Die Schule von morgen – und die Probleme von heute.

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Die Schule von morgen – und die Probleme von heute. Anmerkungen zur österreichischen Bildungsdebatte Wien, 2010-03-23

Die Schule von morgen Voraussetzungen Beispiele Bilanz Perspektiven Kindergarten Schulstrukturen Schulleistungen Hochschule Bilanz Perspektiven

Die Schule von morgen - Voraussetzungen - Schule hat immer eine Doppelaufgabe: Gesellschaftliche Kontinuität sicherstellen und gleichzeitig Erneuerung ermöglichen. Das österreichische Schulsystem hat die- se Aufgabe in den vergangenen Dekaden im wesentlichen erfüllt. Seit rund zehn Jahren mehren sich jedoch Anzeichen, dass die Schule von heute die- ser Aufgabe künftig nicht mehr gewachsen sein wird.

Die Schule von morgen - Voraussetzungen - Es gibt zahllose Diagnosen, woran schon feststellbare oder zukünftig zu erwartende Defizite zu erkennen sind: Integrationsprobleme Leistungsdefizite Fachkräftemangel Akademikermangel Anscheinend bedarf es radikaler Struktur- veränderungen und sehr viel mehr Geld, um die Schule auf morgen vorzubereiten – oder?

Die Schule von morgen - Voraussetzungen - Es wäre jetzt ein leichtes, eine passende Vision der „Schule von morgen“ (der Zukunft, des Jahrhunderts, etc.) zu entwickeln, die mit differenziertem, begabungs- orientiertem und leistungsförderndem Unterricht in einer allseits förderlichen Ganztagseinrichtung vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen alle Schwachstellen behebt. Das Problem ist nur, dass es weder die erforderlichen Ressourcen, noch die politischen Gestaltungsmöglich- keiten gibt oder geben wird, diese Visionen umzusetzen. Schlimmer ist, dass mit den „halbierten Reformen“, bei denen es dann in der Regel bleibt, gerade das Gegenteil dessen erreicht wird, was offiziell Zweck der Massnahmen sein soll. Noch schlimmer ist jedoch, dass es Handlungsmöglich- keiten gäbe, die kaum Geld kosten oder sogar welches sparen würden, die aber chronisch ungenutzt bleiben.

Die Schule von morgen - Kindergarten - Diagnose: Es kommen zu viele Kinder unzureichend sprachlich und kulturell vorbereitet zur Schule. Kindergartenkinder bewältigen Schule im Durchschnitt besser. Therapie: Pflichtkindergartenjahr (wo- möglich deren zweie) und Bildungsplan. Resultat: Es wird allenfalls kurzfristig schrumpfende, langfristig aber eher wachsende Leistungsabstände geben! (siehe z.B. Norwegen)

Die Schule von morgen - Kindergarten - Das Problem Bei gleichbleibenden Ressourcen gehen die Kosten des Pflichtjahres zulasten der ohnehin schon knappen Mittel für nachhaltige Frühförderung und zielgruppenspezifische Interventionen. Der nationale Bildungsplan erhöht die Ansprüche, ohne die notwendigen Ressourcen zu thematisieren, geschweige denn sicherzustellen. Bei gestiegenen Ansprüchen und Lasten haben die im voraus ressourcestarken Eltern und Kinder weitaus bes- sere Chancen, die Kindergartenzeit produktiv zu nutzen. Effektiver wäre ein Interventionsprogramm für speziell bedürftige Zielgruppen gewesen – aber das würde eine unpopuläre Umverteilung von Ressourcen verlangen.

Die Schule von morgen - Schulstrukturen - Diagnose: Der Übergang von der Volks- schule zur AHS ist unstreitig eine soziale Barriere: Wer hat, dem wird gegeben. Therapie: Neue Mittelschule (und/oder Ganztagsschule). Resultat: Es wird allenfalls kurzfristig schrumpfende, langfristig aber eher wachsende Chancenungleichheit geben! (siehe z.B. USA und viele andere Gesamtschulländer)

Die Schule von morgen - Schulstrukturen - Das Problem Kurzfristig werden sich Hawthorne-Effekte ergeben, die sich nicht auf Dauer stellen lassen werden. Langfristig sind aber nicht die Oberflächenstrukturen eines Bildungssystems entscheidend, sondern andere Faktoren wie Sozialgeographie, Trägerschaft und Pro- gramm (Prozessgestaltung), die über die Anschlussfähig- keit von Schule an Arbeits- und Lebenswelt entscheiden. Entscheidend ist das Zusammenspiel von inner- und ausserschulischen Lernressourcen und Bildungsverläufen (School & Social Capacity; => NOE). Effektiver wäre eine reelle Schulautonomie, die eine stand- ortspezifische Abstimmung des Schulangebotes ermög- licht – aber das würde eine unpopuläre Umverteilung von Zuständigkeiten („Verwaltungsreform“) verlangen.

Die Schule von morgen - Schulleistungen - Diagnose: Österreich schneidet in inter- nationalen Vergleichstests (PISA, TIMSS, PIRLS etc.) immer schlechter ab als erhofft. Therapie: nationale Standards und Tests einschl. Zentralmatura. Resultat: Es wird allenfalls kurzfristig schrumpfende, langfristig aber eher wachsende Leistungsabstände geben! (siehe z.B. USA, England)

Die Schule von morgen - Schulleistungen - Das Problem Kurzfristig ergeben sich Übungseffekte, die sich nicht auf Dauer stellen lassen. Es gibt kein historisches Beispiel dafür, dass sich so nachhaltige Erfolge erzielen lassen. Es ist daher kein Zufall, dass die Länder mit den ältesten Testkulturen (USA, England etc.) jetzt die Testbatterien abbauen und stattdessen Bildungsverlaufskriterien entwickeln (z.B. CCR: „College and Career Readiness“). Langfristig sind nicht punktuelle Leistungsergebnisse ent- scheidend, sondern die Anschlussfähigkeit der Bildungs- wege im Gesamtsystem und im Berufsübergang (=> NOE). Effektiver wäre es, die diagnostische und Handlungs- kompetenz der Einzelschulen zu stärken – aber das würde eine unpopuläre Ungleichbehandlung und Funktionsdifferenzierung im Schulbetrieb verlangen.

Die Schule von morgen - Hochschule - Diagnose: Österreich hat eine niedrige Akademikerquote mit sozialer Schieflage. Therapie: Freier Hochschulzugang & Bolognaumsetzung. Resultat: Es wird allenfalls kurzfristig schrumpfende, langfristig aber wieder wachsende Chancenungleichheit geben! (siehe z.B. Deutschland)

Die Schule von morgen - Hochschule - Das Problem Bologna hat nur sichtbarer gemacht, was ohnehin ge- geben war: die Unterfinanzierung und die sozial schiefe Verteilung privater Investitionen in die Expansion des tertiären Sektors (einschl. nachschulischer Berufsbildung). Es ist daher kein Zufall, dass die Länder, die diese Umstellung bereits bewältigt hatten, weniger oder keine Probleme mit Bologna haben. Bei gestiegenen Ansprüchen und Lasten haben die im voraus ressourcestarken Studierenden weitaus bessere Chancen, die Ausbildungszeit produktiv zu nutzen. Effektiver wäre es, durch Stipendien- und Kreditsysteme die privaten Beiträge zu allen (!!) Ausbildungsinvestitionen sozial abzufedern – aber das würde eine unpopuläre Wiedereinführung von Studiengebühren und Zulassungs- grenzen verlangen.

Die Schule von morgen - Bilanz - Diagnose: Österreich hat unzweifelhaft eine Reihe drängender Herausforderungen im Bildungssystem zu bewältigen. Therapie: Die Lösungsmodi gleichen aber jedes Mal einem „Minoriteneinschlag“: Formale Gleichschaltung schafft keine reelle Chancen- und Ergebnisverbesserung. Resultat: Solange es so bleibt, werden sich ent- gegen aller erklärten Absichten diese Probleme eher weiter zuspitzen. Erst ein grundlegender Perspektivenwechsel könnte Abhilfe schaffen!

Die Schule von morgen - Bilanz - Das Problem Der Modernisierungsrückstand des österreichischen Bildungswesens liegt nicht an fehlendem Geld oder Mangel an guten Worten, sondern einer überkommenen Verwaltungs- und Politikkultur, die durch „einfältige“ Massnahmen vielfältige Problemlagen kurieren will. Es käme darauf an, die grundlegende Einsicht der Schul- und Organisationsforschung zu beherzigen: Komplexe soziale Systeme lassen sich nicht nach dem Motto „one size fits all“ steuern. Effektiver wäre es, durch substantielle Autonomie der Be- teiligten und kriterienbasierte Finanzierung den jeweiligen Standorten und Zielgruppen selbständige Lösungen zu ermöglichen – aber das würde eine (Selbst-) Entmachtung eines der relativ grössten und komplexesten Steuerungs- systeme verlangen, die es in Europa gibt …

Die Schule von morgen - Perspektiven - Was ohne grosse Zusatzkosten machbar wäre … Eine substantielle Budget-, Personal- und Planungs- autonomie im Rahmen von Zielvereinbarungen. Eine kriterienbasierte Finanzierung, die Rücksicht auf die jeweiligen Problemlagen nimmt. Eine Dienstrechtsreform, die aufgaben- und funktions- bezogene Beschäftigung unterschiedlicher Kräfte erlaubt. Die flexible Gestaltung von Unterricht, Schultag, Schul- jahr, Stundentafel, der Zusammenarbeit mit der „local community“ usw. je nach konkreter Schulsituation. Die Durchführung einer reellen Binnendifferenzierung, die je nach Anforderungen mit wechselnden Gruppen- stärken, pädagogischen Profilen, Methoden usw. arbeitet. Kurz: Eine sozial gerechtere, zugleich effektive Schule.

Die Schule von morgen - Perspektiven - Was dagegen spricht … Die mangelnde Fähigkeit, sich aus den eingefahrenen Schützengräben der Lagerkonkurrenz zu befreien, und der fehlende Mut, konsequent anders anzusetzen. Die mangelnde Bereitschaft von Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Verbänden usw., sich selbst auf die Aushandlung von Zielen und Kriterien zu beschränken. Der Mangel an qualifizierten Schulleitungen und an breiter ausgebildetem pädagogischem Personal. Vor allem aber und immer wieder: Die mangelnde Bereitschaft sich vorstellen zu können, dass es auch anders als bisher ginge (auch wenn das in vielen Ländern bereits gezeigt wird).

Die Schule von morgen - Ein Beispiel: LehrerInnenbildung - Was ohne grosse Zusatzkosten machbar wäre … Anstatt sich in institutionellen Lagerkämpfen zu verstricken eine flexible Rahmenordnung, die unterschiedliche Profile und Schwerpunkte erlaubt. Eine Studienordnung, in der auch Volks- und Hauptschul- lehrkräfte solide Fachkenntnisse erwerben. Eine Fächerordnung, die dringend nötigte Zusatzqualifika- tionen (wie Sprach- oder Begabungsförderung) ermöglicht. Ein Studienaufbau, der für eine enge Verzahnung von Ausbildung und Praxis durch eine berufsbegleitende zweite Ausbildungsphase sorgt und gleichzeitig den Beruf für mehr Quereinstiege Berufserfahrener öffnet. Eine Examensordnung, die es erlaubt, jeweils dort Stu- dieninhalte abzuholen, wo sie am besten vertreten sind. Kurz: Eine flexible, Eigeninitiative stärkende Gesamtarchitektur.

Die Schule von morgen - Ein Beispiel: LehrerInnenbildung - Was dagegen spricht … Die mangelnde Fähigkeit, sich aus den Schützengräben der Lagerkonkurrenz zu befreien und diese Reform nicht wieder als Teil des Dauerstreits „Meine Reform ist jedenfalls nicht Deine Reform“ (Gesamtschule etc.) zu inszenieren. Die mangelnde Bereitschaft, sich von eingefahrenen Tradi- tionen (etwa: Alle-Fächer-Lehrkraft) und Privilegien (etwa: Lehramtsmonopol) zu lösen. Der Mangel an qualifiziertem Personal für die neuen Ausbildungsteile. Vor allem aber und immer wieder: Die mangelnde Bereitschaft sich vorstellen zu können, dass es auch anders als bisher ginge (auch wenn das in vielen Ländern bereits gezeigt wird).

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Die Schule von morgen Was die Schule von morgen können soll, ist leicht zu beschreiben. Das Meiste könnte ohne grosse Zusatzmittel erreicht werden. Inkrementalistische Strategien (halbierte Reformen) verschlimmbessern meist nur. Stattdessen bedarf es eines grundlegenden Perspektiven- wechsels, der zur Zeit leider eher unwahrscheinlich ist. Dass es nicht so bleibt, ist Aufgabe aller gesellschaft- lichen Kräfte – auch die Ihre! Danke für Ihre Aufmerksamkeit!