UND VON DER CHORISCHEN AUSSPRACHE

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 Präsentation transkript:

UND VON DER CHORISCHEN AUSSPRACHE X. VOM SCHÖNEN SINGEN UND VON DER CHORISCHEN AUSSPRACHE Sprache dient der Verständigung. Am klarsten ist sie, wenn eine Person deutlich spricht. Schon, wenn sich zwei gleichzeitig unterhalten wollen, gibt es die ersten Verständigungs- Schwierigkeiten. Besteht gar die Absicht, und das ist ja bei Chören der Regelfall, Sprache in gesungener Form vorzutragen, türmen sich die Probleme, die der Textverständ-lichkeit im Wege stehen; denn die Deutlichkeit der Aussprache nimmt mit der steigenden Zahl der Sänger eher ab als zu! Für die Hörer aber besteht das begreifliche Bedürfnis nach Verständlichkeit des gesungenen Wortes. Das geflügelte Wort "Text an der Kasse" kann da nur mehr als kleiner Scherz gelten. Chorische Aussprache vollzieht sich nach feststehenden Regeln, die hier einmal im Überblick dargestellt werden sollen. Der Chor, der sie kennt, beachtet, beherrscht und anwendet, wird sich seinen Hörern immer gut verständlich machen können. Und das sollte ja neben dem schönen Singen die erklärte Absicht eines jeden Chores sein!

Sind die Träger des Klanggeschehens Doppellaute: Ai, Ei, Au, Eu, Äu, VOKALE (Selbstlaute) Sind die Träger des Klanggeschehens Aa, Ee, Ii, Oo, Uu, Doppellaute: Ai, Ei, Au, Eu, Äu, Umlaute: Ää, Öö, Üü,

GRUNDGESETZ BEIM SINGEN ALSO: Locker! Locker ! ! ! UNTER DEM WORT "ARTIKULATION", AUF DESSEN INHALT ES EBEN NUN BEIM SINGEN BESONDERS ANKOMMT, IST DIE RICHTIGE BILDUNG DER LAUTE ZU VERSTEHEN. An der Artikulation beteiligt sind Lippen, Zunge und Unterkiefer. Die an der Artikulation beteiligten Muskeln müssen immer locker und entspannt sein! Alle - auch die kleinsten Verkrampfungen mindern die Qualität der Tongebung. GRUNDGESETZ BEIM SINGEN ALSO: Locker! Locker ! ! ! (Auch dann, wenn die Lippen beim Ausführen verschiedener Laute unterschiedlich gespannt sein müssen!). So sollen die Mundwinkel beim Singen der Laute O, Ö, U und Ü leicht nach vorn zusammengenommen werden. Die Lippen werden dabei leicht vorgewölbt (Kussmund, Sängerschnute bzw. die Vorstellung, man habe eine Kirsche zwischen den Lippen). ACHTUNG: Spätestens ab hier sollte Jeder die beschriebenen Übungen mitmachen! Bei E und I wird der Mund etwas breiter geformt; aber nicht zu breit! Gleichzeitig muss besonders beim E und I auf die Beibehaltung der Lockerheit des Unterkiefers geachtet werden!

Uuuu-oooo-öööö-eeee-üüüü-iiii-aaaa-ääää-iiii-üüüü-oooo Beim A sollte der Mund nur bis zu dem Punkt geöffnet werden, an dem der Unterkiefer einen bestimmten Widerstand erreicht, also nicht zu weit! Bei 0 und U muss der Unterkiefer gleichweit geöffnet sein wie beim A, nur, dass die Lippen bei 0 und U eben etwas mehr geschlossen sind als beim A . (PROBIEREN!) Singe leise auf bequemer Tonhöhe und mit lockerem Unterkiefer gut gebunden und ohne abzusetzen folgende Lautreihen: Uuuu-oooo-öööö-eeee-üüüü-iiii-aaaa-ääää-iiii-üüüü-oooo (Beobachte dabei deine Lippen- und Unterkiefer-Stellungen! ) Beim nochmaligen Singen achte darauf, dass die einzelnen Vokale gut schwingen und dass sie weit vorn im Munde gebildet werden. Und beim dritten Male wollen wir uns auch noch vorstellen, dass im ganzen Körper eine schwingende, wohltönende Säule ist, die vom Zwerchfell bis zum Schädeldach reicht. Der Ton darf also nicht sofort zum Munde hinaus entlassen werden, nein, er muss gleichsam durch das Mitschwingen der Resonanzräume im Kopfe veredelt werden. (Sicher hilft dabei die Vorstellung, man sänge nicht zum Munde sondern "zu den Augen heraus"). Immer wieder versuchen und lauschen, wie es in mir klingt und schwingt!

Konsonanten (Mitlaute) 1. Klinger (Halbvokale) Ll, Mm, Nn, Ng, Rr, Ss, Ww sind die Hauptträger der Resonanz, verbinden die Vokale wie Brücken und sind für ein schwebendes, gebundenes Legato-Singen sehr wichtig. Auch für die Klinger gilt: Lockerheit in Unterkiefer, Zunge und Lippen! DIE WEITE DES ANSATZROHRES erreicht man besten durch die Vor-stellung freudigen Erstaunens oder auch d.d. Vorstellung des Gähnen-Müssens. Ein tragfähiges Piano-Singen gelingt mit dieser Übung: Sich staunend über etwas wundern; und dann es in sich klingen lassend auf: Der Unterkiefer muss dabei bewusst locker nach unten geführt werden! "mmmm-nnnn-ngngng-llll-ssss-wwww-nnnn-mmmmm"

Konsonanten (Mitlaute) 2. Geräuschlaute Cc, Ch, Ff, G=ch, Hh, Ss, Vv, müssen dezent gebildet werden; also mit Zurückhaltung und nicht übertrieben! 3. Explosiv- und Verschlusslaute Bb, Dd, Gg=k, K, P, T, X, Z sind die ZERHACKER der Melodie - für eine gute Textverständlichkeit aber außerordentlich wichtig! Sie sind vom Chor jeweils so spät wie möglich zu bilden! Als Schlusslaute sind sie vom gesamten Chor nach der Zeichen-Gebung des Dirigenten absolut gleichzeitig zu sprechen! (was allerdings nur in der Chorprobe gemeinsam geübt werden kann).

Beispiele: Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 1: Abgesetzt werden muss, wenn ein Klinger (l,m,n,ng,r,s,w) auf einen Vokal (a,e,i,o,u) folgt! Beispiele: FALSCH RICHTIG willich will / ich auf der grünenau auf der grünen / Au Wir singenamen Wir singen / Amen Übereinerabenröte Über / einer / Abendröte

Beispiele: Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 2: Ineinanderfließend gebunden werden muss, wenn ein Klinger (l,m,n,ng,r,s,w) auf einen Klinger folgt! Beispiele: FALSCH RICHTIG Einen / langen / Weg einennllangennwweg Singen / wollen singennwwollen Um / seinen / Namen ummsseinennnamen

Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 3: Ebenso Ineinanderfließend gebunden werden muss, wenn ein Klinger (l,m,n,ng,r,s,w) nach einem Vokal (a,e,i,o,u) folgt! Beispiele: FALSCH RICHTIG So / nimm sonnimm Zu / lachen zullachen Wenn / du / mich / liebst wennndummichlliebst

Regel 4: „-ig“ als Endsilbe ist oft wie „-ich“ zu sprechen! Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 4: „-ig“ als Endsilbe ist oft wie „-ich“ zu sprechen! Beispiele: FALSCH RICHTIG Richtick(g) richtich Honik(g) Honich Könik(g) Könich(g) (Aber: Könige)

Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 5: „-ng“ ist immer stimmhaft nasal zu sprechen und niemals etwa mit selbständigem „g“ oder gar „k“ am Ende! Beispiele: FALSCH RICHTIG Rink(g) Rinng sank(g) sanng klank(g) klanng

Beispiele: Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 6: Explosiv- bzw. Verschlusslaute (b,d,g=k,k,p,t,x,z) sind so spät wie möglich zu bilden Beispiele: FALSCH RICHTIG Mit lautem Schall mii-tlauu-temschall Zur guten Nacht zuu-rguu-tennnaa-cht

Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 7: Vor einem Explosivlaut (b,d,g=k,k,p,t,x,z) ist ein Klinger (l,m,n,ng,r,s,w) nachdrücklichst und bewußt zum Klingen zu bringen Beispiele: FALSCH RICHTIG Wind Winnnd Mond Monnnd anbetend anbetennnd kalt kalllt

Regel 8: Nimm unschöne Überbetonung der Endsilben zurück Wichtige Besonderheiten der chorischen Aussprache Regel 8: Nimm unschöne Überbetonung der Endsilben zurück Beispiele: FALSCH RICHTIG Stundöä STUNDe Hirtöänn HIRten da draußöänn da DRAUßen