DIE EIZELLE UND IHRE BILDUNG

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 Präsentation transkript:

DIE EIZELLE UND IHRE BILDUNG dr. Attila Magyar 30.03.2016

Reifer Follikel (Graafscher Follikel): rot, punktiert (Der Kern der Eizelle liegt nicht in der Schnittebene)

Zellfortsätzen der Kumuluszellen durchdringen die Zona pellucida Kern der Eizelle Zellfortsätzen der Kumuluszellen durchdringen die Zona pellucida Umgebenden Kumuluszellen Die reife Eizelle ist eine runde Zelle (100-125 mm Durchmesser) mit großen, runden, hellen Kern Eihügel: Cumulus oophorus (d.h. die Eizelle und die sie unmittelbar umgebenden Follikelzellen (sog. Kumulus Zellen).

TEM Aufnahme von Cumulus oophorus. 1 Nucleolus 2 Nucleus 3 Rinder- körnchen 4 Plasma- membran der Eizelle 5 Zona pellucida 6 Kumuluszellen 7 Fortsätze der Kumulus-Zellen 8 Antrum folliculi TEM Aufnahme von Cumulus oophorus. (TEM: Transmissionselektronenmikroskopie)

Das Zytoplasm der Eizelle enthält Mitochondrien, RER (raues endoplasmatisches Retikulum), Golgi, Ribosomen, Vesikeln, multivesikuläre Körpern, usw. und noch die sog. Rindenkörnchen (cortical granules), aber es gibt kein Zentriol! (Zentriol verschwindet aus der primären Oozyten und wird während Befruchtung durch Spermium geliefert. Das Eigelb der Hühnerei (also die Eizelle der Huhn) enthält eine riesige Menge von Baumaterial und Nährstoff: die Dotterkörnchen (yolk granules). Solche Nährstoffe kommen nicht in den Eizellen der Säugetieren vor. Zelloberfläche der Eizelle enthält viele Mikrozotten des Plasmamembrans (siehe z.B. vorige Dia!).

Zona pellucida 1,5-2,5 mm dicke extrazelluläre Schicht zwischen Eizelle und Kumuluszellen. Die Zona wird von der sich reifenden Oozyte synthetisiert. Die Mikrozotten der Eizelle dringen in die Zone hinein (aber erreichen nicht die Kumuluszellen). Anderseits die Zellfortsätze der Kumuluszellen reichen bis zur Eizellenoberfläche und bilden mit Eizellen gap junctions. Zona pellucida ist wichtig für die Monospermie (d.h. nur ein Spermium kann die Eizelle befruchten), und schützt vor der frühzeitigen Einbetten (Implantation) der befruchteten Eizelle.

Zona pellucida in TEM Aufnahme. Kumuluszelle und ihre Zellfortsätzen Zona pellucida Eizelle (Rinde) Zona pellucida in TEM Aufnahme.

Die Proteinstruktur der Zona pellucida Die Proteinstruktur der Zona pellucida . Sie besteht hauptschächlich aus 3 Proteinen: ZP1 (200 kDa), ZP2 (120 kDa), ZP3 (83 kDa). Das ZP3 Protein wird durch die Rezeptoren in Spermienkopf erkannt.

Die Reifung der Eizelle im Ovar

Primordiale Follikeln Primordiale, primäre und sekundäre Follikeln im Eierstock Primordiale Follikeln Stroma des Ovars „Keimepithel” Gelbkörper Primärfollikel Zona pellucida Sekundärfollikel Primäroozyt Theka foll. Atretische Follikeln

Follikelstadien Oozyte-Stadien 40 mm groß. Umgegeben von einschichtiges Plattenepithel Einschichtiges kubisches Epithel Mehrschichtiges kubisches Epithel Mehrschichtiges kubisches Epithel mit Höhlenbildung (200 mm) Verschmolzene Höhlen bilden das einheitliche Antrum (Cavum). Gesamtdurchmesser: 20 mm!!! Primäre Oozyte (30 mm) im I. Prophase Auch (aber größer) Auch (aber noch größer) Sekundäre Oozyte jetzt 125 mm Meiose I wird kurz vor Ovulation (LH-peak) beendet und Meiose II angefangen Follikelstadien Oozyte-Stadien

Eizelle mit den Kumuluszellen nach der Ovulation in der Tuba uterina... (Eizelle mit Kumuluszellen zwischen den Schleimhautfalten des Eileiters)

SPERMIEN UND SPERMIENBILDUNG

Teile des Spermiums in Semi-3D Darstellung

Spermienkopf Kopf (4-5 mm): mit kondensiertem Zellkern, darauf liegt das Akrosom. Zellkern am dichtesten zugepackt (DNS mit Protamine am höchstens aufspiralisiert). Akrosom: ein modifiziertes Lysosom mit proteolytischen (z.B. (Akrosin) und anderen (z.B. Hyaluronidase) Enzymen. Funktionen: Gute Transportform für Zellkern (hochgradig gepackt für Transport: 1 % des somatischen Kern; geformt nach Stromlinien. Akrosom: die Enzyme sind verantwortlich für Abbau der Hüllen der Eizelle.

Spermienhals Hals (0,3 mm): enthält das proximale Zentriol, den Streifenkörper, den Anfangsteil der Axonem (das den ganzen Spermienschwanz durchzieht) und die Außenfibrillen (die bis ins Hauptstück zu verfolgen sind und strahlen aus der Streifenkörper heraus). Funktionen: Proximales Zentriol : Geschenk für die Eizelle, die kein solches hat; distales Zentriol: Entwicklung des Axonems; Streifenkörper: Basis für Außenfibrillen.

Zentriolen in einer somatischen Zelle Spermiumhals mit dem proximalen Zentriol und Streifenkörper

Mittelstück Mittelstück (5 mm): charakterisiert durch der Mitochondrienscheide Außenfibrillen Axonem. Funktionen: Außenfibrillen sind elastische Fasern aus Proteine mit hohen Cys-Inhalt (Steuerung der Zilienbewegung). Mitochondrien sind für die Energieversorgung verantwortlich. Axonem ist verantwortlich für die Flimmerbewegung (Zilienbewegung).

Hauptstück Hauptstück (50 mm) enthält Axonem (innenst), dann in verschiedener Höhe endende Außenfibrillen, und außerst Ringfaserscheide. Funktionen: Ringfaserscheide besteht aus feinem Proteinfasern. Sie ist (hochwahrscheinlich) verantwortlich für Steuerung der Plane der Flimmerbewegung.

Zentriol (NUR das proximale ist sichtbar, distales bildet das Axonem) Streifenkörper: woraus die Aussenfibrillen herausstrahlen Axonem Mitochondrienscheide: 10-15 Spiralen von Mitochondrien Ringfaserscheide beginnt bei der Ende des Mittelstückes, beim Annulus (a).

Außenfibrillen (Fibrae densae externae) Hauptstück des Spermiums (EM Skizze) Axonema Ringfaserscheide Außenfibrillen (Fibrae densae externae) Zellmembrane Längsschnitt Querschnitt Ringfaserscheide in 3D

Die Reifung der Spermien im Hoden

Männliche Geschlechtsorgane

Spermienbildung I. WO: im Hoden, in den sog. Samenkanälchen (Tubuli seminiferi contorti); 365 Stück/Hoden in 12 Läppchen gegliedert; Länge der Kanälchen30-70 cm); WANN: von Pubertät lebenslang an; nach mehreren Mitosen eine Meiose und zusatzliche Zellreifung.

Samenkanälchen (HE-Färbung) Interstitium sekundärer Spermatozyt primärer peritubuläre myoepitheliale Zelle Leydig Zellen Spermatiden Spermatogonium Sertoli-Zelle Spermatiden Sertoli Zelle Spermatogonium Samenkanälchen (HE-Färbung)

Spermienbildung II. Ausgangzelle: Spermatogonium („Stamzelle”) (2 Typen:Typ A und B, vermehren sich mit Mitosen (Spermatozytogenese); die Tochterzellen, die durch die letzte Mitose produziert werden, nennt man als primären Spermatozyten; primären Spermatozyten treten die Meiose ein; die erste Teilung der Meiose resultiert 2 sekundären Spermatozyten.

Spermienbildung III. aus einer sekundären Spermatozyte wird 2 Spermatiden (d.h. aus einer primären Spermatozyten insgesamt 4 Spermatiden); die Spermatiden machen keine weitere Zellteilung, sondern differenzieren zu Spermien (Spermiogenese); dieser Vorgang dauert 74 +/- 5 Tagen (von Spermatogonium A bis zur reifen Spermien); dieser Vorgang passiert in Hodenkanälchen zwischen den Sertoli Zellen.

Basalmembran Viele Mitosen (von Spermatogonien A bis primären Spermatozyten) Eine Meiose (von eine primären Spermatozyten bis vier Spermatiden) Zellkerne und Zytoplasm von 2 Sertoli Zellen SPERMATOGENESE Keine Zellvermehrung, nur zelluläre Reifen SPERMIOGENESE Sämenkanälchen-lumen

A B C Golgi-Phase Kappenphase Akrosom- und Reifungsphase Reifes Spermium Phasen der Spermiogenese: aus Spermatiden reife Spermien durch Golgi-Phase (A), Kappenphase (B), Akrosomen-Phase (C)