FLASHOVER RAUCHDURCHZÜNDUNG

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FLASHOVER RAUCHDURCHZÜNDUNG Version 1.0/2003 FLASHOVER RAUCHDURCHZÜNDUNG Ich darf Sie zu unserer Ausbildungsveranstaltung begrüßen. Die nachfolgenden Erkenntnisse beruhen auf Erfahrungen vieler Einsätze und den Ausbildungsveranstaltungen unserer Atemschutzausbilder bei Risc. Flashover

Flashover

Flashover Backdraft Kohlenmonoxid - tödliche Gefahren!

Flashover

Jährliche Brandschadensbilanz in Deutschland 200.000 Brände  508 Brandtote (davon  45 tote Kinder) (1999  Statistisches Bundesamt Deutschland) 6.000 Brandverletzte mit Langzeitschäden Über 400 Mio. € Brandschäden im Privatbereich Brandtote sind Rauchtote: Die Mehrheit stirbt an einer Rauchvergiftung! Täglich verunglücken zwei Menschen tödlich durch Brände, die meisten davon in den eigenen vier Wänden. Etwa drei Viertel aller Opfer von Wohnungsbränden sterben nicht durch Verbrennungen sondern an Rauchvergiftung. Weit gefährlicher als Flammen oder Hitze ist der Brandrauch! Nachts schläft auch der Geruchssinn! Die meisten Feuer beginnen mit einer Schwelphase, in der sich Räume schnell mit Rauch füllen. Fängt es nachts an zu brennen, wird man nicht wach, da der Geruchssinn die gefährlichen und hochgiftigen Gase nicht bemerkt. Schon nach wenigen Minuten erreichen die freigesetzten Gase lebensbedrohliche Konzentrationen, die schon nach kürzester Zeit zum Erstickungstod führen. Flashover

Brandrauch, die große Gefahr: ist ein kompaktes Gemisch von Atemgiften behindert die Atmung ist heiß und nimmt die Sicht führt zur Orientierungslosigkeit, Panik und Angst Das bei allen Bränden entstehende geruchlose Kohlenmonoxid (CO) bewirkt, dass das Blut über die Lungen keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann mit der Folge, dass man durch den Sauerstoffmangel bewusstlos wird und im Schlaf erstickt, ohne den Brand überhaupt bemerkt zu haben. Schon wenige Lungenfüllungen Kohlenmonoxid sind tödlich! Im Brandfall fallen die meisten Menschen nicht den Flammen zum Opfer, sondern kommen durch den Brandrauch ums Leben! Bereits zehn Kilogramm Spanplatten ergeben rund 6.000 m3 Brandrauch! Bei der gleichen Menge Zeitungspapier sind es schon 10.000 m3 ! Und zehn Kilogramm Schaumgummi entwickelt sogar 25.000 m3 Brandrauch! D.h. 100g Schaumgummi reichen aus, um ein 100 m³ großes Zimmer in kurzer Zeit mit tödlichen Rauch zu füllen. So können selbst kleine Brände in kürzester Zeit Flure, Treppenhäuser, Zimmer, Wohnungen und ganze Häuser verrauchen. Feuerwehrangehörige schützen sich im Einsatz durch Atemschutzgeräte. Diese Möglichkeit haben die vom Brand betroffenen Mitbürger nicht. „Vergessen Sie die Vorstellung, dass ein Feuer etwas mit Licht und Helligkeit zu tun hat. Denn erst einmal wird es undurchdringlich schwarz um Sie“ (siehe Bild oben). Flashover

Vereinfachte graphische Darstellung der Voraussetzung für die Verbrennung Flashover

Voraussetzungen der Verbrennung Brennbare Stoffe Sauerstoff Richtiges Mengenverhältnis (O2 und Brennstoff) Zündenergie in Abhängigkeit eines Katalysators Erreichung der Mindestverbrennungstemperatur Flashover

Voraussetzungen für den Flashover brennbare Stoffe, die während der Verbrennung oder Brennstoffaufbereitung durch Wärmezufuhr Rauch- und / oder Pyrolysegase* freisetzen optisch geschlossener Brandraum ausreichende Sauerstoffzufuhr und offene Flamme in dem Brandraum Ansammlung unverbrannter Pyrolysegase* in zündfähiger Konzentration im unmittelbaren Bereich des Brandraumes Für den fetten Flashover oder den Backdraft ist keine ausreichende Sauerstoffzufuhr notwendig bzw. wenn ausreichende Sauerstoffzufuhr immer da wäre, würden die Gase schön abbrennen ohne Flashover * Pyrolyse: Thermische Zersetzung von Stoffen Flashover

Das Phänomen Flashover Ein Flashover ist eine besondere Phase der Brandausdehnung, in der sich ein Brand schlagartig auf nahezu alle brennbaren Stoffe eines optisch geschlossenen Raumes ausbreitet bzw. die unvollständig verbrannten Brandgase in einem Raum durch Vorhandensein von ausreichend Sauerstoff oder plötzliches Zuführen von Sauerstoff durchzünden. Brandgase bestehen aus: - Verbrennungsprodukten (bereits vollständig verbrannte Substanzen) Daher wird der Flashover auch als Rauchdurchzündung bezeichnet. - Pyrolyseprodukte (nicht vollständig verbrannte Substanzen) - Feststoffen wie z. B. Ruß und Asche Flashover

Flashover

Chronologie eines Brandes t 0 - Brandentstehung t 1 Min. - Nach der Initialzündung bereits starke Rauchentwicklung, der Brand entwickelt sich und die Temperatur steigt an, zunächst bis der Sauerstoffgehalt zu gering ist. Dann gehen die Flammen zurück, der Brand scheint zu erlöschen, aber nicht vollständig ....... (Schwelbrand), da durch den Türspalt oder andere Undichtigkeiten immer etwas Sauerstoff Zugang findet. t 3 Min. - Der Raum füllt sich von oben nach unten mit Rauch. Flashover

Flashover

Chronologie eines Brandes t 5 Min. - Keine Sicht mehr im Bodenbereich, die Temperaturen steigen auf über 300° C. Alle brennbaren Gegenstände im Brandraum entwickeln infolge der thermischen Aufbereitung nicht erkennbare Pyrolyseprodukte. Die Temperatur steigt auf ca. 600°C, der Druck steigt an. Ein zündfähiges Gemisch aus Pryrolyse- produkten hat sich gebildet und lauert... ....auf das Öffnen der Tür ! Flashover

Flashover

Chronologie eines Brandes t 7 Min. - Durch die Wärme bersten die Fenster oder die Feuerwehr öffnet die Türe. Flashover

Flashover

Chronologie eines Brandes t > 7Min - Die mit dem eintretenden Sauerstoff vermischten Pyrolyseprodukte verbrennen mitunter explosionsartig. Es kommt zum Flashover !!! Die Verbrennungsreaktion ist unterschiedlich heftig, abhängig von der Menge der brennbaren, aber unvollständig verbrannten Pyrolyseprodukte, dem vorhandenen Sauerstoff und dem Mischungsverhältnis im Brandraum. Der gesamte Raum steht in Flammen (1000°C). Flashover

Das kann Ihnen beim Öffnen einer Türe entgegenkommen !! Flashover

Arten des Flashover Man unterscheidet verschiedene Arten des Flashover: Roll-Over magerer Flashover fetter Flashover heißer fetter Flashover verzögerter Flashover verlagerter Flashover Backdraft (Rauchexplosion) Die Wirkung ist abhängig von dem Mischungsverhältnis der Pyrolyseprodukte, das sich im Brandraum gebildet hat. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers Roll-Over Ein Roll-Over tritt meist auf, bevor es zu einem Vollbrand innerhalb eines Raumes kommt. Heißer Brandrauch und Brandgase sammeln sich im oberen Teil des Raumes. Da die Wärme nicht ausreichend nach außen abgeführt wird, staut sich die Wärme unterhalb der Raumdecke und die Temperatur im Brandraum steigt kontinuierlich an. Die erhitzten Gase entzünden sich, eine Flammenfront rollt an der Decke entlang auf die Einsatzkräfte zu. Durch gekippte Fenster oder ähnliche Öffnungen kann Luft in den Brandraum eindringen und der Rauch abziehen. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers Magerer Flashover (1) Ein magerer Flashover tritt meist auf, bevor es zu einem Vollbrand innerhalb eines Raumes kommt. Heißer Brandrauch sammelt sich im oberen Teil des Raumes. Da die Wärme nicht ausreichend nach außen abgeführt wird, staut sich die Wärme unterhalb der Raumdecke und die Temperatur im Brandraum steigt kontinuierlich an. Durch gekippte Fenster oder ähnliche Öffnungen kann Luft in den Brandraum eindringen. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers Magerer Flashover (2) Durch die Wärmestrahlung zersetzen sich auch Materialien, die sich weit entfernt vom Brandherd befinden und geben Brandgase ab. Zunächst besteht noch ein Luftüberschuss im Raum – das Gemisch aus Luft und Brandgasen ist zu mager. Erreicht die Konzentration der Brandgase den Wert der UEG und ist ausreichend Luft vorhanden kann es zum mageren Flashover kommen!! Flashover

Das „Atmen“ - „Pulsieren“ - des Flashover Das Gemisch aus Luft und Brandgasen ist zu „fett“ geworden, die heißen Brandgase drücken nach außen. Durch die Volumenausdehnung der heißen Gase wird der Sauerstoff verdrängt; somit sinkt auch die Intensität der Verbrennung und damit die Temperatur. Die Gase kühlen ab, es entsteht ein Unterdruck. Durch Öffnungen wird Luft eingesogen, das Feuer flammt wieder auf und der Vorgang beginnt von vorne. Diesen Vorgang nennt man das „Atmen“ oder auch das „Pulsieren“ des Flashover, typisch in Zeiträumen zwischen einzelnen mageren Flashover. Auf diese Anzeichen von „Atmen“ müssen wir achten !! Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers Fetter Flashover Bevor es zu einem „fetten“ Flashover kommt, hat die Rauchgaskonzentration die OEG überschritten. Es besteht ein Überschuss an Brandgasen, das Gemisch ist zu „fett“. Wird nun ausreichend Sauerstoff zugeführt und wird die OEG unterschritten, kann es durch eine Zündquelle zum Flashover kommen. Ist die OEG überschritten, so bedeutet das z. B. bei CO - OEG = 74%, dass mehr Brandgase da sind als Sauerstoff, beim Methan - OEG = 15% ist das schon nicht mehr so der Fall. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers „Heißer fetter“ Flashover Wenn die Raumtemperatur über die Zündtemperatur der Brandgase (CO - 605°C) steigt, entzünden sich die Brandgase bei Sauerstoffzufuhr sofort ohne Zündquelle, wenn die OEG unterschritten wird. Anzeichen für einen bevorstehenden fetten Flashover: - Temperatur steigt unerträglich hoch an - Brandgase werden schwarz-grau-gelblich - in absoluter Stille fangen Helme bzw. PSA zu knistern an - kleine rote Flammen erscheinen im Rauch (Dancing Angels) Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers „Verlagerter“ Flashover Wenn durch falsche Lüftungsmaßnahmen ein Überschuss an brennbaren Pyrolyseprodukten in angrenzende Bereiche (z.B. Zwischendecken, Räume) gedrückt wird, kann es anschließend durch die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff und durch eine Zündquelle von dort aus zum verlagerten Flashover kommen. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers „Verzögerter“ Flashover (1) Gerade bei der Brandbekämpfung sind Einsatzkräfte der Gefahr ausgesetzt, vom sogenannten verzögerten Flashover überrascht zu werden. Die Energie eines Flashover hängt wesentlich vom Gemisch der Brandgase ab. Befindet sich im Raum ein ideales Gemisch, so kann es von der Durchzündung bis hin zur Rauchgasexplosion kommen. Flashover

Unterschiedliche Arten des Flashovers Verzögerter Flashover (2) Beim verzögerten Flashover ist ein explosionsfähiges Gemisch vorhanden, alleine die Zündquelle fehlt. Nach Erkaltung sinkt das Gemisch ab. Wird diesem Gemisch z.B. bei Nachlöscharbeiten nun eine Zündquelle (z.B. Glutnester oder heiße Oberflächen) mit ausreichender Energie zugeführt, kommt es zum Flashover. Flashover

Backdraft - Rauchgasexplosion (1) Durch den fortschreitenden Brand ist das Gemisch aus Luft und Brandgasen zu fett geworden, es herrscht ein Sauerstoffmangel, das Feuer ist so gut wie verloschen. Die Temperatur sinkt - sehr große Mengen unvollständig verbrannter Brandgase kühlen sich ab - und es entsteht ein Unterdruck, der um so größer ist, je dichter die Öffnungen des Brandraumes abschließen. Hier lauert die Gefahr! Flashover

Backdraft, Backdraft - Rauchgasexplosion (2) Wenn nun die Türe geöffnet wird, „holt der Brand erst mal richtig Luft“ und saugt Sauerstoff an. Durch die im Raum vorhandenen Pyrolyseprodukte und den nun angesaugten Sauerstoff kommt es zu einem idealen Gemisch und - bei vorhandener Zündquelle – zum Backdraft, der mit Stichflamme oder den Merkmalen einer Verpuffung bzw. Explosion einhergehen kann. Flashover

Temperaturprofil 300°C Bildung brennbarer Brandgase 500°C Pyrolyseprodukte Durch Crack-Prozesse entstehen brennbare Kohlenwasserstoffe ca. 600°C durch Cracken entstehen höhere Olefine, Benzine und Aromaten ca. 605°C Zündtemperatur Kohlenmonoxid (CO) Flashover

Zündgrenzen einiger Gase in Luft UEG OEG Min O2 Zündtemp. Methan (CH4) 5,0% 15% 5% 595° Wasserstoff 4% 76% 5% 560° Propan (C3H8) 2,1% 9,5% 11,5% 470° Kohlenmonoxid (CO) 12,5% 74% 5,5% 605° Die gezeigten brennbaren Gase können bei jedem Brand entstehen. Wir haben mit einem sehr weiten Explosionsbereich zwischen 5 und 75 Vol% zu rechnen. Flashover

Kohlenmonoxid CO - giftig Flashover

Kohlenmonoxid CO Eigenschaften giftig brennbar - geruchlos, unsichtbar - relative Dampfdichte bei 0,98 etwas leichter wie Luft - weiter Explosionsbereich UEG 12,5% OEG 74% - zündet noch bei geringem Sauerstoff O2 Anteil 5,5% - Zündtemperatur bei 605°C - über CO-kalibriertes Messgerät, EX-Warn oder Messkoffer nachweisbar Flashover

Kohlenmonoxid CO Maßnahmen - für die Feuerwehr unbedingt umluftunabhängiger Atemschutz - EX-Bereich absperren - messen - Räume absuchen - belüften Flashover

Temperatur Zeit Flashover Brand ohne Flashover Zündtemperatur CO (ca. 600°C) Brand ohne Flashover Zeit Entstehungs- phase Hauptbrand- phase Abkühlungs- phase Flashover

Wie kündigt sich ein Flashover an ? Prüfe Türen vor dem Öffnen (heiße Türen) Beobachte den Brandrauch (schwarz - grau - gelbbräunliche Färbung) fetter schwarzer Rauch darf ebenfalls nicht unterschätzt werden Beachte die Vorbrennzeit > 4 Min. Beachte das „Atmen“, das „Pulsieren“ des Feuers bei Öffnungen Beobachte die Raumdecke; sind bereits erste Flämmchen „Dancing Angels“ im Rauch? - Achtung - Flashover steht unmittelbar bevor! Flashover

Flashover

Flashover

Flashover

Flashover

Erkundung mit der Wärmebildkamera Wärmebildkameras sind ein unverzichtbares Hilfsmittel. Durch sie kann man die „Vorboten“ eines Flashovers erkennen. Dadurch, dass man Heißgaszonen mit der Wärmebildkamera in einem Raum sehen kann, erkennt man sofort, wenn sie sich im Brandraum bewegen. Das bedeutet: Man erkennt, ob heiße Gase nach Öffnen einer Türe den Raum verlassen oder ob Sie wieder hineingesogen werden. Wenn der Feuerwehrmann dies erkennt, kann er rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Flashover

Erkundung mit der Wärmebildkamera Flashover

Wie kann man den Flashover bekämpfen (1) Anzeichen für einen Flashover erkennen Wärme und Rauch richtig abführen Rauch kühlen Vorgehensweise: Türe auf Erwärmung prüfen und aus der Deckung öffnen. Mit 2-3 kurzen Sprühstrahlstößen in einem Winkel von 45° kegelförmig nach oben den Deckenbereich des Raumes kühlen Flashover

Wie kann man den Flashover bekämpfen (2) Türe wieder schließen, damit der Wasserdampf drin bleibt und nicht zuviel Sauerstoff in den Raum kommt. Der eingebrachte Wasserdampf kühlt die Brandgase herunter. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis man sicher ist, dass kein Flashover mehr zu erwarten ist (Temperatur unter kritischem Wert) Um einen Flashover wirksam zu bekämpfen wird eine spezielle Technik angewendet. Neben dem eigentlichen Löschangriff wird mit Sprühstrahl in einem Winkel von 45° kegelförmig nach oben Wasser zerstäubt. Flashover

Wie kann man den Flashover bekämpfen (3) Der eingebrachte Wassernebel kühlt die Brandgase ab. Je feiner die Tröpfchen sind desto größer wird die Fähigkeit des Wassers, Wärme aufzunehmen, der Wassernebel inertisiert gleichzeitig den Verbrennungsprozess. Beachte: 1 Liter Wasser erzeugt bei 100°C 1700 Liter Wasserdampf; Die Volumenvergrößerung führt zur Rauchausbreitung ! Die Effektivität eines derartigen Löschangriffes hängt dabei vom Wasserdruck und von der Art des verwendeten Strahlrohres, (ideal: Hohlstrahlrohr) ab. Flashover

Durch gezielte Wasserimpulse (45° Winkel) an die Decke lässt sich die Gefahr des Flashover durch Abkühlen der Temperatur minimieren !! Flashover

Wie kann man den Flashover bekämpfen (4) Eine weitere Möglichkeit der Flashover-Bekämpfung ist das gezielte Öffnen von Fenstern oder anderer Öffnungen von außen Achtung: hierbei mit größter Vorsicht vorgehen !! Nach dem Öffnen kurze Zeit warten. Der eindringende Sauerstoff vermischt sich mit den Rauchgasen, es kommt zu einem „kontrollierten“ Flashover. Ein Flashover ist jedoch nicht immer die Folge, weil durch das Öffnen des Fensters von außen vor Erreichung der Zündtemperatur die Rauchgase ohne Zündung abgezogen sind - um so besser..... Hier ist unbedingt eine gute Abstimmung zwischen den verschiedenen Trupps erforderlich. Nicht dass ein Trupp gerade durch die Tür in den Brandraum vorgeht, während außen einer das Fenster öffnet und dadurch einen Flashover (eventuell) provoziert. Flashover

Auch die beste Schutzausrüstung verlangt richtiges Verhalten im Innenangriff ! Moderne Schutzkleidung isoliert, aber macht nicht unverwundbar ! Flashover

Vorbereiten auf einen Innenangriff Vollständige (widerstandsfähige) Schutzkleidung nach EN 469 Schutzkleidung nach EN 469 mit Überjacke und Flammschutz-Haube Mit Bayern 2000-Hose nur, wenn zweite, lange Hose darunter Schutzhandschuhe EN 659 (dichtschließend) angelegt Lederstiefel EN 345, keine Gummistiefel Funkgerät, Notsignalgeber Nässe von Kleidung fernhalten (Wasserdampf schlägt durch) Möglichst Hohlstrahlrohr verwenden Kein Klappvisier und keine Helmlampen (schmelzen ab) Helme DIN EN 443 Flashover

Schutzkleidung nach EN 469 ist überlebenswichtig !! Flashover

Verhalten unter PA , beim Innenangriff (1) Einsatzgrundsätze gem. FwDV 7 beachten, RZA durchführen. Die Farbe des Rauches ständig beobachten Gebückt vorgehen Vorsicht beim Öffnen von Türen, vorab Türe auf Erwärmung prüfen Flashover-verdächtige Räume nicht sofort betreten, sondern nach dem Öffnen der Türe ein paar Sekunden außerhalb in Deckung (geschützt durch den Türstock) warten An Türen, die sich nach innen öffnen, Bandschlingen an der Klinke befestigen – ermöglicht schnelles Schließen der Türe Flashover

Flashover

Verhalten unter PA , beim Innenangriff (2) Auf Anstieg der Rauchtemperatur achten, den Handrücken etwas frei machen (Stulpe zurückziehen) und vorsichtig nach oben fühlen Vorsicht bei schon vorhandenem Wasserdampf Durch die Schutzausrüstung hat man wenig Gefühl für die tatsächlich vorhandene Temperatur des Brandraums Wärmebildkamera einsetzen, wenn vorhanden Besondere Vorsicht bei Kellerbränden !! Rauch und Wärme können schlecht entweichen < Sauerstoff Immer Rückzugweg freihalten und sichern! Man spürt am Handrücken die Hitze sehr gut, hat die Hand aber bei einer plötzlichen Durchzündung noch größtenteils geschützt und hat nicht das Problem das man oft mit feuchten Händen hat, dass man nicht mehr richtig in den Handschuh hineinfindet. Flashover

Verhalten unter PA , beim Innenangriff (3) Klima- und Lüftungsanlagen abstellen Zum Brandraum führende Gas- oder Ölleitungen absperren Gefahren der Einsatzstelle, sowie auf besondere Gefahren durch Spraydosen, Druckgasflaschen, Chemikalien und Elektroanlagen achten Wenn Situation unter Kontrolle ist: Fenster öffnen, belüften. Gefahr eines verzögerten oder verlagerten Flashovers beachten! Flashover

Anforderungen an Atemschutzgeräteträger Einsatzkräfte, die unter Atemschutz eingesetzt werden, müssen: das 18. Lebensjahr vollendet haben körperlich geeignet sein (Grundsatz G 26.3 „Atemschutzgeräte“, in regelmäßigen Abständen festzustellen) erneut nach dem Grundsatz G 26.3 untersucht werden, wenn vermutet wird, dass sie den Anforderungen für das Tragen von Atemschutzgeräten nicht mehr genügen; dies gilt insbesondere nach schwerer Erkrankung oder wenn sie selbst vermuten, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Am Tag des Einsatzes muss sich der Geräteträger fit fühlen (gesund, nicht alkoholisiert oder unter Tabletten...) Hier muss der Geräteträger für sich eigenverantwortlich entscheiden, ob er den Einsatz gehen kann oder nicht und dies auch dem Gruppenführer melden. Die G26.3 findet in der Regel alle 3 Jahre statt. Wichtig ist aber der Tag des Einsatzes Flashover

Anforderungen an Atemschutzgeräteträger Einsatzkräfte, die unter Atemschutz eingesetzt werden, müssen: Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich absolviert haben Regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen und an Wiederholungsübungen teilnehmen Zum Zeitpunkt der Übung oder des Einsatzes gesund sein und sich einsatzfähig fühlen (kein Alkohol, Drogen, Medikamente) Regelmäßige Trainingseinheiten in Brandübungshäusern, Brandübungsanlagen sowie Flashover-Containern sind für die Praxis unserer Einsatzkräfte unverzichtbar! Flashover

Flashover

Flashovercontainer der Versicherungskammer Bayern und des LFV Bayern

Flashovercontainer der Versicherungskammer Bayern und des LFV Bayern

Flashovercontainer der Versicherungskammer Bayern und des LFV Bayern

Flashovercontainer der Versicherungskammer Bayern und des LFV Bayern

Bitte haben Sie etwas Geduld bis der Film geladen ist Flashover

Fortbildung bei RISC in Rotterdam Flashover

Wir gehen für Ihre Sicherheit durchs Feuer ! Flashover

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Flashover

Herrn Kreisbrandrat Gerhard Bullinger, Lkr. Ebersberg Der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern bedankt sich für die kompetente Ausarbeitung bei: Herrn Kreisbrandrat Gerhard Bullinger, Lkr. Ebersberg sowie für die fachliche Unterstützung von: Herrn Ltd. BD Dipl.-Ing. Dieter Trepesch, BF München Herrn Brandoberrat Dipl.-Ing. Dirk Schneider, WF EADS München Herrn Brandoberinspektor Walter Niederbauer, WF Wacker Chemie Burgh. Flashover

eine Haftung übernehmen. Die Informationen in dieser PowerPoint-Präsentation erfolgen ohne Gewährleistung der Richtigkeit. Weder der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern e.V. noch die Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder eine Haftung übernehmen. Flashover

Schneider, Dirk: Brandursachenermittlung, Kohlhammer-Verlag Quellennachweis: Schneider, Dirk: Brandursachenermittlung, Kohlhammer-Verlag ISBN 3-17-014872-9 Südmersen, Jan u. A.: Atemschutz, Ecomed-Verlag, 3. Auflage (Autorenkollektiv) ISBN 3-609-68420-8 Flashover

Die Erstellung dieser Präsentation wurde möglich mit freundlicher Unterstützung der Flashover

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BRANDSCHUTZ/RETTUNGSWESEN Ein Großteil der verwendeten Fotos wurde kostenlos zur Verfügung gestellt von: FACHARCHIV BRANDSCHUTZ/RETTUNGSWESEN Thomas Gaulke Schlesierstr. 64 81669 München Tel.: 0 89 / 68 76 40 www.fire-foto.de Flashover

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