Mark Kleemann-Göhring , Eupen

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 Präsentation transkript:

Mark Kleemann-Göhring 06.09.2016, Eupen Erwachsenenbildung und „Bildungsferne“ – eine Herausforderung für die Erwachsenenbildung Mark Kleemann-Göhring 06.09.2016, Eupen

Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld (WisU) Potenziale der Weiterbildung durch den Zugang zu sozialen Gruppen entwickeln (Potenziale I) Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009 Bildungsferne – ferne Bildung: Transferprojekt neue Potenziale für die Weiterbildung (Potenziale II) Laufzeit: 15.05.2010 bis 31.12.2010 Weiterbildungsberatung im sozialräumlichen Umfeld (WisU) Laufzeit: 01.10.2012 bis 28.02.2014 Förderung durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung in NRW 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Weiterbildungsgesetz NRW 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Weiterbildungslandschaft ca.: 430 Weiterbildungseinrichtungen ca. 10.000 Beschäftigte in der Weiterbildung 110 Mio. Euro Landesförderung 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Landesorganisation der Weiterbildung in NRW Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V. ­Evangelische Erwachsenenbildung NRW – Landesorganisation Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in NRW e.V. ­Landesarbeitsgemeinschaft für eine andere Weiterbildung NRW e.V. ­Arbeit und Leben – DGB/VHS – Arbeitsgemeinschaft für politische und soziale Bildung im Land NRW e. V. ­Arbeitskreis der Bildungsstätten und Akademien (Heimvolkshochschulen) in NRW e.V. DGB-Bildungswerk NRW e.V. Landesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Familienbildungsstätten und -werke im Rheinland ­Bildungswerk des Landessportbundes NRW e.V. Arbeitsgemeinschaft Ev. Familienbildungsstätten in Westfalen und Lippe Arbeitskreis Familienbildung im Deutschen Roten Kreuz NRW Arbeitskreis kommunaler Familienbildung NRW DAA-Landeseinrichtung NRW Landesarbeitsgemeinschaft Demokratischer Bildungswerke Landesarbeitsgemeinschaft Familien- und Weiterbildung der Arbeiterwohlfahrt NRW Landesarbeitsgemeinschaft der Familienbildungsstätten im PARITÄTISCHEN Die Landesarbeitsgemeinschaft ist das Netzwerk der Familienbildungsstätten im Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW. Paritätische Akademie Landesverband NRW e.V. 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Mark Kleemann-Göhring Projektbeteiligte die vier geförderten Landesorganisationen Landesverband der Volkshochschulen von NRW e.V. ­Evangelische Erwachsenenbildung NRW – Landesorganisation Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in NRW e.V. ­Landesarbeitsgemeinschaft für eine andere Weiterbildung NRW e.V. zwei Standorte: Herford/Vlotho und Aachen/Herzogenrath AKE-Bildungswerk e.V. in Vlotho VHS im Kreis Herford Evangelisches Erwachsenenbildungswerk in Aachen Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath Wissenschaftliche Begleitung (Helmut Bremer, Mark Kleemann-Göhring, Farina Wagner) 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Zielsetzung „Potenziale-Projekte“ Entwicklung neuer Wege der Ansprache, Teilnehmergewinnung und Kursgestaltung in der Arbeit mit bildungsfernen Zielgruppen. 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Mark Kleemann-Göhring Ausgangslage „WisU“ „Mit herkömmlichen Werbemaßnahmen und Informationsangeboten im Internet sind Bildungsferne/ Bildungsbenachteiligte kaum für Weiterbildung zu gewinnen. Erfolgreiche Strategien für diese Zielgruppen stellen Formen aufsuchender Bildungswerbung, -information und -beratung sowie Kooperationen und Vernetzungen mit anderen Institutionen dar.“ (DIE 2011, S. 23) 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Mark Kleemann-Göhring Gliederung Problemaufriss – soziale Selektivität in der Erwachsenenbildung „Bildungsferne“ – eine begriffliche Annäherung Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Resümee und Transfer – Erwachsenenbildung im ländlichen Raum 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

„Weiterbildungsschere“ (Schulenberg et al. 1978) 1. Problemaufriss „Weiterbildungsschere“ (Schulenberg et al. 1978) „Doppelte Selektivität“ (Faulstich 1981) 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Bedeutung früherer Bildungserfahrungen 1. Problemaufriss Bedeutung früherer Bildungserfahrungen „Die wichtigste soziale Determinante für das Weiterbildungsverhalten ist der Bildungshintergrund einer Person.“ (Rosenbladt/Bilger 2008: 152) früh ausgeprägte Disposition, die sich in vielfältigen Formen des Verhaltens und der Einstellungen zum Lernen niederschlägt (vgl. Rosenbladt/Bilger 2008: 154) 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

2. „Bildungsferne“ – eine begriffliche Annäherung Begiffsdilemma Bildungsferne Bildungsungewohnte Bildungsbenachteiligte Spezifische Zielgruppen ...? 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

2. „Bildungsferne“ – eine begriffliche Annäherung Heterogene Zielgruppe Herkunft aus Familien mit niedrigem sozialem Status geringe Bildungs- und Berufsqualifikationen Beschäftigung in Branchen mit prekären Arbeitsbedingungen (Teilzeit, Befristung, geringes Einkommen) prekäre familiäre Verhältnisse Wohnen in benachteiligten Quartieren Migrationshintergrund 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

2. „Bildungsferne“ – eine begriffliche Annäherung „Bildungsferne“ als doppelte Distanz Nicht nur die Individuen haben Distanz zu institutionalisierter Bildung, sondern auch die institutionalisierte Bildung weist soziale und kulturelle Distanz zu ihren Adressat_innen auf.  06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

3. Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Aufsuchende Bildungsarbeit Alternative zu traditionellen Werbemitteln, die die Zielgruppe häufig nicht erreichen Komm-Struktur wird um eine Geh-Struktur ergänzt Ziel ist die Herstellung von Milieunähe Lebensweltnähe Vertrauen 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

3. Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Anforderungen an aufsuchende Bildungsarbeit Brücken- und Vertrauensmenschen müssen gewonnen und qualifiziert werden Aufsuchende Bildungsarbeit muss vor Ort immer neu ausgestaltet werden welche Zielgruppen welche Zugänge wer sind die entscheidenden Akteure lokales Wissen  Sozialraumorientierung 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

3. Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Zielgruppenarbeit „Zielgruppenarbeit [findet statt], wenn ein Programm oder Kurs nicht vom Veranstalter für eine Teilnehmergruppe didaktisch antizipiert wird, sondern wenn diese Gruppe an der Planung selbst beteiligt ist.“ (Tietgens 1977, S. 284) 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

3. Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Verbindung von Bildungs- und Sozialarbeit Niedrigschwelligkeit als methodisch-didaktische Strategie Der Bedarf an Unterstützung ist dort am größten, wo Bildung am schwierigsten ist! Prozess: von Lebenshilfe zu Bildung 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

3. Befunde und Hinweise für die Bildungsarbeit Reflexive Pädagogik/Milieusensibilität „Mittelschichtorientierung“ hinsichtlich der Teilnehmenden hinsichtlich Personalstruktur der pädagogisch Tätigen Sozialräumliche Distanz/Bedarf der Reflexion des eigenen sozialen Ortes/In-Beziehung-Setzung zu den Adressat_innen  Aus- und Fortbildungsbedarf 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Mark Kleemann-Göhring 4. Resümee und Transfer Implementierung von aufsuchender Bildungsarbeit Netzwerke und Kooperationen Qualifizierung und Fortbildung der Mitarbeitenden Personalstruktur der Mitarbeitenden Bildungsverständnis Finanzierung 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Erwachsenenbildung im ländlichen Raum 4. Resümee und Transfer Erwachsenenbildung im ländlichen Raum Gestaltung der Infrastruktur und Möglichkeiten von Mobilität? Wie müssten aufsuchende Strategien aussehen? Welche Netzwerke und Kooperationen bieten sich an? Wer sind meine Zielgruppen vor Ort? (Junge oder Alte? Männer oder Frauen? Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund? Welche Bildungs- und Berufshintergründe haben diese?) Was bedeutet das für unsere Einrichtung? 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 06.09.2016 Mark Kleemann-Göhring