Von den Formen der ungerechten Regierung ist die Demokratie also immerhin erträglicher, die allerschlimmste aber ist die Tyrannis.“ (Erstes Buch, 3. Kapitel)

Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt „Weil also (…) eine Tyrannei (…) das schlimmste Übel ist, muss man mit Sorgsamkeit und allem Eifer darauf bedacht sein, dass sich die Menge bei ihrem König vorsehe, um nicht plötzlich einem Tyrannen in die Hände zu fallen (…) Dann ist die Verwaltung des Königreiches so einzurichten, dass bereits durch die Verfassung dem König jede Gelegenheit, eine Gewaltherrschaft aufzurichten, entzogen wird. Zugleich muss auch seine Macht so eingeschränkt werden, dass er gar nicht imstande ist, sich leichthin der Tyrannei zuzuwenden.“ „Es ist also wohl besser, gegen die grausame Bedrückung der Tyrannen nicht nach dem persönliche Dafürhalten einiger weniger, sondern nach allgemeinem Beschluss vorzugehen.“ (Erstes Buch, 6. Kapitel)

Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt „Dessen also muss sich ein König bewußt werden: dass er das Amt auf sich genommen hat, seinem Königreiche das zu sein, was die Seele für den Leib und Gott für die Welt bedeutet.“ (Erstes Buch, 12. Kapitel) „Da aber der Mensch das Ziel, in den Genuss der göttlichen Verheißung zu gelangen, nicht durch menschliche Tugend, sondern durch eine von Gott verliehene Kraft erreicht (…), so wird es göttlicher und nicht menschlicher Führung zukommen, uns zu diesem Ziele zu bringen (…). Das Amt dieses Königtums ist (…) nicht den Königen der Erde, sondern den Priestern überantwortet worden und vor allem dem höchsten Priester, dem Nachfolger Petri.“ (Erstes Buch, 14. Kapitel)

Der König muss: Tyrann ist wer: allgemeinwohlorientiert handeln Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt Der König muss: allgemeinwohlorientiert handeln die Gesellschaft zusammenhalten den Frieden erhalten Tyrann ist wer: habgierig und jähzornig ist Unsicherheit und Unrecht verbreitet willkürlich entscheidet die Gemeinschaft durch Zwietracht zerstört

Wie soll die Tyrannis verhindert werden? Prof. Dr. Alexander Thumfart Politische Theorie Universität Erfurt Wie soll die Tyrannis verhindert werden? Auswahl eines geeigneten Königs Eine Verfassung soll den Machtmissbrauch erschweren Möglichkeiten einrichten, um gegen einen Tyrannen vorzugehen Was tun, wenn der Herrscher zum Tyrannen geworden ist: Leichte Tyrannis besser ertragen, denn bei gescheitertem Sturz: Könnte der Tyrann noch tyrannischer werden, als zuvor Uneinigkeit im Volk drohen Schlimme Tyrannis Es ist Gottes Wille, dass wir ungerechte Herrschaft ertragen Gott um Vergebung bitten (beten) und geduldig sein