Was bedeutet das Energie- und Klimapaket der EU für Österreich?

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 Präsentation transkript:

Was bedeutet das Energie- und Klimapaket der EU für Österreich? Enquete des Vorarlberger Landtags 24. April 2009 Gaskrise und zur Neige gehendes Öl Wie kann sich Vorarlberg aus der Abhängigkeit befreien? Was bedeutet das Energie- und Klimapaket der EU für Österreich? Stefan P. Schleicher Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel Universität Graz Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung Wien

(1) Was wir wissen

Krise 1 Wir erleben die größte wirtschaftliche Krise seit 1945

Die neue Weltwirtschaftskrise ... von der Wallstreet zur Mainstreet

Krise 2 Die neuen (alten) Konflikte um Energie

Die neue (europäische) Energiekrise

Die Turbulenzen bei Erdöl (und Erdgas) Volatile,aber mittelfristig steigende Preise

Krise 3: Die Bedrohung durch den Klimawandel

Die Stern-Review Klimawandel - Das größte globale Marktversagen

Eine Antwort der EU Das Energie- und Klimapakte

20 + 20 in 2020 Der Big Bang der EU Energie- und Klimapolitik Die ambitionierten Ziele für 2020 20 % weniger CO2e oder 30 % mit USA, China, ... 20 % Erneuerbare beim End-Energieverbrauch „Eine neue industrielle Revolution“

(2) Was wir wissen sollten

Energie in Österreich (1) Weiter steigender Trend im Verbrauch

Energie in Österreich (2) Die Erneuerbaren fielen zurück

Österreich steckt tief im Kyoto-Malus Die Kyoto-Bilanz Mio Tonnen CO2e 88,1 Emissionen 2007 68,7 Kyoto-Ziel 19,4 Kyoto-Defizit 9,0 Ausländische Zukäufe 0.7 Waldbewirtschaftung 10,7 Offener Reduktionsbedarf

Die Herausforderung der EU 2020-Ziele Ein neues Energiesystem für Österreich

Die Herausforderung der EU 2020-Ziele Stabilisierung des Energieverbrauchs

(3) Was deshalb zu tun wäre

Die (neuen) Energie-Strategien (der EU) Der Aufbruch zu einer Post-Carbon Society Low energy Energie-autarke Gebäude Dezi-Liter-Autos Low carbon Fuel switch zu Erneuerbaren Low distance Lokale Verfügbarkeit

Diese Energiezukunft ist schon verfügbar

Von energie-autonomen zu Plus-Energie-Gebäuden Gutau 2002 Graz 1999

Null-Emissions-Strukturen in der Produktion AKS DOMA Solartechnik Satteins Solar-Fabrik Freiburg

Plug-in Elektrofahrzeuge in extremer Leichtbauweise Aptera Typ-1 2(+1) Personen 386 kg (90% Composite) > 190 km < 0,9 l/100 km ca. 25.000 – 30.000 $ www.aptera.com

Innovatives Bauen als Krisentherapie

Österreichs Reputation beim innovativen Bauen Passiv-Haus und Plus-Energie-Standards

Die wirtschaftlichen Impulse Thermische Sanierungsrate 3 % p. a Die wirtschaftlichen Impulse Thermische Sanierungsrate 3 % p.a. + Heizung Thermische Investitionen Induzierte Investitionen Vollzeit-Beschäftigte € 2,6 Mrd. € 1,4 Mrd. 31.200 Personen Sanierung von Gebäuden bis Baujahr 1980 auf Niedrig-Energiestandard Umstellung auf Pellets-Heizung € 1 Mio. Investitionen generieren 14 Vollarbeitszeitplätze

Herausforderungen für die Energiepolitik

Leitlinien für zukunftsfähige Energiestrategien Eine Checklist (1) Ein energiepolitisches Grundgesetz, das die Verbindlichkeit der EU-2020-Ziele festschreibt Eine daraus ableitbare energiepolitische Verträglichkeitsprüfung für alle energetisch relevanten Groß-Investitionen

Leitlinien für zukunftsfähige Energiestrategien Eine Checklist (2) Eine radikale Verschiebung der Wohnbauförderung zugunsten der Gebäudesanierung Eine Reform der Abgaben auf Fahrzeuge, wobei fixe Komponenten entlastet und fahrabhängige Komponenten belastet werden

Leitlinien für zukunftsfähige Energiestrategien Eine Checklist (3) Technologieimpulse für hocheffiziente Kraft-Wärme-Technologien, für Plug-in-Elektrofahrzeuge und für energieautonome Gebäude Distributed Generation auf der Basis von Erneuerbaren und Smart Grids

Napoleon: “Wir müssen an allen größeren Straßen Frankreichs schattenspendende Bäume für die marschierenden Soldaten pflanzen.” General: „Aber es wird Jahrzehnte dauern, bis die Bäume gewachsen sind“. Napoleon: „Dann dürfen wir keine Sekunde mit dem Pflanzen zuwarten“.

Danke. Stefan P. Schleicher Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel Universität Graz Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung Wien