ALLGEMEINE EMBRYOLOGIE UND MIβBILDUNGEN Andrea Heinzlmann Semmelweis Universität, Fakultät für Pharmazie Institut für Humanmorphologie und Entwicklungsbiologie Jahrgang, 2. Semester 05. 07. 2014
DEFINITIONEN ENTWICKLUNGSGESCHICHTE (EMBRYOLOGIE): beschäftight sich mit allem Vorgängen von der Entstehung der Urkeimzellen bis zur Bildung eines ausgewachsenen Organizmus MORPHOGENESE: ein Teilspekt der Entwicklungsgeschichte, here geht es um die Entstehung der Gestalt eines Organizmus ONTOGENESE: die Entwicklung eines Einzelweisen (Individum)
DEFINITIONEN ORGANOGENESE: Wissen über die Entstehung die Organe eines fertigen Organizmus GEMATOGENSE: Entstehung und Reifung der Keimzellen (Gameten)
BEFRUCHTUNG Voraussetzung für eine Befruchtung sind: 1. befruchtungsfähige Keimzellen 2. Insemination 3. Imprägnation (Besamung)
KEIMZELLEN (GAMETEN) SPERMIEN: männliche Keimzellen OVOZYTE (OVUM, EIZELLE): weibliche Keimzellen KEIMZELLEN besitzen: nur den halben Chromosomensatz haploid Zellen (23 Chromosomen – nämlich 22 Autosomen, 1 Sexchromosom X oder Y)
SPERMIEN wenig Zytoplasma Spermienkopf Spermienhals Spermienschwanz
OVUM viel Zytoplasma Durchmesser: 130 – 150 μm der gröβte Zelle des menschlichen Körpers
SPERMATOGENESE / OVOGENESE vor der Befruchtung müssen die Keimzellen eine Entwicklung durchlaufen, bei der aus den undifferenzierten Urkeimzellen befruchtungsfähige Gameten entstehen KEIMDRÜSEN: Hoden (Testis) Eierstock (Ovarium) SPERMATOGENESE: die Vorgänge, die sich in den Hoden abspielen OVOGENESE: die Vorgänge, die sich in den Eierstöcke abspielen
INSEMINATION das physiologische oder künstliche Einbringen von Spermien in den weiblichen Genitaltrakt
IMPRÄGNATION das Eindringen von Spermien in eine Ovozyte erfolg in der Regel in der Ampulla tubae uterinae - dort wird die Eizelle von befruchtungsfächigen Spermien erwartet die fertile Phase der Eizelle des Menschen beträgt 6 – 12 h die Befruchtungsfächigkeit der Spermien bis zu 48 h
OVULATION (FOLLIKELSPRUNG) die befruchtungsfächige Ovozyte aus dem Eierstock durch den Follikelsprung ausgestoβen wurde (Ovozyte + Zona pellucida + Corona radiata) OVULATION (HUMAN)
IMPRÄGNATION die Spermien müssen zwischen den Follikelepithelzellen der Corona radiata hindurchdringen, dann die Zona pellucida – durch die Freisetzung von Hyaluronidase und Protease bei der Akrosomreaktion der Spermien nach Eindringen in den perivitellinen Raum (Raum zwischen Zona pellucida und Ovozytenoberfläche) heftet sich das Spermium der Ovozytenoberfläche an – diese erfolgt zwischen den Mikrovilli der Eizelle und der mittleren Region des Spermiumkopfes SYNCHRON MITEINANDER VERALUFENDE VORGÄNGE: - Verschmelzung der Zellmembranen von Spermien und Ovozyten - Kopf, Hals und Teil des Schwanzes der Spermium in die Ovozyte sind inkorporiert - das Eindringen weiterer Spermien wird verhindert (Zona pellucida wird verändert) - die 2. Reifeteilung der Ovozyte wird vollendet – Bildung des weiblichen Vorkerns eingeleitet - das genetische Material im Spermiumkopf lokalisiert - das Plasmalemm in die zytoplasmatischen Anteile des in die Eizelle eingedrungen Spermiums der zugehörigen Mitochondrien lösen sich auf
KONZEPTION PRONUCLEUS (VORKERN): aus den nach der 2. Reifeteilung in der Eizelle verbliebenen Chromosomen entstehet der weibliche Vorkern (Pronucleus femininus) aus dem Kernanteil des Spermiumkopfes entsteht der männliche Vorkern (Pronucleus masculinus) das Chromatin beider Vorkerne ist stark aufgelockert beider Kerne sind bläschenförmig, groβ, zellreiche Kerkörperchen zur Vorbereitung auf eine Kernverschmelzung folgende Zellteilung verdoppelt sich in den Vorkerne die DNS-Menge die Vorkerne durchlaufen eine S – Phase – danach bilden sie die Chromosomen aus
KONZEPTION KARYOGAMIE (VORKERNVERSCHMELZUNG): beide Vorkerne nähern sich, treffen in der Eizellmitte aufeinander beide Vorkerne verschmelzen sich an der Verschmelzung lösen sich die Membranen der beiden Vorkerne auf und die Inhalte des männlichen und weiblichen Vorkerns flieβen zusammen die Chromosomen der vereinigten Pronuklei ordnen sich in der Teilungsebene – damit ist die ZYGOTE entstanden
ZYGOTE nach der Verschmelzung der männlichen und weiblichen Pronuklei die Zygote enthält: - 2n = 46 Chromosomen – davon 44 Autosomen, 2 Sexchromosomen (Gonosomen) - eine diploiden Chromosomensatz entsprechende DNS- Menge - 1. Zellteilung des neuen Organizmus – eine Spaltung der 23 „väterlichen” und 23 „mütterlichen” Chromosomen bei der Befruchtung wird das genetische Geschlechte des neuen Lebewesens bestimmt: Kombination XX oder XY
ENTWICKLUNG DES KEIMES VOR DER IMPLANTATION FURCHUNG: die erste Zellteilung der Zygote laufen sehr schnell ab die Tochterzellen werden bei jeder Teilung kleiner 2 – Zellen Stadium – etwa 30 h nach der Befruchtung erreicht 4 – Zellen Stadium – etwa 40 – 50 h nach der Befruchtung 8 Zellen – Stadium (Morula) – etwa 60 h nach der Befruchtung
ENTWICKLUNG DES KEIMES VOR DER IMPLANTATION MORULA: die frühen Entwicklungsstadien werden Furchungsstadien oder Morula genannt 8 – Zellen Stadium (Morula) die einzelnen Zellen, die durch die Furchungsteilungen entstehen - BLASTOMEREN Durchmesser 150 μm BLASTOMEREN: gleichen einander morphologisch offenbar und funktionell völlig sie haben die gleiche Fähigkeit einen ganzen Embryo zu bilden
ENTWICKLUNG DES KEIMES VOR DER IMPLANTATION 16 – Zellen Stadium: ordnen dich die Blastomeren so an, daβ eine Gruppe innen und eine auβen liegt zukünftige Entwicklung der inneren Zellen (EMBRYOBLASTEN) - sie bilden den Embryo die äuβere Zellen bilden den einschichtigen TROPHOBLAST – Plazenta, einer Teil der Fruchthülle
ENTWICKLUNG DES KEIMES VOR DER IMPLANTATION BLASTOZYSTENENTWICKLUNG BLASTOZYSTE: die Trophobalstzellen bilden eine geschlossene äuβere Schicht um den Embyroblast eine flüssigkeitsgefüllte Höhle – BLASTOZYSTENHÖHLE Flüssigkeit aus dem Eileiter und dem Uteruslumen unter Kontrolle der Trophobalstzellen in die Blastozytenhöhle 1 2 3 4 Embryoblast Zona pellucida Trophoblast Blastozystenhöhle
TRANSPORT UND ZEITPLAN nach der Befruchtung verweilt der Keim 2 – 3 Tage in der Tuba uterina in dieser Zeit wird er von der Ampulla tubae zum uterinem Tubenende transportiert für den Transport sorgen: den Zilienschlag der Flimmerepithelzellen des Tubenepithels der Flüssigkeitsstorm die Kontraktion der Tubenmuskulatur der Keim erreicht das Uteruslumen in der Regel am 4. Tag nach der Befruchtung – zu dieser Zeit befindet er sich im Stadium der Blastozyste am 6. Tag nach der Befruchtung kommt es zu Einnistung in die Uterusschleimhaut
IMPLANTATION (NIDATION, EINNISTUNG) das Eindringen des Keims in die Uterusschleimhaut beginnt um 6. Tag der Keimentwicklung meist im oberen Drittel und an der Hinterwand des Uterus zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Endometrium in der Sekretionsphase Abgeschlossen ist die Inplantation um den 11. Tag
ABLAUF DER IMPLANTATION die Trophoblastzellen lösen sich das Epithel des Endometriums der Keim mit dem Epithel des Endometriums den Kontakt aufnimmt SYNZYTIOTROPHOBALST: dort, wo die Blastozyste an das Endometriumsepithel herantritt wandeln sich die Trophoblastzellen in den Synzytiotrophoblasten um proteolitische Enzyme – Abbau des Endometriums ZYTOTROPHOBLAST: die Synzytiotrophoblasten werden von Trophoblastzellen unterlagert – diese sind die Zytotrophoblasten
ABLAUF DER IMPLANTATION der gesamte Keim wird ins Bindegewebe des Endometriums vorgedrungen die Stelle, an der bei der Implantation die Epitheloberfläche durchbrochen wurde, wird durch ein Fibrinkoagulum verschlossen mit der Implantation beginnt sich die Uterusschleimhaut weiter umzugestalten – DECIDUA GRAVIDITATIS endokrine Regulation im mütterlichen Körper – während der Schwangerschaft keine weitere Menstruation IMPLANTATION 6. – 7. Tag Endometrium Hypobalst Syntitiotrophobalst Cytotrophobalst Epibalst Blastozytenhöhle IMPLANTATION 7. – 8. Tag Endometrium Hypobalst Syntitiotrophobalst Cytotrophobalst Epibalst Blastozytenhöhle IMPLANTATION 8. Tag IMPLANTATION 9. Tag Syntitiotrophobalst 7. Amnionhöhle Cytotrophobalst 8. Amnioblast Epibalst 9. Fibrin Hypobalst 10. Trophobalst Lakunen Blastozytenhöhle 11. Hypobalst mütterliche Kapillaren
DIFFERENZIERUNG DER TROPHOBALST während die Blastozyste in die Uteruschleimhaut eindringt - Wandelung der Trophoblast an der Oberfläche: in SYNZYTIOTROPHOBLASTEN in daruntergelegenen ZYTOTROPHOBLASTEN Synzytiotrophoblasten und Zytotophoblasten beteiligen sich am Aufbau der Plazenta IMPLANTATION 6. – 7. Tag Endometrium Hypobalst Syntitiotrophobalst Cytotrophobalst Epibalst Blastozytenhöhle
PLAZENTAENTWICKLUNG (PLAZENTATION) die gesamte Keimoberfläche mit resorbierendem Trophoblast bedekt – Beteiligung an der Ernährung des Implantats ENTWIKLUNGSPHASE DER PLAZENTA: FRÜHE PHASE (bis zur 10. Woche nach der Empfängnis) FORTSGESCHRITTENE PHASE (von der 11. bis zur 18. Woche nach der Empfängnis) SPÄTE PHASE (ab 19. Woche nach der Empfängnis) – leitet zu reifen Plazenta über
FRÜHE PHASE DER PLAZENTAENTWICKLUNG die gesamte Oberfläche des Keims von resorbierendem Trophoblast bedeckt VERÄNDERUNGEN AM: ENDOMETRIUM ZUR DECIDUA GRAVIDITATIS PROLIFERATION DES ZYTOTROPHOBLASTEN VERSCHMELZUNG DES ZYTOTROPHOBLASTEN ZU SYNZYTIOTROPHOBLASTEN
FRÜHE PHASE DER PLAZENTAENTWICKLUNG DECIDUA GRAVIDITATIS Decidua graviditatis: die Schleimhaut des Uterus nach der Implantation des Keims bezeichnet wird die Stromazellen des Endometriums (DECIDUAZELLEN): - nehmen zu - werden gröβer - Fett – Glykogenlagerung DIE GEFÄβE DER DECIDUA: - werden von Synzytiotrophoblasten eröffnet und arrodiert - ein eigenes Gefäβnetz aus anastomisierenden Gefäβen und Spiralarterien in der Decidua DECIDUA
FRÜHE PHASE DER PLAZENTAENTWICKLUNG TROPHOBALST wächst und verändert sich Proliferation des Zytotrophoblast Verschmelzung des Zytotrophoblast zu Synzytiotrophoblast LAKUNEN: um den 8. Tag nach der Befruchtung Aussparungen zwischen dem Synzytiotrophoblast das mütterliches Blut aus den Gefäβen austritt – ins Lakunensystem gelangt – UTERO – PLAZENTARER KERISLAUF UTERO – PLAZENTARER KEIRSLAUF: Aufnahme von Stoffen aus dem mütterlichen Blut durch Schwangerschaft TRABEKEL: Zwischen den Lakunen verbleibenden Trophoblastanteile 1 2 3 Umbilical arteries Umbilical vein Fetal capillaries
FRÜHE PHASE DER PLAZENTAENTWICKLUNG CHORIONPLATTE CHORIONPLATTE: zwischen Trabekeln und Lakunen Synzytiotrophoblasten und Zytotrophoblasten bilden die primäre Chorionplatte 1. Nabelschnur 2. Amnion 3. Chorionplatte 4. Intervillöser Raum (mütterliches Blut) 5. Basalplatte 6. Kotyledone 7. Haftzotten 1 Chorionplatte 2 Amnionepithel 3 Chorionzotte 4 intervillöser Raum mit Erythrozyten 5 Langhans-Fibrinoid 1 Chorionplatte 2 Chorionzotten 3 Basalplatte 4 Myometrium
FRÜHE PHASE DER PLAZENTAENTWICKLUNG CHORIONZOTTEN Differenzierungsprodukte der Trabekel und Abkömmlige der Chorionplatte ZOTTENGENERATIONEN: PRIMÄRZOTTEN (13. – 14. Tag nach der Befruchtung) SEKUNDÄRZOTTEN (15. - 18. Tag nach der Befruchtung) TERTIÄRZOTTEN (ab 19. Tag nach der Befruchtung) 1 Chorionplatte 2 Umbilikalgefäß 3 Amnionepithel 4 Chorionepithel 5 Zotte 6 Intervillöser Raum 7 Maternales Blut 21. Tag (Tertiärzotten) 1. EXTRAEMBRYONALES MESOBLAST ZYTOTROPHOBALST SYNTYTIOTROPHOBALST FETALE KAPILLAREN 9.-10. Tag - Lakunäres Stadium ZYTOTROPHOBALST SYNTYTIOTROPHOBAST (ST) LAKUNEN MÜTTERLICHE GEFÄßE DURCH DEN ST ERODIERTE MÜTTERLICHE GEFÄßE A. KOMMUNIKATION ZWISCHEN LAKUNEN UND MÜTTERLICHE SINUSOIDEN 9.-10. Tag - Primärzotten 16. Tag EXTRAEMBRYONALES MESOBLAST ZYTOTROPHOBALST SYNTYTIOTROPHOBALST 11.-13. Tag (Sekundärzotten) ZYTOTROPHOBALST SYNTYTIOTROPHOBAST (ST)
REIFE PLAZENTA ein scheibenförmiges Organ 3 cm dick Durchmesser: 20 cm weigt um 500 gr. an der dem Kind zugewandten Oberfläche (fetale Fläche) inseriert die Nabelschnur auf der dem Endometrium zugewandten Seite (maternale Fläche) – Furchen und Plazentalappen PLAZENTA MÜTTERLICHE SEITE PLAZENTA FETALE SEITE 1. KOTYLEDONE 2. AMNION 3. NABELSCHNUR 4. DECIDUA
REIFE PLAZENTA besteht aus: CHORIONPLATTE ZOTTENBÄUMEN (FETALE KOTYLEDONEN) BASALPLATTE Chorionplatte und Basalplatte gehen am Rand ineinander über – umschlieβen einen Raum im diesen Raum – Zottenbäume intervillöses Raum – zwischen den Zotten von mütterlichem Blut durchströmt 1. Nabelschnur 2. Amnion 3. Chorionplatte 4. Intervillöser Raum (mütterliches Blut) 5. Basalplatte 6. Kotyledone 7. Haftzotten
CHORIONPLATTE ihre Oberfläche mit Amnionepithel bedekt Bindegewebslagen, die sich aus dem Amnion – und Chorionbindegewebe entwickelt haben in denen die Choriongefäβe laufen Synzytiotrophoblasten bedecken die Chorionplatte zum intervillösen Raum 1 Chorionplatte 2 Amnionepithel 3 Chorionzotte 4 intervillöser Raum mit Erythrozyten 5 Langhans-Fibrinoid 1. Nabelschnur 2. Amnion 3. Chorionplatte 4. Intervillöser Raum (mütterliches Blut) 5. Basalplatte 6. Kotyledone 7. Haftzotten
ZOTTEN (VILLI) bestehen aus: SYNZYTIOTROPHOBLAST ZYTOTROPHOBLAST BINDEGEWEBE ZOTTE (ERSTE TRIMESTER) ZOTTE (ZWEITE TRIMESTER) 1. Intervillöses Raum 2. Syncytiotrophoblast 3. Cytotrophoblast 4. Villus mesenchyma 5. Fetal Kapillaren 6. Hofbauer Macrophagen 2 3 4 5 6 1. Intervillöses Raum Syncytiotrophoblast Cytotrophoblast Villus mesenchyma Fetal Kapillaren Hofbauer Macrophagen INTERVILLÖSES RAUM PLAZENTA BARRIER FETALE KAPILLARE BASAL MEMBRAN VON FETALE KAPILLARE 4. BASAL MEMBRAN VON SYNTITIOTROPHOBALST 5. ENDTOTHEL 6. ZYTOTROPHOBALST 7. BASAL MEMBRAN VON KAPILLARE 8. BASAL MEMBRAN VON TROPHOBALST 9. SYNZYTIOTROPHOBALSTPROLIFERATION PLAZENTAR BARRIER IN TERTIÄRZOTTE
ZOTTEN SYNZYTIOTROPHOBLAST: bedekt alle Zotten Bedeutung für den Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind zu ZYTOTROPHOBLAST: an der inneren Fläche des Synzytiotrophoblasten
ZOTTENBINDEGEWEBE Mesenchymzellen, Fibroblasten, Retikulumzellen ungeformter und geformter Interzellularsubstanz retikuläre Fasern, Kollagenfasern Makrophagen (Hofbauer – Zellen) bedekt überall durch eine Basalmembran MESODERM
BASALPLATTE Zell – und Interzellularsubstanzreich an der Decidua basalis (über Myometrium) 1. Nabelschnur 2. Amnion 3. Chorionplatte 4. Intervillöser Raum (mütterliches Blut) 5. Basalplatte 6. Kotyledone 7. Haftzotten
PLAZENTAGEFÄβE die Zottengefäβe gehören zum fetalen Gefäβsystem der Plazenta gliedert sich: NABELSCHNURGEFÄβE GEFÄβE DER CHORIONPLATTE UND ZOTTEN Uteroplazentärer Kreislauf 1 2 3 Nabelarterien Nabelvene fetale Kapillaren Mütterlicher Kreislauf 2 3 A 1. Spiralarterien uterine Venen intervillöse Räume Basalplatte
FUNKTION DER PLAZENTA der Stoff – Gasaustausch zwischen mütterlichen und kindlichem Blut erfolgt durch die PLAZENTASCHRANKE PLAZENTASCHRANKE am Ende der Schwangerschaft: SYNZYTIOTROPHOBLAST mit BASALMEMBRAN ZOTTENBINDEGEWEBE BASALMAMBRAN und ENDOTHEL DER KAPILLAREN im ZOTTENBINDEGEWEBE INTERVILLÖSES RAUM PLAZENTA BARRIER FETALE KAPILLARE BASAL MEMBRAN VON FETALE KAPILLARE 4. BASAL MEMBRAN VON SYNTITIOTROPHOBALST 5. ENDTOTHEL 6. ZYTOTROPHOBALST 7. BASAL MEMBRAN VON KAPILLARE 8. BASAL MEMBRAN VON TROPHOBALST 9. SYNZYTIOTROPHOBALSTPROLIFERATION PLAZENTAR BARRIER IN TERTIÄRZOTTE
FRUCHTHÜLLEN (EIHÄUTE) Grenzstrukturen zwischen mütterlichem und kindlichem Organizmus umschlieβen die Amnionhöhle (Fruchtwasserraum) bestehen aus: AMNION CHORION SYNTYTIOTROPHOBLAST ZYTOTROPHOBLAST HYPOBLAST EPIBALST BLASTOZYSTENHÖHLE AMNIONHÖHLE MÜTTERLICHE GEFÄßE c.a. 7. – 8. Tag
CHORION gefäβfreies Bindegewebe mehrschichtiger Zytotrophoblast Differenzierung zur Plazenta
DIFFERENZIERUNG DES EMBYROBLASTEN UND ENTWICKLUNG DER EMBYRONALANHÄNGE behandelt wird die Entwicklung des Keims während der: 2. ENTWICKLUNGSWOCHE 3. ENTWICKLUNGSWOCHE 4. – 8. ENTWICKLUNGSWOCHE ab 3. MONAT
DIFFERENZIERUNG DES EMBYROBALSTEN UND ENTWICKLUNG DER EMBYRONALANHÄNGE PRIMITEVENENTWICKLUNG: die Entwicklung bis zum Ende der 4. Woche in dieser Zeit werden PRIMITIVORGANE angelegt: PRIMITIVSTREIFEN PRIMITIVKNOTEN CHORDAFORTSATZ ALLANTOIS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 NB Primitivrinne Primitivgrube Primitivknoten Membrana oropharyngea kardiogene Platte Schnittrand des Amnions Mesoderm Endoderm künftige Membrana cloacalis B1+2+3 = Primitivstreifen
DIFFERENZIERUNG DES EMBYROBALSTEN UND ENTWICKLUNG DER EMBYRONALANHÄNGE EMBYRONALPERIODE: die Entwicklungsperiode bis zum Ende der 8. Woche der Keim wird EMBRYO bezeichnet Bildung weitere PRIMITIVORGANE: NEURALROHR SOMITEN SEITENPLATTEN PRIMITIVES DARMROHR 1 2 3 4 Paraxiales Mesoderm Intermediäres Mesoderm Seitenplattenmesoderm Chordafortsatz
DIFFERENZIERUNG DES EMBYROBLASTEN UND ENTWICKLUNG DER EMBYRONALANHÄNGE FETALPERIODE: ab 3. Monat folgende Zeit der Keim wird als FETUS genannt die Anlage der bleibenden Organe weiterentwickeln
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE BILDUNG DER ZWEIBLÄTTRIGEN KEIMSCHEIBE während der Implantation beginnt sich der Embryoblast umzugestalten und zu differenzieren der Embryoblast kugelig und liegt dem Trophoblast unmittelbar an ENTODERM (INNERES KEIMBLATT): Embryoblastzellen die auf der Blastozystenhöhle zugewandten Seite liegen flache Zellen EKTODERM (ÄUβERES KEIMBLATT): über Entodermentsteht eine Schicht aus prismatischen, gröβeren Zellen KEIMSCHEIBE: ENTODERM + EKTODERM
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE BILDUNG DER ZWEIBLÄTTRIGEN KEIMSCHEIBE gegen Ende der 2. Woche werden in einem umgeschriebenen Gebiet die Entodermzellen kubisch – die Keimscheibe here dicker ist Das Entoderm steht in diesem Bereich direkt mit dem Ektoderm in Kontaktverbindung – PRÄCHORDALPLATTE – markiert die zukünftige kraniale Gebiet des Keims Chordafortsatz ca. 19. Tag (Stadium 7) Chordafortsatz ca. 19 Tag (Stadium 7) Chordafortsatz ca. 21. Tag (Stadium 7) Chordafortsatz ca. 21. Tag (Stadium 7) Chordafortsatz ca. 28. Tag (Stadium 10) CHORDAFORTSATZ EMBRYONALER ENDOBLAST AMNIONHÖHLE NEURALROHR HAFTSTIEL INTRAEMBRYONALER MESOBALST PRÄCHORDALPLATTE CHORDAFORTSATZ PRIMITIVKNOTEN EMBRYONALE ENDOBLAST AMNIONHÖHLE HAFTSTIEL EXTRAEMBRIONALE MESODERM ALANTOIS 1. CHORDAFORTSATZ 3. EMBRYONALER ENDOBLAST 4. AMNIONHÖHLE 5. HAFTSTIEL 6. EXTRAEMBRYONALES MESODERM 7. ALLANTOIS
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE AMNIONBILDUNG während sich der Embryoblast differenziert, bilden sich zwischen Ektodermzellen und Zytotrophoblast schmale Spalträume – die zu einem kleinen Hohlraum konfluiren – PRIMÄRE AMNIONHÖHLE PRIMÄRE AMNIONHÖHLE: seröse Flüssigkeit AMNIOBLASTEN: unter dem Zytotyrophoblast wird die Amnionhöhle davon bedeckt Abkömmlinge des Ektoderms 3 4 5 6 7 8 Extra-embryonales Retikulum Heuser´sche Membran Amnionhöhle Zytotrophoblast Synzytiotrophoblast Lakune, gefüllt mit Blut 1 2 3 4 5 6 7 Synzytiotrophoblast (ST) Zytotrophoblast (ZT) Epiblast Hypoblast Blastozystenhöhle mütterliche Blutkapillare Amnionhöhle 8 9 10 11 Amnioblasten Fibrinpfropf Trophoblastlakune sich vermehrender Hypoblast
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE PRIMÄRER DOTTERSACK UND EXTRAEMBRYONALES MESENCHYM während der Implantation des Trophoblasten wandern von der Unterseite des Embryoblastzellen aus und kleiden die Blaytozystenhöhle aus – nachdem sie einen geschlossenen Belag, Heuser – Membran gebildet haben, spricht man von – PRIMÄREN DOTTERSACK 1 2 3 4 EEM Chorionhöhle Überbleibsel des primären Nabelbläschens Sekundäres Nabelbläschen 1 2 3 4 Extra-embryonaler Mesoblast Extra-embryonales Retikulum Primäres Nabelbläschen Zytotrophoblast 5 6 7 Lakune vom Retikulum Hypoblaste Heuser´sche Membran 1 2 3 Extra-embryonales Mesoblast (EEM) Chorionhöhle Sekundäres Nabelbläschen
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE PRIMÄRER DOTTERSACK UND EXTRAEMBRYONALES MESENCHYM EXTRAEMBYRONALES MESENCHYM: die Keimscheibe gibt an ihrem kaudalen Ende verzweigte Zellen ab – EXTRAEMBRIONALES MESENCHYM füllt die Blastozystenhöhle aus zwischen den Mesenchymzellen bleiben Räume – diese Räume flieβen im extraembryonalen Mesenchym zusammen – Bildung des EXTRAEMBRYONALEN ZÖLOMS (CHORIONHÖHLE) 3 4 5 6 7 8 Extra-embryonales Retikulum Heuser´sche Membran Amnionhöhle Zytotrophoblast Synzytiotrophoblast Lakune, gefüllt mit Blut 1 2 3 4 EEM Chorionhöhle Überbleibsel des primären Nabelbläschens Sekundäres Nabelbläschen 1 2 3 Extra-embryonales Mesoblast (EEM) Chorionhöhle Sekundäres Nabelbläschen
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE PRIMÄRER DOTTERSACK UND EXTRAEMBRYONALES MESENCHYM durch die Ausbildung der Chorionhöhle wird das extraembryonale Mesenchym in: EXTRAEMBRYONALES SPLANCHNOPLEURAMESENCHYM (EXTRAEMBRYONALES VISZERALES MESENCHYM): das den Dottersack überzieht 2. EXTRAEMBRYONALES SOMATOPLEURAMESENCHYM (EXTRAEMBRYONALES PARIETALES MESENCHYM) das dem Zytotrophoblast von innen anliegt, das Amnion umhüllt 1 2 3 4 5 6 Seitenplattenmesoderm Intermediäres Mesoderm Paraxiales Mesoderm Neuralrinne Zölomvakuolen Intraembryonales Zölom 1 2 3 4 EEM Chorionhöhle Überbleibsel des primären Nabelbläschens Sekundäres Nabelbläschen 7 8 9 10 11 12 Somiten Chorda dorsalis Splanchnopleura mit Endoderm Somatopleura mit Ektoderm Amnionhöhle Nabelbläschen
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE PRIMÄRER DOTTERSACK UND EXTRAEMBRYONALES MESENCHYM HAFTMESENCHYM: wo das Amnion mit dem Trophoblast verbunden ist, unterbleibt die Ausbildung eines extraembrionalen Zölom an dieser Stelle Splanchnopleura - und Somatopleuramesenchym gehen ineinander über es kommt zu einer bindegewebigen Befestigungen der Keimanlage mit der Amnionhöhle an der Fruchtblasenwand aus dieser bindegewebiger Verbindung - HAFTSTIEL 1 2 3 4 5 Amnionhöhle Nabelbläschen Chorionhöhle Chorion frondosum Allantois 1 2 3 4 Amnionhöhle Nabelbläschen Chorionhöhle Chorion laeve A B C Haftstiel Nabelbläschenstiel Nabelschnur A B Haftstiel Nabelbläschenstiel
ZWEITE ENTWICKLUNGSWOCHE SEKUNDÄRER (DEFINITIVER) DOTTERSACK einer Teil des primären Dottersacks EXOZÖLCYSTE: kurzfristig verbleibender Teil des primären Dottersacks im extraembyronalen Zölom Auswanderung der Entodermzellen – die die Innerseite des primären Dottersacks auskleiden nur der vom Entoderm ausgekleideten Raum wär als sekundärer Dottersack aufzufassen Ernährung Dottersackmesenchym (Splanchnopleuramesenchym) – für Blut – und Gefäβentwicklung 1 2 3 Extra-embryonales Mesoblast (EEM) Chorionhöhle Sekundäres Nabelbläschen 1 2 3 4 EEM Chorionhöhle Überbleibsel des primären Nabelbläschens Sekundäres Nabelbläschen
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE erfolgt das relativ stärkste Längenwachstum des Keims seine Form sich ändert die zweiblättige Keimscheibe – leicht gewölbt, längsoval PRIMITIVORGANE: PRIMITIVSTREIFEN, PRIMITIVRINNE, PRIMITIVKNOTEN INTRAEMBRYONALES MESODERM ALLANTOISDIVERTIKEL VORLÄUFER VON BLUT – und GEFÄβSYSTEM
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE PRIMITIVSTREIFEN, PRIMITIVRINNE, PRIMITIVKNOTEN PRIMITIVSTREIFEN: Anfang der 3. Entwicklungswoche erscheint auf der Ektoredmoberfläche einer Streifen, der vom kaudalen Ende der Keimscheibe bis fast zur Mitte reicht Verdickung im Ektoderm – Proliferation und Umwandlung von Ektodermzellen PRIMITIVRINNE: im Primitivstreifen eine rinnenförmige Einsenkung PRIMITIVKNOTEN (HENSEN – KNOTEN): an dem vorderen Ende des Primitivstreifen 1 2 3 Primitivstreifen Prächordalplatte Primitivknoten 4 5 6 Neuralplatte Kloakenmembran Chordafortsatz 1 2 3 Primitivstreifen Primitivknoten Neuralrohr 4 5 6 Kloakenmembran Prächordalplatte Chordafortsatz
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE MESODERMBILDUNG die Ektodermzellen an der Oberfläche der Keimscheibe zum Primitivstriefen hin wandern die Bewegung der Ektodermzellen – INVAGINATION die Zellen erreichen den Primitivstreifen – runden sich ab – versinken in der Primitivrinne – wandern zur Seite hin aus – scheiben sich zwischen Ektoderm und Entoderm – diese Zellen bilden das MESODERM 1. Paraxiales Mesoderm 2. Intermediäres Mesoderm 3. Seitenplatten Mesoderm 4. Chordafortsatz 5. Amnion 6. Intraembryonales Zölom 7. Endoblast 8. Ektoblast 9. Somatopleura (Mesoderm und Ektoderm) 10. Splanchnopleura (Mesoderm und Endoderm) 11. Neuralrinne 12. Neuralplatte
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE MESODERMBILDUNG im Bereich des Primitivknotens – Einsenkung – PRIMITIVGRUBE Verlagerung von Ektodermzellen – bilden die Wand des vorne blind endenden Chordafortsatzes (früher Kopffortsatz), der Anlage der Chorda dorsalis durch weitere Invagination wächst der Chordafortsatz zwischen Ekto – und Endoderm kranialwärts am 17. Entwicklungstag – ist das Mesoderm ausgebildet NUR ZWEI STELLEN BLEIBEN EKTODERM UND ENDODERM OHNE ZWISCHENLAGERUNG VON MESODERM: PRÄCHORDALPLATTE (OROPHARYNGEALMEMBRAN) KLOAKENMEMBRAN 1 2 3 4 Prächordalplatte Primitivknoten Primitivgrube mit Eingang in Axialkanal (Canalis neuro-entericus) Primitivstreifen 4 5 6 Kloakenmembran Prächordalplatte Chordafortsatz
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE MESODERMBILDUNG PRÄCHORDALPLATTE (OROPHARYNGEALMAMBRAN): liegt vor dem Chordafortsatz wirkt mit den umgebenden Mesodermzellen als Organisator für die gesamte Kopfregion Bildung des zukünftigen Kopfmesenchyms KLOAKENMEMBRAN: am kaudalen Ende des Primitivstreifens 4 5 6 Kloakenmembran Prächordalplatte Chordafortsatz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 NB Primitivrinne Primitivgrube Primitivknoten Membrana oropharyngea kardiogene Platte Schnittrand des Amnions Mesoderm Endoderm künftige Membrana cloacalis B1+2+3 = Primitivstreifen
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE CHORDAENTWICKLUNG der Chordafortsatz verschmilzt sich über seiner gesamten Länge mit dem Ektoderm zwischen Amnionhöhle und Dottersack entsthet dadurch kurzzeitig eine Verbindung – CANALIS NEURENTERICUS das Dach des Chordafortsatz bleibt als CHORDAPLATTE erhalten der Chordafortsatz vom Entoderm gelöst sich – bildet er sich zur CHORDA DORSALIS (NOTOCHORDA) um die Längsspalte im Entoderm – unter Chorda dorsalis schlieβt sich zum kontinuierlichen Dottersackdach 1 2 3 4 5 6 Fusionierter Chordafortsatz Prächordalplatte Rachenmembran Embryonaler Endoblast Amnionhöhle Neuralrinne 7 8 9 10 11 Canalis neurentericus Intraembryonaler Mesoblast Kloakenmembran Nabelbläschen Allantois 1 3 Chordafortsatz Embryonaler Endoblast 4 5 6 7 Amnionhöhle Haftstiel Extraembryonales Mesenchym Allantois 1 2 3 4 Chordafortsatz Primitivknoten Embryonaler Endoblast Amnionhöhle 5 6 7 Haftstiel Extraembryonales Mesenchym Allantois
DRITTE ENTWICKLUNGSWOCHE ALLANTOIS aus der entodermalen Dottersackwand bildet sich am kaudalen Embyronalpol eine Aussackung – die sich in den Haftstiel erstreckt – ALLANTOISDIVERTIKEL (ALLANTOIS) 1 2 3 4 5 6 7 Chordafortsatz Embryonaler Endoderm Amnionhöhle Neuralrinne Haftstiel Intraembryonaler Mesoblast Prächordalplatte 1 2 3 4 5 6 7 Chordafortsatz Embryonaler Endoblast Amnionhöhle Neuralrohr Haftstiel Intraembryonaler Mesoblast Prächordalplatte 8 9 10 11 12 13 Rachenmembran Kloakenmembran Aorten Umbilikalvenen kardiogene Platte Allantois 8 9 10 11 12 13 Rachenmembran Kloakenmembran Aorten Umbilikalvenen kardiogene Platte Allantois
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE Differenzierung der 3. Keimblätter : die zur Anlage aller bleibenden Organe und Organsysteme führt Ausbildung der Gestalt: Abfaltung des Keims vom Dottersack mit zunehmender Einengung der Verbindung zum Dottersack Längenwachstum (läuft kraniokaudaler Richtung ab)
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES EKTODERMS NEURULATION: im kranialen Teil des Embryos entsteht durch Induktion seitens der Chorda dorsalis die Anlage des Zentalnervensystems ZUERST BILDET SICH DIE: NEURALPLATTE NEURALRINNE (in der Mitte der Neuralplatte) NEURALWÜLSTE (Neuralrinne wird beidseitig begrenzt) NEURALROHR (Neuralwülste verwachsen in der Mitte): A B 1 2 3 Neuralplatte Neuralrinne Epiblast Neuralrinne Neuralleiste 4 5 6 Neuroepithel Canalis centralis Neuralrohr 1 2 3 Epiblast Neuralfalten Wandernde Neuralleistenzellen
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES EKTODERMS NEURALROHR: Die Verschmelzung der Neuralwülsten beginnt in Höhe einer Einziehung des Embryos und schreitet in karnialer und kaudaler Richtung fort am Kopf – und Schwanzende bleibt kurze Zeit eine Öffnung des Neuralrohrs: NEUROPORUS ROSTRALIS (CRANIALIS) – schlieβt am 25. Tag NEUROPORUS CAUDALIS – schlieβt am 27. Tag 1 2 3 4 Neuralplatte Primitivstreifen Primitivknoten Neuralrinne 1 2 3 4 Neuralrohr Neuralfalte Neuralrinne Somiten 5 6 7 8 Neuralleiste Vorwölbung des Perikards Kranialer Neuroporus Kaudaler Neuroporus 5 6 7 Somiten Schnittrand des Amnion Neuralfalten
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES EKTODERMS NEURALLEISTE: während der Abfaltung des Neuralrohrs lösen sich aus dem Ektoderm die Zellen der Neuralleiste AUS NEURALLEISTE STEHEN DIE: Zellen der sensiblen Ganglien (Kopf – und Spinalganglien) Zellen der vegetativen Ganglien und des Nebennierenmarks periphere Ganglia Pigmentzellen (ausgenommen des Auges, Gehirns) Zellen des Mesektoderms des Kopfbereichs (Kopfmesenchym) 1 2 3 Epiblast Neuralfalten Wandernde Neuralleistenzellen 4 5 6 Neuroepithel Canalis centralis Neuralrohr
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES EKTODERMS nach Verschluβ der Neuropori: weitere paarige ektodermale Anlagen: OHRPLAKODE LINSENPLAKODE 1 2 3 4 5 6 Nabelschnur mit physiologischem Nabelbruch Nasengrube Pigmentierte Linsenplakode Äusserer Gehörgang Ohranlagen Bildung der Interdigitalzonen 1 2 3 4 5 6 7 8 Leberwulst Anlage des Augenlides Auge Äusserer Gehörgang Schulter Finger Sich bildende Zehen Aufrichtung des Rumpfes
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES EKTODERMS OHRPLAKODE: senkt sich als OHRBLÄSCHEN LINSENPLAKODE: entsthet dort wo die Augenbläschen als Ausstülpung des Vorderhirns dem Oberflächeektoderm nähern später bildet sich: Riechenplakode
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS das Mesoderm zuerst als unsegmentierte Zellschicht zwischen Ektoderm und Endoderm angelegt (PRIMÄRES MESODERM) durch Induktion der Chorda dorsalis entstehen aus dem Mesodem das/die: PARAXIALE MESODERM INTERMEDIÄRE MESODERM SEITENPLATTEN 1a. Dermatom 1b. Myotom 1c. Sclerotom 2. Canalis centralis 3. Neuralrohr 4. Pars epaxialis 5. Pars hypaxialis 1 2 3 4 5 6 7 8 Somitozöl Somit Neuralrohr Canalis centralis des Neuralrohrs Zölom Intermediäres Mesoderm Splanchnopleura Somatopleura
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS PARAXIALES MESODERM: seitlich des Chorda dorsalis gelegene Mesoderm formiert sich unter den Neuralfalten zu Somiten SOMITEN: paarig entstehen in kraniokaudaler Richtung segmentale Gliederung Ingesamt 42 – 44 Somitenpaare nie alle Somiten gleichzeitig vorhanden 4 okzipitale, 8 zervikale 12 thorakale, 5 lumbale 5 sakrale, 8 – 10 kokzygeale 4 5 6 Somiten Schlundbogen Schlundbogen 1 2 3 Neuralrohr Neuroporus caudalis Neuroporus rostralis, der sich so eben schliesst 1a 1b 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Processus maxillaris Prozessus madibularis Zweiter Schlundbogen Dritter Schlundbogen Vierter Schlundbogen Somiten Knospen der oberen Extremität Linker Ventrikel des Herzens Linker Vorhof des Herzens Haftstiel Embryonaler Schwanz
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS SOMITEN: nach der Differenzierung tritt im Inneren der Somiten eine Höhle (MYOCOEL) ABSCHNITTE DES SOMITEN: SKLEROTOM: der mediale Anbschnitt liefern die Hartsubstanz des Achselskeletts DERMATOM: der dorsale Abschnitt liefert das Bindegewebe der Haut MYOTOM: die Körperwand – und Extremitätenmuskulatur bildet 1a. Dermatom 1b. Myotom 1c. Sclerotom 2. Canalis centralis 3. Neuralrohr 4. Pars epaxialis 5. Pars hypaxialis
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS KOPFMESENCHYM: Mesenchym in der Kopfregion Hüllen des Gehirns Bindegewebe, Muskulatur, Hartsubstanzen des Neuro – und Viscerocraniums
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS INTERMEDIÄRES MESODERM: seitlich schlieβen sich Somiten das intermediäre Mesoderm an es verbindet Somiten und Seitenplatte NEPHROTOME: es liefert Zellmaterial aus dem Vor – und Urniere entstehen 1 2 1+2 3 4 5 6 7 8 9 Nephrogener Strang Mesonephroskanal Mesonephros Darm Kloake zurückgebildete Nephrotome Nabelbläschen Allantois einmündung des Mesonephroskanal in die Kloake Ureterknospe (Anlage)
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES MESODERMS SEITENPLATTE: am weitesten lateral gelegene Teil des Mesoderms unsegmentiert setzen sich ins embryonale Splanchnopleura - und Somatopleuramesenchym fort in den Seitenplatten – Interzellulärlücken – konfluiren sie zu einem gemeinsamen Spalt – INTRAEMBRYONALES ZÖLOM 1. VISCERALES MESODERM (SPLANCHNOPLEURA) - den primitiven Verdauungskanal umhüllt ZÖLOM begrenzenden Blätter 2. PARIETALES MESODERM (SOMATOPLEURA) – die primitive Körperwand bildet
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS Entoderm kleidet nur den Dottersack aus nach der Abfaltung des Keims - Entwicklung zum Magen – Darm – Kanal mit seinen Anhangsdrüsen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Vorderdarm Mitteldarm Enddarm Notochorda Membrana oropharyngealis / Stomodaeum Membrana cloacalis / Proctodaeum Allantois Anlage der Thyroidea Anlage der Lunge Anlage der Leber Anlage des dorsalen Pankreas Ductus omphalomesentericus Anlage des Magens 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Vorderdarm Mitteldarm Enddarm Notochorda Membrana oropharyngealis/Stomodaeum Membrana cloacalis/Proctodaeum Allantois Anlage der Thyroidea Anlage der Lunge Anlage der Leber 1 2 3 4 5 6 7 Vorderdarm Mitteldarm Enddarm Notochorda Membrana oropharyngealis / Stomodaeum Membrana cloacalis / Proctodaeum Allantois
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS ABFALTUNG DES KEIMS: die Keimscheibe flach zu Beginn der 4. Woche vergröβern sich – die kranialen Abschnitte des Neuralrohrs stark und überwachsen die vor ihnen gelegene Herzanlage und die Prächordalplatte gleichzeitig werden Herzanlage und Prächordalplatte nach ventral verlagert die Kloakenmembran gelangt auf die ventrale Seite und seitlich ab - dadurch entstehen am Rand der Keimscheibe eine vordere und eine hintere Falte und beiderseits seitliche Falten – ABFALTUNG ABFALTUNG: Einrollen der Rände der Keimscheibe
STUFEN DER LONGITUDINALEN ABFALTUNG
STUFEN DER LONGITUDINALEN ABFALTUNG 1. Amnionhöhle 2. Ektoblast 3. Nabelbläschen 4a. Endoblast 4b. Endoblast, das sich unter der Chorda dorsalis wieder zusammenfügt 4c. Vollständig zusammengefügtes Endoblast 5. Haftstiel 6a. Allantois 6b. Verlängerte Allantois 7. Extraembryonaler Mesoblast 8. Kloakenmembran 9. Chordafortsatz 10a. Primitivstreifen 10b.Schrumpfender Primitivstreifen 11a. Neuralplatte 11b. Neuralfalten 12. Zentraler Axialkanal 13. Primitivknoten 14a. Ventral verschmolzene Chorda dorsalis 14b. Ventral resorbierte Chorda dorsalis 14c. Freie Chorda dorsalis 15. Prächordalplatte 16. Canalis neurentericus 17. Rachenmembran 18. Herzplatte 19. Perikardhöhle 20. Fusioniertes Neuralrohr 21. Septum transversum 22. Geschlossener Neuroporus cranialis 23. Kaudaler Rezessus 24. Schilddrüsenknospe 25. Lungenknospe 26. Leberknospe 28. 27. Geschlossener Neuroporus caudalis Dorsale Aorta
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS ABFALTUNG: die Prächordalplatte wird nach der Abfaltung als RACHENMEMBRAN bezeichnet Längen – und Breitenwachstum ist mit der Abfaltung verbunden - führt zu einer starken kraniokaudalen Krümmung des früheren Embryokörpers gleichzeitig mit der Abfaltung kommt es zu einer kopfwärts gerichteten Drehung des Embryo - der Kopf auf Cervix uteri gerichtet ist – dies bereitet den Kopf voran Position des geburtsfertigen Kindes vor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 PGC (Uhrkeimzellen) Allantois Kloakenmembran Epiblast Rachenmembran Herzanlage Vesicula umbilicalis Endoderm Mesoderm
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS ABFALTUNG: durch die Abfaltung wird ein gröβer Teil des Dottersacks in den Embryonalkörper einbezogen VORDERE DARMBRUCH: im vorderen Rumpfwand aus dem Entoderm entsteht daraus entwickelt sich der Vorderdarm HINTERE DARMBRUCH (END – oder SCHWANZDARM): im hinteren Rumpfwand aus dem Entoderm MITTELDARM: Verbindungsstück zwischen Vor – und Hinterdarm 1 2 3 4 5 6 7 Vorderdarm Mitteldarm Enddarm Notochorda Membrana oropharyngealis / Stomodaeum Membrana cloacalis / Proctodaeum Allantois 1 2 3 4 5 6 7 8 9 PGC (Uhrkeimzellen) Allantois Kloakenmembran Epiblast Rachenmembran Herzanlage Vesicula umbilicalis Endoderm Mesoderm
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS ABFALTUNG: STOMATODEUM: das Wachstum der Gehirnanlage führt zu einer sich vertiefenden Einsenkungen des Ektoderm über der Rachenmembran - Mundbrucht (Stomodeum) - die Mundbrucht tritt mit dem Vorderdarm in offene Verbindung am kaudalen Körperschicht – Mesenchymproliferation rund um die Kloakenmembran zu einer Einsenkung – AFTERBRUCHT (PROKTODEUM) DUCTUS VITELLINUS (DUCTUS OMPHALOENTERICUS: Gang zwischen Mitteldarm und Dottersack 1 2 3 4 5 6 7 Vorderdarm Mitteldarm Enddarm Notochorda Membrana oropharyngealis / Stomodaeum Membrana cloacalis / Proctodaeum Allantois
VIERTE BIS ACHTE ENTWICKLUNGSWOCHE DIFFERENZIERUNG DES ENTODERMS ENTSTEHUNG WEITERER ANLAGE: SCHÄDEL – UND KOPFENTWICKLUNG ANLAGE DES KIEMENBOGENAPPARAT ANLAGE DER EXTREMITÄTEN 1a 1b 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Processus maxillaris Prozessus madibularis Zweiter Schlundbogen Dritter Schlundbogen Vierter Schlundbogen Somiten Knospen der oberen Extremität Linker Ventrikel des Herzens Linker Vorhof des Herzens Haftstiel Embryonaler Schwanz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Obere Extremität Herzwulst Somiten bzw. Derivate Untere Extremität Maxillarwulst (Pharyngealbogen I) Augenblase Stirnwulst (Vorwölbung des Telencephalon) Chorda umbilicalis Eminentia caudalis
DRITTER BIS ZEHNTER ENTWICKLUNGSMONAT von 3. Monat bis zur Geburt ist die Fetalperiode durch Wachstumsvorgänge und Gewichtszunahme weniger organogenetische und histologische Differenziereungsprozesse
DRITTER BIS ZEHNTER ENTWICKLUNGSMONAT Der Fetus hat immer noch einen großen Kopf im Verhältnis zum übrigen Körper 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Nabelschnur mit Hernie Nase Auge Augenlid Ohr (a: Tragus, b: Antitragus ) Mund Ellbogen Finger Zehen Zurückgebildete embryonale Schwanzknospe
MIβBILDUNGEN MIβBILDUNG: während der Entwicklung eines Lebewesens kommt es zu fehlerhaften oder zumindest von der Norm abweichenden Entwicklungsabläufen TERATOLOGIE: die Lehre von der Entstehung von Miβbildungen
MIßBILDUNGEN I. ENDOGENE SCHÄDEN (GENSCHÄDEN): - Trisomie (Down – Syndrome) a. Aberration der Geschlechtschromosomen - Klinefelter – Syndrome (Chromosomenkombination 44 + XXY) - Turner – Syndrome (44 + X) DOWN - SYNDROME
MEHRFACHBILDUNGEN Doppelbildungen: unvolsständige Trennung fließende Übergänge KRANIOPAGUS (Verbindung im Kopfbereich) THORAKOPAGUS (Verbindung im Brustbereich) PYGOPHAGUS (Verbindung im Kreuz – Steißbeinbereich) PYGOPAGUS THORAKOPAGUS KRANIOPAGUS
SPINA BIFIDA Wirbelspalt‘ oder ,Spaltwirbel‘, auch ,offener Rücken‘ – handelt es sich um eine Neuralrohrfehlbildung - Fehlbildung im Bereich der Wirbelsäule bei denen es in der Embryonalentwicklung zu einem unvollständigen Verschluss des Neuralrohrs gekommen ist
ANENCEPHALIE die schwerste Fehlbildung eines Neuralrohrdefekts Sie entsteht vor dem 26. Tag der Schwangerschaft. Bei Kindern mit einem Anencephalus hat sich die Schädeldecke nicht geschlossen, und es fehlen in unterschiedlichem Umfang Teile des knöchernen Schädeldaches, der Hirnhäute, der Kopfhaut und des Gehirns Das Stammhirn ist lediglich bei einem Viertel der Fälle entwickelt Die Lebenserwartung nach der Geburt beträgt lediglich einige Tag
POLYDACTILE eine vererbbare, angeborene, anatomische Besonderheit bezüglich der Anzahl von Hand- und/oder Fußgliedmaßen sechster Finger oder Zeh (Hexadaktylie) Polydaktylie wird autosomal-dominant vererbt mit mehreren Mutationen in Verbindung gebracht häufig betroffen ist der Sonic Hedgehog (SHH)-Signaltransduktionsweg
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
BIBLIOGRAPHY Theodor Schiebler, Walter Schmidt: Anatomie, Zytologie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, makroskopische und mikroskopische Anatomie des Menschen, Springer – Verlag, fünfte, korrigierte Auflage, 1991. Jan Langman: Medizinische Embryologie, Band 4, Thieme - Verlag, Stuttgard, 1989.