Flaschenreinigung auf dem Prüfstand –

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Mikrobiologie in der Getränkeindustrie
Advertisements

was sind Säuren und Basen ?
Der pH-Wert einer wässriger Lösung gibt an, wie stark sauer oder basisch (alkalisch) die Lösung ist.
Brennen und Löschen Brandlehre Feuerwehr Rohrbach
Brennen & Löschen / Löschverfahren
Versuch 3.9: Bestimmung des biologischen Sauerstoffbedarfs
Mechanik, Wärmelehre, Elektrizitätslehre, physikalische Größen
6. Grundlegende Gleichungen
Aufbau einer Thermischen Solaranlage
Messwerte: Was sagen sie eigentlich aus?
Ganzheitliche Betrachtung der Produktion
ETC engineering & technology consulting GmbH
KA Nachbarschaft 103 Betriebsanalytik Vorbereitung auf Ringversuche
Arbeitsfluids Fluid besteht aus Atomen/Molekülen Bild = Wasser flüssig
Typ A 1.
Blut und Blutgruppen Blutgerinnung.
Übungsbeispiele 3.
Trinkwasser von Julia und Alex.
Lehrplan Kenntnis der grundlegenden physikalischen Gesetze
Alkali- und Erdalkalimetalle
Charakterisierung von Lyophilisaten
Physikalisch-Chemische Laborübungen
A41_Ue1_Miniaufgaben_Atombau + PSE
Geologie des Mars und Vulkanismus
Das Trinkwasser Von Madeleine, Nicole, Jenny und Sabrina
BRANDKLASSEN A: feste organische Stoffe Holz, Papier, Stroh, Textilien
Chemische Vorgänge in Klärwerken am Beispiel der Kläranlage Bayreuth
Enthalpie (Wärmeinhalt) von Wasser
Elektronik Lösungen.
Ordne die folgenden Begriffe nach der Größe! Beginne mit dem Kleinsten! Moleküle Zellmembrandicke Bakterien Viren Zellen Zellorganellen.
Das Wasser und seine Anomalie
Der Energiebegriff Im 18. Jahrhundert glaubte man noch, dass es sich bei Wärme um einen Stoff handelt (sog. Caloricum) Dieser Stoff dringt beim Erhitzen.
Praktikum Radialventilator/Staubsauger
Willkommen zur NANO Technologie
Kontinuierliche Schichtdickenmessung am Kalottenschliff
FF Groß Gaglow Löschen FF Groß Gaglow Definition Löschen Brennbare Stoffe Löschwirkungen Löschmittel - Wasser - Schaum - CO 2 - Pulver.
Jugendfeuerwehr Bezirk Tolk Brandklassen und die geeigneten Löschmittel.
Hohenstein Innovationsbörse Kupfer gegen Keime - Nutzen von Textilien mit antiviraler und antibakterieller Wirkung belegt Christin Glöckner, Hohenstein.
Grafische Darstellung von Gruppenunterschieden.
Mathematik.
ATP – Messungen Hygienekontrollen von Spül- und Betriebswasser
Trinkwasser Cornelia Schadler.
Testomat® 808 Produktpräsentation.
Stoffkreisläufe in Seen
Mineralwasser Von Andrea Klauscher.
Vorbehandlung, Homogenisierung und Probenteilung
Brandlehre Brennen und Löschen.
Anorganisch-chemisches Praktikum
? Kernphysik Becquerel (1896):
Pflegehinweise für Kunststoffe und Nylon
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
Louis Poulsen LP Hint Beschreibung - Leuchtenart Mastleuchte
Contech Verfahren der Firma Overlack Patentanmeldung 2012.
Louis Poulsen PH 5-4½ & PH 6½ Beschreibung
Louis Poulsen PH 5-4½ & PH 6½ Beschreibung
Sauerstoffgehalt.
Experiment Nr. 9 Herstellung eines Farbstoffs
Spontane Oxidation von Eisen-Nanopartikeln
Intestinale Enterokokken
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
Kofermentation bei kommunalen Kläranlagen
Der Cola-Test Cola ist ja generell nicht Gesund und man sollte es in Maßen genießen. Das konnten wir im Test bedauerlicherweise nicht befolgen und mussten.
DWA Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit
Tätigkeiten mit Organischen Peroxiden
Thermodynamik Hauptsätze/ Definitionen von Zustandsgrößen:
SASSO 80 K SPOTLIGHT LED 24V DC
Louis Poulsen Tripos Mini LED Beschreibung - Leuchtenart
Chemische und mikrobiologische Grundlagen der Wassertechnologie
SASSO 80 K SPOTLIGHT LED 24V DC
XAL LETU 24V DC XAL DMX-BUS W Beschreibung - Leuchtenart
 Präsentation transkript:

Flaschenreinigung auf dem Prüfstand – Priv.-Doz. Dr.-Ing. Hartmut Evers

Aufgaben der Flaschenreinigung    Entfernung von Verschmutzungen Hierunter ist auch die Entfernung der Flaschenausstattung zu verstehen. Sanitation der Flaschen Bedeutet die möglichst weitgehende, über die Eliminierung von Kontaminationskeimen hinausgehende, Abtötung von Mikroorganismen. Spülen der Flaschen Entfernung der anhaftenden Reinigungslösung und deren Zusatzstoffe sowie Rückkühlung der Gebinde.

Flaschen- ausstattung Getränkereste Mineralische und Organische Verschmutzungen (Sand / Erde...) Papier/Fasern Scherben/Glas Lack Schwermetalle Aluminium Soda NaOH Reinigungsmittel: - Tenside - Additive - Entschäumer Jux-Bräu EXPORT Flaschen- ausstattung Folie Hals-, Rücken-, Bauchetikett Etikettenleim Fremdkörper Abwasser Frischwasser Schwaden Dampf Kondensat Wärme- abstrahlung gereinigte Flaschen

Richtwerte für Mindest - Laugetauchzeiten Nach DIN 8784 ist die Tauchzeit die Zeit vom Eintauchen einer Flasche in ein Weichbad bis zum Verlassen des Flüssigkeitsbades. Die Gesamttauchzeit ist als Summe aller Einzeltauchzeiten definiert, wenn mehrere Tauchbäder vorhanden sind. 1

An eine gereinigte Flasche werden in der Lebensmittelindustrie folgende Anforderungen gestellt Ø Frei von pathogenen, virulenten und getränkeverderbenden Keimen Frei von Flaschenausstattungs-Rückständen Geruchsneutral Glanzklar Frei von Rückständen der Reinigungsmittel Eine der Abfüllung angepaßte Abgabetemperatur Tropffrei Keine kristalline Ausfällungen; weder Innen noch Außen

Der Reinigungseffekt resultiert aus dem Zusammenwirken von sechs Faktoren

Partikel an der Oberfläche verankert oder durch Anziehungskräfte gehalten Glaswand Fettschicht feste Partikel Fasern Einzelne und viele feste Partikel mit Fett an die Oberfläche gebunden feste Partikel Kolloidschicht Partikel durch Kolloide an der Oberfläche verklebt Kristallschicht Homogene Schicht aus Bierstein oder ähnlichem

Zusammenhang zwischen Behandlungstemperatur und Ablösezeit Quelle: Diss. Rüppell, 1978

Temperaturverlauf in der Flaschenreinigungsmaschine Vorweiche 1 Vorweiche 2 Vorlauge Hauptlauge Laugespritzung Warmwasser 1 Warmwasser 2 Warmwasser 3 Frischwasser Behandlungszeit Temperatur °C 10 20 30 40 50 60 70 80

Glaskorrosion

Tauchen 1,5 Sekunden 3,0 Sekunden Spritzen Tensidreduzierung in der gereinigten Flasche Vergleich : Spritzen, Tauchen, Ultraschall pü = 0,8 bar NRW-Flasche Düsend. 3,5 mm Spritzen Tauchen Ultraschall Zeit [s] Vergleich der Düsendurchmesser pü = 0,8 bar NRW-Flasche 9 s Laugespritzung Restgehalt an Entschäumer [%] 1,5 Sekunden Wasserspritzung 3,0 Sekunden Wasserspritzung Düsendurchmesser [mm] 1

Frischwasser: Erforderlicher Frischwasserverbrauch und Resttensidmenge als Modellfunktion Frischwasser: 124 ml/Flasche (Helm u.a. 1996) 150 ml/Flasche (Strohn 2000) 170 ml/Flasche (80-90 ml/Flasche machbar) (Messer 1997) 150 ml/Flasche, sicherer 170 - 200 ml/Flasche (Evers 1998) Quelle: Schildbach, 2002 minimale, erforderliche Frischwassermenge Grenzwert Frischwasserverbrauch (mL) Resttensidgehalt mg/L Quelle: Pahl und Wöhler, 1999

Korrelation der Oberflächenspannung gegen den Resttensidgehalt in gereinigten Flaschen

Begrenzung des Wassersparens durch thermische Probleme Rückstände in den Flaschen Modellrechnung: Wärmeabfuhr Flaschen (0,5 l NRW): (30%) 0,4 kg/Fl. * 0,8 kJ/(kg*K) * 45 K = 14 kJ/Fl. Wärmeabfuhr Körbe etc.: (70%) 14 kJ/Fl. * 7/3 = 33 kJ/Fl. Gesamtwärmeabfuhr Spritzzonen: (100%) 14 kJ/Fl. + 33 kJ/Fl. = 47 kJ/Fl. erforderliche Wassermenge: 47 kJ/Fl. / 4,2 kJ/(kg*K) / 50 K = 224 ml /Fl. Quelle: Schildbach, 2002

Abhängigkeit der Frischwassermenge von der Abgabetemperatur Bezogen auf 0,5 L NRW- oder Ale-Flaschen

Verhalten der Etiketten in Lauge

Begrenzung des Wassersparens durch Kontrollen: optische Kontrolle (Halogenlicht) mikrobiologische Kontrolle Untersuchungen des Ausspülwassers auf - Fasern, - Alkalität und pH-Wert, - Oberflächenspannung - gelösten CSB, - nichtionische Tenside (Küvettentest). spezifische Rückstandsanalytik auf z.B. nichtionische Tenside (Pahl und Wöhler 1999) Rückstände in den Flaschen Sauberkeit der Flaschen: optisch sauber mikrobiologisch einwandfrei rückstandsfrei VLB- Dreisprung Quelle: Schildbach, 2002

Gleichgewichtskurve Schmutzkonzentration Verschleppung 10 ml/Fl. Schmutzkonzentration 100% Schmutzkonzentration c [g/l] Verschleppung 20 ml/Fl. Schmutzkonzentration 50% c = Konzentration des Stoffes im Bad [g/l] æ ö m 1 m = Masse des Stoffes pro Flasche [g/Fl] c × ç 1 - ÷ = v = Verschleppung [l/Fl] v ç v n ÷ è ø n = Anzahl der Flaschen e B B = Badinhalt in l e = Basis des natürlichen Logarithmus (=2,72) Flaschenanzahl n [Stück]

Ausspülverhalten . VF cIII VS cII c0 cI Frisch- Zone III wasser Lauge Zone III Zone II Zone I Frisch- wasser VF . VS cI cIII cII ciV c0 Ausspülverhalten VF = Frischwasserverbrauch ml/Flasche . VS = Verschleppungsvolumen ml/Flasche . C0 = Laugekonzentration 1% VF = VF . VS